zurück| Geschrieben von shortie am 29.10.2011, 22:52 Uhr |
unerfüllter Kinderwunsch
Hehe, nicht ich! :-)
Eine sehr liebe und mir sehr nahestehende Frau möchte gerne ein Kind, verheiratet, gute Einkommen beide etc. pp. Stimmt alles.
Aber es kommt nix. :-(
Versuch eins abgegangen, Versuch zwei wohl auch.
Was sage ich der denn tröstliches?
Bin da nicht so begabt, ich fühle zwar ganz arg mit ihr, kann es aber vermutlich nicht besonders empathisch ausdrücken.
Bei uns war das damals überhaupt nicht schwierig, er musste mich nur angucken ... 
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Re: unerfüllter Kinderwunsch
Antwort von berita am 29.10.2011, 23:46 Uhr
Ich würde es erstmal nur mit Zuhören versuchen. Das Problem kleinzureden ist meistens ebenso unwillkommen, wie mit tausend Ratschlägen aufzuwarten.* Gerade wenn man selbst sofort schwanger wurde, kann das schnell als unsensibel gewertet werden.
*Obwohl, wenn sie schon länger als ein Jahr "üben", sollten sie doch mal einen Speziallisten bzw. Kinderwunschklinik aufsuchen.
Re:
Antwort von shortie am 29.10.2011, 23:55 Uhr
Vielen Dank!
Dass ruhiges Zuhören reichen kann, glaube ich nämlich immer nicht und rede kleine oder versuche aufzumuntern ... :(
Sie üben schon länger, aber die Schwangerschaften gehen von alleine ab.
Bestimmt ein Fall für eine Klinik. Jetzt ist sie erst mal im tiefen Loch, ausgerechnet DAS nicht hinzukriegen, was bsp. uns hier alle (und vermeintlich alle anderen Bewohner dieses Planeten) eint: Ein Kind.
Re: unerfüllter Kinderwunsch
Antwort von shinead am 29.10.2011, 23:57 Uhr
Wenn sie schon länger üben (über 12 Zyklen) sollten sie sich auf jeden Fall ins Kinderwunschzentrum überweisen lassen. Dort geht man den verschiedensten Möglichkeiten auf den Grund. Nach zwei Fehlgeburten könnte man auch eine genetische Untersuchung in Betracht gezogen werden.
Soviel zum theoretischen Teil.
Emotional ist das Problem sehr viel tiefer. Es gibt Coaches die sich auf Kinderwunsch spezialisiert haben. Ich würde auf jeden Fall Mut machen und an Paare verweisen, die ähnliches durchmachen. wunschkinder.de ist ein tolles Forum für den Austausch von Betroffenen. Dort sind viele, die mit Rat und Tat zur Seite stehen können.
Als Freundin kannst du nur zuhören.
Re: unerfüllter Kinderwunsch
Antwort von mf4 am 30.10.2011, 9:27 Uhr
Das ist wirklich schwierig, weil man nicht helfen kann.
Ich erlebe das hier hautnah...
Ich habe sogar teilweise ein schlechtes Gewissen, dass ich 4 Kinder aus 2 nicht gut funktionierenden Beziehungen habe... während andere in einer nahezu perfekten Situation leben und keines bekommen können.
Ich kann es nur ausdrücken, wie ich es fühle... während für mich eine weitere Schwangerschaft der Supergau wäre wünsche ich ihnen von Herzen, dass ihr Wunsch in Erfüllung geht... wie ichs ausdrücke ist ansich egal... sie wissen es.
Re: unerfüllter Kinderwunsch
Antwort von shortie am 30.10.2011, 12:06 Uhr
Es ist echt unglaublich.
Mir geht´s gerade wieder durch den Kopf.
Die beiden haben alles, supertolle Jobs, machen Urlaube, genießen beide ihre Freizeit, hübsche, kluge, sympathische Menschen.
Ihre Zukunft können sie wirklich ganz frei gestalten, alles was sie möchten, ist möglich.
Denen scheinbar alles gelingt und das mühelos.
Und man sieht von außen nicht, was für ein großes Leid dahinter steckt. Weil es für die beiden, vor allem aber für die Frau, das einzige ist, was zählt.
Re: unerfüllter Kinderwunsch
Antwort von spiky73 am 30.10.2011, 13:38 Uhr
huhu shortie,
ich hab da noch eine theorie - die natürlich auch nicht in jedem fall zutrifft.
aber ich glaube, dass das thema "ungewollte kinderlosigkeit" oft eine kopf- oder bauchsache ist.
soll heissen, dass sich manche paare zu sehr auf das thema kind versteifen, dass plötzlich gar nichts mehr geht (das hat mir auch damals, als ich wegen malena im krankenhaus lag, eine der klinikärztinnen bestätigt). aber krieg mal den kopf frei, wenn du dir uuuuunbedingt ein kind wünschst...
und die andere sache ist halt, dass man u.u. den falschen partner hat. ich denke, da ist nicht zuletzt auch die pille (oder jedes andere hormonelle verhütungsmittel) daran schuld, schließlich wird durch die zugeführten hormone die (ähm, ich suche nach dem richtigen ausdruck) wahrnehmung derart geändert, dass man sich partnern zuwendet, die eben aus biologischer sicht "nicht passen". ich glaube wirklich daran, dass die pille in der hinsicht nicht nur gutes bewirkt und dass forschungsergebnisse in der richtung nicht wirklich veröffentlicht werden. gelegentlich sickert halt was durch.
generell kann man als "mutter mit kind" den frauen mit kinderwunsch wohl nicht wirklich was tröstliches sagen. es ist bei meiner freundin ähnlich, die sich zwar immer die rosinen rauspickt und so tut, als ob sie eigentlich gar kein kind gewollt hätte (oder ihrem mann zuliebe verzichtet hat, oder sich nie finanziell abgesichert fühlte oder auf den arzt hörte, der ihr vom kinderkriegen abriet "weil ihre mutter da mal so probleme hatte", oder, oder, oder), aber ganz, ganz selten lässt sie doch durchblicken, wie tief der wunsch nach einem kind doch in ihr drin war/ist und sie darunter leidet, kein eigenes würmchen zu haben, sondern als erzieherin immer nur fremde kinder zu betreuen...
und da auch ich immer nur im vorübergehen in nicht-gefestigten beziehungen oder nicht-beziehungen schwanger wurde und zwei kinder habe, kann ich sie da auch nur ganz schwer trösten. zumindest hätte ich mich gefreut, wenn es für sie anders gekommen wäre...
lg,
martina.
spiky
Antwort von shortie am 30.10.2011, 18:14 Uhr
Ja, normalerweise sehe ich das genauso!
Es klappt nicht, weil es einen (natürlichen) Grund gibt, dann ist das leider so.
Oder eben psychischer Stress.
Die beiden passen schon sehr gut zueinander, und der Mann hat ja nicht die Pille genommen. Sie natürlich schon.
Aber der Verlauf war ganz klassisch: Sehr gute Ausbildung, sehr schnell im Job aufgestiegen, sehr tolle Jobs, viele Umzüge, Heirat, und nun fehlt die Krönung: Ein Baby!
Das ist sicher ein enormer Druck. ICH wollte den nicht erleben. Also, wenn man ihn zulässt, an sich ran lässt.
Das tun sie aber offensichtlich.
Aber sowas würde ich mit der Frau nicht disktutieren, ich denke wirklich, das offene Ohr nützt ihr momentan am besten.
Pille: Absolut! Ich habe sie früher genommen, aber nicht besonders lange. Ich hatte immer das Gefühl, ich wäre nicht mehr ich, stünde neben mir, kam mir fremdgesteuert vor.
Habe ich dem Arzt nicht erzählt, habe einfach kein Rezept mehr geholt. Hatte mehrere Sorten probiert.
Etwas so kleines mit so mächtiger Wirkung, auch wenn sie segensreich ist, jahrelang in sich reinzuschütten: Neee!
Außerdem werden die künstlichen Hormone nicht abgebaut, sondern wandern weiter ins Abwasser und landen via Wasserkreislauf irgendwann in der Nahrungskette. Guten Appetit, - wer isst denn freiwillig hormonstrotzendes Essen?!
Re: unerfüllter Kinderwunsch
Antwort von yola am 30.10.2011, 19:30 Uhr
Hi Shortie,
ich glaube auch dass "Zuhören mit dem Herzen" das Einzige ist, was Du machen kannst... und das ist schon unheimlich viel - die meisten Menschen halten es ja nicht aus, keine guten Ratschläge zu geben oder auch einfach nur ohne Wertung mitzufühlen wenn jemand unglücklich ist.
Fachlichen Rat denke ich, so wie Du die beiden beschreibst, holen sie sich ja wahrscheinlich. (Allerdings denke ich auch dass eine genetische Beratung gut wäre. Ein befreundetes Paar hatte ähnliche Probleme - hat dann unter grossen Schwierigkeiten drei Kinder bekommen - und als der Älteste 5 war wurde festgestellt dass zwei eine schwere genetisch bedingte Erkrankung haben.)
Ich habe mehrere Freundinnen/Kolleginnen die betroffen sind - es ist ein jahrelanger Prozess, damit umzugehen und sehr schmerzhaft.
Ich kann es ein wenig nachvollziehen weil ich mir auch viele Jahre lang Kinder gewünscht habe und nie den richtigen Partner gefunden habe.
Und als ich dann Ende 30 war hatte ich den Partner gefunden (der richtige war's dann doch nicht, aber im nachhinein ist man bekanntlich immer klüger *grins*) und ich sah die Monate vorbeiticken ohne dass ich schwanger wurde.
Ich habe mich dann gegen Kinderwunschbehandlung, Hormone usw. entschieden und bin dann komischerweise schwanger geworden als ich es für mich persönlich ad acta gelegt hatte (soweit man das kann) - und dann kriegte ich gleich zwei auf einen Schlag :-)).
Wirklich "helfen" kannst Du nicht. Aber ihr einen Raum geben, wo sie ihre Gefühle äussern kann und sich damit angenommen fühlt.
Von Ratschlägen à la "Nimm's gelassener, dann geht's von selbst." oder Beispielen wo's bei anderen funktioniert hat als sie endlich aufgegeben haben zu versuchen (die ja gut gemeint sind, weil sie aufmuntern sollen) würde ich absehen.
Und geduldig sein - ihr auch dann noch zuhören wenn's allen anderen Freunden längst zum Hals raushängt... wie gesagt, es ist ein jahrelanger Prozess und richtig abschliessen kann man (so beobachte ich es zumindest bei meinen Freundinnen) erst richtig wenn die Wechseljahre in Aussicht sind.
LG
Yola
.
Re: unerfüllter Kinderwunsch
Antwort von nociolla am 30.10.2011, 22:31 Uhr
Du kannst nur da sein und zuhören .
Helfen geht ja nicht .
Ich war damals auch dankbar einfach nur weinen zu dürfen und zu Jammern mit den Partner ist das doch noch etwas anderes da er mit dadrinnen steckt .
Und als Mann das auch noch anders verarbeitet .
Selbst heute denke ich noch in schlechten Zeiten nicht mal dazu tauge ich .
oha
Antwort von shortie am 01.11.2011, 20:36 Uhr
Es hat nicht geklappt, und während sie die Nachwehen der FG durchleben muss, hat er schnell eine spontane Dienstreise angetreten.
Wenn sie schon Kinder gehabt hätten, hätte ich gewettet, dass es hier bald ein Wiedersehen gibt.
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