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Geschrieben von spiky73 am 14.02.2010, 7:40 Uhr

mein derzeitiges lieblingsthema... ADS!!

moin ihr lieben,

bin gerade von der nachtschicht gekommen und bevor ich mich aufs ohr haue schreibe ich noch schnell dieses posting. in der hoffnung, dass dann, wenn ich wieder wach bin, ein paar nette antworten drunter stehen, lach.

aaaaaalso, stand ja hier schon lang und breit zu lesen, dass anna jetzt nach dreieinhalb jahren endlich mit ADS diagnostiziert wurde (huch, hört sich so an, als hätte ich nur darauf gelauert - aber im grunde genommen war es doch nur die bestätigung einer lang gehegten ahnung)...

anyways, zu diesem thema habe ich ein buch von walter beerwerth gelesen ("ADS - das kreative chaos", das buch zielt mehr in die richtung ADS bei erwachsenen). ich fand es sehr gut, vor allem nicht so lehrbuchmäßig trocken von oben herab, sondern aus dem blickwinkel eines betroffenen. ob das jetzt alles so stimmt, was herr beerwerth schreibt, lassen wir mal dahingestellt, aber über weite strecken hat er wohl sehr sorgfältig recherchiert.
aber beim lesen hatte ich über weite strecken das gefühl, der gute herr beerwerth hat dieses buch über mich geschrieben und ich frage mich schon seit tagen, ob ich denn auch ADS habe. was im grunde ja gut sein kann, immerhin sind sich wissenschaft und forschung inzwischen einig, dass ADS zu einem großen teil ja eine genetische sache ist.

und da ich eh schon so sensibilisiert und im ADS-wahn bin, betrachte ich nun kind #2 auch mit ganz anderen augen und sehe bestimmte eigenarten und charakterzüge mit dem hintergedanken "ADS" unter einem ganz anderen blickwinkel. kurz, es kann gut sein, dass die kleine auch ADS hat.

naja, und hier meine fragen an euch betroffene (oder eltern von betroffenen) dazu...

1. hat euch eigentlich - nachdem bei einem euerer kinder ADS diagnostiziert wurde - jemand dahingehend untersucht, ob ihr vielleicht auch ADS habt?
oder euch zu der untersuchung geraten?
hattet ihr das gefühl, dass ihr es haben könntet?
würdet ihr so eine untersuchung für sinnvoll erachten?

2. wenn geschwisterkinder da sind: wurden die dann auch auf ADS getestet? automatisch? oder wann habt ihr bemerkt, dass da auch etwas im busch sein könnte?
macht sich das bei euren kindern unterschiedlich bemerkbar (meinetwegen ein kind ist hyperaktiv, das andere hypoaktiv)?

3. hat euch die ADS-diagnose generell geholfen, mit eurem kind entspannter umzugehen? falls ihr auch ADS habt, fällt es euch leichter, euch in euer kind reinzuversetzen?

wäre nett, wenn ihr mir die fragen beantworten könnt. muss ja nicht peinlich genau frage für frage sein, aber eure erfahrungen generell.

vielen dank, ich leg mich dann mal ins land der flachen dächer, bis später!

lg,
martina
(chronisch chaotisch, aber das wusste ich ja schon immer!)

 
6 Antworten:

Re: mein derzeitiges lieblingsthema... ADS!!

Antwort von aurelia12 am 14.02.2010, 8:14 Uhr

Guten Morgen Martina,

erst mal wünsche ich Dir einen guten und erholsamen "Feierabendschlaf"

Ich kenne mich zwar mit ADS im privaten Umfeld nicht wirklich aus - ich habe nur eine Bekannte, deren Sohn das hat und ich persönlich würde meinen, die Mutter auch, da sie sehr "hibbelig" ist und oftmals Sätze nicht richtig beendet sondern nur noch in Vokalen spricht "Comicsprache", damit selbst das Reden schneller geht (als Zuhörer ist das nicht immer einfach).... Die betroffene Mutter leugnet die Zusammenhänge vor sich, das merkt man. Sie beschönigt all´ die Situationen die für Außenstehende nicht immer ganz einfach sind. Will heißen: sie unternimmt dagegen nicht wirklich etwas.

Fazit: ich finde es super das Du Dich kümmerst und das Du Dir soweit Gedanken machst! wenn ich Du wäre, würde ich so einen Test einfach mal machen. Schaden kann er doch nie! im Gegenteil, danach kannst Du vielleicht mit der ganzen Grundsituation versöhnlicher umgehen (auch mit Dir selber).

Eine sehr gute Freundin von mir hat ein autistisches Kind. Seit dem sie die Diagnose hat, ist alles entspannter (nicht unbedingt immer einfacher, aber entspannter). Die Entspanntheit spiegelt sich im Umfeld wieder. So wie sich bei der anderen Mutter die "Hibbeligkeit" des Sohnes und ihre eigene auch wiederspiegelt im sich "nicht drum kümmern".

Meine persönliche Überzeugung ist, dass, ab da wo ein Mensch sich mit den Begebenheiten auseinandersetzt - egal um was für ein Lebensthema es sich dabei handelt - sie reflektiert und dann im Idealfall annehmen kann, die Dinge danach immer "besser laufen" und sich besser anfühlen. Der ganze Alltag wird entspannter. Und das Umfeld schlussendlich auch...

Nun kann ich Dir keine persönlichen Erfahrungswerte geben und Dir Deine Fragen beantworten, aber möchte Dir auf jeden Fall ein großes Lob aussprechen, dass Du so offen mit dem gesellschaftlich defizitärem Thema umgehst. "Hut ab" aber so ist es genau richtig, da es ja ist wie es ist! Du unternimmst etwas dagegen oder dafür und das ist einfach klasse!

Zusammengefasst: ich finde Du machst das sehr gut und bist auf dem richtigen Weg!

Nur die Reflektion und Annahme von Dingen läßt einen konstruktiv weiterentwickeln. Das kenne ich vielfach aus eigener Erfahrung. Manchmal ist es sehr schwer und macht keine Freude und irgendwie will man das auch nicht immer alles, aber der Weg ist das Ziel und am Ende wäre die konstruktive Reflektion immer das zufriedene Leben.

Ich wünsche Dir weiterhin die Kraft für gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen.

Und wenn so ein Test nicht zu teuer ist, so what? am Ende ist man schlauer.

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Re: mein derzeitiges lieblingsthema... ADS!!

Antwort von desireekk am 14.02.2010, 8:39 Uhr

Hallo Martina,

bei uns ist ja wie Du weißt der GRoße mit ADHS gesegnet, also MIT H!

Jas, seitdem sehe ich viele Dinge anders, verstehe, warum er was tut oder eben auch nicht. Nervig ist seine laute, überschäumende Art deswegen trotzdem noch :-)

Dank MPH hat er aber jetzt auch Freunde, kann viele Dinge ruhig und "konzentriert" tun und kann auch am sozialen Leben teilnehmen, was sonst gar nicht möglich ist. Er merkt sonst gar nicht wie nervig und übergriffig er auch Freunden gegenüber ist.

Ich habe auch mal ein Buch zum Thema gelesen und auch mich selbst wiedererkannt.
Ich weiß ja auch, wie ich als Kind war :-)
Allerdings hatte ich das Glück eine Waldorfschule besuchen zu dürfen, dort wurde ich als Kind ganz anders gesehen und durfte sein wie ich war.

Ich sage für mich selbst: ich habe ADHS, wobei ich mir nie die Mühe gemacht habe, mich deswegen testen zu lassen.
Denn eine Testung würde für mich nichts ändern :-)
Ich verstehe seit der Leidens- und Testungsphase meines Großen durchaus viel besser was man als AD(H)S-ler so kann oder eben auch nicht kann und strukturiere mein leben danach mit.

Das reicht für mich.

Beim "Kleinen" (ist nur knapp 2 Jahre jünger) sehe ich durchaus Tendenzen, versuche aber immer "Unterstellungen" zu vermeiden.
Bisher kommt er aber "so" ganz gut durch.
Er ist auch in vielen Bereichen auch ganz anders, hat einen unglaublich großen Freundeskreis und eine andere Persönlichkeitsstruktur.

Viele Grüße

Désirée

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Re: mein derzeitiges lieblingsthema... ADS!!

Antwort von nicosmama am 14.02.2010, 8:55 Uhr

guten morgen,
mein großer sohn hat adhs,wie sein vater.
die kleine nicht,hat ja aber auch einen anderen papa...
sorry,ausführlicher geht jetzt grda nicht....

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Re: mein derzeitiges lieblingsthema... ADS!!

Antwort von Tachpost am 14.02.2010, 9:29 Uhr

Ja,seit der Diagnose leben läuft es etwas entspannter,weil ich einfach weiss,warum mein Sohn ist,wie er ist,oder macht was er macht.
Natürlich hätte ich mir auch was anderes gewünscht als diese Diagnose,aber seit es dann offiziell war,konnte ich auch gelassener mit meinem Kind umgehen. Davor habe ich auch regelmäßig am Rad gedreht,und ständig an mir und meinen Fähigkeite ein Kind zu erziehen gezweifelt.
Am WE lass ich die Medis ab und an mal weg,auch abhängig davon ob und was ansteht,dann ertappe ich mich dabei,wie ich kurz davor bin,die Nerven zu verlieren.Er ist hyperaktiv,laut und manches mal auch vorlaut,impulsiv und manchmal wie ein Kleinkind.
Aber weil ich nun weiss,warum er sich so verhält,kann ich das dann auch mal am WE gut aushalten.

Sollte ich ADS haben,dann definitiv ohne H. Hab weder Hummeln im Hinter,noch hab ich das Bedürfnis auf Bäume etc. zu klettern,hatte ich auch nie.
Was ich selbst an mir festgestellt habe,ist meine Unorganisiertheit.
Auf dem Küchentisch liegt inzwischen ein Block,auf dem ich alles wichtige was es zu erldeigen gilt,notiere.Betrifft vor allem die unangenehmen Dinge.
Papierkram kann ich bspw. uneeeeeeeeeendlich lange vor mir herschieben.
Manchmal muss ich mir wirklich in den allerwertsten treten.

Ich hasse große Einkaufscenter/Kaufhäuser. Wenn ich ein solches betrete,hab ich das Gefühl,nicht mehr zu wissen,was ich da überhaupt wollte.Mich überfordert das ganze Sortiment,die Fülle an Regalen,Ständern,die laute Musik.....einfach alles.(Reizüberflutung)
Ich meide es,und gehe vorzugsweise in Geschäfte die ich gut kenne,und wo ich nicht lange suchen muss.
Lernen in der Schule fiel mir ebenfalls schwer.
Dinge die mir Spaß machten,da hätte ich Stunden mit verbringen können.

Gut,vielleicht steckt auch in mir ein bißchen ADS,aber es beeinträchtigt mich und mein Leben und Alltag lange nicht so,wie mein Kind.....kann man gar nicht miteinander vergleichen,deshalb sehe ich auch keinen Sinn,mich daraufhin testen zu lassen.
Beim Vater meines Sohnes sehe ich schon deutlich mehr Paralelen.
Was ich von Berichten der Schwiegermutter weiss aus Kindertagen,so sind die beiden sich in ihrem Verhalten doch sehr ähnlich.
Und heute weiss ich auch warum das Zusammenleben mit dem Mann so schwierig und anstrengend war.
Aber er würde sich nie und nimmer testen lassen.

Mein Sohn hat 2 Halbschwestern,allerdings habe ich da überhaupt keine Infos,ob dort ADS eine Rolle spielt.
Ich weiss lediglich das die jüngere der beiden ein Wirbelwind sein soll,und die lag meinem Sohn auch eher als die ältere (ruhigere) Schwester.
Aber das weiss ich auch nur aus 2. Hand,und wenns ein kleiner Wirbelwind ist,hat das ja auch noch nichts zu bedeuten.

Bei einem 2 jährigen würde ich erst mal nicht auf ADS schliessen,oder Vermutungen ansellen,aber sicher betrachtet man Geschwisterkinder mit anderen Augen,wenn es schon ein ADS Kind in der Familie gibt.

Gut Nacht
Birgit

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Re: mein derzeitiges lieblingsthema... ADS!!

Antwort von Suka73 am 14.02.2010, 12:10 Uhr

Guten Morgen,

zu 1. würde ich sagen, dass man eigentlich fast Jedem ADS oder ADHS unterstellen kann. Denn sicherlich jeder Mensch weist iiirgendwelche Anzeichen davon aus. Als Simon getestet wurde, hat man natürlich auch sein Umfeld und seine Familie abgeleuchtet. Sein Vater hatte ja ebenfalls ADHS, in der Kindheit mit epileptischen Anfällen. Rückblickend muss ich sagen, F ist der typische ADHS-Erwachsene, allerdings ohne Behandlung.
Im psychologischen Gutachten von Simon steht wortwörtlich, dass beim Vater wie bei der Mutter Zeichen einer Aufmerksamkeitsstörung nachweisbar sind... wo ich mich frage, wie sie bei mir darauf kommen. Bei mir steht, die Mutter hatte wechselnde Jobs, was nicht stimmt. Ich habe mein Abi abgebrochen, ja, aber weil ich so schlecht war. Ansonsten war ich lediglich in vier Firmen beschäftigt, in einer habe ich gekündigt wegen Mobbing, eine andere hat mir gekündigt. Bei mir würde ich sagen, es gibt sicherlich Charaktereigenschaften von mir, wo man sagen könnte, au ja die ist hyperaktiv - genauso aber auch, die ist verträumt. Gegen einen Test hätte ich nichts, denke aber nicht, dass ich da Kandidat bin.

Geschwister hat Simon keine.

Und zu 3. ja natürlich habe ich danach meinen Sohn und seine Aktionen anders gesehen. Man sagt ja immer, AD(H)S Kinder sind nicht mit ABSICHT so, und dass man sich das immer vor Augen halten sollte. Das versuche ich oft. Allerdings nervt es schon ganz schön, auch wenn Simon nichts dafür kann, dass man bestimmte Befehle und Anweisungen wirklich jeeeden Tag aufs Neue geben und erklären muss und das nicht erst seit ein paar Wochen, sondern wirklich seit Jahren. Mir fällt es dann wirklich sehr oft schwer, dabei zu denken: er kann nichts dafür und will dich jetzt nicht ärgern.

LG Sue

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Re: mein derzeitiges lieblingsthema... ADS!!

Antwort von +emfut+ am 14.02.2010, 12:52 Uhr

Wir sind inzwischen alle 3 (positiv) getestet. Ich nehme seit ein paar Monaten auch MPH und merke, daß es mir sehr hilft. Es gibt noch viel zu tun, aber langsam stellen sich erste Erfolge ein und das ist ein wunderbares Gefühl.

Ich fand diese Seiten:

http://adhs-muenchen.net/

und dieses Buch:

http://www.amazon.de/ADHS-Praxishandbuch-praktischer-Jugendliche-Erwachsene-Therapeuten/dp/3833473428/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1266147646&sr=1-1

sehr hilfreich. Ich bin in Behandlung bei einem Neurologen, der auf AD(H)S bei Erwachsenen spezialisiert ist und Mitautor des Buches ist.

Was mir noch fehlt ist Hilfe für uns als "Familiensystem" - da gibt es bisher wenig bis keine spezialisierte Hilfen.

Für mich ist die Frage der Testung immer und an vorderster Stelle eine Frage des Leidensdrucks. Ich bin ja nun seit viele Jahren in Behandlung wegen diverser psychischer und psychosomatischer Probleme. Sie lassen sich alle als Folge der AD(H)S erklären. Insofern war es für mich ein sehr gutes Gefühl, die Probleme endlich an der Wurzel zu packen und nicht mehr nur an den Symptomen herumzutherapieren. Ich habe in den letzten Monaten - seit MPH - mehr KONKRETE und FASSBARE Fortschritte in meinem Alltagsleben und infolge dessen in meiner Alltagszufriedenheit verzeichnen dürfen als vorher in 2 bis 3 Jahren Therapie. Was nicht heißt, daß die Therapie für die Katz war - aber trotzdem ist es jetzt ein neues und besseres Gefühl.

Lange Rede, kurzer Sinn: Für mich war der Leidensdruck da, deswegen habe ich die Testungen machen lassen und mich in Behandlung begeben.

Bei Temi war der Leidensdruck lange nicht da, deswegen kam er erst letztes Jahr in die Testung (obwohl der Verdacht schon viel länger im Raum stand), als seine schulischen Leistungen und deswegen seine Selbstzufriedenheit litten.

Aber im Grunde ist es jetzt auch okay so - wir sind alle durch mit den Testungen, jetzt können wir uns darauf konzentrieren, wie wir einzeln und als Familie damit zurechkommen können.

Gruß,
Elisabeth.

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