Kinderwunschbehandlung

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Geschrieben von Rose21 am 12.04.2020, 21:30 Uhr

Habituelle Aborte

Sehr geehrte Damen und Herren,

gerne möchte ich Ihnen hier die Kurzversion unserer Geschichte erzählen, in der Hoffnung das Sie vielleicht noch einen ärztlichen Rat für mich und meinen Mann haben, wie wir vielleicht weiter vorgehen könnten.

Unser Kinderwunsch bestand seit Dezember 2012. Im Frühjahr 2013 sowie zweimal im Jahr 2015
erfolgte jeweils eine Schwangerschaft mit Abort zwischen 9 und 11 SSW.
Nachgewiesene Herzaktivität, sowie aber auch (mindestens 1mal) verzögertes Wachstum des Embryos.
Frühjahr 2016 biochemische Schwangerschaft. Zwischenzeitlich erfolgte die komplette Abortdiagnostik. Autoimmundiagnostik, Thrombophiliediagnostik, Genetik (kleine Auffälligkeit, die aber nicht relevant wäre) sowie organische Untersuchung (auch Gebärmutterspiegelung), Endometrium – Scratching. Alles unauffällig.
Seitdem erfolgte keine Schwangerschaft mehr auf natürlichem Wege. Ich bin 1985 geboren und jetzt 34 Jahre alt.
Wir wanden uns an eine Kinderwunschklinik. Die Zyklen finden inzwischen wahrscheinlich immer (oder meistens)
ohne Eisprung statt, weil (glaube es war das LH Hormon) nicht mehr genug produziert wird, von der Hirnanhangdrüse. MRT der Hirnanhangdrüse erfolgte, unauffällig. Bauchdeckenspiegelung fand im Sommer 2019 Statt, leicht verengte Eileiter, aber soweit durchlässig. Das Spermiogramm meines Mannes ist soweit in Ordnung, wenn es auch wohl etwas dickflüssig wäre.
Vor ein paar Wochen ließen wir unsere erste ICSI machen, Therapie Erfolgte mit Nasenspray Synarela und Menogon, am Ende konnten 5 Eier punktiert und leider nur eines (sehr gute Qualität)
eingesetzt werden. Ein positiver Schwangerschaftsfrühtest und gewisse Anzeichen des Körpers verrieten mir auch diesmal, das eine Einnistung erfolgt war, leider setzte auch diesmal ein paar Tage später wieder die Periode ein und die Symptome verschwanden. Wir sind mit unserem Latein am Ende und sehr niedergeschlagen. Auch wenn bei vielen Aborten nie eine Ursache gefunden wird, glaube ich in unserem Fall an keinen Zufall mehr.

Zwischenzeitlich erfolgten viele Bluttests und diverse Untersuchungen, dadurch das meistens jeder Arzt für etwas anderes zuständig ist, geht oft viel kostbare Zeit sowie das ein oder andere unter, und man selbst als Laie weiß oftmals gar nicht, wie man weiter vorgehen soll.
Ich habe mich jetzt nochmal mit allen möglichen Blutergebnissen versucht auseinander zu setzten, leider als Laie sehr schwierig.

Die Schilddrüsenwerte waren stets okay, der TSH basal Wert lag immer bei1,....allerdings schwankte er 2016 innerhalb mehrerer Wochen in größeren Abständen(zwischen 1 bis5,5),so das ich zu einem Facharzt für die Schilddrüse geschickt wurde. Dieser konnte keine Auffälligkeiten feststellen, und seitdem waren die Werte auch immer gut. Vitamin D Wert wurde 2018 kontrolliert, lag bei 56 nmol/l.
Nach wochenlanger Einnahme und Besserung des Wertes dann die Einnahme wieder beendet.In einem Befund von 2018 stand bei der Eiweiß- Elektrophorese: Gamma- Fraktion grenzwertig erhöht, was kann man daraus schließen?
Was mir noch in meinem Blutbild auffiel, ohne das je ein Arzt näher drauf ein ging, ist das in den Blutbildern von mehreren Jahren die Erythrozyten im unteren Grenzbereich lagen (4,1) und momentan sogar darunter (3,9). Der MCV Wert ist dabei immer erhöht, aktuell bei 98,2. alle anderen Werte der Hämatologie liegen soweit ich das beurteilen kann im Normbereich.
Darauf eingegangen wurde nie näher, die Ärztin der KIWUklinik sagte lediglich das der Eisenwert okay wäre aber das dann die B Vitamine zu wenig sind. Und das obwohl ich seit 7 Jahren immer Fembion sowie jetzt Folio Forte nehme. Jetzt meine Frage.... kann es sein das der Körper die B Vitamine einfach nicht aufnehmen kann und sind diese Werte für eine intakte Schwangerschaft sehr auffällig sind bzw. könnten aus diesem Mangel die ganzen Fehlgeburten entstanden sein....das der Körper es vielleicht einfach nicht geschafft hat den Embryo mit zu versorgen oder soll es vielleicht doch am Vitamin D liegen, das immer etwas nicht hin haut. Oder kann es gar sein, das das LH wenn es zu niedrig ist, so das kein Eisprung mehr statt findet, damals vielleicht auch schon zu Fehlgeburten geführt hat? Progesterongabe vaginal war nach der zweiten Fehlgeburt und dann immer mit positivem Test erfolgt (200mg), nach dem Transfer der ICSI mit 600mg. Entschuldigen sie den langen Text, ich hoffe ich habe nichts vergessen. Wir hoffen sehr, Sie haben vielleicht noch eine Idee wie man uns wegen der vielen Aborte weiter helfen könnte, ich glaube leider nicht mehr an einen Zufall.


Vielen Dank!!!

 
7 Antworten:

Re: Habituelle Aborte

Antwort von vegeta-bunny am 12.04.2020, 23:37 Uhr

Ich hatte einen 13 Jahren langen Kinderwunsch, nach dem mein Sohn per Not Kaiserschnitt mit Vollnarkose kam. In der Zeit hatte ich auch 3 Fehlgeburten und 2 Eileiterschwangerschaften. Ich bin auch 1985 er Jahrgang.

Also erstmal Vitamin D nicht einfach aufhören, weil der Wert ja wieder fallen kann, entweder weil das Depot aufgebraucht wird oder Wintermonate oder Erkältungszeit ist. Vitamin B 12 ist zwar in Folie forte das ich auch nehme, aber diese Dosis reicht nicht. Bevor ich letztes Jahr nach einer ICSI Behandlung schwanger wurde, musste ich Vitamin B 12 aus der Apotheke nehmen. 1000 Mikrogramm von Ankermann. 30 Euro ca. Hatte mich das gekostet.

Ich hatte auch oft keinen Eisprung und lange wurde nichts richtiges gefunden.

Erst als ich zu einer Hormonärztin, sowohl für Schildrüse als auch für Frauenheilkunde, wurde die Ursache gefunden.

https://www.medicover.de/de/facilities/medicover-charlottenburg-mvz/about

Ich weiß das es in mehreren deutschen Städten diese Zentren gibt.

Ich habe eine Insulinresistenz und dadurch eine leichte PCO. Eigentlich sogar untypisch Symptome gehabt. Es gibt 3 Werte im Testeronhormon und nur einer war minimal erhöht. Aber ausschlaggebend war die Insulinresistenz.

Ich habe dann neben den beiden Vitaminen, dann Metformin und Overifert genommen. 1 Jahr. Mein kleines Übergewicht von 15 kilo hatte ich locker verloren und mein Zyklus wurde besser. Erst dann starteten wir die 1.ICSI Behandlung.
Ich hatte 17 Eizellen, davon 15 reife, 12 befruchtete. 2 Blastozysten wurden eingesetzt. Neben den Hormonen (gonal f, später Utrogest), musste ich die ersten 3 Monate ASS 100 nehmen und von Anfang an Prednissolon.
Danach wegen PRÄEKLAMPSIE Risiko 150 ASS. Im Juli kommen die Zwillinge auf die Welt.

Was genau du an Medikamente brauchst kann ich nicht sagen, da ich deine Diagnosen nicht kenne und kein Arzt bin. Aber ich kann dir raten Vitamin B 12 höher dosiert zu nehmen und Vitamin D nicht absetzen. Ein Tipp ist Overifert. Es ist ein Nahrungsergänzungsmittel speziell für PCOS mit Folsäure und einem Enzym das die Regelung des Stoffwechsel positiv beeinflusst. Diese habe ich von der Ärztin als wertvollen Tipp bekommen. Es ist ganz schön teuer mit fast 35 bis 40 Euro pro Monat, aber es lohnt sich. Nur bitte nicht zu kurz nehmen, das braucht eine weile bis es richtig wirkt, weil der Körper ja auch lange mit den Problemen anscheinend zu tun hat.

Welche Ärzte man noch besuchen musst weiß ich nicht, aber es ist vielleicht wichtig inkl allen Richtungen geguckt zu haben, als zu schnell die nächste Behandelung zu starten.
Ich habe irgendwann dann auch erstmal alle Kinderwunschmaßnahmen 1 Jahr nach hinten gestellt, nachdem ich wusste was ich habe. Ich habe das Metformin wirken lassen, Overifert und die Vitamine wirken lassen. In der Zeit habe ich dafür erstmal wieder Dinge gemacht, die in der Schwangerschaft nicht so günstig waren. Ich habe angefangen zu studieren und zu arbeiten (60 Stundenwoche ) ich habe mal auch ein Glas mehr getrunken und einfach puren Spaß gehabt. Weil ich ab dem Zeitpunkt der ICSI Behandlung nichts mehr in diese Richtung machen kann und nicht wollte. Eigentlich war das eine tolle Zeit.

Ich denke das ist was ggf. auch für dich sehr gut tun könnte, wäre Zeit für dich bevor der nächste Versuch gestartet wird. Nach so langer Kinderwunschzeit geht ja nicht nur körperlich sondern auch seelisch sehr nah. Es ist ja kein aufgeben. Nur eine Pause. Natürlich weiß ich die Zeit ist nicht mehr lang. Aber für Untersuchungen und einpendeln von Medikamenten geht viel Zeit verloren und der Erfolg ist auch oft erst nach einer längeren Zeitraum zu erwarten. Das wäre eine gute Zeit für deine kleine Auszeit für schöne Dinge. Um danach genug Kraft zu haben für die Kinderwunschbehandlung.

Ich wünsche dir viel Glück.

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Re: Habituelle Aborte

Antwort von Rose21 am 13.04.2020, 10:07 Uhr

Vielen lieben Dank für die schnelle
Informative Antwort,da sind etliche neue
Anhaltspunkte dabei denen wir definitiv nach
gehen werden.

Auch weiterhin alles gute!

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Re: Habituelle Aborte

Antwort von vegeta-bunny am 13.04.2020, 11:03 Uhr

Das wünsche ich dir auch. Und schöne Ostern.

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Re: Habituelle Aborte

Antwort von nita83 am 14.04.2020, 11:33 Uhr

Hallo es gibt 2 Adressen in Deutschland die da echt spezialisiert sind. Reichel-frenz und Prof. Dr Würfel in München.
Es gibt einiges was noch näher angeschaut werden könnte das können die dir aber am besten sagen.
Ich hab nach 4 fg noch einen gesunden Sohn bekommen. Mit einem tsh von unter 1 sonst werd ich nicht schwanger und dann ass 100 ,progestan in den ersten 12 Wochen.

LG nita

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Re: Habituelle Aborte

Antwort von Rose21 am 14.04.2020, 14:54 Uhr

Hallo nita, warst du in einer dieser zwei Praxen zur Behandlung? Sowie ich gelesen habe,kann man das ein oder andere bei Frau Reichel-Frenz auf dem Postweg erledigen,das würde vieles vereinfachen.... eigentlich dachte ich immer da wir in einer Fachpraxis für Immundefizienz und Tranfusionsmedzin waren ist in dieser Richtung alles schon abgeklärt wurden, leider weiß man nie ob es zwischen diesen ganzen Praxen Unterschiede bezüglich der Diagnostik gibt....diese große Bandbreite an verschiedenen Ärzten für jede Lebenslage überfordert einen manchmal. Danke für deine Antwort,LG Rose

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Re: Habituelle Aborte

Antwort von nita83 am 14.04.2020, 15:34 Uhr

Ich bin kurz vorher schwanger geworden daher war der Termin hinfällig aber Jahre lange Forums Erfahrung zeigt das die dort wirklich immer noch ne idee haben und meist auch was finden wo man dran drehen kann das es doch noch klappt.
LG nita

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Re: Habituelle Aborte

Antwort von Rose21 am 25.07.2022, 14:28 Uhr

Hallo, vor mehr als zwei Jahren schrieb ich den obersten Text, oft hatte ich damals zu dem Thema gegoogelt und so oft las man nie was draus geworden ist.....das fand ich immer sehr schade.
Ich bekam damals in diesem Forum den Tipp mit Frau Dr. Reichel- Fentz. Wir wandten uns an ihre Praxis und worden per Blutbild noch einmal komplett gecheckt.
Es fand sich eine Ursache für die vielen Fehlgeburten, Frau Dr. Reichel- Fentz prüft noch Sachen die andere Ärzte nicht mit anschauen, sie ist eine Spezialistin auf dem Gebiet.
Wir bekamen einen auf uns zu geschnittenen Medikamentenplan, das war der Weg zu unserem Glück, inzwischen haben wir einen wunderbaren Sohn bekommen und sind unendlich stolz und dankbar. Es war alles sehr anstrengend und langatmig.
Jeder muss natürlich selbst wissen wie weit er für seinen Wunsch geht, und was man sich selbst zumuten kann und möchte, für uns war es der richtige Weg.
Allen die das lesen, alles erdenklich Gute!

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