Kinderwunschbehandlung

Kinderwunschbehandlung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von NicoTwin am 24.05.2011, 17:25 Uhr

Mut machen

Hallo zusammen,

bisher habe ich hier nur ab und zu mal mitgelesen, irgendwie habe ich aber heute das Bedürfnis, etwas zu schreiben. Vielleicht macht's ja ein wenig Mut. Wenn nicht, dann habe ich es einfach für mich runtergeschrieben und im Nachhinein mal verarbeitet.

Ich bin gerade 40 Jahre alt geworden und seit Januar Mutter von Zwillingsjungs. Dass die beiden gesund und wohlbehalten auf der Welt sind, ist für mich immer noch ein Wunder:

- Acht Jahre hat es gedauert
- Nach einem Jahr erfolglosen "Übens": Untersuchungen (Spermiogramm + alles was geht bei mir) - alles fein
- Danach monatelange Versuche mit Fertilitätsmonitoring, erfolglos
- Sechs Versuche mit Clomifen, erfolglos
- Erneutes Spermiogramm und nochmals Gebärmutterspiegelung. Dabei hat sich herausgestellt, dass das erste Spermiogramm fehlerhaft gewesen sein muss
- Gang in eine Fertilitätsklinik
- Endlosprozedere mit den Krankenkassen, da "gemischtversichert" (mein Mann PKV, ich gesetzlich), stundenlange Telefonate, ellenlange Briefe, Einarbeiten in die Tricks und Kniffe der Kassen, endlich die Zusage für drei Versuche ICSI (gemeinsam getragen von PKV und GK)
- 4 ICSIs,
- 1. Versuch: langes Protokoll - leichte Überstimulation, 16 Eizellen, nach Befruchtung hat sich nicht eine geteilt, kein Transfer
- 2. Versuch: kurzes Protokoll - fühlte mich fast wie im heimischen Fixerstudio (in den letzten Tagen war ich bei vier Spritzen täglich), alles fein, 9 schicke Eizellen, Transfer von 2 A8ern - und nicht schwanger
- 3. Versuch: kurzes Protokoll - Abbruch am 7. Tag der Stimulationsphase, da sich nur zwei kleine Eizellen gebildet hatten
- 4. Versuch: kurzes Protokoll, alles fein, 7 sehr schicke Eizellen, Transfer von 2 A10ern

14 Tage endloses Warten - SCHWANGER nach vierter ICSI (die übrigens die letzte gewesen wäre, danach hätten wir nicht weitergemacht).

Direkt bei der ersten Ultraschalluntersuchung war klar, dass wir Zwillinge erwarten. Wow! Wir konnten es kaum fassen.

Zwei Wochen später (in der 9. Woche) hatte ich nachts heftigste Blutungen, ab ins Krankenhaus. Diagnose: ein acht Zentimeter großes Hämatom zwischen den beiden Fruchthüllen (meine Jungs sind zweiieig), das abblutete. Risiko einer Fehlgeburt. Eine Woche Krankenhausaufenthalt.

Zwei Wochen später (11. Woche) erneute Blutungen. Ein zweites Hämatom. Zwei Wochen Krankenhausaufenthalt.

Danach - ich konnte es nicht glauben - alles fein. Keine Beschwerden, nur ein Bauch, der (gefühlt) stündlich wuchs (Endstand übrigens 130 cm...).

Bis zur 33. Woche. Dann eines nachts - Blasensprung beim führenden Zwilling, vier Stunden später Kaiserschnitt, drei Wochen Intensivstation, drei Wochen intensiv-betreute Mutter-Kind-Station. Und eine Mutter die sich an viele Tage dieser Zeit kaum noch erinnern kann. Irgendwie lief alles wie im Film ab, bei dem man zwischendurch mal einnickt und wenn man wieder wach wird, hat man den Anschluss verpasst.

Heute, vier Monate später, liegen zwei gesunde und quietschfidele Jungs neben mir im Laufstall. Und obwohl ich sagen muss, dass es echt heftige Jahre waren - physisch und emotional - hat sich jeder Versuch, jede dämliche Tablette, jede Spritze gelohnt.

Vielleicht hilft es beim Durchzuhalten. Ich drücke Euch die Daumen, dass es klappt (allerdings mit ner richtig schönen Schwangerschaft).

Viele Grüße
Nico

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Kinderwunschbehandlung
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.