Baby und Job

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Geschrieben von stjerne am 02.11.2010, 23:06 Uhr

wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Ich muss mal eine Frage loswerden:

Ich bin promovierte Kunsthistorikerin und seit Jahren erfolglos auf Jobsuche. Das Genick haben mir zwei Dinge gebrochen. 1. Keine Berufserfahrung, denn ich wurde sofort nach der Promotion Mutter und dann nach 2,5 Jahren nochmal, 2. Ich bin wegen meiner Familie auf meinen Wohnort (Bremen) festgelegt.
Ich werde niemals einen Job in meinem Beruf finden, das ist ein Umstand, dem ich ins Auge sehen muss, ich habe das 1a versemmelt.

Und nun? Kann es für mich nicht noch irgendwas geben? Ich bin gut, richtig gut in meinem Beruf. Ich habe mit 1 abgeschlossen, diverse Fremdsprachen gelernt, ich sehe es einfach nicht ein, dass ich so gar keine Chance bekommen soll.

Was kann man machen, wenn es auf dem klassischen Weg nicht klappt, wo kann man sich nach Alternativen, Quereinstiegen, Umschulungen erkundigen? Beim Arbeitsamt nicht, soviel weiß ich schon, aber gibt es denn nicht irgendjemanden, der einem da helfen kann???

 
16 Antworten:

Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von Kristin80 am 03.11.2010, 6:57 Uhr

informiere dich mal bei der industrie- und handelskammer. ansonsten kann ich dir leider nicht helfen :(

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Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von babyproject am 03.11.2010, 8:31 Uhr

das ist frustrierend kann ich mir gut vorstellen, ohne Berufserfahrung ist es sicher sehr schwer, aber versemmelt hast Du es nicht! Egal ob mit oder ohne Babypause hast Du es als Frau mit Kids im Berufsleben schwer.
Versuchs doch mal in der Erwachsenenbildung VHS oder so als Fremdsprachendozentin, das mach ich nebenbei und mir machts total Spaß, welche Richtung möchtest Du denn gehen? Überleg Dir wie Du es verpacken könntest mit der Pause, hast Du Dich in der Zeit weitergebildet? Dann hast Du ja was gemacht und Erfahrungen gesammelt.

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Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von stjerne am 03.11.2010, 8:45 Uhr

Mein Hauptproblem ist, dass ich mich kaum irgendwo bewerben kann. Da wird alle Jubeljahre mal eine Stelle als Kunsthistorikerin in Bremen frei, auf die bewerben sich dann 500 Leute bundesweit. Da ist immer einer besser als ich, da hätte ich es sogar ohne Kinder und mit Beerufserfahrung schwer. Die Museen in Bremen haben natürlich Renommee und sind begehrt. Wenn ich mich auch in Hintertupfingen bewerben könnte, hätte ich vielleicht eine Chance, mein Mann hatte seine ersten Jobs auch in Käffern, in die keiner wollte und jetzt ist er hier, aber bei mir geht das eben nicht.

Und daher wüsste ich gerne, welche Alternativen ich habe. Ich würde gerne mit jemandem reden, der den Arbeitsmarkt hier in Bremen kennt und mit meiner Qualifikation vergleichen kann.

P.S.: Gerade ist mein Traumjob ausgeschrieben. Genau das Gebiet, auf dem ich mich auskenne. Genau die eher ungewöhnliche Sprachkombination, die ich gelernt habe, wird verlangt. Hier hätte ich wohl mal eine ehrliche Chance.
Aber es ist sechs Stunden Zugfahrt entfernt und Vollzeit, an Pendeln ist also gar nicht zu denken und ich würde 1000 € weniger verdienen als mein Mann jetzt, so dass ich also auch nicht Haupternährer für uns vier werden könnte. Außerdem kann ich wohl kaum verlangen, dass mein Mann seinen ersten unbefristeten Vertrag aufgibt, damit ich einen befristeten annehme. Und die Kinder aus allem rausreißen, damit wir in zwei Jahren beide arbeitslos sind, ist wohl auch wenig vernünftig.

Das hat mir gestern echt den Rest gegeben...

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Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von Mandana am 03.11.2010, 10:53 Uhr

Bewirb dich doch trotzdem dort, irgendeine Lösung lässt sich dann noch finden, falls das klappen sollte. Vielleicht kommen sie dir ja irgendwie mit teilweise Homeoffice entgegen, falls das in dem Beruf möglich ist.

Du hast nichts versemmelt, es ist immer schwierig einen Job zu finden, besonders wenn man sich auf eine ganz bestimmte Richtung festgelegt hat. Ich kann dir nur empfehlen, dir einen Job zu suchen bei einer Firma/Organisation, bei der du (in Bremen) gerne als KHistorikerin arbeiten würdest, aber zunächst halt als Sekretärin einsteigst oder sowas in der Richtung (vielleicht sogar Praktikum..etc, sei ein bißchen erfinderisch und flexibel). Da musst du dann halt durch und kommst aber so direkt an die Kontakte, die du brauchst, um später die gewünschte Position zu erhalten. Man muss heutzutage ein bißchen flexibler sein.

Bewirb dich auf deinen Traumjob und schau erstmal was passiert. Dein Mann kann ja vielleicht auch in irgendeiner Niederlassung in der Nähe unterkommen, oder halt nachkommen, wenn er einen neuen Job gefunden hat, etc. Ihr seid ja noch jung (denke ich mal ;) ) und habt noch ein bißchen Zeit für gefestigte Wege und Heimat...

LG

Mandana

PS: aus Neugierde, welche Sprachen sprichst du denn? :)

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Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von carla72 am 03.11.2010, 11:03 Uhr

Bist Du sicher, dass das mit dem Traumjob so gar nicht in Frage kommt? Muss man denn jeden Tag unbedingt anwesend sein - oder wäre es auch denkbar, einen Tag Homeoffice zu machen und ansonsten zu pendeln? ich würde mich auf jeden Fall bewerben - manchmal tun sich ja im Gespräch noch ungeahnte Möglichkeiten auf. Zu verlieren hast Du doch nichts.

Gibt es sonst eventuell die Möglichkeit, erst einmal unbezahlt/ehrenamtlich anzufangen, um Erfahrung zu sammeln? Die Bremer Museen sind ja wirklich gut und bekannt, kann man da nicht ein Volontariat, ein Praktikum oder eben einen ehrenamtlichen Job machen? Mein Vater macht das zum Beispiel ehrenamtlich in einem Museum - dabei hat er eine ganz andere Ausbildung. Mit der dort gesammelten Erfahrung und den Kontakten sieht es vielleicht schon wieder ganz anders aus.

Sonst würden mir auch eher VHS-Veranstaltungen zu aktuellen Ausstellungen oder so etwas einfallen. Oder Führungen? Oder käme für Dich Museumspädagogik in Betracht? Das wäre natürlich nicht das, was Du gelernt hast, und ich habe keine Ahnung, ob es mehr Stellen in dem Bereich gibt, aber so als Idee?

Bin leider (wie Du gemerkt hast) so ganz überhaupt nicht vom Fach, wünsche Dir aber viel Erfolg.

LG, carla72

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Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von Terkey235 am 03.11.2010, 11:33 Uhr

PN

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Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von oceanrocks am 03.11.2010, 12:22 Uhr

PN

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Schon mal vielen Dank!

Antwort von stjerne am 03.11.2010, 13:44 Uhr

Ihr habt mich sehr aufgemuntert, vielen Dank dafür. Ich werde auch noch ausführlich antworten, aber jetzt muss erstmal der Nachwuchs zu seinem Recht kommen, ich muss kochen.

Bis später!

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Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von rabukki am 03.11.2010, 13:59 Uhr

Bewirb dich trotzdem!
Wenn sie dich ablehnen ist OK, wenn sie dich nehmen findet sich sicherlich eine Lösung!!

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Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von krissie am 03.11.2010, 18:44 Uhr

Hallo,
das ist einfach eine schwierige Branchen, schon ohne Kinder, denke ich. (Ich bin Historikerin, sicher nochmal was anderes, aber einige Berufsfelder sind da ja ähnlich, so der Museums- und Ausstellungsbereich).
Ohne jahrelange Flexibilität, was sowohl die örtliche Mobilität als auch die Bereitschaft, viel für wenig Geld zu arbeiten dauerhaft gut irgendwo rein zu kommen ist schwierig. Wissenschaftsbereich ist nichts für dich, wenn du mit so gutem Erfolge promoviert hast? Ist auch nicht leicht reinzukommen, aber vielleicht doch irgendwie über Kontakte, die du noch aus der Promotionszeit hast?
Meine Erfahrung sind wirklich , dass KOntakte sehr, sehr wichtig sind. Du musst erstmal wieder irgendwo reinkommen, damit du Berufserfahrungen sammelst, dann geht es oft etwas leichter fast von selbst weiter, wenn auch nicht unbedingt mit Festeinstellungen. Aktivier alle Kontakte, die du noch irgendwie hast, aus der Promotionszeit, aus Praktika, Volontariaten,... und sei notfalls bereit, erstmal mit kleine Aufträgen etc. einzusteigen, allernotfalls, aber das halte ich nicht für wirklich glücklich in deinem Alter und mit deiner Ausbildung, als Praktikantin.

Tips zu Alternativen, Quereinstieg habe ich jetzt nicht; da fällt mir nur Lehramt ein, weiß aber nicht, ob das mit Kunstgeschichte so einfach geht?

LG Kristina

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Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von antonia am 03.11.2010, 19:11 Uhr

wenn du flexibel bist was deinen beruftswunsch angeht, wie wäre es mit lehrerin? in nrw werden wahnsinnig viele quereinsteiger eingestellt und pädagogisch weitergebildet.

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Lehrer werden

Antwort von rabukki am 03.11.2010, 23:31 Uhr

... ich habe das kürzlich mal für eine Künstlerin recherchiert und es schien fast aussichtslos.
Zwar kursieren solche Gerüchte und es gibt viel Presse darüber - aber faktisch werden doch eher Quereinsteiger aus den Naturwissenschaften oder Latein gesucht.
In vielen Bundesländern geht das Ganze von vornherein nur, wenn man mindestens zwei Fächer studiert hat, die man unterrichten könnte.

Mit einem Fach kann man dann eventuell Fachlehrer oder Berufsschule machen, aber da muss man dann erst noch an eine Schule geraten, die einen Kunstlehrer sucht und keinen findet, der bereits ausgebildet ist.

Dann gibt es noch die Sache mit dem Unterrichtshelfer (oder wie heißt das?) - aber das ist extrem schlecht bezahlt dafür, dass es im Prinzip eine Handlangertätigkeit ist.

Ich glaube, das ist nicht so rosig, wie es oft dargestellt wird und wäre eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen...

Die Frau hat dann noch überlegt, die Waldorfausbildung zu machen.

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Re: wer hilft einem, sich beruflich zu orientieren?

Antwort von Feuerpferdchen am 04.11.2010, 9:28 Uhr

nee, das würde ich lassen, ein Bekannter von mir (Dipl. Musiker) suchte eine Stelle, fand keine Stelle, wurde Lehrer im tiefsten Sauerland, ich wusste bis dato gar nicht, dass es Quereinsteiger ohne Qualifikation gibt. Er jedenfalls wurde Lehrer für Musik und irgendein Nebenfach, dass er nie gelernt hat. Er arbeitete dann ein paar Jahre und jetzt ist er ausgebrannt und krank und will nie wieder was mit Schülern zu tun haben. Ich glaube, nicht jeder hat Lust und Eignung sich auf dem Gebiet durchs Leben zu boxen

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Ausführliche Antwort

Antwort von stjerne am 04.11.2010, 22:57 Uhr

Nochmal vielen Dank für die vielen Antworten und die mutmachenden Worte.

Ich will versuchen, Eure Fragen zu beantworten:

- die Sprachen, die ich gelernt habe, sind (neben Englisch) Niederländisch und Holländisch. Ich kann beides sehr gut lesen und übersetzen, habe z.B. Briefe aus dem 18. Jh. bearbeitet (in Sütterlin!). Bin aber nicht so gut im Sprechen, daher scheidet eine Lehrtätigkeit an der VHS oder so aus.

- Ich werde nächstes Jahr 40, empfinde mich definitiv nicht mehr als jung.

- Ich habe während des Studiums kaum Kontakte geknüpft (also zu Professoren, Direktoren und anderen wichtigen Leuten), weil ich immer so zurückhaltend bin. Einer meiner größten Fehler...

- Ich bin hier in einem kleinen Museum ehrenamtlich tätig, aber daraus hat sich bis jetzt nichts ergeben, auch nicht, was Kontakte zu anderen Museen angeht leider.

- Das mit meinem Traumjob ist definitiv unmöglich. Von Homeoffice habe ich im Museumsbereich noch nie gehört, aber selbst wenn ich einen freien Tag hätte, es bleibt unmöglich, die Entfernung ist zu groß. Ich habe mir das eben noch mal angeguckt, die kürzeste Verbindung dauert sieben Stunden, manchmal aber auch fünfzehn! Es ist eine Fährfahrt dabei, also muss auch noch auf Ebbe und Flut geachtet werden.


Ich habe jetzt beschlossen, mich bei einem größeren Museum als ehrenamtliche Hilfskraft anzubieten. Bisher habe ich mich das nicht getraut, aus Angst mich lächerlich zu machen. Also nicht vor ehemaligen Kommilitonen (da habe ich das vermutlich bereits), sondern vor den Leuten im Museum. Hatte Angst, das sieht aus, als hätte ich mich schon abgeschrieben. Aber seien wir mal ehrlich: Das habe ich ja auch. Insofern kann's schlimmer ja nicht mehr werden. Ich mach das mal...
Lasse dann wieder von mir hören!

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Ich kenne persönlich zwei Promovierte Kunsthistorikerinnen.

Antwort von Trini am 05.11.2010, 9:37 Uhr

Beide sind Mitte 40 (Ledig und kinderlos) und haben keine adäquate Stelle.

Die eine hat sich gefühlte 20 Jahre an ihrer Promotion "festgehalten" und ist letztes Jahr erst fertiggeworden.
Die andere hat jahrelang besucher durch ein Museum geführt und leitet jetzt eine Volkshochschule in einem größeren Ort hier in der Nähe.

Wenn Du also was "versemmelt" hat, war es die Wahl den Studienfachs.

An Deiner Stelle würde ich auch versuchen, etwas Artverwandtes zu finden.

Museumspädgogik, Journalistik, Erwachsenenbildung?

Trini

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Alternative: Niederlande...?

Antwort von juli2004 am 05.11.2010, 11:35 Uhr

Hallo,
sind die Niederlande vielleicht eine Alternative: Groningen, etc.

Das Pendeln von Bremen aus wäre täglich möglich ( Kinderbetreuung vorausgesetzt) oder aber man ist zum Wochenende wieder zuhause.

LG
Juli

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