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Geschrieben von Puce am 28.08.2010, 20:12 Uhr

Affektkrämpfe

Hallo,
hat hier jemand Erfahrungen mit Affektkrämpfen beim Kind gemacht?
Unsere Tochter ist 18 Monate und hat inzwischen ca. 50 solcher Anfälle gehabt. EEG und Echo waren unauffällig. Nun stehen wir ziemlich allein da. Vielleicht weiß jemand Rat.

Vielen Dank

 
9 Antworten:

Re: Affektkrämpfe

Antwort von Stryla am 28.08.2010, 21:55 Uhr

Was meinst Du mit Affektkrämpfe? Wie äussern die sich? Was für Situationen lösen die aus?

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Re: Affektkrämpfe

Antwort von Puce am 29.08.2010, 7:50 Uhr

Bei Wut, Trotz und anfangs auch bei Schmerz (besonders bei Kopfstössen) fängst sie an zu schreien, verkrampft und überstreckt sich, wird blau und dann Ohnmächtig. Der Zustand dauert manchmal nur einige Sekunden, kann aber auch mal länger anhalten. Anschließend ist sie ziemlich fertig und schlapp.

Situationen die diese Krämpfe auslösen sind ziemlich banal. Diese Woche z.b.:
- sie möchte nicht ins Bett und krampft.
-Schlafanzug anziehen passt nun gar nicht.....Krampf
-ich verlasse den Raum (sie ist aber nicht allein!!) und sie schreit mir hinterher. Ich bleibe stehen und spreche ruhig zu ihr. Zu spät...sie wird ohnmächtig.
-nach dem Einkaufen bekommt sie einen Anfall auf dem Parkplatz, da sie nicht ins Auto möchte.

Ratschlag der Ärzte: " Harmlos und nicht beachten"
Gut, also machen wir nach dem Krampf dort weiter, wo wir aufgehört haben und kein Aufhebens drum. Nur geht's mir echt manchmal an die Substanz und ich bin ratlos. Ca. 50x haben wir den Spuk nun schon erlebt.

LG Puce

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Re: Affektkrämpfe

Antwort von magistra am 29.08.2010, 10:10 Uhr

Den Ausdruck kenne ich zwar nicht, aber es klingt ein klein wenig ähnlich nach dem, was unsere Tochter hat. Sie wird eben auch ohnmächtig (mal mit Krampf, inzwischen meistens ohne). Bei ihr wird es nicht durch Wut, sondern eher durch *grübel* niedrigen Blutdruck oder so ausgelöst, jedenfalls eher in ruhigen Situationen. Trotz EEGs, EKGs und allem Möglichen haben wir keine Ursache, sondern leben erstmal damit. Uns wurde gesagt, die Anfälle sind erst gefährlich, wenn die Ohnmacht 2 min oder länger dauert. Wir sind meist unter 20 Sekunden.
Wir schreiben alles genau auf, zählen die Sekunden und hoffen, dass es sich "auswächst".
Alles Gute!

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Re: Affektkrämpfe

Antwort von Stryla am 29.08.2010, 14:25 Uhr

So wie das klingt, kann aber jetzt nur nach meinen Eltern gehen und ein paar Verwandten sind das eben die extremen Formen der Trotzanfälle oder einfach das was passiert wenn die Wut extrem wird.

Die Kinder steigern sich rein, hören auf zu atmen, werden blau und dann ohnmächtig. Es ist, wenn es das ist, nichts krankhaftes sondern lediglich extrem viel Wut. Laut meinen Eltern hatte ich das oft, wenn man mich unterbrochen hat, wurde später besser.

Mein Tipp: versuche die Anfälle zu vermeiden, indem Du versuchst es erst gar nicht soweit kommen zu lassen.Das geht mit ablenken, rechtzeitigem ankündigen dass ihr was anderes macht, nicht plötzlichem unterbrechen, ernst nehmen!. Wenn sie was nicht will, dann ist das für sie von grosser Bedeutung was sie da macht, also keine "Kleinigkeit" auf die sie verzichten soll.

Besprich das aber sicherheitshalber mit dem Arzt.

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Re: Affektkrämpfe

Antwort von 4hamänner am 29.08.2010, 16:05 Uhr

Hallo Puce,

aus eigener Erfahrung kenne ich es auch nicht, jedoch hat unser SPZ - Arzt mit uns über Affektkrämpfe geredet.

Vom Prinzip hat er das ähnlich beschrieben wie du hier. Das Problem bei der Sache ist, das es zu einem Verhaltensproblem wird / werden kann.
Es ist sicherlich ähnlich wie ein Trotzanfall zu sehen - wenn das ganze für uns auch bedrohlicher wirkt. ABER: wie du ja geschrieben hast, handelt es sich nicht um eine Form von Epilepsie. Der Krampfanfall wird einfach durch das Hineinsteigern ausgelöst UND das Kind lernt, dass es so etwas erreicht (und wenn es nur mehr Aufmerksamkeit ist oder dass ihr versucht diese Situation zu vermeiden. Es nutzt das dann aus, um euch als Eltern "im Griff" zu haben.

Mein Tipp wäre also: ignoriert die Affektkrämpfe und versucht eurem Kind Grenzen zu zeigen. Wenn ihr gar nicht erst den Eindruck vermittelt, dass man über alles und jedes diskutieren kann, kommt es auch seltener zu solchen Situationen. ANDERESEITS müsst ihr eurem Kind Selbständigkeit zugestehen, aber altersgemäß: Welches der beiden T-Shirts möchtest du anziehen? Möchtest du mit den Bausteinen oder mit den Puppen spielen? Möchtest du Käse oder Wurst? (als Beispiele; also geringe Auswahl und ihr müsst mit beiden Varianten gut leben können) Keine Diskussion gibt es bei wichtigen Themen, wie Zähneputzen oder ins Bett gehen.

Viel Erfolg :-) und liebe Grüße
Anja

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Re: Affektkrämpfe

Antwort von OleS am 29.08.2010, 21:20 Uhr

hallo,
meiine schwester hatte das auch so in dem alter 1-2jahren. der kinderarzt sagte meiner mutter dann es ist der trotzkopf sie solle ihr mal einen anständigen popovoll geben!!!
ABER das war vor 50 jahren!!! so weit wie es weiss hat dann mein vater mal so einen trotz-krampfanfall mit bekommen, und er hatte ihr dann wohl wasa auf den po gegeben und es war dann vor bei. ob es genau so war kann ich net sagen meine schwester wusste es net mehr und meinen vater konnte ichnet mehr fragen. und meine mama verdreht gerne mal ein paar sachen......... ich denke es ist das beste so normal wie möglich mit dem ganzen umgehen und gedult. ausser es ufert extrem aus von den zeiten.
lg












und nun jetzt keine aussagen von wegen kinder haut man nicht meine schwester ist nich GESCHLAGEN worden ich auch net!
und das wissen wir ja alle was man macht oder nicht.

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Re: Affektkrämpfe

Antwort von Puce am 30.08.2010, 13:25 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten. Es ist wirklich schwierig mit ihr umzugehen. Dazu muss ich sagen, sie ist nicht unser erstes Kind, also wir sind nicht ganz unerfahren und können mit Trotz und Co umgehen aber das übersteigt echt das normale Maß. Man stelle sich vor, in gut 1 Jahr war sie ca 50x Ohnmächtig!! Gezielt einsetzen kann sie das, glaube ich noch nicht.

Ein Patentrezept gibt es wohl nicht. Und wie ich schon sagte, nach dem Krampf knüpfen wir gleich dort an, wo sie anfing zu krampfen. Also zu ihrem Vorteil kann sie damit gar nichts bezwecken.
Wirklich schwierig zu akzeptieren, dass wir das so hinnehmen müssen und es ansonsten keine weitere Möglichkeit gibt.

Vielen Dank
Puce

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Re: Affektkrämpfe

Antwort von Smudo am 30.08.2010, 21:03 Uhr

hi wir haben hier auch 2 so exemplare ..

ja der große war schon schlimm:-)
aber der kleine war noch schlimmer er war sehr oft blau alles harmlos--unser kä sagte immer das vergeht und er hatte recht..
heute ist er 5 und alles vergessen
lg clauida

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Re: @sumdo

Antwort von Puce am 30.08.2010, 21:44 Uhr

Sag, wie hat sich dein Kleiner denn entwickelt. Wie ist er heute? Ich frag mich oft, wie geht's nur weiter mit ihr. Wenn sie doch jetzt schon so einen ausgeprägten Willen hat. Ehrlich, ich mach mir Sorgen, obwohl ich gar nicht der Typ bin.

LG Puce

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