Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von traenchen_77 am 04.07.2013, 9:24 Uhr

Eltern informieren?

Hallo liebes Forum,

ich habe da mal eine Frage an Euch: Mein Sohn hat Asperger und ADHS und wird jetzt im Sommer in die Regelschule eingeschult (mit Integrationshelfer, der beantragt ist). Am 16.09. (also gut 1 Woche nach Einschulung) gibt es den ersten Elternabend. Ich würde gerne in dieser Runde die anderen Eltern kurz über meinen Sohn "aufklären". Mein Mann ist da allerdings anderer Meinung. Was meint Ihr? Im Kindergarten ist es jetzt so, dass er Phasen hat, in denen er sehr schnell aus der Haut fährt und dann leider auch handgreiflich wird (wir arbeiten sehr intensiv mit den Erziehern daran, dass es nicht passiert, kommt aber dennoch leider vor). Manche Eltern aus dem KiGa wissen Bescheid und sind auch Gott sei Dank entsprechend verständnisvoll, manch andere wiederum nicht (was ich ja auch verstehen kann). Deswegen dachte ich, dass ich die Eltern der zukünftigen Mitschüler über seine "Krankheit" informiere....??? Ich wäre über Eure Meinung sehr dankbar!
LG Tränchen

 
17 Antworten:

Re: Eltern informieren?

Antwort von Pamo am 04.07.2013, 9:35 Uhr

Nein, das würde ich nicht tun. Vielleicht wird der Klassenlehrer gut damit umgehen können und es gibt keine Probleme.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von Pampersmami am 04.07.2013, 9:54 Uhr

Nein würde ich auch nicht, manche Eltern besprechen das dann auf eine Art und Weise mit ihren Kindern, die Du Deinem Kind lieber nicht antun willst!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn die Lehrerin sich in die Sache hineinvertieft, man viele Konflikte im Vorfeld ausräumen kann!

Und zweitens wenn Dein Kind ein anderes verletzt, ist das den Eltern in dem Moment herzlich egal , was er hat.
Meiner hat einem anderen die Nase gebrochen! Den Umständen nach war seine Reaktion nachvollziehbar, und man hätte IHN vor dem anderen Kind schützen müssen. Aber das ist im Endeffekt dann total wurscht.

Was soll es den anderen Eltern bringen , wenn ich sage mein Sohn hat aber.........., kann seine Kraft nicht einschätzen......ect.

Deswegen, denke ich auch es hat keinen Sinn!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von Alex2003 am 04.07.2013, 10:01 Uhr

nein würde ich nicht tun, sonst stellen manche eltern dein kind voll ins abseits, obwohl sie es nicht kennen.
lass es laufen, die lehrerin wird dir da wenn notwendig auch helfen, aber nciht schon vorab schreien.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von mf4 am 04.07.2013, 10:11 Uhr

Nein ich würde nicht die Eltern "vorwarnen": Meine Tochter ist kein schwerer Fall mit ihrem AD(H)S aber es kann schon mal zu Vorfällen kommen. Die Leherin und Hortnerin wissen bescheid und wissen dann damit umzugehen. Weder die Kinder noch die Eltern habe ich informiert.
Gerade im Hort klappt das super, die Hortnerin nimmt meine Tochter dann mit einer "dringenden wichtigen Aufgabe" aus der Situation und so bekommt das Kind nie den Eindruck Schuld zu sein. Sie muss auch keine Hausaufgaben machen im Hort wenn sie sich nicht konzentrieren kann. Das machen wir dann in Ruhe zu hause.
Da sie Medis bekommt (morgens) weiß die Lehrerin bescheid und auch jetzt zur Klassenfahrt (in der Freizeit bekommt sie nichts).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von Fru am 04.07.2013, 10:26 Uhr

Schon schlimm genug, wenn solche Kinder nen Stempel von der Gesellschaft aufgedrückt bekommt, aber Du als Mutter solltest das selbstverständlich nicht schon mal vorsorglich tun...

Und was würdest Du sagen wollen? Hey mein Sohn ist krank, hat es meistens unter Kontrolle, aber wenn eines ihrer Kinder doch mal was abbekommt, tuts mir leid???

Nein! Tu es Deinem Sohn zu Liebe nicht!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von traenchen_77 am 04.07.2013, 10:53 Uhr

Vielen Dank für Eure Meinungen! Da diese ziemlich eindeutig sind :-) werde wohl euren Rat berücksichtigen und die Eltern nicht informieren. Natürlich will ich meinem Sohn keinen Stempel aufsetzen. Ich hatte nur gedacht, dass es evtl. für ihn leichter werden würde weil er auf Verständnis für sein Tun und Handeln stößt. Aber vielleicht bin ich an dieser Stelle zu naiv :-)

Nochmals vielen Dank Euch allen!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von mf4 am 04.07.2013, 11:12 Uhr

Darauf könntest du hoffen, wenn dein Kind eine Krankheit hätte die akzeptiert ist aber es gibt sehr viele die meinen, dass das einfach nur unerzogene wilde Kinder sind, die sich nicht unter Kontrolle haben.
Stell dir vor die Eltern warnen quasi ihre Kinder vor deinem. Dann ist es ausgegrenzt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von Häsle am 04.07.2013, 11:52 Uhr

Wenn der Integrationshelfer neben deinem Sohn sitzt, wissen die Kinder doch eh, dass irgendwas nicht ganz "normal" ist. Die Lehrerin wird dann hoffentlich einfühlsam erklären, warum der Helfer da ist. Und die Kinder werden es dann daheim erzählen.

Meine Tochter hat oft von einer U. erzählt, die schon erwachsen ist und einem Jungen in der Klasse hilft, weil der nicht immer alles sofort versteht. Beim Elternstammtisch hat uns die Lehrerin dann, im Auftrag der Mutter, darüber aufgeklärt, dass U. die Schulbegleiterin des Jungen ist. Auch die Gründe wurden genannt. Die Mutter hat sich für Offenheit entschieden, weil ja eh jeder durch die Begleiterin gemerkt hat, dass es Probleme gab.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von Bajuli am 04.07.2013, 14:06 Uhr

Ich denke da komplett anders. Ich würde auf jeden Fall die Eltern am ersten Elternabend kurz informieren. Dein Kind wird einen Integrationshelfer haben. Das bekommen sowohl die anderen Kinder, als auch die Eltern die ihre Kinder in die Schule bringen unweigerlich mit.
Und dann wird das Getratsche erst recht los gehen und vielleicht noch viel schlimmer werden.
So wissen die anderen Eltern, dass euer Kind ein Problem hat, ihr euch aber professionell darum kümmert.
Ich bin immer für ein offenes Umgehen mit Problemen.
Auch wenn ich mit meiner Meinung jetzt alleine da stehe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nicht komplett anders

Antwort von Steffi528 am 04.07.2013, 18:17 Uhr

Ich würde es mit der Lehrerin besprechen, wie sie die Situation einschätzt und welche Strategie ihrer Meinung nach die Beste wäre.
Und diese Absprache kann schon vor dem ersten Elternabend geschehen.
Wieso sich jetzt schon einen Kopf machen für ein Thema, das noch ein paar Wochen hin ist. Es fließt bis dahin noch sehr viel Wasser den Rhein, dem Main und der Elbe hinunter.
Lass Dein Kind erst einmal ankommen und suche dann das Gespräch mit der Lehrerin zur Abklärung der Strategie.
Die Vor und Nachteile wurden hier ja schon angerissen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nicht komplett anders

Antwort von KKM am 04.07.2013, 19:34 Uhr

Hallo!

Ich kann empfehlen, mit der Klassenlehrerin absolut offen zu sein.

Bei den Eltern würde ich abwarten, was passiert.

Bei meine Sohn wissen die anderen Eltern recht gut Bescheid, weil ich damit sehr offen war. Für die weiterführende Schule sage ich jetzt gar nichts - weder den Lehrern noch den Eltern.

In der 7. Klasse meiner Tochter ist ein Kind, das "anders" ist. Die Lehrerin weiß genauer Bescheid, darf uns Eltern selbstverständlich nichts verraten (ist ja auch gut und richtig so). Die Kinder "beschweren" sich halt ab und an, dass dieses Kind bevorteilt wird und sein "anderes Verhalten" im Gegensatz zu ihnen nicht sanktioniert wird.
Die Kinder empfinden das als sehr ungerecht, da wäre es schön, wenn einige Informationen vorliegen würden, dann könnten die Kinder einfach mehr Verständnis aufbringen..

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von Jo64 am 04.07.2013, 21:23 Uhr

Hallo,

ich sehe es wie die anderen. Die Eltern würde ich auf keinen Fall einweihen. Die Kinder werden merken, dass was anders ist, weil jemand neben deinen Sohn sitzt.
Mein Sohn ist ja schon 12, wird jetzt 13. Hat jetzt ab Klasse 7 Schulbegleitung, leider viel zu spät begonnen damit. Die Kinder dort haben ihn auch gefragt. Der Lehrer hat sie aufgeklärt, was mein Sohn hat. Aber auch mein Sohn wurde von Mitschülern gefragt und er erklärt jedem immer wieder "DAs ist meine private Sekretärin". Hat er super gut gelöst den Fall.:-) Er steht jetzt voll dazu, aber war auch nicht einfach, wenn sowas mit 12 erst begonnen wird.
Gut, dass es bei euch jetzt schon ist.

Liebe Grüße Jo

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Wir habens getan

Antwort von Mel26 am 05.07.2013, 9:06 Uhr

Mein Sohn ist letztes Jahr im August eingeschult worden und hat extrem ADHS; mittlerweile auch den Verdacht auf Asperger (noch keine Diagnose; Testung läuft). Seit Anfang Oktober war Nils in einer Tagesklinik deshalb; er ist sehr schlecht auf Medis einstellbar, weil er zu schnell verstoffwechselt (Medikinet ret. 20 mg verstoffwechselt er in 2,5 Stunden). Ich habe beim Elternabend die Eltern informiert; einfach, damit das Verständnis da war bzw. ist.

Nils war 8 Monate in der Tagesklinik und wurde durch die Klassenlehrerin immer im Gespräch gehalten (z.B. auf der täglichen Abwesenheitsliste wurde er jeden Tag aufs Neue als fehlend eingetragen). Mittlerweile geht Nils seit einigen Wochen wieder in die Regelschule und wurde super wieder in die Klassengemeinschaft aufgenommen.

Die Lehrerin ist aber auch einfach super und unterstützt uns da voll und ganz was die Therapien z.B. angeht.

Ich denke, wenn man offen damit umgeht, dass eine Krankheit vorliegt, muss man sich nicht ständig erklären. Mein Sohn muss z.B. seine zweite Medikamentendosis um 10 Uhr in der Schule nehmen. Das ist viel einfacher, wenn die Mitschüler Bescheid wissen; zumindest kam es uns so vor.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von Angelandbaby am 05.07.2013, 11:10 Uhr

Hallo!
Habe die Antworten der anderen jetzt nicht gelesen(Zeitmangel wg Baby).
Ich würde das Thema zur Sprache bringen.Mein Sohn hat nachgewiesene AVWS benutzt eine FM Anlage in der Schule und bekommt einen Nachteilsausgleich.Wie Kinder sind kann es dann schnell kommen...aber der hat mehr Zeit für seine Arbeit gehabt..etc.Wenn die Eltern wissen wieso etwas ist,können sie dies auch ihren Kindern erklären,Mißverständnisse kommen gar nicht erst zu Stande und man hat mehr Verständnis.
Sollte bei uns Asperger bestätigt werden,werde ich dies auch in dem Maße wie nötig an Andere heranführen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nicht komplett anders

Antwort von MamaMalZwei am 05.07.2013, 12:48 Uhr

Hallo, ich würde auch mit der KL zusammenarbeiten, aber nicht per se sofort an die anderen Eltern herantreten. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es eh nicht viel bringt.
In Lemmis Klasse war ein ADHS-Kind, dessen Mutter auf dem Elternabend die anderen Eltern informierte. Das brachte herzlich wenig, denn die anderen Eltern sehen eh nur ihr Kind. Kaum gab es Schwierigkeiten, war der Junge weg.
Lemmi selbst bekam in der 10 einen Lehrer, der ihn wegen seiner Wahrnehmungsstörungen gegenüber Klassenkameraden, die ihn sehr ärgerten, unterstützen sollte. Der Rektor wollte unbedingt die Schüler aufklären, was es mit WS auf sich hat. Danach explodierte die Gerüchteküche, Lemmi sei krank, der Lehrer sei sein Psychiater usw. Schlimm!
Auch das, was Du schreibst, dass die Kinder meinten, er bekäme nie Ärger wenn er sich falsch verhielte, hatten wir als "Argument". Es kommt sehr auf die KL an, haben wir festgestellt. Ist die sicher im Auftreten und lässt keinen Zweifel daran, dass sie den Ton angibt, gibt es auch keine Probleme. LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ja!

Antwort von Tai am 05.07.2013, 21:07 Uhr

Hallo,

in der EIngangsklasse meines Kindes war auch ein Asperger Autist mit Schulbegleiter.
Die Mutter hat beim ersten Elternabend kurz über ihren Sohn und seine Behinderung gesprochen, so dass alle ein bisschen informiert waren und auch über den Sinn eines Schulbegleiters Bescheid wussten.

Keiner hat den Jungen daraufhin negativ eingeordnet. Es war eher hilfreich, dass allen klar war, warum er manchmal so komplett anders agierte als die anderen. Ich glaube, wenn die Eltern nichts wissen, entstehen zuhause durch die Erzählungen der Kinder ganz falsche Geschichten.

Und natürlich sollte die Lehrerin in der Klasse den Kindern kindgerecht erzählen, dass euer Kind eben ein bisschen anders ist und auch deshalb den Integrationshelfer bei sich hat.

Also, auf jeden Fall die Eltern aufklären!

Alles Gute
Tai

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern informieren?

Antwort von traenchen_77 am 08.07.2013, 11:49 Uhr

Hallo liebe Leute,

ich möchte mich nochmal für Eure zahlreichen Antworten und Meinungen bedanken!

Ein offenes Gespräch mit der Klassenlehrerin ist ohnehin geplant. In groben Zügen weiß sie durch die Schulleiterin sowie schon Bescheid. Wir wohnen auf dem Land mit 1 Grundschule im Ort und KiGa und Schulleitung haben eng hinsichtlich Klassenzusammensetzung, Größe usw. miteinander gearbeitet und geguckt, wo mein Sohn am besten untergebracht ist. Ob ich letztlich offen gegenüber den Eltern bin, entscheide ich nach dem Gespräch mit der Klassenlehrerin.

Vielen Dank nochmal Euch allen!

LG Tränchen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.