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Geschrieben von Nixenkind am 19.04.2012, 14:17 Uhr

Fetales Alkoholsyndrom

Hallo,

kennt sich jemand mit der Behinderung Fetalem Alkohlsyndrom aus. Unser Zwerg hat bei einem IQ im Unteren Durchschnitt (88) extreme Schulprobleme, d.h. er geht jetzt 3 Jahre in die Schule und ist auf dem Stand eines Erstklässlers. Wir haben eine Empfehlung für eine G-Schule bekommen, allerdings will die bisherige Schule ihn dort nicht hin haben und die G-Schule will ihn auch nicht, weil er angeblich zu clever ist. Wir wohnen sehr ländlich und wir haben nur die Auswahl an folgenden Sonderschulformen: G-Schule, Förderschule und E-Schule (dort ist er z.Zt.) Hat jemand Erfahrungen mit FAS.

Nixenkind

 
11 Antworten:

Re: Fetales Alkoholsyndrom

Antwort von IngeA am 19.04.2012, 14:23 Uhr

Hallo,

ich weiß jetzt nicht ob ich das richtig verstanden habe:
Die E-Schule, wo er jetzt ist denkt, die G-Schule ist für ihn falsch, oder?

Wie kommt er denn an der E-Schule jetzt zurecht? Die Förderschule hätte, denke ich, den Vorteil, dass sie auch auf Lernschwierigkeiten gut eingehen können, während die E-Schule ja hauptsächlich Kinder hat, die mit dem Lernen an sich keine Probleme haben, sondern mit dem Verhalten. G-Schule würde ich nur nehmen, wenn es auf der normalen Förderschule/E-Schule mit dem Lernen gar nicht klappt.

LG Inge

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Re: Fetales Alkoholsyndrom

Antwort von Nixenkind am 19.04.2012, 16:23 Uhr

Die E-Schule beschult auf Förderschulniveau. Das Problem: es gibt dort 20 Kinder insgesamt in 3 Klassen, Unterstufe (1-2) Mittelstufe (3-5) und Oberstufe 5-9. Der Zwerg sitzt jetzt im 3. Jahr, bald wird es das 4. Jahr sein in der Unterstufe da er ja GS 1 oder FS 2 ist, erst wenn er GS 3, oder FS 5/6 schaft kommt er in die Mittelstufe. Alle Kinder die nach ihm eingschult wurden haben ihn ein, selbst der Erstklässler von diesem Jahr hat in ein. Es gibt 5 Kinder in der Klasse, einen Erstklässler, einen FS 2( mein Zwerg), zwei Zweitklässler (nächstes Schuljahr andere Klasse) und einen FS 4 (bleibt wohl noch ein Jahr in seiner Stufe). Andere Kinder mit denen er angefangen hat sind schon längst nicht mehr in seiner Klasse. Die E-Schule will ihn behalten, sie sagen, er kommt in der Förderschule nicht klar, die Klassen seinen zu groß. Wir tendieren zu G-Schule, die will ihn aber nicht (er hat einen zu hohen IQ). Wir wissen keinen Rat mehr. Er lernt sehr sehr langsam und sein IQ nutzt ihm offensichtlich gar nichts, denn dann müsste er locker normalen GS Stoff schaffen. Er schaft ja noch nicht einmal im 3. Schuljahr FS 3 Niveau.

Wir wissen im Moment nicht wie wir eine G-Beschulung durchsetzten können, wir sehen nur wie deprimiert der Kleine ist. Es geht hier um seine seelische Gesundheit.

Grüße
Nixenkind

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Re: Fetales Alkoholsyndrom

Antwort von Mack4 am 19.04.2012, 17:51 Uhr

Hallo,

mit FAS habe ich keine Erfahrungen. Mein Sohn, besuchte bis zum Halbjahr 6 Klasse eine Förderschule (L). Er hat eine Hirnschädigung infolge der Frühgeburt und kam dort immer schlechter zurecht. Nachdem er mehrfach Suizidgedanken äußerte habe ich ihn in einer Tagesklinik für Kinder und Jugenpsychatrie vorgestellt. Auch sein IQ liegt eigentlich über der Norm eines geistig behinderten Menschen, aber was nützt dem Kind diese Zahl, wenn es nicht zurecht kommt.

Nun besucht er schon seit fast 3 Jahren die G-Schule und die Kinder werden dort sehr gut gefördert. Das wichtigste aber ist, dass mein Sohn jetzt glücklich und ausgeglichen ist.

Liebe Grüße

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Re: Fetales Alkoholsyndrom

Antwort von IngeA am 19.04.2012, 18:23 Uhr

Hallo,

ich weiß nicht wo ihr wohnt, aber z.B. in München gibt es die begabungspsychologische Beratungsstelle. Die können euch sicher weiterhelfen.
Wo und wie wurde er getestet? Was umfasst der Test alles? Nützt ja gar nichts, wenn er einen relativ hohen IQ hat, aber den, z.B. wegen Wahrnehmungsstörungen nicht nutzen kann.
Viell. könnt ihr an der G-Schule hospitieren lassen, dann können sie sich besser ein Bild von eurem Kind machen.
Es ist so schwierig. Frag sie mal, warum Zahlen vom IQ mehr zählen als ein frustriertes Kind.

LG Inge

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Re: Fetales Alkoholsyndrom

Antwort von philips am 19.04.2012, 20:46 Uhr

http://de.wikipedia.org/wiki/Fetales_Alkoholsyndrom

Weißt Du ob das Kind in der Schwangerschaft Alkohol ausgesetzt war ?

lg

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Re: Fetales Alkoholsyndrom

Antwort von Pamo am 19.04.2012, 21:20 Uhr

Davon ist auszugehen: Wenn du den von dir selber geposteten Text auf Wikipedia liest, dann steht da: "Die Ursache des FAS und der FAE ist immer und ausschließlich Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft." Eigentlich stellt sich also diese Frage nicht.

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Re: Fetales Alkoholsyndrom

Antwort von 4hamänner am 20.04.2012, 1:17 Uhr

Also zum Schulproblem kann ich sagen, dass bei uns die Kinder erstmal von einem Förderzentrum (das war bei uns auch gleich die Körperbehindertenschule) diagnostiziert wurden. Und zwar nicht mit einem IQ-Test sondern mit einer Diagnostikwoche (Mo bis Do) in der Lehrer und Therapeuten mit dem Kind in einer schulähnlichen Situation gearbeitet haben (das war noch vor der Einschulung). Ein IQ - Test ist mit meinem Sohn nie gemacht worden. Und auch ein Wechsel zwischen den unterschiedlichen Lehrbereichen (also normal, lernbehindert und geistige Förderung) wird nie von einem IQ Test, sondern immer vom Kind und seinem Lernerfolg abhängig gemacht. Auch hier kam es zu Fehleinschätzungen. So ist z.B. ein Junge erst im normalen Bereich eingeschult worden und ist dann doch noch nach einem Jahr in den Bereich für geistige Förderung gewechselt (es wurde auch der L-Bereich getestet). Allerdings muss man auch vom Amtsarzt ein Gutachten zum sonderpädagogischen Förderbedarf mit dem Vermerk geistige Förderung haben.

Nun zur G-Schule: Der Vorteil (jedenfalls in eurem Fall und falls es so wie bei uns läuft) ist, dass die Kinder individuelle Lehr- und Förderpläne haben. Die Kinder können nicht "sitzenbleiben". Und besonders bei Kindern, die nicht so leistungsorientiert sind, ist die entspannte Atmosphäre vorteilhaft. Hier gibt es auch Grundstufe, Mitelstufe, Oberstufe und Werksstufe. In der Klasse meines Sohnes (er hat erst im Dezember die Schule gewechselt und ist in eine bestehende Klasse gekommen) sind Kinder im Alter von 8 (mein Sohn, wird in 2 Monaten 9) bis 11 Jahren (ein Kind war bereits ein Jahr in der Schule als die Klasse gebildet wurde).

Die Kinder bleiben in ihrer Klasse, aber der Unterricht in Deutsch und Mathe wird in Kursen (schulübergreifend) durchgeführt. Mein Sohn ist z.B. in Deutsch jetzt bei 11 Buchsaben plus au, sie üben die Laute zu lesen (und zu schreiben), herauszuhören (phonologisches Bewußtsein) und auch Silben zu erkennen und zu bilden. Mehrsilbige Worte und ganze Sätze sind eher noch selten. In der alten Schule ging man allerdings schneller voran, wobei das für meinen Sohn nicht so günstig war, da er nicht viel sprechen kann.

Neben den üblichen Fächern gibt es auch Selbstversorgung und ab der Mittelstufe Hauswirtschaft. Je nach Schule werden thematische Projekte angeboten.

Ich hoffe, diese Infos helfen dir weiter.

Liebe Grüße
Anja

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Re: Fetales Alkoholsyndrom---- @Pamo

Antwort von philips am 21.04.2012, 14:05 Uhr

mitunter schreiben hier ja auch Pflegeeltern ! Also stellt sich die Frage ev. doch !?

lg Dani

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Re: Fetales Alkoholsyndrom---- @Pamo

Antwort von IngeA am 21.04.2012, 15:05 Uhr

Nein, es ist das Pflegekind, sie hatte es in einem anderen Forum geschrieben.
Aber selbst wenn sie die Mutter wäre, dann wäre es wenigstens eine, die jetzt alles mögliche versucht um dem Kind zu helfen auch wenn sie vorher was schlimmes angerichtet hat.

LG Igne

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Re: Fetales Alkoholsyndrom---- @Pamo

Antwort von philips am 21.04.2012, 15:08 Uhr

ja Inge - auch dazu gehört viel Mut ! Es zuzugeben ... von daher sollte man nicht vorschnell sein .

lg Dani

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Nachtrag zum Fetales Alkoholsyndrom

Antwort von 4hamänner am 21.04.2012, 17:15 Uhr

Ein fetales Alkoholsyndrom kann verschiedene Symptome und auch Ausprägungen haben.

Ich habe ein - bereits erwachsenes - Kind kennengelernt (Pflegekind einer heilpädagogischen Erzieherin). Das Kind sah gut 5 Jahre jünger aus (eben noch nicht erwachsen). Es war - laienhaft ausgedrückt - eine Art Zwitter, d.h. geschlechtliche Prägung war in beiden Richtungen ausgelegt (männlich und weiblich). Das Kind war stark geistig behindert und verhaltensauffällig. Die Pflegemutter hatte die Situation aber super im Griff: das Kind bekam Aufträge, die auch ausgeführt worden, nicht angemessenes Verhalten wurde nicht tolleriert.

Das Kind war so stark eingeschränkt, dass ein selbständiges Leben wohl nie in Betracht kommt, obwohl es keine körperlichen Behinderungen hat (von Gleichgewichtsstörungen o.ä. abgesehen).

Also nur die Diagnose allein, sagt noch nichts über das Kind aus, wie bei allen anderen Behinderungen kommt es eher auf das Kind und die aktuellen Symptome an und nicht so sehr auf die Diagnose.

Liebe Grüße,
Anja

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