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Geschrieben von Susanne am 25.11.2009, 11:02 Uhr

Wie bringt man ein Kind dazu sich zu konzentrieren?

Folgendes "Problem". Unsere Tochter 8 Jahre geht hier in Ba-Wü in die 3. Klasse. Mir wird immer wieder von allen Seiten bestätigt - ohne Nachfrage - wie pfiffig doch unsere Tochter ist. Ihre schulischen Leistungen bewegen sich bis jetzt um die 3 herum. Das finde ich reichlich schade, denn von dem wie sie sich zu Hause anstellt, könnte sie durchaus um die 2 liegen. Eine 1 nicht, dazu ist zu schludrig. Und das ist momentan unser Thema. Sie löst ihre Matheaufgaben - Text- und Rechenaufgaben - zügig, aber es sind immer Leichtsinnsfehler in der Rechnung drin. Einen Text abschreiben... es sind immer wieder Fehler drin. Ich habe so den Eindruck, daß sie mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache ist. Auch in den Arbeiten sind immer wieder diese Leichtsinnsfehler. Hilft da nur üben üben üben, oder gibt's da andere Tipps....

 
11 Antworten:

Re: Wie bringt man ein Kind dazu sich zu konzentrieren?

Antwort von Mijou am 25.11.2009, 11:12 Uhr

Hallo,

ich glaube, die Konzentration selbst kann man nicht direkt trainieren. Kinder, die schnell denken, neigen von ihrer Veranlagung her dazu, nicht gerade konzentriert und bedächtig zu arbeiten. Hier hilft aber dennoch normales Üben des Stoffes. Es gibt Sicherheit und Routine und verbessert mit der Zeit auch das genauere Hinschauen.

Wir mussten mit unserer Tochter auch ab dem 3. Schuljahr regelmäßig ein wenig üben, und zwar vor allem Mathe und Rechtschreibung. Sie ist auch sehr schnell im Kopf, was aber auch bei ihr gleichzeitig mit Flüchtigkeitsfehlern einhergeht. Es geht immer alles viel zu ruckzuck bei ihr, und sie übersieht dann leicht etwas. Das regelmäßige Üben ist für solche Kinder sehr sinnvoll, denn sonst besteht die Gefahr, dass sie unter ihren Möglichkeiten bleiben - trotz ihrer Intelligenz. Klugheit allein reicht in der Schule nie, es gehört immer auch ein wenig Fleiß dazu.

Wir haben mit ihr alle zwei Tage ca. 15 Minuten geübt. Die gehen ganz schnell herum, das ist nix Wildes. Für die Rechtschreibung haben wir einen Karteikasten angelegt mit drei Fächern: Falsch geschriebene Wörter werden jedes Mal geübt und kommen ins erste Fach. Richtig geschriebene Wörter wandern ins zweite Fach und kommen nur gelegentlich dran. Dabei wiederum richtig geschriebene Wörter dürfen ins dritte Fach, sie werden z. B. einmal monatlich geübt. Was hier dann doch wieder falsch ist, muss zurück ins erste Fach und startet den Durchlauf erneut. Diese Methode ist von Pädagogen entwickelt und hat sich am besten bewährt.

In Mathe haben wir einfach Beispielaufgaben geübt. Die gibt es im Internet, man kann sie sich aber auch selbst ausdenken.

Das Üben hat sich sehr bewährt, sie kam in den Hauptfächern bald wieder mindestens auf eine Zwei. Das fanden wir wichtig, weil sie klug genug fürs Gymnasium ist, man mit Dreiern in den Hauptfächern aber nicht unbedingt eine Gymnasialempfehlung erhält. Inzwischen geht sie in die 5. Klasse (Gymnasium) und hat dort keine Probleme. Ein bissel Üben muss sie allerdings weiterhin - wie alle dort.

Grüßle,

B.

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Re: Wie bringt man ein Kind dazu sich zu konzentrieren?

Antwort von Susanne am 25.11.2009, 11:22 Uhr

Danke für die Tipps. Mein Mann und ich hatten gestern deswegen heiße Diskussionen. Mir fehlt in manchen Bereichen eine gewisse mütterliche Gelassenheit.

Mathe üben wir schon, allein um die Vielfältigkeit bei den Textaufgaben abzudecken.

Das Karteikastensystem werde ich jetzt für Deutsch beginnen. Das hört sich gut an. Vor allem weil ein Erfolgserlebnis für das Kind dabei ist.

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Re: Wie bringt man ein Kind dazu sich zu konzentrieren?

Antwort von +emfut+ am 25.11.2009, 11:28 Uhr

Man kann Konzentration durchaus gezielt trainieren. Geeignet dazu sind spezielle Übungen (googlen hilft), aber auch Knobelaufgaben, bei denen es auf Details ankommt, wie Sudokus oder so. Auch manche Spiele wie Memory oder Trigomino (heißt das so?) sind ganz gut geeignet.

Meine Erfahrung ist aber leider: Wenn den Kindern die Aufgaben zu "simpel" vorkommen, dann hilft das Konzentrieren-Können nicht wirklich. Dann geht es nämlich nicht so sehr ums _Können_, sondern ums _Wollen_.

Kinder müssen lernen, daß Konzentration manchmal eine bewußte Entscheidung sein muß. Aber das ist so eine Sache, die man schlecht üben kann. Die Erkenntnis kommt irgendwann - oder eben nicht.

Die besten Chancen hat man wohl, wenn das Kind sich selber sehr über die durch Schlampigkeit vermasselten Noten ärgert. Tut sie das?

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Wie bringt man ein Kind dazu sich zu konzentrieren?

Antwort von Susanne am 25.11.2009, 11:49 Uhr

Meine Tochter ist ein sehr bescheidenes Kind und mit wenig zufrieden. So schön das auf der Konsumseite ist (sie braucht nicht das was andere haben), so schlecht ist das auf der Notenseite. Also um Deine Frage zu beantworten "Nein sie ärgert sich nicht", sie hat den Ernst der Lage nicht erfaßt.

Das ist das eine, das andere ist, daß sie sich nicht gerne mit ihren Schwächen auseinandersetzt. Das macht es sehr schwierig mit ihr, ihre Fehler zu besprechen. Da wird sie relativ schnell zornig (obwohl sie vom Grundcharakter her ein sehr sanfter Mensch ist) und ist für gute Ratschläge nicht mehr erreichbar......

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Re: Wie bringt man ein Kind dazu sich zu konzentrieren?

Antwort von Birgit67 am 25.11.2009, 13:09 Uhr

habe die anderen nicht gelesen aber was hilft. Mach mit ihr die liegende 8 die sie mit den Augen verfolgen soll mal rechts rum mal linksrum, dabei soll sie so auf dem Stuhl stitzen dass beide Füße auf dem Boden stehen und lass sie ein Glas Leitungswasser trinken vor dem lernen - das erhöht die Konzentration.

Mein Kleiner macht das immer vor den Klassenarbeiten (ist jetzt in der 4.), er hat noch Übungen fürs Ohrenreiben ist aber so zu schwer zu erklären aber die liegende 8 machen und das Wasser trinken - das macht er immer vor den Arbeiten und es hilft ihm sehr gut

Gruß Birgit

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Re: Wie bringt man ein Kind dazu sich zu konzentrieren?

Antwort von Mistinguette am 25.11.2009, 15:11 Uhr

Hat deine Tochter schon eine Idee, welchen Beruf sie lernen möchte, gibt es dafür Vorgaben, die sie berücksichtigen müsste? Wenn ja, dann würde ich es mit ihr ganz offen besprechen. Vielleicht hilft es ja?
Sonst Geduld und rausfinden, warum es ihr scheinbar nicht so viel bedeutet.
Viel Erfolg und LG

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Re: Wie bringt man ein Kind dazu sich zu konzentrieren?

Antwort von Susanne am 25.11.2009, 15:14 Uhr

was sind das für Übungen? Yoga, Autogenes Training? Das mit der liegenden 8 und dem Trinken vor den Klassenarbeiten zu machen, stelle ich mir schwierig vor. Denn das muß ja unmittelbar vor der Arbeit gemacht werden, oder?

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@Susanne

Antwort von Birgit67 am 25.11.2009, 19:05 Uhr

nein bei uns ist das ganze Schulsystem anderst in der GS als bei anderen von daher ist es möglich weil die Arbeiten sowieso immer gleich am Anfang geschrieben werden und dann trinkt er den Becher gleich wenn er ins Klassenzimmer kommt -sie haben da eh immer einen Becher stehen und eine Kiste Wasser für die ganz durstigen.

Nein die Übungen sind aus der Heilpraktik - meine Schwägerin ist Heilpraktikerin und macht auch die BrainGym Übungen und auch Bachblüten und die haben uns schon oft weitergeholfen.

Gruß Birgit

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Nicht vom Zentrum ablenken

Antwort von Franz Josef Neffe am 25.11.2009, 19:10 Uhr

Sie muss ja auch mit dem Kopf bei mehreren Sachen zugleich sein: Erstens soll sie es Dir recht machen, zweitens soll sie es der Lehrerin recht machen, drittens soll sie es sich selber recht machen - wie soll man dabei das ZENTRUM finden???
Wenn Du alle Maßnahmen konkret untersuchst, wirst Du nichts finden, wovon sich Deine Tochter GEZOGEN oder gar mitgerissen fühlt; die ganze Pädagogik ist eine einzige DRUCKerei. Unter Druck wächst nichts; für Wachstum braucht es SOG wirkung.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich schon bei der ersten Begegnung ganz heiß interessiert nach den Talenten Deiner Tochter fragen und diese hoch einschätzen. Ich würde Euch alle überbieten und sagen: Die können es.
Wenn Du Talent wärst und ich würde mich so klar auf Deine Seite stellen, wie würdest Du Dich fühlen? Spürst Du, was ZUGkraft hat? Spürst Du, wonach die Talente Deiner Tochter hungern und dürsten? Danach dass man ihnen sagt, dass sie Leichtsinnsfehler machen, sicher nicht. Würdest Du als Sekretärin für einen Chef Überstunden machen, der Dir Deine Fehler unter die Nase reibt, oder für einen, der Dich bewundert?
Vergiss nicht, so wie Du dem Körper Deines Kindes täglich Stärkung gibst, auch an Stärkung für Seele und Geist zu denken! Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
Franz Josef Neffe

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Re: Nicht vom Zentrum ablenken

Antwort von Susanne am 25.11.2009, 20:07 Uhr

Ich weiß, daß die Pädagogik eine einzige Druckerei ist. Ich könnte ja auch die Lehrerin meiner Tochter um Rat fragen. Mache ich aber nicht. Denn erstens habe ich mit den Lehrern an unserer Schule äußerst schlechte Erfahrungen gemacht und zweitens ist es auch für einen Lehrer eine Zumutung bei Klassengrößen die an die 30 Kinder geht, vernünftige Einschätzungen über die Kinder zu geben. Ich halte unser Schulsystem für ungeeignet. Das ist das eine. Das andere ist, daß wir unsere Kinder in dieser Gesellschaft groß bekommen müssen und ohne Druck geht es bei uns leider nicht. Ich versuche meinen beiden Kindern zu Hause ein Nest der Geborgenheit zu geben, der Nähe und des Verständnisses, aber ich muß meinen Kindern auch klar machen, daß die Gesellschaft und das Leben draußen anders tickt.

Die Talente meiner Tochter liegen darin, daß sie einen guten Charakter hat, viel Empathie, ein aufrichtiger Mensch ist, der an das Gute glaubt. Und sie interessiert sich ungemein für Naturphänomene. Das erstere sind Dinge, von denen jeder sagt, wir wichtig das ist. Soziale Kompetenz..... Aber dafür gibt's keine Noten. Daß sich meine Tochter für Naturphänomene interessiert, ist auch überflüssig, denn die sogenannte Menuk-Note zählt für die Versetzung gar nichts - o-Ton der Lehrerin - sondern es zählt nunmal Mathe und Deutsch. Wenn Du mir einen Rat hast, wie ich die Realität, die nun mal herrscht, mit einem ich nenne das von Dir jetzt mal esoterischen Ansatz zusammen bringen kann, dann gib' ihn mir. Wie kann ich meiner Tochter klar machen, daß sie ihre Talente hat, diesen irgendwann folgen kann, wenn sie mal den Stoff in Mathe und Deutsch beherrscht.
Und das mit Chef und Fehler unter die Nase halten, ist leider berufliche Realität. Welcher Chef lobt die Talente seiner MitarbeiterInnen. Es wird doch an den Fehlern herumkritisiert. Aber das ist eine philosophische Diskussion, die hier zu weit führt.

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Re: @Susanne

Antwort von Susanne am 25.11.2009, 20:10 Uhr

ok, danke.....

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