Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Sputnik am 25.05.2013, 15:23 Uhr

Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Mir ist gerade von meiner Tochter erzählt worden, dass Bekannte meinen Sohn einen Psychopathen nennen.
Er ist ein sanftes, kluges, stilles Kind. Verträumt mit vielen Ticks.
Bin gerade unheimlich traurig.

 
22 Antworten:

Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von wolfsfrau am 25.05.2013, 15:56 Uhr

Hallo,

erstmal lass dich aus der Ferne drücken!
Ich habe selber ein Kind, dass andere oft als eigenartig, komisch oder nervig empfinden. Mir selber ist es nur einmal passiert, dass eine Nachbarin (hat einen gleichaltrigen Sohn, deswegen haben wir uns früher öfter getroffen) gesagt hat, dass man Kind nervt. Aber offen und direkt zu mir.
Naja, ich war dann nur noch einmal bei ihr und habe ihr erzählt, dass sich der Verdacht bestätigt hat und mein Kind Asperger hat. Wohlgemerkt wusste sie von dem Verdacht, deswegen empfand ich das als No-Go.

Würde es hinter meinem Rücken passieren würde ich die Bekannten direkt darauf ansprechen, weil es mich sonst ewig beschäftigen und belasten würde. Ich finde, das hat nichts mit Meinungsäußerung zu tun, sondern ist abwertend und beleidigend.

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von mf4 am 25.05.2013, 16:24 Uhr

Ich hoffe die Kinder haben nichts von ihren Eltern und sagen: Nein, er ist nett und klug und ich mag ihn.
Die Eltern sollten sich schämen so über Kinder zu reden

Für mich sind das die Gestörten.
Fühl dich gedrückt. Ich finds wirklich unglaublich fies und dumm.

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Sputnik am 25.05.2013, 16:59 Uhr

Nein, leider, die Kinder haben es der Schwester ins Gesicht gesagt.
Und das Traurige ist: so geschützt wie jetzt wird er nie wieder sein.

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von mf4 am 25.05.2013, 18:27 Uhr

Ich würde mir die Eltern vorknöpfen... das geht gar nicht, dass sie selbst so dumm sind, dass sie ihren Kindern beibringen, dass Kinder die anders sind als Psychos bezeichnet werden... was sind dann Kinder mit körp. Behinderung? Krüppel? Wie reden sie über Kinder mit Akne, mit Übergewicht usw.?

Auf so etwas reagiere ich wirklich sauer und die Leute würde ich ansprechen.
Ich hoffe du kannst deinen Jungen aufbauen.

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Sputnik am 25.05.2013, 18:41 Uhr

Er hat keine Ahnung. Aber wegen der Ticks wird er ständig getritzt.

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von mf4 am 25.05.2013, 18:45 Uhr

Sind die Ticks schlimm?
Meine Tochter hatte nur dezente Ticks wie mit der Nase schnaufen. Hände und Füße drehen und so Kleinigkeiten. Zum Glück auch eher abends zu hause und nun schon lange gar keine mehr. Sie hatte auch teilweise Probleme mit Einnässen aber das ist nun auch vorbei und konnte zum Glück gut vertuscht werden.
Traurig genug, wenn sich Kinder damit auseinandersetzen müssen, dass sie "anders" sind aber dann zu erleben, wie sie andere als schlechter bezeichnen ist wirklich übel.
Genau mein Kind mit AD(H)S hat eine extrem ausgeprägte soziale Ader und ihr käme so etwas nie über die Lippen... da fragt man sich doch, wer da nicht "richtig tickt".

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Sputnik am 25.05.2013, 19:22 Uhr

Die Ticks waren sehr schlimm. Sind jetzt Dank medikamentöser Einstellung besser, aber noch nicht weg. Brille anstupsen, Wasserhahn rütteln, so in der Art.
Nur die Medikamente sind ja nicht ohne: alle 3 Monate Blut- ud Kreislaufkontrolle. Was wenn er sie nicht mehr nehmen kann?
Therapie hat er natürlich auch, nur eine konditionelle Verhaltenstherapie, die die Geeignetste wäre, wird hier nicht und schon gar nicht für Kinder/Jugendliche angeboten. Auch nicht wenn man sie privat zahlt. Bietet kein Therapeut an.

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von MamaMalZwei am 25.05.2013, 20:51 Uhr

Hallo, fühl Dich erst mal ganz lieb gedrückt und in den Arm genommen. Ich neige auch dazu, Leuten direkt ins Gesicht zu sagen, was ich von ihnen halte, wenn sie mich derart provozieren.
Nur: Lohnt der Aufwand? Solche Leute sind dumm geboren und haben nichts dazugelernt. Wenn man die jetzt auf ihr Fehlverhalten anspricht, lügen sie Dir glatt noch ins Gesicht, das hätten sie sooo
niee gesagt...
Es gibt ein Buch von Manfred Spitzer, in dem es gerade um die "Normalen" geht. Er, ein Psychiater, meint, gefährlich sind nicht die Kranken, sondern eben diese Normalos... Das denke ich auch. Wie viel Mühe allein Eltern in meiner Gruppe hatten, anderen Eltern ADHS zu erklären...
Spar Dir solche Erklärungen, es nützt nichts.
Vielleicht würde ich mir eine ironische Bemerkung nicht verkneifen können, wenn ich diesen Eltern gegenüberstehe: "Find ich toll, dass Sie meinen Sohn als Psychopaten bezeichnen. Ich kann mir das so richtig gut vorstellen, wie er mit 'nem Messer durch die Gegend läuft... Vielleicht schick ich Ihnen den ja mal vorbei..." LG

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Osterhase246 am 25.05.2013, 21:43 Uhr

ich glaub, auf dauer kommst du nur mit viel selbstbewußtsein weiter. gegen dummheit kommt man leider nicht an.

stärke dein kind so gut es geht...und gehe mit gutem beispiel voran..


für diese eltern ist das nur ein armutszeugnis.

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Pampersmami am 26.05.2013, 8:34 Uhr

Bei meinem Autisten sieht man die Behinderung nicht , da sind immer wir als Eltern die Blöden, zu Doof zum Erziehenden, ect.

Aber ich glaube, das kann man noch ertragen, wenn Kinder so angegangen werden ,ist das wirklich traurig! Allerdings Kinder sind auch nicht Urteilsfrei und meiner wird auch sehr oft, geschlagen, geschubst und ausgelacht(er merkt es nur nicht so)

Man kann Sie denke ich nicht als Eltern davor beschützen, nur das Selbstwertgefühl so stärken, dass Sie solche Menschen einfach ignorieren!

Ich und mein Mann halten "unseren" Aspie aus vielen Dingen(Familienfeiern, Feste, Schulausflüge ect.)fern, einfach weil wenig GUTE Sozialkontakte besser sind, als viele SCHLECHTE!

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Pondus2003 am 26.05.2013, 21:44 Uhr

Hallo, bist du sicher, dass es sich nur um Tics handelt oder auch um Zwänge? Eigentlich denke ich, dass jeder gut ausgebildete Kinder- und Jugend-Psychotherapeut so etwas behandeln können sollte. Verhaltenstherapie ist sicher gut, aber eine ganz spezielle muss es glaube ich gar nicht sein. Frag da doch nochmal nach. LG Pondus

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Sputnik am 26.05.2013, 22:05 Uhr

Es handelt sich um eine Tick/Zwangserkrankung, grenzwertig zum Tourette Syndrom. Und dieses gilt als kaum heilbar.
Mein Sohn ist bei einem Kinderneurologen in Behandlung und bekommt eine psychologische Therapiebehandlung.

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Wir - oder besser mein Kind - erlebt keine Ausgrenzung

Antwort von Sodapop am 27.05.2013, 18:08 Uhr

Zwar wurde sie in der ersten Zeit immer schief angesehen sobald sie das ticken anfing ( und ihre Tics sind so richtig schön auffällig: z.B. Mund aufreißen, Rücken durchbiegen und in der Position mehrere Sekunden verharren ), aber ich habe es nur einmal erlebt dass ein Kind darauf wirklich negativ reagiert hat.
Die fragenden und skeptischen Blicke anderer Kinder haben mir selber nur am Anfang weh getan. Aber meine Tochter fielen diese Blicke garnicht so auf wie mir und es störte sie auch nicht. Seitdem ich dies weiß kann ich es viel besser ertragen.
Und wenn sie die Kinder zu Beginn der Schulzeit gefragt hatten warum sie dies machen muss, wurde die "Mein Gehirn hat ein Schluckauf"-Erklärung immer gut aufgenommen. Das konnten die Kinder nachvollziehen und gut war´s.

Wenn irgendjemand auf die Idee gekommen wäre mein Kind einen Psychopathen zu nennen ( sie hätte selber garnicht gewußt was dies bedeutet ), so hätte ich mit den Schultern gezuckt. Mei, sind halt doofe Menschen. So was gibt´s einfach. Garnicht drüber aufregen oder traurig sein.

Grüße
Sodapop

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Sodapop am 27.05.2013, 18:12 Uhr

Es gibt keine Behandlung bei Ticstörungen. Bei einer Ticstörung handelt es sich um eine Stoffwechselstörung. Zwar gibt es Medikamente, welche in der Nebenwirkung Tics verringern können ( und der Erfolg ist meistens eher ein Zufallsprodukt), diese sollten aber nur bei größtem Leidensdruck eingesetzt werden. Immerhin handelt es sich bei denen um eine Art Psychopharmaka.

Ein guter Kinderneurologe ( und das ist die richtige Anlaufstelle, nicht Kinderpsychotherapeut) frägt das Kind nach seinem Leidensdruck aufgrund der Störung und entscheidet dann erst.

Grüße
Sodapop

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Sputnik am 28.05.2013, 11:13 Uhr

Er hat beides: Kinderneurologen und Kinderpsychtherapeuten.

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Sodapop am 28.05.2013, 11:21 Uhr

Ich wollte nur dem Gerücht entgegen treten, dass es sich bei Ticstörungen um eine psychische Erkrankung handelt.

Selbstverständlich unterstützt der Psychotherapeut.

Grüße
Sodapop

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Sputnik am 28.05.2013, 11:56 Uhr

Wobei die Unterscheidung Tick, Zwang oft auch Stereotypie ja auch für Fachleute schwer ist.

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Re: Wir - oder besser mein Kind - erlebt keine Ausgrenzung

Antwort von HolladieWaldfee am 28.05.2013, 14:12 Uhr

Hallo zusammen!

So wie Sodapop es geschrieben hat, so hätte ich es nicht besser schreiben können....
Oftmals "juckt" es die Kinder nicht wirklich, was zu ihnen gesagt wird.

Oh mein Gott wie haben wir uns damals in der Schule gezankt und gegenseitig beschimpft....Was glaubt ihr wie einige Eltern auch über mich geschimpft haben (ich war seeeeehr hyperaktiv, laut und einfach nur nervig).
Aber das hat mich sowas von überhaupt nicht interessiert!
Wenn meine Eltern von Nachbarn drauf angesprochen wurden, das ich schon wieder in den Bäumen hing (das macht man als Mädchen doch nicht..) und nur Blödsinn machte, sagten sie nur: Sie ist nur 1x Kind, anpassen muss sie sich nicht und fürs "Benehmen und Stillsitzen" hat sie als Erwachsene noch genug zeit.

Unser Ältester hat TS, also keine Tic-Störung sondern das Tourette-Syndrom.
Andere Kinder haben keine Probleme damit, es gibt zwar einen Jungen der unsern gerne provoziert, so das er im Unterricht "austict" und dafür von den Lehrern noch ärger bekommt...(aber das ist ein anderes Thema hier im Forum) wie auch immer....die Sprüche von anderen Kindern stören ihn nicht...er schimpft dann halt zurück wenn welche mal Spinner oder Psycho sagen. Er sagte mal: "Der Junge hat kein schönes Elternhaus und weiß nicht wohin mit seinem Frust".

Ich denke, du solltest es dir nicht zu Herzen nehmen.
Wie oft hast du denn vielleicht schon gedacht, wenn sich ein anderes Kind mal daneben benommen hat: "Oh Gott ist das Balg nervig"
Tja und es gibt halt Menschen die sprechen es laut aus, auch in der Gegenwart ihrer Kinder. Natürlich ist es nicht richtig, aber vielleicht wissen sie es nicht besser? Dummheit gibt es in jeder Nachbarschaft.

Wenn es deinem Sohn selbst belastet und er sich deswegen an dich wendet....dann, und auch nur dann kannst du einschreiten und z.B. deinen Bekannten sagen, das sie es zu unterlassen haben, so über deinen Sohn zu reden...Sag ruhig: "Lasst es, sonst gibts eine Anzeige wegen Beleidigung!" und "Ihr solltet euch schämen über ein Kinder (oder behindertes Kind) lästern zu müssen, da ist selbst ein 5-jähriger reifer!"

Viele Grüße
Holla die Waldfee

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Hase67 am 29.05.2013, 11:57 Uhr

So traurig das ist - eigentlich ist es ja ein Armutszeugnis für die Leute, die so was sagen. Es zeigt zum einen, dass sie nicht begriffen haben, was deinem Sohn fehlt, dass sie kein Feingefühl gegenüber deiner Tochter haben und dass sie zum anderen scheinbar keine Ahnung haben, was das Wort "Psychopath" wirklich bedeutet. Kurzum: Sie haben einfach dumm und gedankenlos dahergeschwätzt, dumme Leute gibt es eben überall.

In diesem Sinne würde ich versuchen, deine Kinder zu stärken, deinen Sohn UND deine Tochter, dass man sich so was entweder nicht gefallen lassen muss oder dass man es getrost an sich ablaufen lassen kann, weil es eben hirnloses Gewäsch ist.

LG

Nicole

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und abschliessend....

Antwort von kiwimeiki am 30.05.2013, 16:19 Uhr

....tut mir es dann gut folgendes Lied zu hoeren (vielleicht gefaellt es deinem Sohn ja auch ;-)) und laut mitzusingen...gerne auch vor genau solchen Leuten...

http://www.youtube.com/watch?v=zmZsDkftKy4

Alles Gute

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von Malonchen am 02.06.2013, 20:04 Uhr

Ich erkläre meinem Kind, dass er das nicht Glauben darf. Kuschele mit ihm etc. Meiner ist sechs, empfindlich, und ihm sind die Haare komplett ausgefallen( Läukämie, Chemotherapie)! Weiß nicht wie alt deiner ist. LG, Malon

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Re: Wie geht ihr als Eltern mit der Ausgrenzung um?

Antwort von lakotagirl am 04.06.2013, 8:51 Uhr

gottseidank gibts das hier auf der rez nicht. mein sohn ist fast blind (ROP und Glasucoma) er war ein extrem fruehchen. die kinder in der schule sind alle sehr hilfsbereit und er wurde noch nie ausgegrenzt oder gehaenselt. ja kinder fragen mich oft was mit Freddys augen passiert ist dann sag ich dass er so klein war dass man ihm sauerstoff geben musste und das hat seinen augen beeintraechtigt. ausserdem sind meist eh alle untereinander verwandt auf die eine oder andere weise.
im gegenteil die kinder bewundern Freddy....er ist musiker, spielt piano und komponiert seine eigenen lieder. so ist er ein vorbild fuer andere mit seiner musik.
wir leben auf der rosebud sioux indian reservation

liebe gruesse aus south dakota

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