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Geschrieben von Jamaica am 14.05.2011, 17:38 Uhr

Jetzt ist es soweit, die Ehe ist gebrochen

Ich habe mich vor vielen Monaten von meinem Mann getrennt. Zum Schluss konnte ich nicht mehr mit ihm schlafen. Er hat es so gesehen, dass er alles richtig gemacht hat. Ich habe mich so schlecht gefühlt, dass meine Gefühle sich verändert hatten, sehe aber auch, dass er stark daran beteiligt war. Wir haben es uns nicht leicht gemacht mit der Trennung und es war wirklich die letzte und bessere Lösung.
Jetzt hat er eine Neue, eine Bettgeschichte. Es tut schon ganz schön weh und viele alte Erinnerungen an schöne Zeiten (vor den Kindern) kommen hoch. Ich möchte ihn nicht zurück, aber es schmerzt mitzukriegen, dass er es sich jetzt gut gehen läßt und ich gar nicht weiß, ob ich bei all dem Stress nochmal einen Mann für mich finde...Schluchz

 
1 Antwort:

Re: Jetzt ist es soweit, die Ehe ist gebrochen

Antwort von Amal5 am 14.05.2011, 18:27 Uhr

Hallo Jamaica,

so wie du schreibst, vermute ich mal, dass Ihr getrennt, aber noch nicht geschieden seid?

Du schreibst, dass die Trennung letztlich für euch das bessere und richtigere war. Warum tut es dir dann weh, dass er sich auf eine neue Beziehung eingelassen hat - selbst wenn es vielleicht nur auf sexueller Ebene ist.

Da scheinen entweder noch sehr viele Gefühle für deinen Mann vorhanden zu sein, die dir erst durch die räumliche Distanz wieder bewusst geworden und nun, durch seine neue Freundin, deutlich vor Augen gekommen sind, oder aber ein gewisses Maß an Eifersucht, weil er es geschafft hat, diesen Schritt der vollständigen Abnablung von der Vergangenheit, der dir wohl noch nicht wirklich gelungen ist.

Weißt du, wenn eine Beziehung scheitert, dann sind zu 99 % immer auch beide Seiten daran beteiligt. Liebe wird leider viel zu schnell Alltag und man vergisst, dass sie auch gepflegt werden muss. Manchmal verwechselt man auch eine gewisse sexuelle Zuneigung mit Liebe oder man verschließt in der Verliebtheitsphase einfach vor allen negativen Seiten die Augen, egal ob diese mit einer ganzen Brücke vor einem herumwinken, um auf sich aufmerksam zu machen.

Ich weiß das recht gut, denn ich hatte kein gutes Händchen für Beziehungen, ich habe mir immer den gleichen Typ Mann rausgesucht und jedesmal endete das in einem Drama. Ich weiß, dass auch ich meinen Anteil zum Scheitern beigetragen habe, allein deshalb, weil ich nie auf mein Bauchgefühl gehört habe, sondern das immer verdrängt habe, mir gesagt habe, dass ich doch sowieso keine Menschenkenntnis habe. Hätte ich zugehört, wäre ich gewiss nicht gleich zweifach geschieden. Und meine letzte Beziehung zerbrach, weil mein Mann hinter meinem Rücken mit Marihuana dealte und ich es zufällig herausbekam. Danach folgte häusliche Gewalt, Polizei, Frauenhaus.... seitdem Trennung. Verdaut habe ich das bis heute nicht und immer, wenn er mir von einer neuen Frau in seinem Leben erzählte (und derer waren es viele), tat es tief im Herzen weh, obwohl ich absolut überzeugt bin, dass ich ihn nicht einmal mehr sehen möchte, obwohl ich im November unsere gemeinsame Tochter geboren habe (die Sache geschah im April '10). Ich weiß, dass ich ihm nicht einmal mehr dann vertrauen würde, wenn er vor mir stünde. Aber die Liebe, die ich empfand, hat sich eingegraben in meiner Erinnerung.

Ich habe nun ein ganzes Jahr gebraucht, bis ich erkannt habe, dass diese Liebe tatsächlich nur die Erinnerung ist, nicht mehr das Gefühl, das mit dem Herzen verbunden ist. Das war kein leichter Prozess und ich musste dazu immer und immer wieder die Erinnerung von vorn wie einen Kinofilm ablaufen lassen. Darum habe ich damals, an jenem Tag X begonnen, jeden Gedanken, jedes Gefühl, das ich seitdem hatte aufzuschreiben. MIr hat dieses Aufschreiben geholfen, die Vergangenheit loszulassen und auch zu verzeihen.

Inzwischen ist er für mich eine neutrale Person. Ich möchte ihn nach wie vor nicht sehen und ich kann nur hoffen, dass er wirklich nie sein Kind sehen will, denn ich würde bis vor den obersten Gerichtshof ziehen, es ihm zu verwehren, weil ich fürchte, er könnte das Kind in seine Heimat Algerien entführen oder benutzen, um von mir meine Rückkehr zu ihm zu fordern (obwohl er mittlerweile wieder verheiratet sein soll).

Ich habe inzwischen sogar wieder angefangen, anderen Menschen ein klein wenig Vertrauen zu schenken und auch einmal etwas abzugeben, jemanden um Hilfe zu bitten. Die vergangenen 12 Monate habe ich mich nahezu vollständig von der Umwelt abgeschnitten, habe mich extrem unwohl unter Menschen gefühlt.

Ich bin sicher, der richtige Mann für dich, der deine Liebe, die Art und Weise wie du liebst, richtig erkennt und der dir auf die gleiche Art und Weise die seine schenken wird, wartet irgendwo da draußen.

Vielleicht hilft es dir, wenn auch du einfach mal alle deine Nöte, Gefühle, deine Freude und deine Trauer dir von der Seele schreibst?

Ich wünsche dir viel Kraft und viel, viel Sonnenschein auf deinem Weg!

Deine Amal

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