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Geschrieben von snezhok am 09.02.2023, 11:44 Uhr

Anders

Meine Tochter hat mich heute morgen sehr erstaunt. Ich stand im Badezimmer als sie aus dem Schlafzimmer angetapst kam und verschlafen sagte, Mama, ich bin anders. Auf meine Frage was sie damit meint hat sie das wiederholt. Dann musste sie auf Toilette. Danach fragt ich nochmal und sie sagte "keine Sorge, ich bin nicht anders". Ich war verwirrt und habe das Thema sein lassen. Als mein Mann sie später fragte was anders ist sagte sie "anders ist wenn ich ein Junge bin und kein Mädchen, aber keine sorge, jetzt bin ich ein Mädchen"
Wir waren total sprachlos! Ich fragte sie wo sie so etwas gehört hat, ob im Kindergarten solche Themen besprochen werden. Die 4 jährige sagte dass die Erzieherin sowas erzählt hat, und das es bei Jungs auch so sein kann. Steinigt mich, aber ich finde es unmöglich und eine Grenzüberschreitung! Ich entscheide ob und wann mein Kind solche Themen mitbekommt! Generell empfinde ich das als einen groben Fehler nun jedem Kindergartenkind sowas in die Köpfe einpflanzen zu müssen! Was soll dieser Blödsinn?

Ich werde wahrscheinlich heute Mal die Erzieherin ansprechen, ob sie tatsächlich sowas mit den Kindern thematisiert hat.

Was denkt ihr darüber?

LG Snezhok

 
17 Antworten:

Re: "Anders"

Antwort von Parimo am 09.02.2023, 13:13 Uhr

also,ich würde einfach bei der nächsten Gelegenheit im Kindergarten fragen, ob sowas gerade Thema ist bei den Kindern (sei es von den Kindern aus oder von den Erziehern). Einfach nur, um zu wissen, wo das herkommt, wenn du das unbedingt wissen willst. Ich denke du bewertest das etwas über.
Mein Sohn schnappt auch manchmal Gesprächsfetzen auf und benutzt diese Info dann auch mal falsch. Er baut das einfach in sein vorhandenes Wissen/Verständnis ein.
Prinzipiell finde ich es auch nicht verkehrt einem 4-jährigen Kind nahe zu bringen, dass jeder Mensch anders ist, aber keiner ist deshalb falsch. Ich bin oft mit den Kindern in der Stadt oder in der u-bahn, da sehen sie auch alles mögliche und fragen dann auch, warum der Mann grüne Haare hat. Die Kinder sehen das alles noch sehr wertfrei. Lass dein Kind doch sowas wertfrei erleben.

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Re: "Anders"

Antwort von sunshine59 am 09.02.2023, 13:15 Uhr

Wo ist dein Problem? Ich kann deine Empörung erstmal nicht verstehen.
Jeder ist anders. Keiner ist gleich.
Vielleicht hat deine Tochter etwas total Harmloses aus dem Zusammenhang gerissen dir gesagt. Schließlich war sie ja noch nicht wirklich wach. Schließlich sind Mädchen und Jungs nicht gleich, eben anders. Ob helle Hautfarbe oder dunkle, braune oder blonde oder rote Haare etc. Ein Kind ruhig das andere laut und stürmisch. Vielleicht hat die Erzieherin versucht generelle Unterschiede zu erklären, vielleicht gab es unnötige Schimpfworte die erklärt werden mussten um die verletztende Bedeutung auch Kitakindern erkennbar zu machen.
Du scheinst es gleich auf gendern und Sexualität zu beziehen, was auch nicht falsch ist bereits in dem Alter Kindgerecht zu erklären. Die Kinder bekommen schließlich sehr viel mit im Alltag, Radio, Gespräche etc.

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Re: "Anders"

Antwort von Itzy am 09.02.2023, 14:29 Uhr

Atme mal durch! Ich arbeite in einer Kita, und wir haben es immer wieder das Kinder mit Themen ankommen die sie irgendwie aufgeschnappt haben, oder etwas gesehen haben oder oder oder.... Und je nach Thema redet man da mehr oder weniger drüber. Meine Tochter hat im Kiga auch mal erzählt, daß ihre Tante eine Frau küsst und mit ihr zusammen wohnt . Andere Kinder haben das gehört, und schon war das Thema. Sollen die Erzieherinnen dann sagen "Ruhe, da wird nicht drüber gesprochen"? Jeder Mensch ist anders-aber richtig! Ich bin mir sehr sicher das sie im Kiga nicht das Thema Transgender zum Tagesthema gemacht haben.

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Voreilige Aufregung…

Antwort von Windpferdchen am 09.02.2023, 17:28 Uhr

Huhu,

du regst dich gerade schon vorbeugend kräftig auf, obwohl du noch rein gar nichts Genaues weißt. Erstmal Ruhe bewahren! Und dann hingehen und freundlich fragen, ob und wie das Thema behandelt wurde. Vielleicht kam es ja bloß in einem Buch vor, das jemand vorgelesen hat, oder ein Kind hat von sich aus danach gefragt, und die Erzieherinnen haben das Thema erklärt usw.

Sollte es tatsächlich von den Erzieherinnen initiativ und absichtlich thematisiert worden sein, kannst du eine freundliche und gelassene (!) Meinung dazu abgeben und einige Argumente und Dinge, die dir wichtig sind, zu Bedenken geben. Das wäre sicher richtig. Und dann zuhören, was die Erzieherinnen dazu sagen.

Weißt du, es ist ein bisschen so wie in diesem Märchen vom Mann, der seine Axt nicht findet, obwohl er sie so dringend für sein Kaminholz braucht. Er ist sicher, dass der Nachbar sie genommen hat, ohne zu fragen. Er steigert sich dann im Laufe der Stunden immer mehr in seine Empörung hinein, weil er das mit der Axt unglaublich und unverschämt findet von dem Nachbarn.
Nach ein paar Stunden sieht er, dass der Nachbar gerade nach Hause kommt. Er rennt hin und schreit ihn an, was für ein verdammter Idiot er ist, und dass er nie wieder was mit ihm zu tun haben will. Dann geht er wutschnaubend zurück. Und auf einmal sieht er auf der Veranda die Axt liegen, die er da vergessen hatte…

LG

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Re: Voreilige Aufregung…

Antwort von snezhok am 09.02.2023, 17:43 Uhr

Das ist ein tolles Beispiel! Danke dafür. Ich danke euch allen für die besonnen Antworten und Ratschläge. Das hat mir geholfen. Tatsächlich Male ich manchmal etwas schnell sehr schwarz! Ich werde Mal morgen die Erzieherin freundlich fragen.

Herzlichen Dank

LG Snezhok

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Re: Voreilige Aufregung…

Antwort von 1905lh am 09.02.2023, 19:49 Uhr

War allerdings ein Hammer
Von Paul Watzlawick

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Re: "Anders"

Antwort von Fantasielos am 10.02.2023, 7:39 Uhr

Ich finde es richtig, dass so etwas im Kindergarten besprochen wird (natürlich kindgerecht und anlassbezogen).
Toleranz und Akzeptanz kann ruhig auch schon im Kindergarten thematisiert werden. Das hat nichts mit "einpflanzen" zu tun. Informiere dich bitte selbst zum Thema sexuelle Identität.

Transgender zu sein, fängt ja nicht erst in der Pubertät an. Ich kenne tatsächlich eine Frieda im Alter von 5 Jahren, die als Mats geboren wurde.
Und glaube mir so etwas ist nichts, was man als Eltern leichtfertig mitmacht, weil es Trend ist. Da gab es einige Gespräche mit Kinderpsychologen....

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Trotzdem…

Antwort von Bela66 am 10.02.2023, 8:48 Uhr

Natürlich kann Transgender schon früh beginnen. Aber trotz des Riesen-Hypes, der gerade um das Thema gemacht wird, ist es etwas sehr Seltenes, vor allem im Kiga-Alter. Es gibt auch noch tausend andere seltene Phänomene, sexuelle und auch andere, die man deshalb nicht alle im Kindergarten behandeln muss.

Das Problem ist nicht, dass es LGTBQ und mehr gibt. Sondern dass es gerade eine große Modewelle dazu gibt. Obwohl es nur wenige Prozentpunkte der Bevölkerung betrifft, ist es momentan allgegenwärtig, es ist komplett überrepräsentiert. Aber das trägt gar nicht zur Normalisierung bei, sondern eher im Gegenteil. Normal wird es erst sein, wenn es beiläufig behandelt wird.

Ich persönlich hätte kein großes Problem damit, wenn Transgender im Kiga mal thematisiert würde. Aber ich kann die AP verstehen. Bei Transgender geht es nicht nur um Kleidung oder Identität, es geht auch um Sexualität. Und auch ich finde nicht, dass man kleine Kinder schon über alle sexuellen Neigungen (Fetisch, SM, und wasweißich) aufklären sollte oder gar muss. Das ist für sie keine Bereicherung.

LG

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Re: Trotzdem…

Antwort von WonderWoman am 10.02.2023, 11:05 Uhr

tatsächlich geht es bei transgender gar nicht um kleidung und auch nicht um sexualität. die frage ist nicht, wie man sich kleidet (das wäre ja einfach zu lösen) oder wen man sexuell attraktiv findet (damit können kinder in dem alter sowieso noch nichts anfangen), sondern alleine und ausschließlich um die eigene identität.

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Re: "Anders"

Antwort von Neverland am 10.02.2023, 21:15 Uhr

Ehrliche Meinung, du hast einen Knall.

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Re: Trotzdem…

Antwort von Neverland am 10.02.2023, 21:22 Uhr

So selten ist das gar nicht. Ich glaube jeder von uns kennt jemanden, wo man sich denkt, die oder der steckt im falschen Körper.

Ich weiß, das eine hat wenig mit dem anderen zu tun, aber wenn man zB homosexuelle Paare kennt, fällt einem oft sehr schnell auf, wer den weiblichen Part übernimmt und wer den männlichen. Auch weil die jeweiligen Personen oft auch vom Aussehen in diese Richtung gehen. Ja ich weiß, homosexialität hat wenig mit Transgender zu tun. Aber es fällt eben oft ins Auge.

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Re: "Anders"

Antwort von snezhok am 10.02.2023, 21:29 Uhr

Sehr hilfreich danke.

Persönliche Meinung: diejenigen die so einen Hype daraus machen, die haben alle einen Knall.
Das muss NICHT überall so präsent sein...

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Transgender ist unabhängig von der Sexualität!

Antwort von 3wildehühner am 11.02.2023, 0:17 Uhr

Transgender hat nichts mit der sexuellen Ausrichtung zu tun!
Genau DESHALB ist es so wichtig, das zu thematisieren!
Es herrscht nämlich leider noch ein großes Unwissen!
Kinder können sich im falschen Körper fühlen ganz ohne sexuellen Hintergrund!
Ich kenne privat zwei Frauen, die als Männer geboren wurden.
Sie fühlen sich beide weiterhin zu Frauen hingezogen.
Die eine war verheiratet und hat zwei mittlerweile erwachsene Kinder.
Sie hat sich immer im falschen Körper gefühlt, sich aber zunächst noch den gesellschaftlichen Zwängen ergeben, bis sie depressiv wurde und irgendwann einfach nicht mehr als Mann weiterleben konnte.
Die hat aber dennoch ihre Frau geliebt und hätte die Ehe weitergeführt. Das kam für die Frau, die auf Männer steht, nicht in Frage.
Mittlerweile ist sie mit einer lesbischen Frau seit acht Jahren zusammen.

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Re: "Anders"

Antwort von Ruto am 12.02.2023, 14:23 Uhr

Wieso empfindest du es als eine Grenzüberschreitung, sofern das Thema überhaupt von den ErzieherInnen initiiert wurde?
Kitas haben u.a. einen Bildungsauftrag. Auch Werte werden vermittelt (z.B. Toleranz für andere).
Wenn du das nicht möchtest, musst du dein Kind Zuhause alleine erziehen. Eigentlich ganz einfach.

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Re: "Anders"

Antwort von kea2 am 13.02.2023, 12:49 Uhr

Vielleicht ist im Kindergarten ein Kind, das sich im falschen Körper fühlt, und die Erzieherinnen versuchen, Verständnis zu wecken?
Oder ein Kind hat die Folge von Sendung mit der Maus darüber gesehen und das Thema aufgebracht?
Vielleicht lebt auch jemand aus dem Familie oder dem Bekanntenkreis eines Kindes jetzt als das andere Geschlecht?

Bei unserer Tochter im Kindergarten war ein Junge, der sich als Mädchen fühlte. Der fühlte sich in der Grundschule immer noch im falschen Körper, und ich bin mir sicher, dass er später als Mädchen/Frau leben wird, oder es vielleicht schon tut. Das ist schon einige Zeit her.

Das hatte dem Kind keiner "eingepflanzt", im Gegenteil. Er hatte deswegen einen Haufen Probleme mit anderen Kindern, weil die Jungs ihn als Mädchen sahen und die Mädchen als Junge. Deswegen wollte keiner mit ihm spielen. Mehr als ein Erwachsener hat versucht, ihm sein Verhalten auszureden, und seine Eltern waren überfordert.

Aber ich habe ihn auch als Mädchen empfunden, und ich bin da kritisch, gerade bei dem Hype, der seit ein paar Jahren unter den Jugendlichen abgeht, wo ich oft das Gefühl habe, da geht es darum, sich als Transgender interessant zu machen oder zu glauben, dass alle Probleme verschwinden würden, wenn man das andere Geschlecht hätte.

Was soll denn passieren, wenn im Kindergarten über solche Themen gesprochen wird?
Meinst Du Deine Tochter wird später als Junge leben wollen, weil sie schon im Kindergarten erfahren hat, dass es solche Menschen gibt?
Ja, Deine Tochter macht sich darüber Gedanken. Ist doch ok.
4-jährige machen sich eine Menge Gedanken. Wenn ihnen jemand etwas vernünftig erklärt, ist es besser, als wenn sie irgendwo etwas mithören und daraus was weiß ich für Schlüsse ziehen, die ihnen vielleicht Angst machen.

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Re: "Anders"

Antwort von Chaka! am 14.02.2023, 23:27 Uhr

Meine Erfahrung:

Ich habe „immer noch“ ein Krippenkind (u3) vor Augen, das sich als „Jungemädchen“ bezeichnete. Er hat noch 2 Brüder und fühlte sich scheinbar als Mädchen. Er trug zb gerne Röcke.
Im Kindergarten (ab 3) war das auch noch so.
Inzwischen müsste er / sie ca 8 Jahre alt sein, aber leider weiß ich nicht, wie ihr / sein Weg gelaufen ist.

Fazit:
Anderssein ist -und sollte auch sein- durchaus Thema in Kindertagesstätten. Das heißt ja noch längst nicht, dass eine beliebige Sexualität vermittelt wird (falls das die Sorge ist)
Und: DIVERSITÄT = Anderssein ist natürlich und zum Glück auch Thema in den Bildungsplänen der Einrichtungen… es gibt soooo viele Unterschiede zwischen uns, wir sind trotzdem alle gleichwertig, gleichwürdig (Jesper Juul) und wertvoll.
Da ist es schon eher bedenklich, wenn Einrichtungen Klischees und Vorurteile „predigen“…

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Re: "Anders"

Antwort von Tante_Erna am 15.02.2023, 22:11 Uhr

Vielleicht haben sie auch das Buch „irgendwie anders“ gelesen? Anders sein kann ja vieles bedeuten und irgendwie sind wir ja alle anders und irgendwie genau deswegen alle doch gleich.

Hast du in der Kita nachgefragt?

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