Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von smukke-pige am 24.07.2012, 20:44 Uhr

Umfrage

Mein Kind ist krank und es sollte so lange wie möglich nichts von seiner Krankheit mitbekommen. Untersuchungen "müssen" eben sein und es wird nicht im geringsten erwähnt, warum die oder jene Behandlung eben sein muß. Irgendwann muß es damit konfrontiert werden, aber eben nicht JETZT. Das Kind wird 7 Jahre alt.

oder

Mein Kind und das Geschwisterkind wissen über die Krankheit Bescheid ( wird kindgerecht verpackt und gefühlvoll vermittelt) und wir sprechen sehr offen über Krankenhausaufenthalte, Arzttermine und Therapien.
Sie erleben auch Sorgen, die wir als Eltern haben und drücken auf ihre Weise auch Kummer aus. Das kranke Kind wird 3. Das Geschwisterkind 5.


Zu meiner Familie gehört der zweite Beitrag. Vor einigen Wochen wurde ich mit dem ersten Beitrag konfrontiert, eine Mutti, die alles dafür tut, dass ihr Kind nichts von seiner Krankheit erfährt.

Ich möchte dazu sagen, dass BEIDE Kinder unterschiedliche Krankheiten dennoch einen ähnlichen Verlauf haben und für beide Kinder diese jeweilige Krankheit definitiv nicht tödlich endet.

Welche Sichtweise behagt Euch mehr?
Gibt es Mamis unter Euch, die ihrem Kind eine chronische Krankheit verheimlichen?
Was denkt man sich dabei?

Ich danke Euch für Eure Beiträge.

PIGE

 
11 Antworten:

Re: Umfrage

Antwort von fabiansmama am 24.07.2012, 21:15 Uhr

Hallo,

bei uns sind beide kinder chronisch krank. Beide haben Asthma und müssen regelmäßig Medikamente nehmen. Allein deswegen ginge verheimlichen gar nicht, warum auch. Macht für mich keinen Sinn.

Unser großer hat dazu eine Erdnussallergie mit anaphylaktischen Reaktionen, die im schlimmsten Fall tödlich enden können. Daher müssen wir da sehr offensiv mit umgehen.
Aber auch wenn es andere Krankheiten wären, bin ich immer für Offenheit. Was bringt einem fall 1? die Krankheit ist nunmal da und lügen bringt doch nichts.
Die Kinder wachsen mit ihren Krankheiten auf und lernen, damit umzugehen. Ich könnte mir vorstellen, das es für Kind 1 nicht so einfach ist, damit umzugehen, wenn es dann doch erfährt was los ist. Auch wenn sich dann prinzipiell im Leben nicht viel ändert, hat es den Beigeschmack, von den Eltern belogen worden zu sein.


LG

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Re: Umfrage

Antwort von robin2007 am 24.07.2012, 21:27 Uhr

Fall 1 kann ich absolut nicht nachvollziehen, das Kind merkt doch das was nicht stimmt!
Mein großer wusste seit dem er es verstand über seine Krankheit Bescheid und hat gelernt selbstbewusst damit umzugehen!

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Re: Umfrage

Antwort von Princess01 am 24.07.2012, 21:58 Uhr

Das Kind sollte schon wissen was es hat und ich glaube nicht, das ein 7 jähriges Kind so garnichts mitbekommt.
Mein Sohn ist 5 Jahre, hat ADHS und weiß sehr wohl was er hat und warum er zum Arzt muss. Ich sehe auch keinen Vorteil darin dem Kind das zu verheimlichen. Abgesehen davon hinterfragt mein Sohn alles, er würde nichts an sich machen lassen ohne zu wissen warum(auch wenn er einiges sicher nicht zu 100% versteht).
Als die Kleine jetzt ins KH musste, haben wir nicht allzuviel erzählt, er wußte sie muss ins KH und gut.
Er ist ja ihr Bruder und macht sich dann auch Sorgen und er fragt dann auch, ob sie was hat etc. Bisher ist sie kerngesund, nur eben klein. Wenn wirklich was rauskommt erfährt er es auch.

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@smukke-pige

Antwort von Saarmama03 am 24.07.2012, 22:04 Uhr

Hat jetzt nichts mit Euren Fällen zu tun,aber es trifft auf Fall eins zu.Ich sitze im Rollstuhl und meine Tochter ist 9 Jahre alt.Sie musste auch lernen,dass es nicht mmer so geht wie bei anderen.

Es würde ja nchts bringen meiner Tochter zu sagen,dass alles einfach ist.Unsere Situation ist nicht einfach.Unsere Tochter hat einen träge Darm und verträgt kein Weizenmehl.Ihr sowas verschreigen geht gar nicht.Sowas sollte das Kind wissen.

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Re: @smukke-pige

Antwort von LUSI29 am 25.07.2012, 7:13 Uhr

Unser Sohn 10 Jahre alt und Asperger Autist,Entwicklungsstörungen und ADHS weiß das er "anders" ist wie andere Kinder.Er weiß das er denn SBA zur fiananziellen Unterstütung gibt und wir ihn auch nutzen.Er beerkt auch das andere Kinder mehr können wie er und deshalb kennt er seine Situation genau.Ich kann es ihm ja gar nicht verheimlichen,da er ja auch zur Therapie muss.

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Re: Nur das was Er wissen muß!

Antwort von Pampersmami am 25.07.2012, 8:32 Uhr

Mein Sohn ist auch Asperger!
Über Autismus weiß er nichts!
Wir haben Ihm das menschliche Gehirn erklärt, wie eine Schaltzentrale, und er meinte sofort, dass bei Ihm aber einige Verbindungen anders sein müssen!

Und Er merkt auch , dass er anders ist !
Aber direkt aufgeklärt haben wir Ihn noch nicht, nur das es eben best.Dinge wie SPZ , Ergo helfen das Wirrwarr in seinem Kopf etwas zuordnen!

Meine Freundin Ihre Tochter ist 11 und seit dem Sie von Ihrer Krankheit weiß, hat sie Depressionen! Ich denke es kommt immer auf das Kind darauf an, ich würde jetzt nicht ins Medz. Details gehen aber schon erklären, das eben best. Dinge so sind weil.....

Mein Sohn ist 8 und wird sicherl. mal aufgeklärt aber im Moment sind immer die anderen "Die Merkwürdigen" ich bringe es nicht immer über`s Herz ihm dann zusagen: Nee Nee DU Bist der jeneige welcher ect....

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Re: Umfrage

Antwort von Pebbie am 25.07.2012, 10:34 Uhr

Ich habe einen sprachbehinderten Sohn. Da ist es für ihn seither klar gewesen das er "anders" ist.

Ich finde, man sollte Kindern erklären was sie haben. Eben in dem Rahmen den sie nachvollziehen können, wo die Krankheit sie im normalen Leben beeinträchtigt und worauf sie ggfls. achten müssen um sich nicht zu gefährden.
Dem Kind gar nichts zu sagen finde ich nicht richtig, es ist schon irgendwie eine Form von Bevormundung ihnen vorzuenthalten, weswegen sie z.B. dauernd ins KH müssen.
Ich finde es gut wenn "der Feind einen Namen hat" gegen den man kämpfen kann. Das hat mir bei meinem Sohn mit der Diagnose " das gibt es eben manchmal" gefehlt......

LG Ute

P.S. Kinder gehen mit Krankheiten oftmals selbstverständlicher um als Erwachsene.

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Ich habe meine Kinder nie belogen..

Antwort von Littlecreek am 25.07.2012, 14:11 Uhr

...wozu auch? Ich finde je weniger die Kinder wissen, umso größer die Angst.
LG

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Re: Nur das was Er wissen muß!

Antwort von mf4 am 25.07.2012, 15:01 Uhr

Meine Tochter hat nur ADHS. Sie weiß sie bekommt ein Medikament, welches ihr hilft sich besser konzentrieren zu können. Das nimmt sie morgens ohne viel Tamtam. Der Begriff "ADHS" fällt nicht und wenn ich mit Lehrer/Hortner usw. rede dann quasi heimlich und auch in der Klasse ist sie nicht als ADHS-Kind bekannt.

Ich möchte nicht, dass sie das Gefühl hat eine Krankheit zu haben, "anders" zu sein. Ist sie ja auch nur minimal und sie kann alles was andere Kinder auch können.

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Re: Ich habe meine Kinder nie belogen..

Antwort von Marfanmama am 25.07.2012, 17:08 Uhr

Hallo,

unser Sohn, 11, hat Marfansyndrom und weiss es schon immer, da er eine Schwester zum "vergleichen" hat, die wesentlich weniger Arzttermine hat. Als er noch klein war, war es für ihn die Wachskrankheit, weil ja alle Gleichaltrigen wesentlich kleiner waren.
Allerding muss ich auch gestehen, dass er, als er letzten Sommer an der aufsteigenen Aorta operiert wurde hat hier niemand das Wort Herz-OP benutzt, auch nicht der OP Arzt (auf meine Bitte hin), der ihn ein Tag vorher am Krankenbett besucht hat. Mit Aorten-OP konnte er sich irgendwann anfreunden, aber wenn er gewusst hätte, dass das Herz abgestellt wird und eine Her-Lungen-Maschine stundenlang für ihn arbeitet, wäre er wohl in der Nacht vor der OP getürmt. (Zimmer im Erdgeschoss mit Terassentür). Irgendwann später hab ich es ihm aber gesagt.

liebe Grüße Karen

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Re: Bin für Offenheit, aber nicht schonungslos

Antwort von S_A_M am 26.07.2012, 10:42 Uhr

Hallo,

ich bin ganz klar für Offenheit.

Natürlich kindgerecht und dem Entwicklungsalter entsprechend verpackt, aber auf keinen Fall schonungslos!!

Dass das Leben nicht immer Friede-Freunde-Eierkuchen ist, sollten sie mitkriegen. Das ist einfach normal. ABER: "Sie erleben auch Sorgen, die wir als Eltern haben" darf auf keinen Fall soweit gehen, dass die Kids sich in irgendeiner Art und Weise verantwortlich fühlen krank zu sein und die Eltern zu belasten und traurig zu machen.

Und mal ganz nebenbei: Kinder haben sehr feine Antennen für jede Art von Ungereimtheit im Verhalten, in Worten, in Taten. Je länger die Heimlichtuerei dauert, desto enttäuschter werden sie wohlmöglich sein, dass Mama und Papa sie im Unklaren gelassen oder sogar offen angelogen haben. Würde ich nicht wollen...


Eine Freundin von mir hat nicht nur ein krankes Kind, sondern ein todkrankes Kind. Sie machen völlig offen Urlaub im Kinderhospiz, sie diskutieren mit dem Trotzköpfchen ganz offen über die notwendigen Medikamenteneinnahmen usw. Es gehört ja alles zum normalen Alltag der Familie und es würde alle Beteiligten unglaublich viel Kraft kosten, um alles ein streng gehütetes Geheimnis zu machen. Kraft, die besser in andere, schöne Dinge investiert werden kann. Und Kraft, die auch Mama und Papa brauchen, damit sich nicht alle Konzentration ständig auf ihr krankes Kind kontentriert. Immerhin sind noch 3 andere Kids zu beachten.

Die Geschwister wissen auch darüber Bescheid, dass ihre Schwester totkrank ist und weden entsprechend begleitet.

ABER: Das Thema Krankheit und Tod wird nicht bei jeder Gelegenheit zur Sprache gebracht. Es läuft eben einfach mit, es ist Alltag, es ist normal, es ist einfach da.

Liebe Grüße -
Sam

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