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Geschrieben von kabi am 30.04.2012, 10:44 Uhr

verbale HandlungsDyspraxie

Hallo

wer von euch ist betroffen und hat ein Kind mit dieser Diagnose?

Meine Fragen an euch:

Wie verlief die Babyzeit (1.Lebensjahr). Gab es da schon Auffälligkeiten?
Welcher Art?

Ab wann habt ihr gemerkt, dass mit der Sprache was anders ist als normal?

In welchem Alter gab es die Diagnose? Von wem gestellt?

Welche Therapien bekommt euer Kind?

Geht es in einen normalen KIGA oder I-KIND? oder sogar
I-Kindergarten?

Wie sind die Fortschritte?

Gibt es hier Kinder die trotz dieser Diagnose für andere
verständlich sprechen?

Ich hoffe es antworten mir ganz viele.
Ich danke euch schonmal.

Lg
Kabi

 
6 Antworten:

bzw. verbale EntwicklungsDysbraxie

Antwort von kabi am 30.04.2012, 10:53 Uhr

o.T

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PN

Antwort von Himbaer am 30.04.2012, 21:38 Uhr

............

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Re: verbale Entwicklungsdyspraxie

Antwort von 4hamänner am 30.04.2012, 23:41 Uhr

Mein Kind hat eine VED. Mein Sohn ist jetzt fast 9. Leider ist es bei ihm erst sehr spät (mit 6 Jahren in Werscherberg nach einer Verdachtsdiagnose von mir!!!! und dann seiner Logopädin) diagnostiziert worden. Und durch die ganzen anderen Behinderungen, die er hat kann ich dir auf einen Teil deiner Fragen nicht zufriedenstellend antworten.

Typisch ist, dass die 2. Lallphase bei diesen Kindern meist fehlt. Also das Spielen mit der Sprache, wobei Silbenketten und neue Verbindungen gebildet werden. Mein Sohn hatte immer nur sehr wenig erzählt, und das klang dann nach richtigen Worten, aber "ausländisch" (ungarisch, spanisch, chinesisch). Auch hatte er ein sehr eingeschränktes "Vokabular" von diesen Lauten. Nach und nach kamen dann sehr wenige Worte dazu. Mit 4 Jahren konnte er: Mama, ich, auf, essen, Papa (die letzten beiden nicht sehr sauber). Er konnte aber z.B. kein "i" sagen. Er verstand schon immer SEHR viel mehr, als man ihm zugetraut hat. Und die verwendeten Worte bedeuteten je nach Kontext ganz unterschiedliche Dinge (auf = öffnen, Tür, zu, aufräumen, wach sein ...)

In der Babyzeit sind betroffene Kinder wohl eher ruhig, war bei meinem Sohn aber nicht so: er war ein Schreikind (ist auch nicht zwingend). Mein Sohn hatte außerdem eine Fütterstörung u.a. wegen einer Empfindungsschwäche im Mund. Das hat sich eigentlich schon bald angedeutet (beim Stillen), wurde aber (wie einige Anzeichen) von den Ärzten nicht als eigenständige Symptome erkannt (er hat ja noch einige andere Probleme).

Da die VED eine Störung in der Handlungsplanung ist, können die Kinder meist nicht gut imitieren. Also Spiele, die man vielleicht mit Babys oder Kleinkindern macht, wie Zunge rausstecken und das Kind macht das dan nach, funktionieren eher nicht (je nach Ausprägung der Dyspraxie). Mein Sohn kann heute noch nicht seine Oberlippe ablecken oder die Zungenspitze von einem Mundwinkel zum anderen bewegen.

Die Dyspraxie muss sichnicht auf die Sprache beschränken, sondern kann sich auch in "tollpatschigen" Handlungen zeigen (Grob- oder Feinmotorik).

Wichtig ist, dass VED nur mit speziellen Therapien behandelt werden kann. Nur dann stellen sich Therapieerfolge ein. Ein Kind mit VED kann nicht imitieren. Also reicht ein Vorsprechen oder herkömmliche Lautübungen nicht. Auch Übungen zur Kräftigung der Mundmuskulatur können zwar nötig sein, werden aber das eigentliche Problem nicht lösen.

Mit der richtigen Therapie (z.B. Taktkin, McGinnes oder auch nach Kaufmann - bin aber nicht sicher ob letztere in Deutschland praktiziert wird) stellen sich - relativ langsam - Erfolge ein. Das hängt aber wieder von der Ausprägung der Dyspraxie ab. Es gibt durchaus Kinder, die nicht sprechen konnten, die nach erfolgreicher Therapie - fast - normal reden können. Bei leichteren Formen der Dyspraxie, also wenn das Kind z.B. nur ein paar Laute oder längere Worte nicht hinbekommt (also z.B. das Kind spricht, macht aber dabei Fehler), dann sind die Aussichten recht gut. Aber das ist für jedes Kind unterschiedlich.

Für uns ist es ein super Erfolg, dass mein Sohn im letzten Jahr (die erste Zeit der Therapie verlief leider nicht gerade effektiv) neue Laute gelernt hat und auch ein paar wenige neue Worte (diese sind dann gut verständlich und wenn das Kind sie wirklich gelernt hat, passieren auch keine Fehler mehr). Leider können wir nur einmal in der Woche zur Therapie und die Auswahl an Therapeuten ist auch sehr begrenzt :-((((

Ich kann dir gern mehr dazu schreiben, wenn du etwas mehr über dein Kind schreibst: wie alt, was kann es - was nicht?

Liebe Grüße
Anja

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@4hmänner

Antwort von Himbaer am 01.05.2012, 7:52 Uhr

Wie siehts du das:

Ich denke, dass auch die schnelle des Therapieerfolges vom Alter des Kindes abhängt.
Wenn ich lese, dass dein Sohn 6 Jahre mit der falschen Therapie rumlief und dadurch festigt sich ja auch die falsche "Sprachmotorik" und ich denke, dass es dann noch schwerer ist, die Kinder bzw. den Mund und Co wieder "um zu polen".

Wir hatten das Glück, direkt an die richtige Logopädin gelangt zu sein und Ben hat mit 2 3/4 die richtige Therapie bekommen und etwas mehr als ein Jahr später ist er von quasi nichts zu 3 Wort- Sätze gelangt. Wie ich finde ein riesen Schritt, wenn man bedenkt wie schwer ihm das Reden fällt.

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Re: @4hmänner

Antwort von 4hamänner am 01.05.2012, 15:13 Uhr

Klar, je früher man anfängt, desto besser. Dann ist auch der Unterschied zu den Gleichaltrigen noch nicht so groß und damit wird die soziale wie auch ander Bereiche der Entwicklung nicht so stark beeinträchtigt. Auch sind "Worte" wie dada oder baba kleineren Kindern "näher" als größeren, die das dan schon doof finden.

Bei kleineren Kindern braucht der Logopäde noch einen anderen Zugang zum Kind, größere machen mehr "über den Kopf". Eine gewisse Reife des Kindes kann entscheidend zum Therapieerfolg beitragen, würde aber einen Vorsprung eines zeitigeren Therapieanfangs nicht wett machen.

Wenn man bei Youtube sich die amerikanischen Videos anschaut, sieht man, wie klein Kinder bei einer erfolgreichen Therapie sein können. Leider ist hier die Diagnose noch nicht so sehr bekannt und Therapeuten sind sehr unterschiedlich verteilt. Auch ist der Umgang mit der Therapie in Nordamerika ein anderer: Da werden die Eltern ganz doll mit einbezogen. Bei Taktkin dagegen (ist ja auch nur vom amerikanischen PROMPT abgeguckt) ist es den Therapeuten VERBOTEN, die Handgriffe an die Eltern weiterzugeben! (zum Glück kann man sich ja was abgucken, aber eine gute Unterweisung wäre besser).

Ganz wichtig für den Therapieerfolg sind die häufigen Wiederholungen. Und das erreicht man nur, wenn man es auch in den Alltag einbaut.

Trotz allem ist aber jedes Kind unterschiedlich. Wie erfolgreich die Therapie sein wird, kann man sicher erst merken, wenn man drin steckt. Dabei spielt z.B. eine Rolle, ob das Kind die erlernten Bewegungsmuster auch behält, oder nach einer Pause wieder vergessen hat. Auch entscheidend ist, wie gut das Kind (vielleicht schon von selber) das neu erlernte in andere Kombinationen bauen kann. Meiner kann in erster Linie Laute, neue Silben zu lernen, oder aus bekannten Lauten Lautverbindungen zu bilden, das fällt ihm sehr schwer (also aus "m" und "a" ein "ma" oder auch ein "am"; "ma" kann er schon - jetzt auch einzeln - aber "am" kann er nicht und ist auch noch weit weg).

Aber wie schon geschrieben, bei meinem Sohn spielen da noch mehr Probleme rein. So wird er sicher nie eine "normale" Sprache oder auch Aussprache haben, da seine Sprechatmung und auch Aussprache durch motorische und sensorische Probleme der Spastik und der Empfindungsschwäche betroffen sind. Aber jeder Fortschritt zählt und ist für alle eine echte Erleichterung :-)

Liebe Grüße,
Anja

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Re: @4hmänner

Antwort von Himbaer am 01.05.2012, 15:29 Uhr

""Meiner kann in erster Linie Laute, neue Silben zu lernen, oder aus bekannten Lauten Lautverbindungen zu bilden, das fällt ihm sehr schwer ""

Das ist bei uns aber genauso, bzw.ähnlich. Bsp. "f" und "w" klappt super alleine, aber ein "Fa" oder "Wa" fällt ihm unwahrscheinlich schwer und man sieht richtig wie er mit der Lippe überlegt wo sie hin muß. Aber sind noch mehr Laute die im Wort oder Silbe nicht klappen, aber isoliert schon.

Liebe Grüße

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