Bericht von unserer Entbindung und danach..

Hallo liebe Mitkuglerinnen,

Ich wünsche erst mal allen Kuschlerinnen herzlichen Glückwunsch und allen Kugeln noch eine schnell vergehende Wartezeit.

Nachdem sich am Dienstag mein schleimpfropfen verabschiedet hatte, war ich am Mittwoch beim Gynäkologen zum steptokokentest. Leider war dieser bis abends noch nicht ausgewertet, weshalb ich ihn mir hätte sparen können.
Egal.
Mittwoch gegen 23:30 Uhr bin ich wach geworden und musste dringend aufs Klo. Dort bekam ich erneut Krämpfe, die ich bereits einen Tag vorher hatte. Auf dem ctg waren ein Tag vorher keine Wehen zu sehen, weshalb die Hebamme von Krämpfen, die vom Darm her kommen könnten, ausging.
Irgendwann bekam ich kaum noch Luft im sitzen und ich hatte das dringende Bedürfnis den Oberkörper aufzustützen. Also orderte ich bei meinem Mann den petziball, den er mir ins Klo rollen sollte. Als ich aufstand, ging erneut irgendwas undefinierbares von mir weg und die "Krämpfe" kamen jetzt alle 4 min mit brachialer Gewalt.
Mein Mann meinte, dass mein ganzes Verhalten und auch das "Geschrei" ganz anders wäre als den Tag zuvor und drängte mich in die Klinik zu fahren, was wir dann auch taten.
Auf dem Weg dorthin musste er gefühlt 10 mal anhalten, weil ich alle 4 min Krämpfe bekam. Ich musste das Auto verlassenund konnte nicht anders, wie die komplette Gegend zusammenzuschreien.
Endlich im Krankenhaus (1:30 Uhr), war ich mir so langsam sicher, dass ich Wehen hatte (!), denn nun drückte der Bauch auch nach oben und ich bekam während der Wehe Brechreiz.
Die Hebamme untersuchte mich, die fruchtblase war bereits geplatzt, mumu etwa 2 cm offen und nun ging es also wirklich los.
Um 4 Uhr bekam ich die PDA - für alle, die daran zweifeln....ja, sie wirkt; nein, das Setzen tut nicht weh. Ich spürte nur noch, wie sich der Bauch unter der Wehe verhärtet hat und wie das Kind immer weiter runter rutscht.
Um 6 Uhr bekam ich nachgespritzt und ab da fühlte ich einen auszuhaltenden Druck bei jeder Wehe, der jedoch im Laufe von zwei Stunden heftiger wurde. Mumu war bereits bei 5cm.
Um 8 Uhr war der Muttermund ganz geöffnet und die Hebamme richtete ihren Arbeitsplatz zwischen meinen Beinen mit den Worten "so, jetzt geht es gleich los" ein.
Nach fast 30 Minuten war Tobias dann auch schon da. Ok, die Presswehen waren wirklich knackig, aber genau diese Wehen waren überschaubar und nach dieser Phase, war alles rum. Der Gedanke an das baldige Ende hat mich wirklich durchhalten lassen.

Das Hebammen-und Ärzteteam im Kreißsaal waren top, ich war vollkommen zufrieden und gut versörgt vor/während und nach der Entbindung.

Auf Station war es nicht so toll. Tobias hat fast 10 % an Gewicht verloren und wir konnten erst am Sonntag nach Hause.
Mir hat leider niemand ein Anlegen geholfen, so dass Tobias sich offensichtlich verausgabt hat und mehr Energie verbrauchte, als er bekommen hat. Es kamen noch etliche Unmöglichkeiten in Seiten der Schwestern auf Station hinzu, die einfach doof gelaufen sind und ebenfalls dazu führten, dass Tobias schwächer wurde und meine Brust nicht ausreichend stimuliert werden konnte, um Milch einzuschießen.
Auch die U2 wurde im Krankenhaus verkackt und wir mussten erneut zum Test.
Jetzt werden wir von der Hebamme betreut, die mir hilft mein Kind aufzupeppen und gleichzeitig meine Brüste zu stimulieren, damit ich ihn bald ausreichend selbst versorgen kann.
Er bekommt jetzt zwar immer meine Brust, jedoch sind an den Brustwarzen Schläuche angebracht, die ihn mit zusatznahrung beim Saugen versorgen. Somit umgehe die Flasche und er wird trotzdem satt.

Für alle Mamas noch ein Aufruf:
Verlangt im Krankenhaus ausreichende Betreuung.
Verlangt Hilfe beim Anlegen und verlangt beim Stillen, dass sich eine Hebamme die Position und das saugverhalten des Kindes anschaut. Lasst euch nicht abspachteln mit "wir haben Übergabe"..."ja wenn er trinkt, dann ist alles richtig"...Tobias hat auch die typischen Saug- und Trinkbeweungen gemacht, jedoch kam bei mir nichts raus...das Kind hat stundenlang an meinem Busen genuckelt und ist immer unruhiger und hungriger geworden. Weil keine Schwester mein Anliegen ernst nahm oder Zeit gefunden hat sich das anzusehen, ist tobias immer schwächer geworden und hat stark Gewicht verloren....war total unnötig!