Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Kleiner Mann am 04.02.2014, 20:14 Uhr

leicht philosophierende Frage

Ich bin ja ae mit fünf Kindern und mache alles allein.
Meine Tage sind mehr als voll und müssen zwangsläufig gut durchgetaktet sein.

In der Regel läuft es gut und ich bin glücklich damit.

Natürlich habe ich auch Momente, wo es mir arg viel ist. Dann fände ich es schon göttlich, nicht alles selbst erledigen zu müssen, nicht SCHON wieder einkaufen zu müssen, Tisch zu decken, Spülmaschine auszuräumen, what ever, die nervigen Alltagssachen eben.
Meine Kinder helfen toll, aber es geht ja darum, dass ich die Fäden in der Hand halte. Manche Sachen können sie auch schlicht nicht übernehmen.

Ich kann freie Momente deshalb SEHR genießen. Erhole mich tatsächlich beim Warten (wenn ich warm und trocken sitze und mal niemand etwas von mir will) beim Arzt, 10min im Garten in der Sonne sitzen, den Kater neben mir genießen, der schnurrt oder der Hund, der meine Hände leckt, auch abendliches Lesen mit den Kleinen, Muße eben, räumen mich phantastisch auf und nähren mich auch.

Nun frage ich mich: wie werde ich Zeiten empfinden, die ja zwangsläufig kommen: spätestens, wenn ich alt bin und nicht mehr so kann, wie ich möchte.
So sehr ich mir heute manchmal mehr ruhige Momente ersehne. weil ich kaum Zeit habe, wird mir die Zeit einmal zu viel sein?
Solange ich fit bin, kann ich mir gut vorstellen, dass mir viel einfällt.

Andererseits kenne ich heute schon Menschen, die zu viel Freizeit haben, sich dadurch sehr bedrückt fühlen und dann teilweise sogar spinnert werden, nur noch im eigenen Saft kochen, sich in Dingen festbeißen und beinahe den Sinn für die Realität verlieren.

Gibt es beides? Zu wenig Zeit ist schlecht, zu viel Zeit auch?

Mir hat mal ein schlauer Mensch gesagt, dass es mit der Kraft eigentlich blöd aufgeteilt ist, Kinder haben überbordende Kräfte, bei alten Menschen fehlt die Kraft.

Ist das mit der Zeit auch so, nur quasi umgekehrt: als junger Mensch hat man zu wenig Zeit und Muße, später (oder eben auch früher, wenn man nichts hat) kann man mit diesem "zu viel" an Zeit nichts mehr anfangen?

Heute erledige ich Dinge im Fluge und versuche so zu organisieren, dass optimaler Weise Zeit für Ruhe abfällt. Werden Zeiten kommen, wo ich mir das bißchen, was ich zu tun habe, so über den Tag verteile, dass ich immer "etwas" zu tun habe?

Hat ja nicht primär mit ae zu tun, vielleicht eher mit vielen Kindern.
Das Haus zu versorgen ist ja auch nicht wenig, werde ich später mal in einem kleinen Appartement leben, welches in einer Stunde schnieke ist und wird mich ein Gefühl des "nicht ausgefüllt seins", der Leere bedrücken?

Bin wohl ein klein wenig philosophisch `drauf. Die, die mich kennen, lachen bei mir über solche Gedanken, weil mir immer etwas einfällt und wohl davon auszugehen ist, dass sich das nicht so schnell ändert, aber trotzdem.

Machmal liest man ja hier auch hin und wieder, dass es Müttern schwer fällt, ihre Zeit gut zu verbringen, wenn die Kinder gut versorgt bei Papa sind.
Ist das das Gleiche?

Nachdenkliche Grüße.

 
8 Antworten:

Re: leicht philosophierende Frage

Antwort von Sternenschnuppe am 04.02.2014, 20:20 Uhr

Bei 5 Kindern werden sicherlich ein paar Enkel rauskommen, die Dir zu viel Langeweile unmöglich machen könnten.

Von daher ..... im jetzt leben und abwarten ;-)

Aber was ich mich frage : Bei 5 Kindern von denen nicht mehr alle klein sein werden, wieso räumt da keiner den Geschirrspüler oder deckt den Tisch ?

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Re: leicht philosophierende Frage

Antwort von Kleiner Mann am 04.02.2014, 20:27 Uhr

das meinte ich ja nicht, hier haben die Kinder ihre Aufgaben und das klappt - mit den üblichen Ausreißer - wirklich gut.

Es geht eher darum, dass es IMMER IMMER IMMER etwas zu tun gibt und ich tatsächlich nur durch super Koordination freie Momente hinbekomme

Ich habe niemals "zu viel" Zeit, erlebe es aber durchaus, dass viele Menschen nichts mit ihrer Zeit anfangen können.

Ich habe eine Lebensaufgabe, klar, da werden auch bestimmt Enkel kommen :-), nur jetzt noch nicht direkt, große Bitte..., aber mir ging es eher um die Zeit, die man tatsächlich allein für sich hat: kann man die auch dann sinnerfüllt verbringen, wenn man "nichts" mehr hat?

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Re: leicht philosophierende Frage

Antwort von mf4 am 04.02.2014, 21:05 Uhr

Wahrscheinlich kann man sich mit sich allein und viel Zeit auch wohlfühlen.
Meine Mama war nicht AE aber mit 3 Kindern in kurzen Abständen auch recht ausgelastet... als mein Papa nicht mehr da war und wir Kinder aus dem Haus wurde alles ganz anders... sie ist eigentlich fast immer allein, hat 1 Person mit der sie ab und an Kontakt hat, geht spazieren, einkaufen und das wars schon fast. Sie war immer top fit und für fast 70 ist sie das immer noch... aber sie schient es so okay zu finden immer allein mit sich.
Sie könnte verreisen aber sie würde nicht wo anders übernachten. Sie könnte sich in den Bus setzen, uns besuchen z.B. aber das tut sie nicht.
Sie hat sich wohl an die Zeit mit sich allein gewöhnt... trotz 3 Kindern und 7 Enkeln.

Durch Umgangs-WEs habe ich meine WEs für mich. Dann sind sie gut betreut und fühlen sich wohl und ich als gefühlt letzter Single auf dem Planten bin meist allein. Ich denke dann oft... hoffentlich werd ich nicht mal wie meine Mama und bin immer allein aber ich würde es anders wollen, mehr Kontakt zu den Kindern und Ekeln wollen.
Ich war immer viel aus und da waren die WEs nie öde aber seit dem ich nicht mehr ausgehe... doof.
Wenn die Kurzen nicht da sind ist es aber auch schön dann stundenlang mit meinem Ältesten und seiner Frau zu verbringen. Allein ohne alles... nur mit mir... das ist nicht mein Ding.

Klar beschäftigt man sich immer mit irgendetwas aber man ist dennoch allein, keine Gespräche. Manche wollen das und können das... manche genießen das sicher auch.

Eins ist Fakt... alt und einsam will ich nicht werden.

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@mf4

Antwort von Kleiner Mann am 04.02.2014, 22:27 Uhr

warum gehst Du denn nicht mehr aus und fühlst Dich als letzter Single auf dem Planeten?

Und Deine Mutter ist auch so etwas, worüber ich nachdenke: warum setzt man sich nicht in den Bus und besucht seine Tochter und Enkel, warum mag man nicht auswärts schlafen oder verreisen: ist man dann so eingefahren und braucht strikte Abläufe? Oder hat man gefühlt nie Zeit?

Mir erscheint das einsam.

Hm. Alt werden wir von allein, sonst müssten wir uns jung erschießen und einsam. Wenn ich sehe, wie viele (die Mehrzahl) alter Menschen lebt/leben muss, das IST doch einsam.:-(

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Mit uns...

Antwort von onlyboys am 05.02.2014, 7:42 Uhr

Mit uns wächst eine ganz andere Generation "Alter" heran. Wenn wir in Isolation fallen, dann tauchen wir in das www ab

LG, onlyboys

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die Gedanken kenne ich

Antwort von Laufente123 am 05.02.2014, 7:50 Uhr

Die Gedanken kenne ich zu gut. Ich mache mir beinahe Sorgen was ich dann in der Rente tun könnte.

Andererseits rede ich wie alle davon, wie toll es wäre nicht mehr arbeiten zu müssen. Ich könnte studieren, mehr Sport machen, ehrenamtlich im Altersheim arbeiten, auf Reisen außerhalb der Ferien gehen (und somit richtig preiswert).... Aber es macht schon einen Unterschied ob man durch Familie, Job, etc. getrieben und immer unter Strom ist oder ob man sich frei entscheiden kann. Der Antrieb fehlt oft. Man muss sich selber antreiben, selber motivieren. Und das ist wohl der Grund warum so viele zum Anfang der Rente in ein Loch fallen. Vorher von außen getrieben und dann plötzlich die freie Entscheidung.

Und was ich zudem bei manchem älteren Menschen beobachte. Dadurch, dass sie nicht mehr für Geld arbeiten müssen (zumindest die, die wirklich genügend Rente haben) und auch keine Verantwortung mehr für die Familie haben, lassen sie sich nichts mehr sagen und benehmen sich manchmal entsprechend rücksichtslos. "Ich bin alt, mir kann man nichts mehr." Das kann für die Umgebung auch unangenehm werden.

Ich bin mal gespannt ob ich auch in ein solches Loch falle. Wahrscheinlich schon. Aber ich hoffe dass das Loch dann recht klein ist und ich es dann bald wieder füllen kann. Ideen hätte ich viele.

Servus
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Re: leicht philosophierende Frage

Antwort von Minimonster am 05.02.2014, 11:18 Uhr

Ich gehöre hier gar nicht hin, fand deine Gedanken aber spannend...

Ich glaube, deine Bedürfnisse werden sich im Alter verändern und du wirst nicht mehr mit denselben Maßstäben messen.
Ich erzähl dir mal von meiner Mutter, ok?
Meine Mutter war mit sehr großer Familie immer rund um die Uhr beschäftigt, sie hat sich um alles/viel gekümmert, wie das eben so ist.
Als wir älter wurden, wurden einige Baustellen weniger intensiv (Kinderkümmern), einiges blieb (Ehemann, Haus, Arbeit, Garten), da hat sie dann auch oft etwas für sich unternommen.

Als sie dann in Rente ging, haben sie und mein Vater mehr unternommen, aber die Events waren eher ruhiger, weil beide eben auch älter waren (und eine andere Generation natürlich, mit 65 war man vor 15 Jahren nicht unbedingt so fit wie heutige 65jährige). Radtouren, Urlaube, auch Enkel betüdelt, Haus, GArten, es gab immer noch genug zu tun.

Dann starb mein VAter und die erste große Lücke trat auf, weil sie merkte, sie muss nicht mehr "zuständig" sein und hat keinen mehr direkt um sich zum Kümmern.
Das war für sie eine schwere Zeit und sie hing oft durch, auch weil wir KInder alle nicht mehr zu HAuse waren und sie sich nicht mehr so richtig fit fühlte für Enkelbetreuung. Sie hatte dann noch einige Hobbys, die sie aber nach und nach aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hat.
Sie schrieb und telefonierte seit jeher gern mit Freunden und bekam auch viel Besuch, weil sie immer viele Kontakte hatte.
Aber Alt werden ist nicht leicht und es gab und gibt für sie sicher auch einsame Momente.

Inzwischen hat sich ihr Leben völlig verändert, sie hat das große Haus verlassen und ist froh, in eine kleine überschaubare Wohnung gezogen zu sein mit Terrasse und einem kleinen Beet. Ihr war das alles zu viel, auch wenn sie früher so dran gehangen hat, aber die Zeit war eben einfach vorbei, und sie will und braucht und kann das nicht mehr.

Sie hat eine Putzhilfe, kocht noch selbst (ja, das ist so eine Aufgabe, mit der sie ihren Tag füllt), geht zum KAffeetrinken in ein nahe gelegenes Seniorenheim und zu zwei Singtreffen dort (auch das Sachen, die sie gern macht und auch dem langen TAg Struktur geben).
Einkaufen, Arzttermine usw. machen wir mit ihr oder jemand anderes kommt, sonst mit Taxi.
Sie ist nicht mehr gut "zu Fuß", geht nur mit Rollator kleine Strecken, aber auf die ist sie stolz. Ein Gang zum Glascontainer mit einem leeren Glas ist ein Tagesziel, und das finde ich nicht erbärmlich, sondern gut, dass sie sich das überhaupt vornimmt und sich nicht gehen lässt.

Wir KInder (und Enkel) besuchen sie, nicht oft, aber so, wie eben jeder kann (wir sind zu viert, das hilft ;-)), sie erhält Anrufe und ruft selbst an, bekommt ab und zu Besuch - und das Gute an all diesem ist, dass sie das zufrieden annehmen kann, wie es jetzt ist. Sie jammert nicht und macht uns nie Vorwürfe, dass wir keine Zeit für sie hätten und verantwortlich dafür sind, ob und wie ihr Leben ist.
Sie hat sich ihr neues Leben im Alter eingerichtet und ist damit zufrieden.

Ihrer Vergangenheit trauert sie, glaube ich, nicht (laut) hinterher, manchmal bin ich überrascht, wie sehr sie im Jetzt lebt und nicht von früher erzählt.
Politik interessiert sie noch (etwas), Fußball auch, aber nicht mehr sehr. Sie liest Zeitung (Tagesaufgabe ;-)) und ruht zwischendurch ganz viel aus, Mittagsschlaf usw.

Sie freut sich auf Familientreffen und genießt es, dabei zu sein, ihr wird der Trubel dann aber auch zu viel und sie will zurück in ihr kleines Reich.
Sie freut sich über Besuch und Gäste, die brauchen aber auch nicht eeewig zu bleiben. Sie liebt es, wenn Treffen zu zweit sind mit alten Freundinnen oder so, weil sie dann in Ruhe erzählen kann und sich austauschen kann.

Die echten Aktivitäten sind wenig und kurz geworden, was ihr wichtig ist und ihrem Alltag Freude gibt, sind die Kontakte mit anderen Menschen, aber da reicht auch reden (auch telefonieren), sitzen, etwas Schönes für's Auge, also schöne Umgebung, oder Blumen usw.)
Die Enkel sind ihr schon oft zu quirlig, da reichen auch kürzere Treffen ;-), aber sie nimmt Anteil an ihrem Leben und freut sich, wenn unsere Söhne sie anrufen oder so.

Hm. Bin ich noch beim Thema? Als Fazit würde ich für mich ziehen, dass drauf achten muss/möchte, dass ich genügend Kontakte außer den Kindern habe und behalte, damit ich dann, wenn die Kinder weg sind, nicht allein dastehe.

LG, M.

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Vorsorgen?!

Antwort von Bauchzwerg14 am 05.02.2014, 11:56 Uhr

Hi ihr,

schöne Frage!
Ich bin hier im Augenblick trotz einem Kind alleine eigentlich aktuell ganz gut ausgeglichen zwischen Auslastung und Entspannung. Nach der Trennung von meinem Mann war ich auch erst mal eine Zeitlang ... in einer Art Loch, wenn das Kind auf einmal nicht da war an den Papa-Wochenenden. Klar war's schon oft auswärts - auch mal für eine Woche bei der Oma, aber das ist ja anders.

Ich sehe aber auch, wie Menschen, bei denen die Kinder 'auf einmal' - wahlweise durch Trennung oder eben aus Altersgründen - aus dem Haus sind, in große Löcher fallen. Deshalb empfinde ich als für mich wichtig, eine Struktur für mich aufzubauen, die sich nicht ausschließlich um mein Kind dreht. Ich habe mich relativ schnell daran gewöhnt, weil ich einerseits eine ganz gute Struktur habe, andererseits aber auch Hobbies, losgelöst von meinem Kind. Das fängt mich in Krisenzeiten, wie aktuell ungeplant schwanger und vom Freund verlassen, auf, (ich darf mir immer wieder anhören, dass ich aussähe 'wie das blühende Leben, trotz dieser Situation) aber das kann ich hoffentlich auch dann weitermachen, wenn mein Kind später eben nicht mehr so da ist wie jetzt.

Meine Tante hat auch 5 Kinder, die mittlerweile bis auf den Jüngsten (der aber auch nur noch fast) aus dem Haus sind, der älteste hat jetzt selbst ein Kind. Tante hat, als die Kinder angefangen haben, flügge zu werden, erst Katzen gepflegt, dann einen und jetzt zwei Hunde.

LG,
Bauchzwergfrau

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