Bonnie, du hast teilweise recht, aber teilweise ist es mir echt zu klischeehaft...

... was du schreibst! Diese antiquierten Junge/Mädels-Schubladen... also ich denke (und ich habe auch einiges an Literatur gerade zu diesem Thema gelesen), dass vieles davon einfach "gemacht" ist und man das nicht noch festchreiben sollte - mit Zuordnungen wie "aktive und rabaukig", angeblich WEIL er ein Junge ist (und nicht (was viel richtiger wäre), weil er ein Kind ist, das auch mal eine andere Rolle einnehmen will, sich ausprobiert und auch ein bisschen "testet/provoziert" - Mädels machen das nämlich auch!!!).

Und wieso sollte mir "rabaukiges" Verhalten fremd sein, nur weil ich mal ein Mädchen und kein Junge war? Ich war nun wahrlich rabaukig und aufmüpfig genug (frag mal meine Mutter ;-)), um das gut nachvollziehen zu können.
Ich würde es eher so sagen: Wir waren alle mal Kinder und Jugendliche und haben - mehr oder weniger, auch nach Persönlichkeitstyp - rebelliert, waren mal frech usw.

Worin du recht hast, ist dass ein gewisses Frechsein, so ein "sich beweisen wollen" zum Abnabelungsprozess dazugehört (aber bei beiden Geschlechtern) und man es in gewissem Rahmen tolerieren kann/sollte.

Ich würde da aber trotzdem ganz klar Grenzen setzen - bis hierhin und nicht weiter. Es gelten einfach bestimmte Regeln anständigen Benehmens und die setze ich durch. Egal ob es nun um mein eigenes Kind oder einen Freund geht, der gerade zu Besuch ist (bei uns gelten unsere Regeln, in der Klasse/Schule die dort festgelegten usw.). Sprich: ich ermahne die Kids durchaus, sich bei allem Blödsinnmachen (das ja an sich kein Problem ist) halbwegs anständig auszudrücken, keine Schimpfwörter zu benutzen usw. Und ich verwahre mich auch dagegen, wenn er meine Grenzen überschreitet, etwas Beleidigendes zu mir sagt. Daran, sich dagegen zu verwahren, ist nichts "Peinliches" vor den Freunden! Peinlch wäre es, sich vom eigenen Kind vor dessen Freunden beschimpfen zu lassen. (Und es wäre auch ein falsches Signal hinsichtlich des späteren Verhaltens der Jungs/Männer gegenüber Frauen.)

Klar, wenn die Mami einen auf "mimimi" und "traurig" machen wïrde, das wäre wirklich peinlich - aber das mach ich ja nicht. Ich bin dann energisch und eher "sauer" als traurig.

Und ja, ich denke im gewissen Rahmen ist das Phänomen normal, denn mit Freunden probiert man ja generell mal eher neue Sachen aus, fühlt sich stark usw. Das ist ja auch richtig so - aber Grenzen muss man trotzdem setzen, bzw. die existierenden wahren.