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Geschrieben von lali77 am 06.10.2008, 8:53 Uhr

Wessen Kind geht auf eine Privatschule?

Hallo,

mich interessiert mal, ob Euer Kind auf eine Privatschule geht und was Eure Beweggründe dahingehend waren?!

Was bezahlt Ihr monatlich dafür und welche Leistungen werden geboten?

Danke, LG Jenny

 
30 Antworten:

Re: Wessen Kind geht auf eine Privatschule?

Antwort von Tathogo am 06.10.2008, 9:06 Uhr

Ich war auf einer Privatschule -die Beweggründe meiner Eltern waren"du sollst es mal besser haben als wir"....ich fand es schrecklich-die "Leistungen" die im Vorfeld versprochen wurden wurden kaum eingehalten(keine Hausaufgaben,individuelle Betreuung usw).

Gekostet hat der Spass damals wohl 300 DM im Monat..

Ich hab mich dort nie wohl gefühlt(hab da nie so wirklich reingepasst-da wurden die Kids morgens vom Papa im dicken Benz vorgefahren...ich fuhr Bus*g*)

Ich persönlich würde mein kind nie auf eine Privatschule tun
-schon allein weil ich die momentane"Schulpolitik" nicht unterstützen will....ausserdem könnte(und möchte) ich mir das finanziell nicht leisten.

Es gibt sicher solche und solche Privatschulen,genauso wies solche und solche öffentliche Schulen gibt.

Ich zumindest kenne einige Eltern die ihr Kind auf ne private Grundschule brachten um später enttäuscht festzustellen dass dort auch nur mit Wasser gekocht wird.

LG
Tanja

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Re: Wessen Kind geht auf eine Privatschule?

Antwort von KaMeKai am 06.10.2008, 10:02 Uhr

meine Tochter war auf einer staatlichen Grundschule und geht jetzt auf ein privates Mädchengymnasium. Wir haben uns 3 Gymnasien angeschaut und uns unter anderem für dieses entschieden, weil es das schönste "Flair" hat und ganztags ist.
Letztlich waren es die "weichen" Faktoren, die für meine Tochter entscheidend waren. Unser Herzblut hing nicht daran, ich hätte sie auch auf ein staatliches Gymnasium gegeben.
Aber sie ist total glücklich dort mit nur Mädels. Für sie war es richtig.

Mein Sohn geht noch auf die staatliche Grundschule und bei ihm tendieren wir mehr zu einem altsprachlichen staatlichen Gymnasium.

LG
Kathrin

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Re: Wessen Kind geht auf eine Privatschule?

Antwort von +emfut+ am 06.10.2008, 10:29 Uhr

Fumi geht auf eine private Realschule. Fumi hat ADS und Legasthenie, das ist der Grund.

Die Schule ist eine Spezialschule für legasthene Kinder, außerdem ist sie eine Ganztagsschule.

Was die Schule verspricht? Hmm, da wäre Folgendes:
* Die Klassen sind kleiner (maximal 25 Kinder)
* Es gibt einen rythmisierten Ganztagsunterricht
* Legasthene Kinder werden besonders gefördert
* Während des Unterrichts sind immer mindestens 2 Lehrer anwesend
* Es gibt ein besonderes sportliches und musisches Angebot

Diese Versprechungen hält die Schule auch. Fumis Notendurchschnitt hat sich von Dreikommairgendwas in der Grundschule (mit daraus folgender Hauptschulempfehlung) auf 1,7 nach der 6. Klasse verbessert. Ihre T-Wert-Differenz (das ist quasi der Gradmesser der Legasthenie) wurde auch erheblich besser - als sie vor 2 Jahren in der Schule begann, hatte sie eine "schwere Legasthenie", inzwischen ist es nicht mal mehr eine mittlere. Die Legasthenietherapeutin rechnet damit, daß der T-Wert in etwa einem Jahr so gering geworden ist, daß sie nicht mal mehr eine Legastheniebescheinung bekommen wird.

Dieses Schuljahr hat Fumi in Sport Klettern und Schwimmen. Die letzten Jahre Teak-Won-Do und Tanzen. Jeweils unterrichtet von externen Lehrern, die eine Ausbildung nur in dieser Sportart haben - und keinen zweckentfremdeten Mathelehrern.

Die Schule hat noch keine staatliche Anerkennung und kostet deshalb rund 300,- Euro im Monat. Außerdem müssen die Schulbücher und die Schulkleidung gekauft werden. Die staatliche Anerkennung ist beantragt - dann wird es billiger werden. Allerdings hätte ich Fumi auf eine staatlich anerkannte Realschule nicht schicken können, weil sie nur eine Hauptschulempfehlung hatte, und das hier in Bayern bindend ist. Sie hätte einen Probeunterricht machen müssen, aber sie war zu der Zeit dermaßen verschüchtert und demotiviert - den hätte sie kaum bestanden. Weil die Schule derzeit noch keine staatliche Anerkennung hat, darf sie sich ihre Schüler selber aussuchen.

Ich trage die Kosten für diese Schule gerne. Derzeit muß ich sie mir vom Munde absparen, weil ich arbeitslos geworden bin und seit 3 Monaten Hartz4 bekomme. Aber die Schule tut Fumi unglaublich gut. Als Ende letzten Schuljahres ein Schulwechsel im Raum stand (eben wegen Hartz4) hat sie sich jeden Abend in den Schlaf geweint - sie will nicht wechseln. Aber ich habe diverse Rücklagen aufgelöst, so daß die Finanzierung für ein weiteres Jahr steht. Danach sehen wir weiter.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Wessen Kind geht auf eine Privatschule?

Antwort von Sweety28 am 06.10.2008, 10:46 Uhr

Hallo
Wir haben hier ca 25 min Autofahrt entfernt auch eine private Gesamtschule...Ich hatte meinen größten dort angemeldet wg extremen Mobbings in der Grundschule,so das er mit chronischen Bauchschmerzen mal ne Woche im KH lag usw...leider ist die Warteliste dort so lang,das er keinen Platz bekam ;o(
Jetzt kann ich aber sagen "is nich so schlimm"....90% der Grundschüler die bei ihm in der Klasse waren sind vond en Eltern aufs Gym geschickt worden (NDS=freie Elternwahl)...mein Sohn war der einzige,der auf die Realschule kam mit 3 Mädels aus seiner Klasse (und mit den Mädchen hatte er nie Probleme...) (2 kamen auf die Haupt und 2 zur Sonderschule aus seiner ehemaligen Grundschulklasse...wie lange der gesamte Rest auf dem Gym verweilen wird ist da natürlich die andere Frage...) und in der neuen Klasse auf der Real fühlt er sich endlich wohl...er ist beliebt,hat nun viele Freunde usw...das Lernen klappt "plötzlich" VIEL besser als zu Grundschulzeiten etc pp...
Aber zurück zum Thema....die private Gesamtschule hier hätte gekostet 120 Euro im Monat wenn man 1 Kind dort hat...für`s 2. Kind dann nur noch 80 Euro usw...wenn man 4 kinder da hat beispielsweise kostet es für das 4. Kind nur noch 30 Euro pro Monat ;o)
Tsja,nur leider leider muss man bei Einschulung in der 1. Klasse wohl schon für die 5. Klasse da anmelden sonst bekommst de keinen Platz *schniff*

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Re: Wessen Kind geht auf eine Privatschule?

Antwort von florianmama am 06.10.2008, 10:52 Uhr

Hallo!

Mein Sohn geht auf eine staatliche Grundschule. geht aber danach auch auf eine Privatschule. Kosten betragen 105€. Ist auch ganztags und hat kleinere Klassen und es wird viel angeboten. Schach, Theater, Fußball, tanzen etc. Er sollte eigentlich von Anfang an dort hin. Leider war kein Platz mehr frei. Für die 5. Klasse ist es aber sicher. Er hat ADHS und kann dort gefördert werden. Es werden die schwachen und die starken Kinder(Leistungen) gefördert. Auch das Essen und eine qualifizierte Hausaufgabenbetreuung sind gesichert. Mein Bruder geht auch auf eine solche Schule und ist begeistert. Er ist sogar bereit 40km mit dem Zug zu fahren um auf ein privates Gymnasium zu gehen. bei der Schule von meinem Sohn ist aber das Gymnasium und die Realschule an die Grundschule angegliedert. Ich denke das er dann auf die private Realschule geht. Seine leistungen sind durch das ADHS eher durchschnitt. Falls die Leistungen besser werden kann er immer noch auf das Gymnasium wechseln. Ich habe mir die Schule angesehen. Es ist alles sehr freundlich.

LG Sandra

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Re: Wessen Kind geht auf eine Privatschule?

Antwort von oeli_bene am 06.10.2008, 11:23 Uhr

Hallo,

eine Frage die ich schon lange interessiert: wie werden Privatschulen in Deutschland eigentlich finanziert?

Mit 100, 200 oder 300 Euro pro Kind kann man doch eigentlich keine Schule finanzieren, oder? Meine Kinder gingen in einen privaten Kindergarten (hier ecole maternelle) und die Kosten waren so um die €200. Die bekamen keine Subventionen. Aber das Geld hat hinten und vorne nicht gelangt und die Lokalitäten waren nicht gerade üppig. In Deutschland hätten die nie und nimmer eine Genehmigung bekommen (Toiletten, Küche, steile Treppen). Dazu kommt, dass viele Studis beschäftigt wurden für wenig Geld. Die Direktorin und Initiatorin hat rund um die Uhr (und für fast lau) gearbeitet, auch am Wochenende. Oft hatte die Mutter der Direktorin ausgeholfen. Und: sie konnte das querfinanzieren durch Sprachkurse abends und in den Ferien, die relativ teuer sind.

Eine Grundschule geht definitiv nicht. Die deutsche Auslandsschule hier in Brüssel kostet z.B. knapp €6000 pro Jahr pro Kind und die Lehrer werden vom Staat bezahlt (soweit ich weiss ist das das Finanzierungsmodell). Eine richtige, gute, voll private Schule kostet hier ca. €20.000 pro Kind. Das ist vielleicht nicht unbedingt nötig, aber ich kann nicht glauben, dass man eine Privatschule - die besser ist als die staatlichen - für sagen wir unter €10.000 pro Kind betreiben kann. Lehrergehälter (die um gute Lehrer zu bekommen ja höher als bei der staatlichen Schule sein müssen), Arbeitgeberzuzahlungen für Renten-, Krankenversicherung, Miete, Renovierungskosten, Material, Gewinn für die Betreiber etc.

Werden Privatschulen denn subventioniert? Und wenn ja, warum um alles in der Welt?

LG
oeli_bene

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Re: Wessen Kind geht auf eine Privatschule?

Antwort von Hase67 am 06.10.2008, 11:30 Uhr

Hallo oelibene,

ich kann nur für die Privatschule sprechen, an der wir unsere Tochter angemeldet hatten (aber einen Platz bekamen): Hier handelt es sich um ein Projekt der örtlichen Niederlassung des Jugendhilfswerks, ein Großteil der Spenden/Zuschüsse/Gelder für die ganze Organisation fließt hier in den Schuletat. Einiges wird auch durch Spenden ortsansässiger Firmen oder Privatbanken finanziert.

Die Lehrer der privaten Schulen werden übrigens mitnichten besser bezahlt als auf einer staatlichen Schule, sie erhalten eher weniger Geld. Außerdem ist der Arbeitsaufwand wohl um ein Vielfaches höher. Ergo: Es gehört wohl eine gute Portion Idealismus dazu, ein alternatives Schulprojekt als Lehrer mitzutragen.

LG

Nicole

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KEINEN Platz bekamen, natürlich ;-)

Antwort von Hase67 am 06.10.2008, 11:32 Uhr

...

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Re: Wessen Kind geht auf eine Privatschule?

Antwort von Tinai am 06.10.2008, 11:41 Uhr

Meine Kinder gehen beide auf eine private Grundschule. Damals haben wir uns dafür interessier vor allem deshalb, weil die örtliche Grundschule keine passable Hausaufgabenbetreuung angeboten hat - selbst die Kernzeitbetreuung war mehr als wackelig.
Beides wäre für meine Tochter jetzt nach zwei Jahren möglich gewesen, sie wollte aber auf die gleiche Schule wie ihr Bruder, obwohl ihre halbe Kindergartengruppe in die andere Schule kam.

Kosten mag ich gar nicht daran denken - ein Vermögen :-)

Ja, auch dort wird nur mit Wasser gekocht, aber ganz wichtig ist mir das Fachlehrerprinzip. In BaWü gibt es kaum noch ausgebildete Musiklehrer und ich sehe es gerae bei meinem Neffen, der Sportunterricht fällt auch mal aus (ich behaupte weil die Lehrerin keine Lust hat - sei aber eine Strafmaßnahme, weil die Kinder so unruhig sind im Unterricht - hurrah). Das muss so nicht sein, aber hier wissen die Kinder, wann sie welchen Unterricht haben, sie haben außerdem zusätzlich noch Unterrichtsfächer, die ich sehr wertvoll finde.

Ein weiterer Vorteil: Die Schule fängt jeden Tag zur gleichen Zeit an und es gibt eine Unterrichtsgarantie, die auch eingehalten wird. Das ist ein Riesenvorteil.

Wie gesagt, ich kann nur für Ba-Wü sprechen.

Gruß Tina

PS: Wenn sie auf die weiterführende Schule kommen, werden sie vermutlich aber in staatliche Einrichtungen gehen.

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Re: Wessen Kind geht auf eine Privatschule?

Antwort von Graupapagei3 am 06.10.2008, 12:00 Uhr

Na ja wenn sie stattlich anerkannt sind, dann bekommen sie massig Zuschüssen.

Warum??? Kann ich nicht nachvollziehen. Hier in der Gegend musste ein Gym zu machen, weil ein evangelisches Gym gegründet wurde, dass immerhin 90% Zuschüsse bekommt ... (und auch nicht besser ist).

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Privatschule is was anderes als ne Freie Schule

Antwort von dani_j_j am 06.10.2008, 12:08 Uhr

unten kam die Frage wie sich in Deutschland eine Privatschule Monatsbeiträgen unter 500,- finanzieren kann, also:
Es gibt Freie Schulen, die bekommen nach 3 Jahren ihre staatliche Annerkennung und bekommen dann für jedes Kind 90% der Kosten was das Kind sonst an der staatlichen Schule auch bekommen würde
und es gibt richtige Privatschulen die mind. 500,- kosten
die meisten Kinder der "Privaten" besuchen in Wirklichkeit eine Schule in Freier Trägerschaft, ist zwar nur eine formelle Defintionssache, sollte aber nicht unerwähnt bleiben find ich...
lg
dani

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Nein, das hängt mit der Anerkennung zusammen

Antwort von Tinai am 06.10.2008, 12:18 Uhr

Jede private Schule muss sich 3 Jahre selbst finanzieren, wenn sie dann "staatlich anerkannt" ist (aufpassen bloß nicht "staatlich genehmigt"), erhält sie für jedes Kind Geld - das ist ein Prozentsatz des Betrags, den der Schüler an einer staatlichen Einrichtung kosten würde (meine ich jedenfalls).

Übrigens kann die Anerkennung auch aberkannt werden - es gibt zur Zeit einen populären Fall.

Gruß Tina

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wieso sollen eigentlich nicht alle Schüler das gleiche Geld vom Staat bekommen?

Antwort von dani_j_j am 06.10.2008, 12:18 Uhr

Es handelt sich um Ausgaben aus dem Steueretat, und der wird ohnehin schon sehr ungleichmässig gefüllt, okay fies ist halt, wenn richtige Großverdiener ihren Wohnsitz lieber im Ausland anmelden oder anderweitig der Steuerschuld entkommen, aber der normale, oder auch der etwas besser verdienende (wir reden hier nicht über die wirklich reichen) muss schon schauen, wofür er sein Geld ausgibt, und wenn jemand 180,- für Schulgeld ausgeben möchte, weil ihm die Schulform gefällt, warum soll für dessen Kind kein Geld vom Staat bezahlt werden?????? Ich finds schon ungerecht, dass es 10% weniger sind, die an den Lehrergehältern gespart werden müssen!!!
lg
Dani

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erzähl mal

Antwort von dani_j_j am 06.10.2008, 12:21 Uhr

ist es eine bekanntere Schulform, wo die Anerkennung wieder aberkannt werden soll? Hab ich gar nicht mitgekrieg....

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Re: Privatschule is was anderes als ne Freie Schule

Antwort von oeli_bene am 06.10.2008, 12:25 Uhr

Hmm. Das heisst, man kann sich für einen (relativ) geringen Betrag von sagen wir €150 oder €200 aus der Solidargemeinschaft herauskaufen. Und die Solidargemeinschaft finanziert das Ganze zu 90%. Ich hab deutsche Schulpolitik noch nie verstanden, aber das ist ja richtig klasse.

Ich mache das ja auch in gewisser Hinsicht auch, ich könnte die Kinder in eine belgische Schule geben. Allerdings gehen sie eben in die Schule in die sie gehen wegen des Deutschunterrichts und werde dafür vom frz. Steuerzahler mitfinanziert. Natürlich nehme ich auch gerne mit, dass es eine gute Schule ist. Da übersehe ich morgens auch gerne die ganzen Porsche Cayennes ...

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Re: Privatschule is was anderes als ne Freie Schule

Antwort von +emfut+ am 06.10.2008, 12:33 Uhr

In Bayern dauert das etwas länger mit der staatlichen Anerkennung.

Fumis Schule (Realschule) mußte einen ganzen Zyklus durchlaufen, bis sie die staatliche Anerkennung überhaupt beantragen durfte (also die erste 5. Klasse mußte die Abschlußprüfungen für die Mittlere Reife ablegen - macht 6 Jahre). Das war vor drei Jahren der Fall. Seitdem wird der Antrag "bearbeitet". Immerhin durfte dieses Jahr die Abschlußprüfung erstmalig von Lehrern der Schule und nicht von externen Prüfern durchgeführt werden.

Bis dahin gilt die Schule als "staatlich genehmigt", aber eben nicht anerkannt.

Bis zur staatlichen Anerkennung müssen die Kinder eine externe Prüfung bestehen, wenn sie auf eine staatliche Schule wechseln wollen. Nach der Anerkennung ist ein Wechsel jederzeit möglich.

Der Schulleiter wird aber eine Klasse immer als "staatlich genehmigt" weiterführen, das hat er zumindest angekündigt. So will er sicherstellen, daß er auch weiterhin "Schulversager" ohne Prüfung aufnehmen kann. Bei zukünftig geplanten 3 Paralellklassen ind Stufe 5 und 6 werden also immer nur 2 anerkannt und eine weiterhin "nur" genehmigt sein. Die "genehmigte" Klasse soll auch nicht teurer sein als die anderen, da wird es wohl eine Querfinanzierung geben.

Der Träger der Schule hat übrigens noch andere Schulen, und die schon seit über 100 Jahren. Bisher waren das aber nur Schulen für "Ältere", also Wirtschaftsschulen und Institute für Erwachsenenbildung. Ich gehe davon aus, daß es eine Art Querfinanzierung gibt. Denn für eine Schule ohne staatliche Anerkennung sind 300,- Euro im Monat nicht wirklich viel.

Ich habe keine Ahnung, ob die Lehrer an Fumis Schule mehr verdienen als anderswo. Ich denke, daß da auch eine gute Portion Idealismus dahintersteht. Es ist ja nicht nur das Geld - die Lehrer haben auch eine ganztägige Anwesenheitspflicht. Sie haben Freistunden, in denen sie ihren Unterricht vorbereiten können, aber sie haben in der Schule zu sein. Sie haben auch "nur" Urlaub, keine Ferien. Sie müssen die Unterrichtsfreie Zeit also während der Schulzeit einarbeiten - oder in den Ferien anwesend sein.

Andererseits haben sie Möglichkeiten, die auf einer staatlichen Schule nicht da wären. Fumi war z.B. die ersten zwei Jahre in einer Singklasse, wo die Lehrerin ein neues Konzept zum Erlernen der Rechtschreibung ausprobierte, das wohl besonders legasthenen Kindern entgegen kommt. Die Lehrerin hat quasi ihre Singklassen als "Studienobjekt" verwendet und schreibt jetzt eine Forschungsarbeit darüber. Wir mußten unterschreiben, daß sie die Daten (anonymisiert) verwenden darf dafür. Ich glaube nicht, daß das auf einer staatlichen Schule so ohne weiteres möglich gewesen wäre.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Privatschule is was anderes als ne Freie Schule

Antwort von +emfut+ am 06.10.2008, 12:36 Uhr

Wieso rauskaufen? Ich zahle doch schließlich immer noch Steuern, auch wenn mein Kind auf eine Privatschule geht.

Und solange die Schule nicht mal anerkannt ist, zahle ich doppelt: Ich zahle Fumis Schule komplett selber, aber trotzdem die Steuern, die die staatlichen Schulen finanzieren. Soll der Staat froh sein: In irgendeiner staatlichen Schule ist die Klasse um eine Schülerin - nämlich um Fumi - kleiner, bei gleichen Einnahmen.

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Re: wieso sollen eigentlich nicht alle Schüler das gleiche Geld vom Staat bekommen?

Antwort von oeli_bene am 06.10.2008, 12:36 Uhr

??? Ich persönlich finde es auch nett, dass der französische Steuerzahler (der im Durchschnitt weniger hat als ich) meinen Kindern eine Luxusausbildung an einer Schule mit ca. 0% Kindern aus "Problemfamilien", hochmotivierten Lehrern und exzellentem Programm co-finanziert. Nun ist es bei uns ein Spezialfall da es sich um eine Auslandsschule handelt.

In Frankfurt würde ich meine Kinder auch in eine private Schule stecken. Zumindest in der Grundschule. Da zahle ich dann € 150 im Monat und habe die Gewissheit, dass nur Kinder mit bürgerlichem Background in dieser Schule sind. Wahrscheinlich wenig bis gar keine Migrantenkinder (oder nur Kinder der türkischstämmigen Mittelschicht) und wohl 90% Gymnasialempfehlung. Warum sollte jemand, der sich keine €150 im Monat leisten kann, diesen, meinen, Luxus co-finanzieren?

Is einfach nicht gerecht.

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man kauft sich aus keiner Solidargemeinschaft heraus!

Antwort von dani_j_j am 06.10.2008, 12:37 Uhr

das ist genau der Unterschied zwischen gesetzlich und privat krankenversichert, dort zahlen tatsächlich alle die können und wollen in ein anderes "Säckel", das find ich auch nicht fair!!!
Aber hier entzieht sich keiner zumindest finanziell einer Solidargemeinschaft, ganz im Gegenteil, er nimmt billigend in Kauf, dass der Statt an seinem Kind spart und er selbst mehr zahlt...
und man entzieht sich in meinen Augen auch nur sehr indirekt dem System, da auf der anderen Seite auch Druck auf Schulen ausgeübt wird, der manchmal produktiv sein kann....
lg

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Re: wieso sollen eigentlich nicht alle Schüler das gleiche Geld vom Staat bekommen?

Antwort von Graupapagei3 am 06.10.2008, 13:04 Uhr

Ich halte es schon für bedenklich, dass ich mein Kind in eine kirchliche Schule geben muss, wenn es ein Gym besuchen soll oder 2h Fahrtzeit (einfach Strecke) in Kauf nehmen muss.

Übrigens so genau verhält sich das in dem Fall, eine meiner Kolleginnen ist davon betroffen.

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Re: man kauft sich aus keiner Solidargemeinschaft heraus!

Antwort von oeli_bene am 06.10.2008, 13:15 Uhr

Natürlich zahle ich dann auch Steuern, aber bekomme für 10% der Kosten eine Gegenleistung, die mehr wert ist als 10%. Und diesen (natürlich indirekten Mehrwert) zahlt die Solidargemeinschaft. Den Mehrwert an sich kann man nicht in Frage stellen, wenn man sich die Nachfrage gerade in Ballungsgebieten anschaut.

p.s. das gilt natürlich nich für besondere Privatschulen wie in emfuts Fall.

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Hä?

Antwort von dani_j_j am 06.10.2008, 14:07 Uhr

Das find ich ja der Hammer... ist die Schule eine echte Freie Schule und vielleicht noch katholisch? Und wie war die Situation bevors diese kirchliche gab? Oder sind die 2 Stunden mit dem Fahrrad gerechnet? Gibts das häufiger, dass es in 2 Stunden Entfernung nur ein Gymi gibt? Oder habt ihr dafür eine integrierte Gesamtschule?
lg
dani

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nochmal HÄ?

Antwort von dani_j_j am 06.10.2008, 14:21 Uhr

von mir aus kann man es egoistisch finden, wenn Eltern ihre Kinder als soziale Schicht den anderen der Solidargemeinschaft entziehen und sicher hat dieses Prinzip mit den verschiedenen Schulformen und damit der geringen Durchmischung von verschiedenen Lebensmodellen einige Sorgen und Nöte, und damit mein ich beispielsweise vor allem kulturelle, ethnische und andere Gesinnungen im positiven Sinne!!!!!, denn dadurch treffen sich auf Walddorfschulen oder kathlischen Schulen vermehrt bestimmte Gruppen, aber das ist ein ganz anderes Thema, hat mit der Finanzierung eigentlich weniger zu tun, zumal es häufig einkommensabhängige Schulgelder gibt....
was ich aber gar nicht kapier, wieso die Solidargemeinschaft etwas indirekt zahlt, obwohl sie sogar nachweisslich 10% weniger zahlt und die Eltern ordentlich aus eigener Tasche löhnen, dass es meinetwegen "Mehrwert" ist, hängt doch von anderen Faktoren ab, hat mit der finanziellen Verantwortung der Solidargeminschaft doch nix zu tun....
versteh ich nicht!

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Re: nochmal HÄ?

Antwort von oeli_bene am 06.10.2008, 16:14 Uhr

Zwei Personen, x und y, arbeiten und zahlen Steuern (letzteres tut eigentlich nix zur Sache). x ist Busfahrer, y Kinderärztin. x hat am Monatsende nichts übrig, y hat am Monatsende etwas übrig (oder könnte, wenn sie wollte). Es gibt zwei Grundschulen, eine staatliche, eine private ohne (!) einkommensabhängiges Schulgeld, sagen wir €200 im Monat.

Y hat jetzt die Möglichkeit für den Preis einer neuen Designerjeans, sich zu überlegen, ob die Kinder in einem homogenen bürgerlichen Umfeld ohne Migrantenkinder gross werden. (Ich überspitze natürlich.) Die Wahrscheinlichkeit guter Ausbildung, Gymnasialempfehlung, Studium und höherem Gehalt (selbst die Lebenserwartung) ist erhöht. Der Preis ist aber nicht marktgerecht, was man daraus sehen kann, dass z.B. in Ballungsgebieten es deutlich mehr Bewerber als Plätze gibt. Die Differenz zum Marktpreis ist eine staatliche Subvention, die wiederum die Allgemeinheit zu tragen hat, eben auch Herr X. Der hat aber gar nix davon und hat auch keinen Zugang zu diesem subventionierten Markt. (Hinzu kommt, dass durch Abzug von typischerweise leistungsstärkeren Kindern die Probleme an den staatlichen Schulen größer werden. Das kann man auch in Kosten ausdrücken, wenn man will.)

Meine Überlegung als "Besserverdiener" wäre die folgende (würde ich in Frankfurt oder Berlin leben): ich zahle für einen privaten Kindergarten und dann eine private Grundschule, und zwar die beste, die ich finden kann (solange sie staatlich subventioniert ist, voll privat kann ich mir nicht leisten). Dazu Klavierunterricht, Kunst, Sport und ein anständiges Englisch. Damit erhöhe ich die Chancen, dass die Kinder ne gute Ausbildung bekommen, die Grundlagen ordentlich verstanden haben und es aufs Gymnasium schaffen. Dann gehe ich wieder auf die staatliche Schule, denn das Schulsystem hat die "Verlierer" (50-70%) ja schon ausgesiebt und sorgt für eine homogene Lerngruppe. Kann ja doch nicht sein, oder? Wenn schon, dann sollte ich den Marktpreis für diese Chancen zahlen, und nicht (teilweise) Herr X.

LG
oeli_bene

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Re: nochmal HÄ?

Antwort von dani_j_j am 06.10.2008, 16:43 Uhr

schönes Beispiel, nur versteh ich immer noch nicht, warum Herr x, wenn er für dieses Kind der Frau y nur 0,9 zahlen soll, schlechter gestellt ist, als wenn er fürs gleiche Kind den 10% höheren Satz von 1,0 zahlen soll. Effektiv kann der Staat die Steuern senken, umso mehr Kinder auf Freie Schulen gehen, da er da weniger zahlen muss und Herr x bekommt sogar bei sinkendem Steuersatz am Jahresende was zurück ;-))))
Mak kann sich wie erwähnt sicher darüber streiten, ob die deutsche Bildungspolitik die richtigen Wege geht, aber im weltweiten Vergleich gibt es in Dtschld. eher wenige Freie Schulen und es wundert kaum, dass jede Woche 2 neue gegründet werden, also sind doch die zu beneiden, die eine gute staatl.Schule in der Nähe haben, oder ein Plätzchen auf ner "privaten" ergattern konnten, oder sogar zu einer bezahlbaren Freien ziehen können und der Rest ist halt wie vieles im Leben: "Gerechtigkeit gibts höchstens vorm jüngsten Gericht und dessen Existenz ist fragwürdig"...
darf ich mal fragen, welche Schulform ihr warum gewählt hab?
lg

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Re: nochmal HÄ?

Antwort von +emfut+ am 06.10.2008, 19:06 Uhr

Es gibt auch nicht-staatliche Schulen, die nichts zusätzlich kosten oder die für Geringverdiener Stipendien vergeben.

Meine Schwestern und ich waren zuerst auf einer katholischen Grundschule und dann auf einem katholischen Gymnasium. Diese Schulen haben beide keine müde Mark gekostet.

Heißt das jetzt, daß man sich sogar kostenlos aus der Solidargemeinschaft verabschieden kann?

Ich finde, der Staat sollte sich lieber Gedanken machen, was nicht-staatliche Schulen besser können als staatliche, anstatt die Mittelschicht durch niedrigere Zuschüsse in staatliche Schulen zu zwingen.
Die Frage, die ich mir stelle, seit ich mit auf der Suche nach einer passenden Schule für Fumi buchstäblich den Popo aufgerissen habe: "Warum meint der deutsche Staat, es sich leisten zu können, tausende von Kindern auf dem Bildungsmüllhaufen verrotten zu lassen, statt etwas mehr Geld und Zeit in sie reinzustecken und sie so zu steuerzahlenden statt steuerkostenden Erwachsenen werden zu lassen?" Der Staat hat keine Alternativen für Kinder, die nicht ins System passen. Da fragt man sich doch: Ist das Bildungssystem für die Kinder da, oder die Kinder für das System?

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Hä?

Antwort von Graupapagei3 am 07.10.2008, 8:00 Uhr

Evangelisch ist sie. Und weil sie da ist, musste das staatliche Gymnasium schließen, da diese Schule den Eltern das Blaue vom Himmel versprochen hat ...
Na ja die ganze Geschichte würde zu weit führen ...

Aber wenn der Staat die Schule zu 90% mitfinanziert, sollte er eben auch die gleichen Anforderungen an diese Schule stellen wie an seine staatlichen Schulen und das tut er nicht. Das staatliche Gym braucht 52 Anmeldungen , um einen neuen Jahrgang aufmachen zu können, die freie Schule nicht ...

Die 2h sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln .... Die Alternative für die Kinder ist jetzt übrigens eine Oberschule bis Klasse 10 und danach können sie ein Oberstufenzentrum besuchen .

An der Oberschule ist aber alles zusammen vertreten, für ein Kind mit klarer Gymempfehlung also nicht die beste Lösung ...

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Re: Hä?

Antwort von dani_j_j am 07.10.2008, 9:54 Uhr

das ist ja echt keine so schöne Geschichte, ich find ja persönlich, dass freie Schulen die Bildungslandschaft einer Stadt bereichern sollten und nicht dafür eine andere dicht gemacht wird...
für mich wär diese Gesamtschule eine gute Alternative, da ich diese Schulform erst mal gut finde, je nachdem wie das fördern und fordern dann dort ganz praktisch umgesetzt wird....
lg

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Re: Hä?

Antwort von Graupapagei3 am 07.10.2008, 10:14 Uhr

Die meisten Eltern haben sich für die Oberschule entschieden ... Die Kinder, die ein Gxm besuchen und diese Fahrtzeit haben, wurden von allen Freizeitaktivitäten abgemeldet.

Ich bin froh, dass ich da nicht betroffe bin.

Und das Freie Gym, dass gestern noch tönte, dass Religion nur eine untergeordnete Rolle spielt und die Konfession egal ist, hat sich nun dafür ausgesprochen, dass die Religion einen größeren Stellenwert im Schulleben bekommt ...

Bildungslandschaft bereichern finde ich absolut gut, aber sowas ist total daneben.

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@Oeli Bene - Sprachgebrauch! Deine Kinder sind doch in Belgien auch Migrantenkinder!

Antwort von Nane03 am 07.10.2008, 13:26 Uhr

Vorsicht! Du schreibst immer so abwertend über "Migrantenkinder". Wenn ich das richtig verstehe, wohnt Ihr als Nicht-Belgier in Belgien, daher sind Deine Kinder ja auch Migrantenkinder.

Ich meine, gerade für die international ausgerichteten Privatschulen ist das das Kriterium: Die Kinder dort lernt bestimmte Fächer, Fähigkeiten, was weiss ich, die sie im "normalen" Leben (z.B. auch in Deutschland) nicht lernen würden.

Deine nane

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