zurück| Geschrieben von ina24 am 11.01.2023, 9:16 Uhr |
Eizellspende- Kind später davon erzählen?
Hallihallo 
Es geht um meine beste Freundin. Sie hat nach vielen IVF/ICSI Versuchen erfahren, dass ihre Eizellen nicht brauchbar sind und einen Defekt aufweisen, der im unwahrscheinlichen Falle einer SS mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Behinderung des Kindes führen würde.
So haben sie und ihr Mann sich zwischen Adiption und Eizellspende für die Eizellspende entschieden. Das Baby ist nun bereits einige Wochen alt und sie sind sehr glücklich über ihre Entscheidung. Obwohl sie noch 14 Jahre Zeit haben, hat sie mich gestern gefragt, ob ich es dem Kind erzählen würde. Ich persönlich würde es nicht tun.
Das "Problem" ist aber, dass das Kind die Blutgruppe der Spenderin hat und weder meine Freundin noch ihr Mann haben diese. Sollte es irgendwann einmal dazu kommen, dass das Kind eine Blutspende benötigt, würde das Kind es eventuell dadurch erfahren.
Was würdet ihr tun?
Liebe Grüße
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Re: Eizellspende- Kind später davon erzählen?
Antwort von Lizzlie am 11.01.2023, 12:00 Uhr
Mussten die beiden kein Gespräch bei einem Psychologen führen? Das ist eigentlich notwendig, zumindest hier in Deutschland um mit Hilfe einer Spende schwanger zu werden.
Nun werden die beiden ja im Ausland gewesen sein, hier in Deutschland ist ja
leider keine Eizellenspende erlaubt.
Ich glaube dieses Gespräch können sie jetzt noch führen, in Familien Zentrum, da wird ihnen gut erklärt wieso es wichtig ist, das Kind von Anfang an aufzuklären.
Ich würde den beiden raten diese Stelle aufzusuchen.
Und ja, ich würde meinem Kind dies definitiv von klein auf erklären, 
Mal angenommen es wird verheimlicht, und das Kind bekommt es irgendwann raus, möchte ich mir nicht vorstellen, wie ein Kind sich dabei fühlen muss.
Es ist ein komplexes Thema und da würde ich mich wirklich durch ein Familienzenteum beraten lassen. Die Gespräche sind im übrigen auch unsonst
Re: Eizellspende- Kind später davon erzählen?
Antwort von Pip2 am 12.01.2023, 21:10 Uhr
Auf jeden Fall offen damit umgehen und dem Kind von Anfang an erzählen. Gerade wenn sie Jugendliche sind, bekommt man oft eine Identitätskrise und in der Pubertät ist man sich mit seinen Eltern auch nicht immer grün. Wenn dann so ein großes Geheimnis rauskommt, dann kann das zu einem Bruch führen. Ich habe auch in einem Adoptionsbuch gelesen, dass man von Anfang an ehrlich sein sollte. Und die Eizellspende würde ich ähnlich bewerten wie eine Adoption.
Re: Eizellspende- Kind später davon erzählen?
Antwort von ina24 am 12.01.2023, 22:26 Uhr
Hallo Lizzlie,
...
Ein Gespräch mit einem Psychologen hatten sie nicht. Sie wurden nur darüber aufgeklärt, dass das Kind, wenn die Spenderin es möchte, mit 14 Jahren die Identität erfahren darf.
Es ist tatsächlich komplex und ich verstehe beide Seiten. Meine Freundin weiß, dass sie Spenderin bereits ein Kind hat und hat Angst, dass ihr Kind möglicherweise nach der Spenderin sucht und in weiterer Folge eventuell eine Beziehung zu ihr und ihrem Kind aufbaut usw. Sie selbst sagt auch, dass diese Ängste erst da sind seit das Baby geboren wurde. Die Geburt selbst war für sie traumatisch, da sie eine Gestose bekam. Sie hatte sich wegen der Bindung unbedingt eine natürliche Geburt gewünscht und es wurde zum Not Kaiserschnitt. Diesbezüglich habe ich ihr ohnehin zu einem Gespräch mit einem Psychologen geraten, um auch das aufzuarbeiten.
Danke für deine Antwort.
LG
Ina
Re: Eizellspende- Kind später davon erzählen?
Antwort von ina24 am 12.01.2023, 22:29 Uhr
Hallo pip2,
danke für deine Antwort.
Ich werde ihr zu einem Termin beim Psychologen raten, denn ich verstehe ihre Ängste total und ich denke damit ist sie bei einem Spezialisten am besten aufgehoben.
LG,
Ina
Re: Eizellspende- Kind später davon erzählen?
Antwort von Gänseblümchen_1990 am 13.01.2023, 2:04 Uhr
Hatte mich auch mal intensiv damit beschäftigt, weil es eine Zeitlang so aussah als würde ich das auch brauchen.
Ich bin mir immer noch nicht sicher was ich gemacht hätte.
Jedenfalls kannst du sie beruhigen.
Ich hatte einen Kaiserschnitt und mein Baby hat trotzdem eine tolle Bindung zu mir. Wüsste nicht was die Art der Geburt damit zu tun hätte. Ich kenne so viele die eine Sectio hatten und alle haben eine Bindung zum baby.
Bei mir kommt noch dazu dass ich nicht stillen kann. Wir kuscheln viel. Meine Klinik hat mir gesagt 1 mal täglich Baby ausziehen und nur in der Windel auf mich legen(ohne shirt) und Decke drüber.
Wir kuscheln so viel. Kann ich jeder Mami nur raten :)
Re: Eizellspende- Kind später davon erzählen?
Antwort von Gänseblümchen_1990 am 13.01.2023, 4:04 Uhr
Und was noch dazu kommt zum Thema Bindung:
Das Baby kennt ihre Stimme, ihren Herzschlag, sogar ihr Magengrummeln bereits aus der Schwangerschaft.
Es wurde durch ihren Körper ernährt.
Für ihr Baby ist sie die Mama.
Egal wie sie entbunden hat.
Erinnere sie daran. Sie braucht kein schlechtes Gewissen zu haben weil sie ihr Baby nicht natürlich entbinden konnte.
Bestimmt spielen auch die Hormone mit rein.
Ich hab täglich geheult weil ich nicht stillen konnte und angst hatte dass die Bindung drunter leiden könnte.
Ja ich bin noch immer etwas geknickt weil es nicht geklappt hat, aber jetzt im Nachhinein weiß ich dass es die Hormone waren, die mich so haben reagieren lassen.
Re: Eizellspende- Kind später davon erzählen?
Antwort von ichwarsnicht am 14.01.2023, 9:18 Uhr
Hey,
ich bin durch EZS schwanger geworden und wir wollen unser Kind, dem Empfehlungen entsprechend, früh an die Thematik heranführen.
Ich stelle es mir traumatisierend vor, wenn das Kind durch puren Zufall herausfindet, dass es nicht mein genetisches Kind ist.
Es gibt ja heute schon diese genetischen Tests für Genealogie.
Wenn wir zeitig damit beginnen und nicht erst in der Pubertät, wird es zu unserem Leben dazugehören.
LG,Ani
Re: Eizellspende- Kind später davon erzählen?
Antwort von ina24 am 16.01.2023, 11:45 Uhr
Hallo Gänseblümchen_1990,
die Art der Geburt war ihr dahingehend wichtig, weil sie eben eine fremde Eizelle eingesetzt bekam, die Befruchtung selbst natürlich auch künstlich erfolgte und so war ihr Wunsch, dass zumindest die Geburt auf natürliche Weise zustande kommt. Sie hatte aber eine schlimme Gestose, war anschließend an den Kaiserschnitt auch die ganze Nacht und den nächsten Tag bis zum Nachmittag auf der Intensiv. Erst dann bekam sie das Baby und stillen klappt bei ihr auch nicht. Zumindest pumpt sie aber ab und füttert das Baby mit Fläschchen.
Ich selbst habe 2 Kinder und beide kamen per Sectio zur Welt und ich hatte zu beiden eine tolle Bindung von Anfang an.
Die Hormone spielen immer eine Rolle am Anfang, aber das ist normal.
