zurück| Geschrieben von Kathrina21 am 02.08.2017, 11:11 Uhr |
Problem im Job, suche gute Idee...
Liebe Foristen,
seit langer Zeit lese ich hier mit und heute habe ich auch eine Frage an Euch. Ich suche nach einer guten Idee.
Bin Anfang 30, alleinerziehend und berufstätig. Zum 31. Juli habe ich gekündigt. Einen anderen Arbeitsplatz habe ich schon. Nun macht mir seit meiner Kündigung mein alter Chef das Leben schwer. Ich muss dort nur noch einmal hin zum Abgeben meiner Arbeitsordner. Im Gegenzug erhalte ich noch die Arbeitspapiere.
Und da steckt das Problem. Mein Chef meint, mir noch eines mitgeben zu müssen. So musste ich fast sechs Wochen auf ein Zwischenzeugnis warten. Die erste Version bestand aus zwei Sätzen, die Dritte hatte immer noch fünf (!) Fehler.
Auch verlangt er die Herausgabe eines kleinen Bürogerätes (Neuwert unter 20 Euro), welches ich zum Arbeitsbeginn vor 14 Jahren bekommen habe. Es ist längst kaputt und ich habe es durch mein selbstbezahltes Ersatzgerät ausgetauscht. Ich werde das Gerät bezahlen, ich will damit nur zeigen, auf welchem Niveau wir inzwischen sind.
Nun zu meinem Problem: Ich arbeitete von zuhause aus und habe noch berufliche Unterlagen von Mandanten hier und einen Ordner mit meiner Arbeit vom Juli.
Selbstverständlich gebe ich diese komplett ab. Aber was ist, wenn er sagt, die Unterlagen sind nicht vollständig? Der Arbeitsordner war nicht dabei? Ich soll ihm den Schaden ersetzen, sonst passiert dies und das. Ich nehme stark an, dass so etwas passiert, denn er will meine Überstunden vom Juli auch nicht auszahlen.
Ich kann mit Anwalt hingehen. Dann eskaliert es. Und es wird so teuer, das das Geld von meinen Überstunden auch weg ist (sind nur etwa 120 Euro) .
Ich kann ihm eine Empfangsbestätigung hinhalten (Hiermit bestätige ich....vollständig erhalten zu haben.) Und wenn er nicht unterschreibt?
Ich kann einen Zeugen mitnehmen. Aber dieser Zeuge kennt ja meine Arbeit nicht und kann nicht bestätigen, ob die Unterlagen der Mandanten vollständig sind.
Ich weiss nicht, wie ich das irgendwie beweissicher machen kann. Vielleicht hat ja einer von euch eine gute Idee....
Viele Grüße
Kathrina
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Re: Problem im Job, suche gute Idee...
Antwort von Mutti69 am 02.08.2017, 12:15 Uhr
Chefs sind selten begeistert, wenn eine eingearbeitete MA geht. Ich würde dir also zunächst raten, nicht alles persönlich zu nehmen.
Gerade das mit dem Zeugnis ist nicht ungewöhnlich, das ist Bürokram und plötzlich muss sich der Chef damit beschäftigen, das geht selten gut. Ich selber hatte schon AG, die mich daher baten, mir mein Zeugnis doch bitte selber zu schreiben.
Ja, ich würde alles auflisten, was du hast und ihn das unterschreiben lassen. Tut er das nicht, würde ich auch - ohne Zeugen - nichts aushändigen. Das wäre diese zweite Möglichkeit, du sorgst für Zeugen.
Das sollte aber möglichst nicht deine Beste oder seineEhefrau sein ;-)
Re: Problem im Job, suche gute Idee...
Antwort von Mutti69 am 02.08.2017, 12:21 Uhr
Ach so, falls es sich um Blätter handelt, also einen Ordner, kann es sich ev. lohnen die Blätter fortlaufend durchzunummerieren und mit deinem Kürzel zu versehen. Dann kann man dir nichts rausnehmen oder dazudichten. Ein möglicher Zeuge kann den Umfang dann bestätigen, z.B. 124 Seiten, ohne, dass der Zeuge detailliert Kenntnisse von der Materie haben muss.
Re: Problem im Job, suche gute Idee...
Antwort von Kathrina21 am 02.08.2017, 12:30 Uhr
Hallo Mutti 69,
also das mit dem Durchnummerieren ist schon mal eine klasse Idee. Das hilft mir schon ganz viel weiter. Vielen Dank.
Kathrina
Re: Problem im Job, suche gute Idee...
Antwort von emilie.d. am 02.08.2017, 12:58 Uhr
Nicht ohne Zeugen und Empfangsbestätigung aushändigen. Wie schon geschrieben, durchnummerieren mit Deinem handschriftlichen Kürzel. Detailliert aufführen, was Du abgibst.
Wenn er Dich damit erpressen will, dass Arbeitsunterlagen verloren gegangen sind, müsste erst einmal geklärt werden, ob Du die Unterlagen der Mandanten überhaupt mitnehmen durftest. Ich habe dafür seitenweise Datenschutzerklärungen unterschreiben müssen, weil sich im Datenschutz einiges geändert hat.
Hängen tut für sowas am Ende Dein Chef. Das würde ich ihm so mitteilen und schauen, ob er dann klein beigibt. Falls es überhaupt soweit kommt.
Das Bürogerät würde ich nicht ersetzen. Das war ein Arbeitsmittel und nach 14 Jahren ist da nichts mehr an Wert übrig. Falls er das anders sieht, soll er Dir schriftlich eine entsprechende Restwertermittlung des Lochers oder um was es auch immer geht zukommen lassen. Selbst Kühlschränke sind nach 14 Jahren nix mehr wert. Er müsste außerdem nachweisen, dass er Dir das Ding ausgehändigt hat.
Re: Problem im Job, suche gute Idee...
Antwort von cube am 03.08.2017, 9:02 Uhr
Das Schriftstück zur Übergabe der Unterlagen sollte dann genau auflisten, was du übergibst und wieviele Seiten der Ordner beinhaltete. Will dein Chef nicht unterschreiben, schreibst du seinerseits darunter "Die Bestätigung des Empfangs wurde von xy verweigert." Du unterschreibst dann mit Datum und Uhrzeit sowie der Zeuge (wichtig).
So wird das auch gehandhabt, wenn ein MA sich weigert, die Empfangsbestätigung einer z.B. Kündigung gegen zu zeichnen.
Das Bürogerät musst du selbstverständlich nicht zurück geben - du hast es selbst bezahlt. Möchtest du es um des lieben Frieden willen aber gerne tun, dann führe das auch mit auf z.B. ("ebenfalls übergebe ich Gerät xy im Wert von xx, welches ich privat gekauft habe, um meine Arbeit ausüben zu können. Das Gerät überlasse ich kostenfrei dem Unternehmen").
Blöd, wenn man das Gefühl hat, sich so absichern zu müssen - aber lieber etwas zu förmlich und genau, als hinterher ohne irgendwelche Nachweise dazustehen.
Viel Glück!
Re: Problem im Job, suche gute Idee...
Antwort von Bremerhaven am 06.08.2017, 6:57 Uhr
Idee: Schreib das Zeugnis selbst. Dann hast du was du willst und er hat weniger Arbeit, muss nur unterschreiben.
