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Geschrieben von Bonnie am 06.06.2016, 11:34 Uhr

War bei uns ähnlich...

Hallo,

klar kann man auf eine Unverträglichkeit testen lassen, aber gerade bei morgendlichem "Schulbauchweh" kommt in der Regel absolut nichts dabei heraus. Mein Sohn hatte dieses morgendliche Bauchweh auch über eine recht lange Zeit. Man glaubt als Eltern dann zunächst, da müsse es doch irgendein Schulproblem geben. Man denkt an Ärger mit den Lehrern, böse Schulkameraden oder Überforderung usw. Ich musste - mit Hilfe unseres erfahrenen Kinderarztes - auch erst verstehen, dass schon der ganz normale Schulalltag bei sensiblen Kindern ausreicht, um ihnen Bauchweh zu machen. Die belastenden Faktoren sind da z. B.:

- Der unterschwellige Leistungsgedanke, den auch die entspanntesten Eltern nicht ganz ausschalten können (es gibt nunmal Bewertungen oder auch schon Noten, das Kind vergleicht sich mit anderen Kindern der Klasse, die Eltern freuen sich über gelungene Lernzielkontrollen usw.).

- Das Finden des eigenen Platzes innerhalb der Gruppe, das Sich-Behaupten gegenüber anderen Jungs, die üblichen Rangkämpfchen, Rangeleien, Sticheleien, Unfreundlichkeiten untereinander.

- Der Trubel und Lärm der großen Gruppe, die so eine Klassengemeinschaft nunmal ist. Die Gruppe ist quirlig, unübersichtlich, es wird viel gequatscht, in den Pausen getobt und geschrien. Das ist alles viel "ungemütlicher", als wenn man z. B. nachmittags nur mit ein, zwei Freunden spielt.

- Das viele, lange Sitzenmüssen, das Schreiben, sich Konzentrieren, Rechnen - alles über Stunden hinweg. Das ist irre anstrengend für ein Grundschulkind.

Schon solche Faktoren reichen, um Bauchweh zu machen. Unser Sohn ist vom Typ her eigentlich eher entspannt, kann sich bei seinen Kumpels durchsetzen, hatte immer schon einen großen Freundeskreis, eine liebe Lehrerin, lernt leicht und ist gut in der Schule. Er ist aber zugleich recht sensibel und hatte regelmäßig solche Bauchwehphasen. Von Freundinnen und deren Kindern kenne ich das auch. Unser Kinderarzt sagt, das Schulbauchweh ist inzwischen fast eine Epidemie, nach seinem Gefühl hat jedes zweite Kind entweder chronische Kopf- oder Bauchweh.

Ich habe anfangs meinen Sohn öfters zu Hause gelassen, wenn er Bauchweh hatte. Es dauerte aber keine halbe Stunde, dann waren die Beschwerden weg. Außerdem wurden sie vom Zuhausebleiben nicht seltener, sondern eher häufiger - das Kind hat eben "Erfolg" damit. Und ein Verhalten, das Erfolg hat, wird verstärkt. Das Kind kann nichts dafür und hat auch keine böse Absicht, dieser Mechanismus funktioniert einfach ganz von selbst. Ich habe deshalb bald darauf bestanden, dass mein Sohn trotzdem zur Schule geht. Ich habe zugleich "psychologische" Mittel angewendet (Bauchweh-Salbe, Bauchweh-Tee), es ging dann irgendwie. Die Bauchweh wurden mit der Zeit seltener und hörten irgendwann auch auf.

LG

 
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