Traurig

Mf4,

Jetzt hast du aber in diesem Posting genau das bestätigt, was du vorher bei ela_wue kritisch in Frage gestellt hast.
Ich glaube nämlich nicht, daß sie das mit dem Nase putzen wörtlich meinte, aber ich fand die erste Zeit mit Kind auch recht stressig, wo man entweder alles mögliche in die Zeiten zwischen den Stillmahlzeiten packen, oder aber das Kind mitschleppen mußte. Damit meine ich solche Dinge wie duschen, Haushalt/kochen, einkaufen oder Behördengänge erledigen. Das ging natürlich, aber es war halt alles streng durchgetaktet - und ein Mann hätte da wenig Raum gehabt.

Andererseits kann ich den Wunsch der AP nach heiler Familie verstehen. Ich hatte damals furchtbar große Panik, daß mein Kind Schaden nimmt, wenn ich ihm keine Familie bieten, keine funktionierende Beziehung vorleben kann. Damals hätte ich einen Arm und ein Bein für eine Beziehung gegeben. Aber - das merkt man recht schnell - je verzweifelter man versucht, eine Beziehung aus dem Hut zu zaubern, umso weniger klappt das auch.

Und ja, der Gedanke, daß man ein fremdes Kind so lieben könnte wie sein eigenes, ist utopisch, insofern war der Exfreund doch ehrlich (und als Schüler sollte sein Fokus eigentlich auf anderen Dingen liegen als auf einer Patchwork-Familie)... Daher wäre mir ein Partner ohne oder mit erwachsenem Anhang lieber. Und wegen mir kann der sich auch erst bei mir blicken lassen, wenn meine aus dem Haus sind... Was einen bis dahin auffängt und trägt, ist das soziale Netz: Familie und Freunde. Da darf man auch mal Unterstützung einfordern. Und ich mag nicht glauben, daß sich plötzlich alle Freunde verabschieden, sobald man Kinder hat (und alle Freunde womöglich noch nicht). Es wird sich die Spreu vom Weizen trennen, aber wenn man plötzlich ganz ohne Freunde dasteht, dann hat man auf die falschen gesetzt...