November 2016 Mamis

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Geschrieben von Ersti am 12.05.2018, 23:28 Uhr

Ich kann nicht mehr

Ich würde Euch ganz gerne mal nach Eurer Meinung fragen. Ich habe ja 2 kids, 3 Jahre und Nov.16. Nebenbei wohnen wir auf einem kleinen Hof (1ha) und haben 5 Pferde (2 eigene) und Hühner. Ich arbeite 30 Stunden pro Woche an 5 Tagen (in Realität wohl eher 34 oder 35). Mein Mann ist über die Hälfte des Monats (15-18 Tage) beruflich im Ausland, ansonsten daheim. Unser kleiner geht in die Kita 8.30 bis 17 Uhr. Der Große in den Kindergarten 8.15 bis 16 Uhr. In der Theorie klang das immer alles so gut und jetzt kann ich einfach nicht mehr. Ich lebe meinen Traum und er ist mir einfach zu viel.
Ich habe 2 supersüße Kinder mit denen ich gerne mehr Zeit verbringen würde, ich wohne meinen Traum mit den Pferden vorm Haus und komme kaum zum reiten bzw. mir fehlt die Energie, ich habe einen Beruf den ich liebe und der mich ausfüllt und eine Stelle bei der ich nicht weiter die Karriereleiter hoch muss, aber es ist irre anstrengend und fordernd und ich habe einen Mann den ich liebe, mit dem ich mir aber wegen des Ganzen dauernd in den Haaren liege, vor allem wenn ich abends nur noch am Ende und todmüde bin (oft zu müde für Zweisamkeit...die oft von durchwachsenen Nächten wegen der Kinder gefolgt ist/Murphy's Law).
Das Hauptproblem ist, wir brauchen mein Gehalt nicht zwingend, aber weiter reduzieren kann ich nicht, das lassen die Anforderungen einfach nicht zu. Ich bin aber hoch qualifiziert, ich liebe meinen Job, ich will ihn nicht aufgeben, ich möchte aber auch nicht am Leben vorbei leben. Ich weiß einfach nicht wie ich das Ganze für mich entzerren kann. Wir sind irgendwie in der typischen "Familienfalle": am Anfang beschlossen beide haben Recht auf Entfaltung und mit den Kindern wird klar das geht nicht und der mit dem geringeren Gehalt soll zurück stecken. Ich habe mir jetzt nach langem Grübeln überlegt ich will eine Haushälterin oder Familienpflegerin die mindestens 3 mal die Woche für 3 Stunden kommt und den Haushalt macht (Wäsche, putzen, küche sauber, einkaufen, hof kehren, rasen mähen, blumen gießen, Betten beziehen...). Mein Mann findet das ist ein zu großer Einschnitt in die Privatsphäre. Nebenbei will ich meinem Chef reden, dass wir eine Entlastung für mich finden, dass er mir jemanden zur Seite stellt, dass ich meine arbeit auch in 30 Stunden schaffe. Keine Ahnung ob es damit besser wird... eine Purtzfrau mit 3 Stunden pro Woche haben wir ja schon... Ich weiß, von aussen betrachtet wäre es am schlausten den Job sein zu lassen und in Ruhe daheim alles zu schaukeln und den Kindern die lange Fremdbetreuung zu ersparen (zu der sie sehr gerne gehen und die der Kleine zu min. einem drittel verschläft). Aber alles in mir sträubt sich gegen die Lösung.
Hat jemand Tipps für mich? Oder wisst ihr ob es sowas wie "Beratungsstellen" gibt. Ich habe das Gefühl ich muss da dringend mal mit jemandem drüber reden, ohne verurteilt zu werden. *seufz*
Danke fürs lesen....

 
7 Antworten:

Re: Ich kann nicht mehr

Antwort von Minne am 13.05.2018, 10:08 Uhr

Oh Mann... Wer sollte dich verurteilen... Das ist schon ein hartes Programm.
Deine Lösung klingt doch eigentlich ganz gut. Ich würde wahrscheinlich tatsächlich für ein paar Jahre aus dem Beruf raus gehen, aber zurzeit arbeite ich eh nicht 100%ig gerne und in meinem Job ist das mit dem Rausgehen auch kein Problem.
Also das muss jeder selbst wissen!
Aber ihr könnt das ja auch erstmal so versuchen, und ansonsten plant ihr noch mal um.
Ich habe längst nicht so ein straffes Programm wie du, aber ich kenne das Gefühl trotzdem auch. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man etwas ändert, ohne gleich die Flinte ins Korn zu werfen. Bei mir ist es halt der Job. Unzufrieden, also versuche ich mich neu zu orientieren.

Ich hoffe, dein Mann wird die Vorteile noch erkennen. Ist schon besser, wenn man diese Diskussion nicht auch noch hat.

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Re: Ich kann nicht mehr

Antwort von buburuza am 13.05.2018, 13:38 Uhr

Dieses Programm würd ich nicht packen. Das wäre viel zu viel für mich. Keine Ahnung, ob man beim Job deines Mannes was verändern kann, aber das würd ich zumindest ansprechen. Nachdem er ja viel weg ist, ist das mit der Privatsphäre ja eh eher dein Problem... Aber es stimmt schon, nicht jeder mag das. Ich würd es auch nicht so gern wollen.

In meinem Job könnte ich auch problemlos noch pausieren, ich würde allerings auch bei deiner kleinen Landwirtschaft was verändern. Ich komme selbst aus einer großen Landwirtschaft und kenne die Arbeit ziemlich gut. Vielleicht kann man auch da jemanden anstellen.

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Re: Ich kann nicht mehr

Antwort von Sarahlita am 13.05.2018, 16:08 Uhr

Oh man, das Gefühl ist sicher schlimm. Du bist nicht alleine!! Es geht glaube ich sehr, sehr vielen Frauen so. Ob das ein Trost ist....mmmh vermutlich nicht wirklich.
Die Idee mit der Haushälterin finde ich gut! Würde ich mal versuchen.
Ich bin nicht in deiner bzw eurer Situation aber ich kenne es aus Familie u Freundeskreis, von meiner Arbeit mit Familien und auch aus meinem Leben (aber in anderen Bereichen....) was ich gelernt habe ist, dass wir einfach nicht alles haben können.
Das klingt jetzt furchtbar hart aber ich glaube wenn wir das mal akzeptiert haben gehts uns besser.
Die Karriere wie wir sie mal geplant hatten, viel Zeit mit den Kindern, eine tolle u gelebte Ehe, aktive Hobbies usw usw
Irgendwas bleibt immer auf der Strecke. Die Ehe, die Kinderzeit, die Hobbies.....oder im schlimmsten Fall die Gesundheit. Haben wir gerade wieder im Bekanntenkreis wo ein Hirntumor eine 40jährige aus allem reisst. Vielleicht weil dann irgendwann der Körper sagen will “Freundchen, mach mal langsam. Zerreißen geht nicht.“
Ich würde mir an deiner Stelle überlegen was dir wirklich leid tun würde wenn dein leben bald vorbei wäre....Klingt krass aber was würdest du später mal denken mehr gemacht haben hätten machen wollen?? Verrückter Satz :-)
Dann würde ich da den Fokus drauf legen u andere Bereiche in den Hintergrund treten lassen. Du findest eine Lösung mit der du Leben wirst. Bin ich mir ganz sicher!!

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Re: Ich kann nicht mehr

Antwort von SuInJu am 13.05.2018, 21:00 Uhr

Den Beitrag von Sarahlita finde ich toll! Du musst klar priorisieren, wenn nicht alles geht. Es hilft ja nichts. Und binde deinen Mann doch mit ein, die sind i.d.R. doch gern lösungsorientiert. Was hat er denn für Vorschläge zur Verbesserung? Gibt’s nicht sowas wie ne Familienhilfe? Vielleicht greift das auch in deinem Fall...
Zum Schluss noch eine Präzisierung: Du kannst wahrscheinlich schon alles haben, aber nicht gleichzeitig. Selbst wenn du jetzt irgendwo Abstriche machst, kann das in wenigen Jahren bereits wieder anders aussehen. Vielleicht hilft dir das bei der Entscheidung. Alles Gute und viel Glück!

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Re: Ich kann nicht mehr

Antwort von buburuza am 13.05.2018, 21:44 Uhr

Ich find auch, dass Sarahlita das perfekt formuliert hat. Man kann nicht alles haben. Das Leben zeigt es einem.

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Re: Ich kann nicht mehr

Antwort von Minne am 13.05.2018, 23:39 Uhr

Ich finde das mit dem Arbeit auslagern eine prima Idee. Sowohl in deinem Job als auch Zuhause mit der Hauswirtschafterin.
Dann hast du von den schönen Dingen wieder mehr.

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Re: Ich kann nicht mehr

Antwort von Novembermum am 22.05.2018, 22:25 Uhr

Huhu,
mich wundert es nicht, dass du überlastet bist. Das hört sich nicht nur nach viel Arbeit, sondern auch nach viel Verantwortung an.
Ich bin keine Expertin, aber mir gingen da ein paar Gedanken beim Lesen durch den Kopf:
- Wie sieht es denn mit einem Au Pair Mädchen aus?
- Bei uns im Ort gibt es über die Gemeinde sowas wie "Großeltern", die Familien mit kleinen Kindern zur Seite stehen. Ältere Menschen, die ehrenamtlich den Job als Oma oder Opa übernehmen. Gibt es vielleicht bei euch auch?
- Auch hier kenne ich mich nicht aus, aber bei uns ist es bei jungen Mädchen sehr beliebt, wenn sie im Reitstall sowas wie eine Reitbeteiligung haben dürfen. Sie sind regelmäßig im Stall, machen die Arbeit mit und dürfen dafür reiten. Wäre das nichts?
- Eine Haushälterin finde ich persönlich eine super Idee. Gerade die Wäsche hält ja recht lange auf. Selbst wenn man vorsortiert hat, muss man sie dennoch waschen, trocknen, zusammenlegen und wieder einräumen...ein Tag ist da oftmals futscht.
- Frag mal unverbindlich beim Kinderarzt nach. Bei uns musste ich vor jeder Untersuchung einen Fragebogen ausfüllen, wie mein derzeitiges Befinden/Belastung ist.
Es gibt da wohl für junge Muttis Beratungsstellen, wenn mal überlastet ist. Was da genau gemacht wird, weiß ich allerdings nicht.

Wenn mein Mann mir beim Wunsch eine Haushälterin einzustellen mit "Einschnitt in die Privatsphäre" kommen würde, dann würde ich ihm durch die Blume mitteilen, dass er dafür auch da sein müsste, um sich gestört fühlen zu dürfen. Sie könne ja dann zu den Zeiten kommen, zu denen er nicht im Hause verweilt...die übrige Zeit könnte er ja dann ihren Job übernehmen

Dir alles Gute.

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