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Geschrieben von nilosa am 14.09.2009, 16:21 Uhr

Ich bin ein wenig ratlos

Hallo,
vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Unser Sohn geht seit 4 Wochen in die 4. Klasse. In den ersten 3 Jahren hatten wir etwas pech mit den Lehrern. In Klasse 1 und 2 hatten wir die sogenannte Eingangsphase( 1. und 2. Schuljahr hat zusammen Unterricht). Da wir das erste Schuljahr in dieser Unterrichtsform waren, waren unsere Kinder die Versuchskaninchen. Außerdem fiel sehr viel Unterricht aus. Im 3. Schljahr bekam er dann den Rektor der Schule, der allerdings zum Schuljahresende pensioniert wurde. Das ganze Schuljahr über merkte man, dass er nicht mehr sonderlich motiviert war, den Kindern noch etwas beizubringen und es fiel auch wieder Unterricht aus oder er ging lieber mit der Klasse spazieren als Unterricht zu machen.
In all den Jahren war es so , dass unser Großer nie für etwas lernen musste und er alles problemlos gemeistert hat. Auf Fragen an die Lehrer, was man noch neben der Schule machen könne, da er sich langweilt und die Hausaufgeban mit links macht, bakam ich mehrfach zu hören, dass das was in der Schule laufe völlig ausreichend sei. Auf seinen bisherigen Zeugnissen hatte er nur einsen und zweien.
Nun hat er zu Schuljahresbeginn eine neue Lehrerin bekommen. Sie hat uns beim Elternabend eröffnet, dass unsere Kinder weit zurückliegen würden und sie jede Menge aufarbeiten muss. Der Anspruch hat sich nun in den letzten 3-4 Wochen enorm erhöht, was ich sehr gut finde.
Unser Sohn mag seine neue Lehrerin nicht sonderlich, weil sie die Kinder vor der Klasse blosstellt und kritisiert. Im letzten Schuljahr z.B. hatte er im Lesen eine 1 und ich bekam immer gesagt, dass er Texte sehr gut betont lesen kann. Nun kam er nach Hause, war niedergeschlagen, und meinte, dass die neue Lehrerin gesagt hätte, er lese zu hart. Ich habe ihn aufgefordert mir mal etwas vorzulesen und ich war schockiert, dass er plötzlich nur noch vor sich her stotterte (vielleicht ein wenig hart ausgedrückt, aber kein Vergleich mehr zu voher).
Heute hat er eine Deutscharbeit geschrieben. Sie bestand aus Diktat, Wörter mit ss,s und ß erkennen und einen Text vom Perfekt ins Imperfekt schreiben. Obwohl er Zeiten beherrscht und zu Hause alles kann, kam er heute nach Hause und meinte weinend(was in den letzten Jahren noch nie passiert ist), dass er bei der 3. Aufgabe beim 1. Satz hängengeblieben ist und nicht fertig geworden ist ( sonst ist er eigentlich immer als einer der 1. fertig) und die Lehrerin ihn so nervös machen würde. Näheres bekomme ich nicht aus ihm raus. Beim Elternabend machte sie einen recht vernünftigen Eindruck. Ich habe allerdings schon von einigen eltern gehört, dass sie die Kinder gerne vor der Klasse "dumm" aussehen lässt.
Nun mache ich mir etwas Sorgen, da bei uns Anfang November die Beurteilungen für die weiterführende Schule anstehen. Abzüglich der Herbstferien sind das noch ca. 5 Wochen in denen sie die Kinder einschätzen soll.
Würdet ihr jetzt schon das Gespräch mit der Lehrerin suchen oder bis November warten.
Gruß
Nicole

 
5 Antworten:

Re: Ich bin ein wenig ratlos

Antwort von leaelk am 14.09.2009, 17:38 Uhr

Hallo,
ich würde das Gespräch mit der Lehrerin suchen, würde aber versuchen weniger voreingenommen in das Gespräch rein zu gehen.
Bei uns wurde letztes Jahr enorm angezogen und anfangs sind die Kinder reihenweise aus den Latschen gekippt und selbst die Besten waren verzweifelt. Dann gab es auch eine Mathearbeit, die sehr denkwürdig ausfiel: eine eins, keine zwei, drei oder vier dreien und der überwiegende Teil hatte eine vier. Es gab aber auch drei fünfen und eine sechs.

Es gab lange Gespräche mit den Lehrern. Es wurde kurzzeitig Tempo raus genommen und dann etwas langsamer wieder gesteigert.
Auch die Hausaufgaben wurden damals deutlich mehr.

Auch wenn es anfangs hart war: Geschadet hat es den Kindern nicht und viele haben in der Zeit gelernt zu lernen.

Das manche Lehrer nicht nur Sympathieträger sind, das gehört zum Leben dazu und die Kinder müssen lernen damit umzugehen, denke ich.

LG Kerstin

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vielleicht seit ihr verwöhnt gewesen

Antwort von ferkelchen am 14.09.2009, 20:47 Uhr

durch den larifari Unterricht in den letzten Jahren. Viele Kinder können mit Druck von heute auf morgen nicht umgehen.

Wie sind die anderen Kindern leistungsmässig? Was sagen die Eltern bzw die anderen Lehrer?

LG

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Re: Ich bin ein wenig ratlos

Antwort von Pemmaus am 15.09.2009, 9:05 Uhr

Die Schuld an der Misere tragen ja anscheinend die Lehrer der letzten 3 Jahre.

Die Kinder stehen jetzt massiv unter Druck, denn es geht ja um die Wurst (weiterführende Schulen) und das wissen sie. Zu dem merken sie, dass sie gerade jetzt "versagen" (übertrieben ausgedrückt).

Ich denke mal, du kannst nur durch stetes Üben deinem Sohn wieder Selbstvertrauen geben.

An der Schule meiner Tochter gab es eine ähnliche Situation, die allerdings nicht die Klasse meiner Tochter betrifft, sondern eine Parallelklasse. Die hatten die ersten zwei Jahre eine Mathelehrerin, die den Kinder alles auf spielerische Weise beibringen wollte. Die Leistungen der Klassen waren entsprechend... Zwischen den Klassen klafft ein Durchschnittsunterschied von 2,5...

Nun hat die KL meiner Tochter (sie ist ein Feldwebel, der 100 % Leistung von den Kindern UND Eltern verlangt - ich berichtete schon mehrmals) diese Klasse in Mathematik übernommen. Die KL war schlichtweg am Verzweifeln, wo sie überhaupt ansetzen muss. Sie sagt, die Kinder sind teilweise mehr als ein halbes Jahr im Rückstand (3x7=73), waren aber angeblich im Stoff gleich weit. Sie hat jetzt ein Konzept ausgearbeitet, dass die Kinder fördern soll. Aber die Eltern müssen da mitziehen und mit ihren Kinder üben, üben, üben....

Nun war ja Elternabend... da hat sich unsere KL der betreffenden Klasse vorgestellt. Statt dass die Eltern froh sind, endlich eine Mathelehrerin zu haben, bei der die Kinder was lernen, sind sie auf Abwehr gegangen und haben unsere KL angegriffen ohne Ende! Nicht alle Eltern, aber doch bestimmt die Hälfte aller Anwesenden. Da kamen solche Argumente, wir haben keine Zeit mit unserem Kind zu üben! Die KL war hinterher richtig fix und fertig!

Am Anfang war ich mit der KL meiner Tochter auch nicht wirklich glücklich.... aber eines muss ich ihr lassen: Die Kinder lernen bei ihr zu lernen! Und das halte ich für seeeehr wichtig!

LG
Pem

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Re: vielleicht seit ihr verwöhnt gewesen

Antwort von nilosa am 15.09.2009, 9:14 Uhr

Bei den anderen Kindern scheint es noch heftiger zu sein. Viele sitzen momentan mehr als 3 Stunden täglich an den Hausaufgaben.
Klar ist das für die Kinder nun eine große Umstellung, aber ich finde, dass die Lehrerin obwohl es eine schwierige Aufgabe ist das Versäumte aufzuholen, nicht vergessen darf, dass sie Kinder vor sich hat.
Ein Mädchen aus der Klasse hat wohl gestern etwas im Klassenraum vergessen und ist aber nochmal zurük um es zu holen. Die Lehrerin war noch dort und hat wohl zu ihr gemeint, dass sie ein ganz dummes Kind wäre und ihren Kopf ja nie zusammenhalten würde. Finde ich persönlich furchtbar.
Unser Sohn ist bislang ungezwungen und gerne zur Schule gegangen, jetzt habe ich den Eindruck, dass er irgendwie Angst hat etwas verkehrt zu machen, obwohl er es kann.

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Re: Ich bin ein wenig ratlos

Antwort von leaelk am 15.09.2009, 9:39 Uhr

Was ich schon auch verstehen kann:
Es gibt in allen Schulen etliche Eltern, die ihren Kindern aus verschiedenen Gründen nicht helfen können (verstehen die Sprache nicht, beherrschen die geforderten Dinge selber nicht, sind voll berufstätig und abends erst spät zu Hause, etc.) und einige, die es nicht wollen und da finde ich es schon schwierig, wenn ein großer Teil des "Niveau-Rettungsplanes" auf die Eltern abgewälzt wird.
Damit sind schon die Kinder auf der Abschußliste und haben keine Chance, die keine Unterstützung bekommen. Warum auch immer.........

Klar kann Schule nicht alles leisten, aber dennoch plädiere ich für ein System, in dem nicht so viel auf die Eltern abgewälzt wird, einfach damit alle Kinder die gleichen Chancen haben, denn alle Kinder haben das Recht auf eine gute Bildung.

Wohlgemerkt, ich unterstütze meine Kinder sehr wohl, aber ich arbeite als Sozialarbeiterin im Schulbereich und mir tun einfach die Kinder leid, die niemanden haben und man glaubt auch nicht, wie viele Eltern schon das Bildungsniveau der Grundschule nicht mehr leisten können.

Mal ein Gedankenanstoß für die, die jetzt nach der Förderung durch die Eltern "schreien".

Ein bißchen vom eigentlichen Thema ab, aber dennoch liebe Grüße
Kerstin

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