Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von ulina1810 am 12.04.2015, 19:34 Uhr

Wie mache ich weiter, es klappt nicht!

Hallo ihrs,

meine Kleine hat mit ca. 18 Wochen das erste Mal Kürbisbrei bekommen. Den hat sie mal mehr, mal weniger gut gegessen. Das meiste war dann mal ein halbes kleines Glas.
Dann ging es rapide bergab bis heute und sie ist jetzt 28 Wochen. Habe zwischendurch mal weiße Möhre, mal Möhre, mal Pastinake versucht, aber gleiches Verhalten. Sie streckt zwar die Hände danach aus und wenn ich mit dem Löffel angeflogen komme, hält sie ihn vor ihrem Mund fest und macht auch nicht den Mund auf. Sie hat mehr Interesse an dem Löffel, als an dem Brei darauf. Gebe ihr dann schon so immer einen, aber dann wird nur damit rumgespeilt. Den Brei anfassen etc. hat sie alles immer mal wieder machen können.
Ich habe jetzt etwas Angst, dass ich zuviel rumgewechselt bin und sie jetzt keine Lust mehr hat. Mein Mann konnte ihr jetzt immer mal zwei Löffel geben, aber dann wird trotzdem ein Gesicht gezogen und erstmal so geschmatzt, weil sie sicherlich noch die Konsistenz komisch findet.

Wie mache ich nun am besten weiter? Bißchen fehlt mir die Lust, habe jetzt immer einen Eiswürfel genommen und aufgetaut, damit nicht soviel wegkommt, aber selbst davon höchstens eine Löffelspitze.
Und welche Sorte behalte ich nun bei. Sicherlich bin ich nun selbst etwas durcheinander und frage mich, wie ich optimitisch weiter an die Sache rangehen kann.

Geben tue ich ihr den Brei übrigens immer nach der Kiwa-Tour gegen 11Uhr. Sie ist dann zwar trotzdem immer noch etwas müde und dann gibts 12:30uhr ja den Mittagsschlaf, aber müde ist die Kleine ohnehin viel.

 
5 Antworten:

Re: Wie mache ich weiter, es klappt nicht!

Antwort von lanti am 12.04.2015, 20:32 Uhr

Hallo,

jedes Kind ist anders, hat seine individuellen Vorlieben und sein eingenes Tempo - nicht nur bei Motorik und Sprache, sondern auch was das Eßverhalten angeht.

Manche lieben Brei, andere Fingerfood. Manche essen schnell große Mengen, andere lange nur wenige Löffel und bevorzugen Milch und bei wieder anderen schwankt es zwischen beidem. Das ist aber alles ganz normal und völlig ok.

Menschenkinder sind Säuglinge. Ihr wichtigstes Nahrungsmittel im ersten Jahr ist daher Milch - Muttermilch oder Pre Milch. Alles außer Milch ist nur BEIkost und diet zum ergänzen und kennenlernen - nicht vorrangig als Milchersatz.

Ich würde in eurer Situation folgendes machen:

- Nochmal ein paar Wochen ganz mit Beikost pausieren bis sie die Lage entspannt hat, es Dich nicht mehr so stresst und die Kleine vielleicht selbst Interesse am essen zeigt

- Den Brei danach probeweise auch mal nach dem Mittagschlaf anbieten (vielleicht klappt es besser wenn sie ausgeschlafen ist und Appetit hat)

- Anstelle von Gemüse pur mal Gemüse Kartoffel Brei (manchen Babys schmeckt Gemüse pur zu intensiv) wie zB Karotte Kartoffel oder wenn sie zu festem Stuhl neigt Zucchini Kartoffel anbieten und zunächst dabei bleiben (oft müssen sich Babys tatsächlich erstmal an Geschmack und Konsistenz gewöhnen)

- Statt Brei mal Fingerfood wie Hirsekringel, ohne Salz gegartes Gemüse, ein Stück Salatgurke oder Banane zum selbst essen anbieten (manche Babys sind ungern passiv und möchten lieber selbst essen)

- Die Sache bei Bedarf ganz anders angehen und statt Gemüse mal einen Milchgetreidebrei probieren. Um hier konkret etwas empfehlen zu können müsste ich wissen, ob Du stillst oder Pre Milch fütterst, wie die Verdauung ist und ob sie zu Blähungen neigt.


Mach Dir keine Sorgen und Dich frei von dem Gedanken es müsste klappen oder voran gehen & hab einfach Geduld! Essen kann sie noch ihr ganzes Leben lang und wird das auch irgendwann tun. Mehr als anbieten kannst und musst Du nicht

LG

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Re: Wie mache ich weiter, es klappt nicht!

Antwort von ulina1810 am 13.04.2015, 18:22 Uhr

Vielen lieben Dank für die tolle Antwort.

Ja, das hast du recht und ich habe es jetzt auch schon versucht gelassener zu sehen.
Wir stillen voll, da du gefragt hattest. Ein wenig schlaucht mich das sehr, obwohl es echt super Vorteile hat und praktisch ist und daher hatte ich ein wenig mit der Breiablösung gerechnet. Fehlanzeige!
Banane und Melone schiebt sie sich ganz gierig in den Mund, wenn ich es ihr ranhalte, aber bezgl. Fingerfood und dem Obst, verschluckt sie sich doch noch arg und bekommt dann kaum Luft, wenn ein Stück in ihrem Hals landet. Daher war mir das noch gar nichts.
Wie macht man das dann am besten bzw. wann weiß ich, dass sie es besser luscht oder runterschlucken kann??

Liebe Grüße, Ina

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Re: Wie mache ich weiter, es klappt nicht!

Antwort von lanti am 13.04.2015, 19:29 Uhr

Hallo Ina,

es gelassener sehen ist auf jeden Fall eine gut Idee - bei allem, was Kinder betrifft ;)

Wenn ihr ansonsten stillt, ist sie mit Muttermilch gut mit Nährstoffen, Energie und Flüssigkeit versorgt. Mach Dir da also keine Sorgen und warte in Ruhe ab, wie es sich entwickelt. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und irgendwann wird sie essen!

Selbst essen ist wie alles andere auch etwas, das Babys erstmal üben müssen. Wenn Interesse besteht, würde ich das ruhig fördern und ihr Gelegenheit geben auszuprobieren. Für den Anfang sehr gut geeignet wären zB Hirsekringel, die sich sehr leicht auflösen.

Zum husten und würgen: Das gehört zum essen lernen dazu wie hinfallen zum laufen lernen. Es wirkt auf Eltern oft bedrohlich ist aber letztendlich ein Schutzreflex, der das Baby vor dem ersticken schützt.

Einfach mit geeigneter Nahrung (Hirsekringel, Banane, gegarte Zucchini etc.) ausprobieren, auf aufrechte Haltung achten und immer dabei bleiben und zuschauen, wie es immer besser klappt ;)

Alles Gute

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Re: Wie mache ich weiter, es klappt nicht!

Antwort von ulina1810 am 14.04.2015, 18:30 Uhr

Super, danke für die Antwort und deine Tipps. Das macht mir Mut.

Die Kinderärztin meinte heute nur wieder, immer weiter probieren, da es sonst kritisch wird mit der Eisenaufnahme, wenn sie kein Fleisch isst. Mmh, sowas lässt einen dann natürlich wieder grübeln.
Oder wie verhält sich das?

Ich habe mich jetzt entschlossen, dass mein Mann ihr morgens immer ein wenig Obstbrei anbietet. Der ist noch dünner und schön süss und von ihm scheint sie auch besser zu nehmen. Mal sehen, ob es sich bessert.
Hirsekringel hört sich aber auch gut an. Muss ich mal Ausschau halten :-).

Liebe Grüße, Ina

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Re: Wie mache ich weiter, es klappt nicht!

Antwort von lanti am 14.04.2015, 18:47 Uhr

Hallo Ina,

schon über die Muttermilch ist die Kleine recht gut mit Eisen versorgt. Diese enthält zwar nicht so viel Eisen wie andere Nahrungsmittel - dafür ist das enthaltene Eisen optimal vom Baby verwertbar.

Eisenreiche Nahrungsmittel neben rotem Fleisch wären zB Hafer und Hirse sowie weißes Mandelmus. Das könntet ihr in die Beikost einbauen - zB Hirse als Hirsekringel oder als Sättigungsbeilage anstelle von Kartoffeln, Hafer zB für Milchbrei und den späteren GOB und weißes Mandelmus als Fleischersatz im Gemüsebrei.

Aber damit habt ihr auch noch Zeit - macht euch keinen Stress - erzwingen und beschleunigen könnt ihr sowieso nichts. Hier mal ein interessanter Artikel zum Thema Eisen/stillen/Fleisch:

http://www.welt.de/gesundheit/article8600541/Studie-empfiehlt-fuer-Babys-Fleisch-und-schuert-Angst.html

Obstbrei (gekochtes Obstmus und Obstgläschen) habe ich oben bewusst nicht als Alternative erwähnt und würde ihn auch persönlich nicht geben. Der ist wie Du schon schreibst süß, wird daher oft gern angenommen und macht den Übergang zu Gemüse damit häufig noch schwerer.

Zudem enthält Obstmusnur wenig Nährstoffe - natürliche Vitamine und sek. Pflanzenstoffe gehen beim kochen verloren und sind bei Gläschen zum Teil künstlich zugesetzt - aber dafür viel konzentrierten Fruchtzucker. Darauf könnt ihr bis frisches rohes Obst - püriert, gerieben oder als Fingerfood zum selbst essen - gemocht und vertragen wird komplett verzichten.

Mit süßen Alternativen kommt man schnell in einen Teufelskreis: das Kind mag sie, lehnt aber anderes umso mehr ab und man selbst bietet sie immer wieder an (eher als wenn man sie nie angeboten hätte). Es kommt ja nicht darau an, dass das Kind irgendwas ist, sondern um gesunde, nährstoffreiche Kost frei von Zucker/Salz/Aroma.

Ihr als Eltern bestimmt das gesunde ausgewogenen Nahrungsangebot (zB ganz ohne Obstgläschen und Fertigmilchbrei) und seid für eine gesunde Ernährung verantwortlich, mehr als anbieten könnt und müsst ihr aber nicht tun. Und die Kleine darf frei entscheiden, ob wann und wieviel sie davon essen möchte.

Möchte sie nichts oder nur wenig kann sie jederzeit Milch nach Bedarf zum satt trinken bekommen. Das sollte nicht bewertet oder kommentiert und sie auch nicht überredet werden. Iregendwann wird sie schon essen - mcht euch da keinen Druck!

Manchmal hilft es mit der Zeit selbst mit Genuss zu essen ohne dem Kind direkt etwas anzubieten..

LG

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