Baby und Job

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Geschrieben von Pampersmami am 24.05.2013, 15:28 Uhr

Ein heikles Thema , würde mal Eure Meinung interessieren;-)

Vor 2 Jahren habe ich eine lange Mutter-Kind -Kur gemacht, meinen Job gekündigt(schon das 2x , das erste war nach 6Mon. Kiga weil ,es nicht ging mit meinem Kind) und bin nun seit der Einschulung von meinem Großen zu Hause.
Meine Arbeitszeiten waren im Kh ein Katastrophe-und mein Mann ist die Woche über auf Montage, so das es mit der Betreuung schon immer sehr schwierig war und dazu kommt noch, dass mein Kind an Asperger Autismus leidet.

Jetzt ist unser kleiner Sonnenschein noch dazugekommen und ich hab erst mal vor 2-3 Jahre daheim zubleiben.

Zu meiner eigentl. Frage, ich bin jetzt Mitte 30 und ob mein Sohn mal in den nächsten Jahren ohne ständige Anleitung und Kontrolle , sein Schultag bestreitet weiß keiner.(er hat Pflegestufe 1)
Aber auch angeregt durch die Diskussion unten, wie weit würdet Ihr familiär bedingt zurückstecken?

Wann würdet Ihr z.b. euer Kind lieber in ein Internat geben als weiter das Heimchen zu sein, damit Alle einen "entspannten "Tag haben?
Würdet Ihr darauf bestehen, dass Euer Mann sich eine andere Arbeit sucht?
Oder auch mal "aussetzt"?

Ab wann würdet Ihr sagen. Schluss jetzt, ich muss an später denken, wenn die Gegenwart doch so Problembehaftet ist?

Manchmal hab ich richtig Panik und komme mir vor wie bei "Forrest Gump" " Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie......Mein Schicksal war es deine Mutter zu sein" Ahhhhhh

 
7 Antworten:

Re: Ein heikles Thema , würde mal Eure Meinung interessieren;-)

Antwort von u_hoernchen am 24.05.2013, 15:42 Uhr

schwierig. Aber ich würde schon danach gehen, wie es ALLEN mittel- bis langfristig am besten geht.
1. Ein behindertes Kind zu haben, ist extrem kräftezehrend, und da kann ein Internat schon Entspannung für alle Familienmitglieder bringen, da steckt man aber als Außenstehender nicht genug drin, um da eine sinnvolle Vorgehensweise vorzuschlagen.
2. den Mann quasi zu zwingen, sich einen anderen Job zu suchen, wird ihn u.U. unglücklich machen -> keine gute Idee :-)
3. wenn Du mit dem Säugling zu Hause glücklich bist, dann mach es, es bringt Dir nichts, eine Arbeit zu suchen / haben, die eine Mordsorganisation verlangt und nicht das ist, was Du willst.

Und um Deine Frage zu beantworten: man sollte immer nur so weit zurückstecken, wie es einen selbst noch glücklich sein lässt. Aber nur so, dass es ausgewogen zwischen allen Familienmitgliedern ist.

Ulrike

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Re: Ein heikles Thema , würde mal Eure Meinung interessieren;-)

Antwort von kravallie am 24.05.2013, 16:38 Uhr

ich würde die geplanten 2-3 jahre elternzeit nehmen und mir dann einen job suchen.
ich kenne mich mit asperger nicht aus, aber eine userin aus dem aktuell hat ebenfalls einen sohn, der in einer einrichtung ist und denke, dass das sinnvoll ist für die ganze familie.
ende 30 wird es dann schon schwer genug, noch einmal einen fuß in die berufstür zu bekommen, mit über 40 sehe ich dunkel, es sei denn, du bist in einer gesuchten branche tätig gewesen.

den mann würde ich weiter montieren lassen.

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Re: Ein heikles Thema , würde mal Eure Meinung interessieren;-)

Antwort von wolfsfrau am 24.05.2013, 17:25 Uhr

Hallo,

das ist wirklich eine sehr schwere Entscheidung....
Du bist ja momentan "sowieso" mit dem Baby zuhause, die Zeit kannst du gut für eine Neuorientierung nutzen.

Wie alt ist denn sein Sohn? Hat er eine Schulbegleitung?
Bestünde die Möglichkeit, in deinem Beruf einen Job zu finden, der geregelte bzw. für dich gute Arbeitszeiten hat?
Vielleicht gibt es ja in eurer Nähe die Möglichkeit, deinen Sohn in eine Art Tagespflege zu geben - bei uns gibt es sowas, fängt beim Kindergarten an, geht über Schulen, Horte und später sogar Ausbildungswerkstätten. Die Kinder und Jugendlichen können dort entweder den Tag verbringen oder aber auch wohnen.

Meine Vorschreiberin hat es schön formuliert: zurückstecken sollte man nur soweit, wie man selber noch glücklich sein kann.
Wenn du merkst, du gehst ein, wenn du nur zuhause bist, must du etwas unternehmen.

Meinen Mann zu einem Berufswechsel zwingen bzw. überreden würde ich nicht. Und die Frage ist, ob und wie es euch weiterbringen würde, wenn er eine zeitlang zuhause ist und du dafür arbeiten gehst. Am Grundproblem ändert das ja nichts, im schlimmsten Fall wäre er der Unzufriedene - das ist gleiche wie jetzt.

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Re: Ein heikles Thema , würde mal Eure Meinung interessieren;-)

Antwort von Strudelteigteilchen am 24.05.2013, 17:30 Uhr

Ich glaube, daß es in so einem "Fall" - wie eigentlich immer - keine "Patentlösung" gibt.

Ich kenne diverse Aspi-Eltern, die Kinder sind unterschiedlich alt. Der älteste hat vor ein paar Jahren Abi gemacht und studiert jetzt. Die Mutter ist Lehrerin und hat eigentlich durchgehend gearbeitet, teilweise Teilzeit. Einer ist inzwischen in einem Internat und nur am WE zu Hause. die Mutter ist AE und hat noch zwei andere Kinder, außerdem ist er, zusätzlich zum Asperger, mehrfach körperlich behindert - da war einfach anders nichts zu wollen, wenn die Mutter und die anderen Kinder nicht vor die Hunde gehen wollten. Die Mutter hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ausgerechnet diese Mutter ist inzwischen erwerbsunfähig - meiner unmaßgeblichen Meinung nach, weil sie sich zwischen Pflege und Arbeit aufgerieben hat. Ein dritter geht als I-Kind auf eine Hauptschule und hat einen Schulbegleiter, der sich um die Hausaufgaben kümmert. Die Mutter ist ebenfalls AE und arbeitet 30 Stunden. Der Sohn meiner Cousine ist ebenfalls Aspi. Sie ist so oder so zu Hause und betreut Vollzeit die Kinder, allerdings kann sie es sich auch leisten, denn sie hat von ihrem Mann unabhängiges Vermögen.

Insofern: Eine ebenso bunte Mischung wie bei den Eltern von "normalen" Kindern.

Welche Möglichkeiten es gibt - und welche davon als Lösung in Frage kommen - hängt ja von ganz vielen Aspekten ab. Wie schwer ist die Krankheit? Autismus gibt es ja in Variationen zwischen "fast normal" bis "kann man keine zwei Sekunden alleine lassen". Welche Möglichkeiten gibt es vor Ort? In einer Großstadt gibt es oft eine große Auswahl an speziellen Schulen, I-Programmen, Instituten, Wohneinrichtungen usw., auf dem Dorf ist man da deutlich eingeschränkter. Hat man einen Mann, der über die Miete und das Brot auf dem Tisch hinaus seine Frau absichern kann und will (Rente, Scheidungsfall etc.), bzw. kann man das aus anderen Mitteln selber? Ich denke, wenn man einfach MUSS, dann geht man unter Umständen den einen oder anderen Kompromiss ein - und manchmal ist es gar nicht verkehrt, wenn man Optionen ausprobieren muß, die man sonst weit von sich gewiesen hätte.

Das mit dem Zurückstecken ist ja auch so eine Sache. Tut man seinen Kindern wirklich einen Gefallen, wenn man sie zwar 15 Jahre dauerbetüdelt, sie ihre Mutter aber später finanziell unterstützen müssen, weil die Rente nicht reicht? (Und da steht dann noch ein anderer Aspekt eines behinderten Kindes im Raum: Das wird Muddi später mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nicht finanziell unterstützen können - im Gegenteil, es braucht u.U. lebenslang finanzielle Unterstützung.) Ist eine unzufriedene Mutter, die komplett gegen ihre eigenen Interessen handelt, wirklich das, was Kinder brauchen? Und was ist, wenn man ständig Angst haben muß, daß die kleinste Unwägbarkeit einen ins finanzielle Aus kickt?

Ich glaube nicht an Patentlösungen - weder mit noch ohne "besonderem" Kind.

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Re: Ein heikles Thema , würde mal Eure Meinung interessieren;-)

Antwort von nane973 am 24.05.2013, 20:26 Uhr

Ich kann nur für mich sprechen.Meine Kinder sind 15 Monate, 15,5 Jahre und 16 3/4 Jahre und ich bin 40 Jahre alt.

Mein Ältester macht gerade die 10. Klasse an der Hauptschule. Ist Asperger Autist, hat bis Mitte 2007 Pflegestufe I gehabt, von der 2. Klasse bis zum Ende der 8. Klasse eine Schulbegleiterin/Integrationskraft. Danach auf seinen Wunsch nicht mehr.

Von 2005-2009 war ich unfreiwillig Erwerbsunfähig (nach einem Unfall), davor und danach Berufstätig. Seit 2002 Alleinerziehend.

Aufgrund der Erkrankung (Asperger Diagnose wurde endgültig 2004 gestellt) habe ich von Mitte 2004 bis zum Unfall Anfang 2005 gewollt eine Berufliche Pause gehabt indem ich Teilzeit gearbeitet habe.

Es gab Zeiten, die waren katastrophal und die Arbeit war mein Ausgleich. Gedanken über Internat, Waldorfschule, Zwergenschule, Schule für soziale und emotionale Förderung, alles gehabt. Einiges schnell verworfen.

Internat wäre für mich in Frage gekommen, wenn es für meinen Großen eine gute Lösung gewesen wäre. Um das Zuhause zu entspannen nicht. Dafür hatte ich bis 2004 ein AuPair mit im Boot gehabt.

Den Vater mehr einspannen war lange Zeit nicht möglich, weil er einfach nicht wollte. Das hatte sich erst 2007 geändert, als er wegen der Unfallfolgen bei mir ( ich habe mehr Zeit im KH mit OPs, als Zuhause in den 1,5 Jahren nach dem Unfall verbracht), die Kinder zu sich genommen hat. Alternativ wären sie sonst in eine Pflegefamilie gekommen, es ging damals nur mit der Pistole auf der Brust. Seit 2009 wohnen beide wieder bei mir.

Ich selber hatte immer vor Augen, das ich arbeiten möchte. Die Phasen, die ich Zuhause war (freiwillig wie auch unfreiwillig) waren ok, aber länger hätte ich nicht gekonnt, eben weil ich auch die Zukunft vor Augen hatte und habe. Vielleicht liegt es bei mir noch mit daran, das ich Alleinerziehen bin. Ich bin diejenige die das Geld nach Hause bringt, und das investiere ich in die Zukunft der Kinder und in meine eigene Absicherung. Die Zeit in der ich berentet war, waren finanziell sehr eng. Gerade weil ich noch Unterhalt für meine Kinder an meinen Ex-Mann zahlen musste. Bei Rentnern liegt der Selbstbehalt bei 770€. Das wollte ich nicht dauerhaft. Jetzt schwimme ich nicht in Geld, aber wir haben doch deutlich mehr als vorher.

Was meinen Ältesten betrifft, er hat sich super entwickelt, und inzwischen ist aus dem seeehr anstrengenden Pflegekind ein super junger Mann geworden, der seinen Weg gehen wird. Im Vergleich zu früher nenne ich es immer "den Schnupfen statt einer Grippe" wenn ich anderen versuche zu erklären wie "krank" er ist. Früher war es die "Schweinegrippe".

Das war grob mein Weg, den ich mir selber so gewählt habe.

Wenn Du Zuhause bleiben möchtest ist das gut so. Wenn sich der Wunsch irgendwann ändert, sprich ja nichts dagegen. Vielleicht auch in Form von "Fremdunterstützung" wie AuPair, Tagesmutter etc.

Du kannst mit deinem Mann sprechen, ob er beruflich zurückstecken würde, wenn er sich dabei aber nicht glücklich fühlt, solltest du es nicht erzwingen.

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Re: vielen Dank für eure ehrlichen Meinungen!

Antwort von Pampersmami am 24.05.2013, 21:15 Uhr

Ich denke mein Problem ist nicht unbedingt ,dass zu Hause sein, Obwohl es mich ehrlich gesagt nicht besonders reizt, sondern eher die Tatsache, Dinge einfach mal so hinzunehmen wie sie eben gerade sind.
Ich muss immer alles Planen und will 100% Gewissheit ,dass es so am Ende richtig ist und das habe ich nicht.

Bevor mein Sohn in die Schule kam, musste er oft (wegen meinem Frühdienst) zu den Oma`s, Nachbarn, Freunde, für Ihn irgendwann unerträglich, für mich immer eine Zerreißprobe! Am Ende hat es fast meine Ehe, meine Beziehung zum Kind (weil ich ihn da noch nicht verstand)und meine Nerven zerstört!

Zitat Kindergärtnerin: er wird durch diese Umstände seelisch misshandelt! (da hatten wir aber noch keine Diagnose)

Ich frage mich einfach, ob der Zug in 3 Jahren dann abgefahren ist.

Und ich weiß (vorallem @Nane) dass mein Großer auch eine gute Prognose hat, nur im Moment kann ich Ihn einfach nicht lange allein lassen, weder Morgens noch Nachmittags! Er ist in vielen seinen Reaktionen zu unberechenbar, noch! Und manchmal habe ich Angst , dass es immer so bleibt,...... ich weiß Doof gell?

Aber Ihr habt mir Mut gemacht, viell. werde ich die Sache mal mit der Tagespflege nachgehen , bzw.. Betreutes Wohnen oder so ähnl., auch wenn ich damit JETZT noch Bauchschmerzen habe! Aber wie wurde mir zu Kur gesagt, wenn es in 3-4Jahren erst richtig schlimm wird, ist die Entscheidung einfacher!

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Re: vielen Dank für eure ehrlichen Meinungen!

Antwort von nane973 am 24.05.2013, 22:02 Uhr

>>>Und ich weiß (vorallem @Nane) dass mein Großer auch eine gute Prognose hat, nur im Moment kann ich Ihn einfach nicht lange allein lassen, weder Morgens noch Nachmittags! Er ist in vielen seinen Reaktionen zu unberechenbar, noch! Und manchmal habe ich Angst , dass es immer so bleibt,...... ich weiß Doof gell?< < <

Nee, gar nicht doof!
Ging mir nicht anders, sah bei uns genauso aus, nur waren "andere" neben mir auch noch da. Damals waren meine Eltern noch jünger und haben mal aufgepasst, Babygesittet, Haushaltshilfe, AuPair, Kindergarten, Schule etc... Und meine Auszeit war dann Arbeit/Beruf. Dort konnte ich die Kraft tanken, die restlichen 16 Stunden zu ertragen.

In seiner schlimmsten Zeit (als die Diagnose noch nicht stand und er noch keine Medikamente bekam - was seit 2010 auch nicht mehr der Fall ist), ist er um 1.00 Uhr Nachts eingeschlafen und wurde um 5.00 Uhr wieder wach... Knackte alles was es an "Babysicherungen" an Fenstern gab, und saß auf dem Dachsims... Rannte ohne auf Stop zu achten sehenden Auges und lachend auf die Straße obwohl ein Auto kam (Spielstraße), konnte Gefahren nicht erkennen und dementsprechend nicht handeln... war motorisch extrem unruhig... Hat als 3 jähriger einen knapp 2 Meter hohen Zaun erklettert und musste Polizeilich gesucht werden... Einmal ist er mir als 3 jähriger weggelaufen als ich mit ihm einkaufen war. Ich habe in die Tiefkühltruhe gegriffen und Pizza rausgeholt, dreh mich um, Kind weg... Er war nicht an den Kasse vorbei gekommen, sondern übers Lager nach draußen entwischt. Gefunden habe ich ihn dann bei Reno in der Kinderspielecke...

Darum war für mich die Arbeit ein Ort der Entspannung :-).

Es wurde besser, je älter er wurde, weil seine Aktionen mehr dem Alter angepasst waren. Ein 10 jähriger, der alleine zum Spielzeugladen mit dem Fahrrad fährt, um zu überprüfen, ob die Aussage der Mama stimmt, dass das Geschäft geschlossen ist, ist Alterstypischer als für einen 4 jährigen ;-)

Und seine Prognose war damals eher negativ.

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