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Geschrieben von EarlyBird am 05.02.2017, 0:15 Uhr

3Jähriger rastet aus wenn er aus der Kita abgeholt wird

Hi, also das ist ja sehr sehr schwierig, zumal du gar nicht beschreibst wie er "sonst" so ist, außerhalb dieser Abholsituation. Ich nehme an die Mutter redet auch "später" mit ihm und da wäre es auch interessant wie da der Hintergrund ist.
Das ein Kind dermaßen "ausrastet" und die Mama so schlimm durch Festbeissen im Gesicht verletzt das diese sogar blutet und genäht werden muss, sind schon drastische "Ausraster". Insgesamt ALLES was du so schreibst, das er ihr in die Kniekehlen kickt wenn sie das Baby hochnimmt und auf sie - im wahrsten Sinne des Wortes" einschlägt und sie mehr oder weniger "verprügeln" möchte ist schon sehr sehr auffällig.

Ich kann mir wirklich nur schwer vorstellen das der Junge ansonsten überhaupt nicht "auffällig" ist und ansonsten alles okay ist.

Man könnte jetzt spekulieren was da im Hintergrund so läuft - auch bspw. Familienintern - oder was der Junge für Schwierigkeiten haben könnte - auch medizinischer/neurologischer Natur - ... Aber das bedarf fachkundiger Hilfen/Beratung/Instanzen/Ärzte wenn dem denn so wäre.
Aber die Ursache gehört dringend abgeklärt.
Erfahrungsgemäß kann ich dir sagen, das Eltern die von ihren Kindern auch zu Hause geschlagen und "verprügelt" werden (auch von so Kleinen) es gerne verschweigen und die Situation zu Hause schönreden. Aber das muss ja bei deinem Fall nicht zutreffen, ich wollte es aber gerne zumindest erwähnt haben, insbesondere weil auch ein Baby im Spiel ist.

Zur Abholsituation/Ideensammlung:
- Mutter kommt immer pünktlich, damit die Erzieherinnen den Buben darauf vorbereiten können. Auch wenn sie mal zu früh dran ist, dann wartet sie draußen bis zur vereinbarten Zeit
- wenn die Abholzeiten mit Baby oft etwas variieren, dann 30 Minuten vorher anrufen und bescheid geben: um XX:YY Uhr bin ich da zum Abholen, damit auch hier die Erzieherinnen genau wissen "aha die Mama kommt in 30 Minuten, jetzt bereiten wir den Jungen darauf vor"
- Der Junge sollte Zeit haben sein Spiel bzw. sein Tun zu Ende zu bringen, notfalls mit Vereinbarungen. Helfen könnten dann im Anschluss Rituale z.B. mit der Erzieherin im Vorfeld - ein Gummitierchen (Süßes) aus der Guttibox aussuchen, Tasche holen, Gemaltes/Gebasteltes einpacken, der Gruppenhandpuppe oder Maskottchen Tschüss sagen zur Gaderrobe gehen (natürlich nur als Beispiel) und da kommt auch schon Mama. Solche Rituale müssen dann aber kontinuierlich durchgezogen werden. Daher würde ich mit den Erzieherinnen eine Abholzeit vereinbaren, wann Personal dafür Zeit hat.
- Wenn die Mama dann da ist, dann sollte auch gegangen werden. Aber sie könnten sich für den Nachhauseweg irgendetwas ausdenken was sie auf dem Weg zum Auto spielen z.B. wer ist schneller am Gartentor/Türe, oder wieviele Pflastersteine schaffst du zum Springen, oder Ich sehe was was du nicht siehst, sowas in der Art... Je nachdem was das Kind gerne macht...
ABER diese Gewaltausbrüche und Körperverletzungen - dieses Ausmaßes!! - gehören SOFORT unterbunden.
Ich würde wohl erstmal zusehen, das vorrübergehend irgendwer das Baby sitten kann zur Abholzeit - bestenfalls natürlich jemand aus der Familie. Denn die Mutter muss das jetzt mit ihrem Sohn angehen und da zu 100% einen Kopf, freie Arme und Zeit haben! Mit dem Baby ist das sehr schwierig. Was du selbst schon angesprochen hast, wäre die Ankunftszeit zu Hause. Vllt könnte die Mutter nereits im Vorfeld kochen und dann abgpho,en, notfalls die Buchungszeit um eine Stunde schieben. Denn wenn der Junge schon aus der Kita kommt und nocht zu Hause war, dann sollte die Mama sich ihm widmen können wenn er wieder kommt. Gemeinsam Essen, was malen oder Spielen etc.

Sehr sehr wichtig wird die Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen jedoch sein, denn da braucht die Mutter dringend Unterstützung! Aber nicht nur beim Jacke anziehen und festhalten, sondern vielmehr geplante und organisierte Hilfe.
Das heißt: Erzieherinnen und Mama müssen im Vorfeld miteinander abgesprochen sein wie sie diese Situation gemeinsam berwerkstelligen, sie müssen an einem Strang ziehen, die gleichen Äußerungen (Botschaft an das Kind!) tätigen und sie müssen genau wissen wie sie in welchen Situationen wie reagieren.
Sie müssen sich also gemeinsam genau überlegen, was dem Kind helfen könnte, wie (mit welchen Methoden) sie es unterstützen könnten und wie sie dem Kind gegenüber auftreten.
Möglich das der Junge vor der akkuten Abholsituation noch kompromissbereiter ist und es im Vorfeld eben schafft sich auf etwas einzulassen, um dieser Stress- und Wutsituation entgegenzuwirken. Da mischen ja oft eine Menge Gefühle mit: Wut und Zorn, Enttäuschung, Frust, auch teilweise Hass, Traurigkeit, Angst, Hilflosigkeit... Letztendlich führen diese geballten übermächtigen Gefühle zur extremen Überforderung was sich dann unterschiedliche Ventile suchen kann. Auch wenn das Ausmaß in diesem Fall schon sehr-sehr extrem ist.

Es wurden ja sicherlich bereits Elterngespräche geführt und Pläne geschmiedet - nehme ich zumindest an. Und eben da findet sich i.d.R. der erste Ansatz und da würde ich am Ball bleiben.

Liebe Grüße und alles Gute

 
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