Der Körper und du…

Hallo,

heute ist die seltsame Spaltung zwischen „uns“ und „unserem Körper“ oft schon so weit fortgeschritten, dass wir ihn wie ein eigenständiges Wesen sehen. Er „spielt Spielchen“ er „spielt verrückt“ usw. - aber das ist natürlich in einer Weise schizophren. Denn du BIST dein Körper. Auch deine Psyche ist im Gehirn angesiedelt und findet dort statt. Es gibt keine Trennung zwischen deinem Gehirn und dem Körper. Dein „Ich“, deine Persönlichkeit, all das würde in drei Minuten verschwinden, wenn der Körper sein Gehirn nicht versorgen würde.

Dein Körper meint es gut mit dir. Er tut 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche nichts anders, als dich unermüdlich zu versorgen, dich gesund zu erhalten, dich beweglich zu halten, dir zu dienen, schädliche Bakterien oder entartete Zellen zu eliminieren, er ist ständig im Einsatz für dich. Aber viele von uns danken ihm das, indem wir ihn schlecht behandeln (schlechte Ernährung, kaum Bewegung) und auch noch schlecht von ihm sprechen („Er spinnt“ etc.).

Auch deine Gefühle, Emotionen oder Ängste sind ganz direkt mit dem Körper verbunden. Wenn du zum Beispiel sehr dollen Kinderwunsch hast, dann hoffst du, dass die Regel ausbleibt. Und das allein kann schon ausreichen, damit die Mens sich tatsächlich verspätet. Denn dein Körper reagiert sofort und unmittelbar auf deine Gedanken, Erwartungen und Gefühle.

Du merkst es im Alltag auch selbst: Wenn du dir große Sorgen machst oder Angst hast oder sehr aufgeregt bist, kriegst du sofort ein enges Gefühl auf der Brust, der Puls geht hoch, du bist zittrig. Und so ist es immer. Der Körper reagiert auf jedes Gefühl. Bei mir war es beim zweiten Kind auch so: Ich habe so auf die zweite Zyklushälfte gestarrt, dass sich die Regel plötzlich öfters verspätet hat, obwohl ich das zuvor nie hatte (und dann auch nicht schwanger war).

Versuche, lieb zu deinem Körper zu sein. Sei gut zu ihm, wende dich ihm liebevoll zu, vertraue ihm. Danke ihm für den Dauereinsatz, den er für dich leistet, ohne dass du davon viel mitbekommst. Vertraue ihm, dass er schwanger werden kann, ohne dass du krampfst. Du musst deinen Kinderwunsch nicht zurückfahren, er ist ganz normal. Dass der Körper auf deine Ängste (Regel könnte kommen, du könntest nicht schwanger sein) reagiert, ist aber auch ganz normal.

Natürlich gilt: Wenn du es schon länger als 18 Monate probierst, sollte nachgeschaut werden, woran es bei dir oder deinem Partner liegen könnte. Zur Fürsorge für den Körper kann es auch gehören, Schwangerschaftshindernisse medizinisch zu beseitigen. Das war bei mir beim zweiten Kind auch nötig, damit es klappen konnte.

LG