KS vs spontane Geburt bei BEL

Hallo Sommersturm,

diese Gedanken mache ich mir auch gerade. Mein Kleiner liegt auch noch falsch herum und irgendwie hab ich so ein Gefühl, dass es so bleiben wird. Meine Tochter lag vor 2,5 Jahren bis zum Schluss in BEL, ich hatte es auf natürlichem Weg probiert. Ich hatte vorher wirklich alles versucht, was es so gibt, damit sich Madame dreht - indische Brücke, Moxen, Taschenlampe, Spieluhr, äußere Wendung (war ganz schlimm bei mir). Alles erfolglos.

Letztlich wurde (mit meinem Einverständnis natürlich) eingeleitet, damit die Größe meiner Tochter noch zur Größe meines Beckens passt. (Zudem lag auch bei mir und dem Krankenhaus, in dem ich entbunden habe ca. 1h Autofahrt und mein Mann ist im Moment (und war es auch damals schon) unter der Woche 2 Autostunden von mir entfernt.) Nach drei Tagen kam der Blasensprung und wenig später auch die Wehen. Diese waren auch erfolgreich und der Muttermund war offen, aber die Kleine wollte einfach nicht raus. Der Arzt meinte, wäre sie richtig herum gewesen, hätte man die Saugglocke ansetzen können, aber beim kleinen Popo ging es natürlich. Letztlich hatte man mich vor die Wahl gestellt, es noch einmal zu probieren (was ich gemacht habe) oder einen Kaiserschnitt anzustreben. Nachdem auch weitere Versuche nichts vorwärts gebracht haben, habe ich mich für den Kaiserschnitt entschlossen. Meine Kräfte waren am Ende und rückblickend kann ich auch sagen, dass ich große Angst vor der natürlichen Geburt hatte. Man hört ja immer, wie gefährlich so eine spontane BEL-Geburt sein kann (habe ich auch diesmal wieder von einer - nicht meiner - Hebamme gehört. Das macht nicht gerade Mut...) und ob ich es mir nicht noch einmal überlegen will usw usw. Das prallte zwar an mir ab - dachte ich zumindest - aber innerlich haben mich diese ganzen Kommentare wohl doch abgehalten, so richtig los zu lassen und die kleine Maus rauszulassen. Außerdem war ich durch den langen Krankenhausaufenthalt und die schlaflosen Nächte vorher schon körperlich total kaputt. So traf die die Entscheidung Kaiserschnitt und konnte wenigstens bei der Geburt meiner Tochter dabei sein. (Hatte schon ein bisschen Angst bekommen, dass es auf einen Not-KS hinausläuft und ich die Kleine erst viel später zu Gesicht bekomme). Ich musste dann zwar noch etwas länger im OP bleiben, da ich eine Placenta Accreta hatte (ich hätte also nach einer spontanen Geburt auch noch einmal in den OP gemusst), aber ich wusste unsere Kleine sicher in Papas Armen und ich hatte ihren ersten Schrei miterlebt. Das wäre ja unter Vollnarkose alles nicht gegangen.

Lange Rede, kurzer Sinn - Ich weiß auch noch nicht ganz, wie ich diesmal damit umgehen werde. Mein Gewissen möchte irgendwie keinen Kaiserschnitt, aber es wird wohl darauf hinauslaufen. Zum einen ist es ja schwierig genug, ein Krankenhaus in der Nähe zu finden, dass BEL spontan entbindet (ist bei dir ja anscheinend leider ähnlich) und ein großer Aspekt ist bei uns auch, dass man einen KS eben planen kann, d.h. eben z.B. auch die Betreuung der älteren Tochter und dass mein Mann auch rechtzeitig im Krankenhaus sein kann usw. Nach meinem ersten Kaiserschnitt ging es mir schnell wieder gut. Ich hab mich noch am gleichen Abend (die Kleine kam um 7 Uhr morgens) vom Katheter abstöpseln lassen und bin das erste Mal aufgestanden. Stillen klappte auch wunderbar (auch wenn der Milcheinschuss natürlich erst einen Tag später kam).

Ich wünsche euch alles Gute und drücke uns beiden ganz fest die Daumen, dass sich unsere Mäuse doch noch in Schädellage begeben :)