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Geschrieben von +emfut+ am 18.12.2009, 21:29 Uhr

Ich hätte gerne mal Handlungsalternativen - fallen Euch welche ein?

Fumi geht mir zunehmend damit auf den Wecker, daß ihr ständig alles peinlich ist, was ich tue.

Beispiel gestern:
Wir sind mit dem Bus géfahren, der wegen Berufsverkehr und Glatteis und Keine-Ahnung-Warum für eine Strecke, die sonst keine 20 Minuten dauert, weit über eine Stunde gebracht hat. Es war doof und langweilig und wir waren müde - aber sowas passiert halt manchmal.

Fumi spielte mit ihrem Handy, Temi hatte ich mein Handy zum Spielen gegeben. Weil ich vorher Vorlesestunde bei einer Ladung Erstklässler hatte, hatte ich ein Vorlesebuch für Erstleser dabei. Um die Langeweile zu vertreiben, begann ich, darin zu lesen.

Fumi hat mich - nein, nicht gebeten, sie BEFAHL mir, das Buch sofort wieder einzupacken. Es sei peinlich, wenn ich Erstlesebücher lese. Was sollten die Leute denken?

Ich habe das Buch weggepackt und stattdessen eine Broschüre gelesen, die ich sowieso für eine Fördervereinssitzung heute lesen mußte. Ich war zu müde um mit ihr zu streiten.

Aber irgendwie ärgert es mich schon - auch deswegen, weil ich das Gefühl habe, daß diese Peinlichkeitsalarme langsam lächerliche Ausmaße annehmen. Bisher habe ich meistens nachgegeben - zwar unter Protest, aber doch - weil es mir zu blöd ist, wegen sowas zu streiten, und weil ich grundsätzlich ja durchaus auf die Gefühle meiner Tochter Rücksicht nehmen möchte - zumindest dann, wenn es mir selber nicht "weh tut". Grundsätzlich halte ich diese "Peinlichkeitsattacken" für relativ normales pubertäres Verhalten, das man am Besten weitgehend ignoriert, notfalls mit einem amüsierten Grinsen und einer hochgezogenen Augenbraue. Aber langsam macht sich bei mir das Gefühl breit, daß mein "Nachgeben" die Sache auch "hochschaukelt" - so nach dem Motto "Wie weit kann ich gehen?".

Also: Ideen her!
Gibt es Handlungsalternativen, die zwischen einem autoritäten "Mir egal, was Du denkst!" und einem resignierten "Okay, mache ich!" liegen? Welche?

Danke & Gruß,
Elisabeth.

 
8 Antworten:

Re: Ich hätte gerne mal Handlungsalternativen - fallen Euch welche ein?

Antwort von susafi am 18.12.2009, 21:33 Uhr

wie wäre es, wenn du ihr auch mal was verbietest unterwegs... wie z.B. "Pack dein Handy weg, das ist ja peinlich" ist zwar jetzt nen blödes Beispiel... mir fiel gerade nichts besseres ein...

vielleicht könnt ihr da ja dann beide drüber lachen

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Re: Ich hätte gerne mal Handlungsalternativen - fallen Euch welche ein?

Antwort von Ima am 18.12.2009, 21:48 Uhr

Guten abend,

deine tochter scheint ja generell zugänglich für gespräche zu sein, zumindest schließe ich das aus deinen beiträgen.
ich würde auch den spieß umdrehen und bei möglichst banalen sachen ein-, zweimal eine "peinlickeitsattacke" erleiden und dann in einer ruhigen minute drüber sprechen. und ihr auch deine (sehr postive, btw) grundhaltung zu ihrem pubertären verhalten vermitteln.

ich könnte mir aber vorstellen, dass sie es beim zweiten mal schon selber schnallt, worauf du hinaus willst.

liebe grüße von ima

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Re: Ich hätte gerne mal Handlungsalternativen - fallen Euch welche ein?

Antwort von Joni76 am 18.12.2009, 21:49 Uhr

Also ehrlich gesagt, ist mir meine Mutter heute noch manchmal peinlich.... Ein paar Beispiele? z.B. wenn sie zu einer KIGA-Aufführung meines Sohnes kommt und schon 20 m gegen den Wind nach Rauch riecht oder wenn sie im Supermarkt die ganze Zeit die Sonnenbrille auflässt oder wenn sie sich damals vor meinem Freund einen angetrunken hat....so Sachen halt. Keine großen Sachen, aber für mich halt irgendwie fremdschämen. Ich denke, ich würde auch erstmal Rücksicht nehmen auf sie und vielleicht mal ein Gespräch führen, was ihr denn richtig peinlich ist und womit sie leben kann. Einen Kompromiss sozusagen.

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Re: Ich hätte gerne mal Handlungsalternativen - fallen Euch welche ein?

Antwort von berita am 18.12.2009, 23:04 Uhr

Ich denke, der Mittelweg ist einfach, freundlich zu erklären, warum man das jetzt machen will und dann dabei zu bleiben. Natürlich nur, wenn es einem halbwegs wichtig ist. Da muss sie dann einfach durch. Mir ist auch manches peinlich, was andere Leute tun, aber ich kann ja nicht über deren Leben bestimmen. Ein Teenager sollte eigentlich verstehen, warum sowas nervig ist :-)

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Ich würde beides machen...

Antwort von Ralph am 18.12.2009, 23:57 Uhr

Hallo Elisabeth,

1. Nächstes Mal die "Kinderfibel" weiterlesen. Es soll Lehrer geben, die sich damit tagtäglich befassen... so what. Die sind auch peinlich?? Dann bist Du ja in bester Gesellschaft, soll heißen, alles ist bestens...

2. Der Vorschlag, nächstens aus heiterem Himmel bei Fumi-Aktionen eine "Peinlichkeits-Attacke" zu erleiden, hat Charme! Ich würde mir wirklich eine absolut banale Situation als "Peinlichkeits-Attacken-geeignet" aussuchen, und dann voll losledern. Ich erwarte einen bühnenreifen Auftritt von Dir, vielleicht mit Atemnot (vor Lachen) und leichte Rötung im Gesicht...

Liebe Grüße
Snoopy

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Re: Ich würde beides machen...

Antwort von Pedilein am 19.12.2009, 0:22 Uhr

also wenn kind sich im supermarkt auf den boden wirft weils keine schoki bekommt, mama das auch machen?

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Sollte ich vielleicht mal ausprobieren ;-)

Antwort von +emfut+ am 19.12.2009, 0:44 Uhr

Leider geht sie nicht mehr mit mir in den Supermarkt.

"Mit den eigenen Waffen schlagen" ist eine coole Idee - das probiere ich mal.

Ich kenne es bis zu einem gewissen Grad aus meiner eigenen Pubertät: Irgendwie macht man sich gerade in der Zeit ständig Gedanken, was wohl andere Menschen über einen denken. Irgendwann kommt dann die (vielleicht ernüchternde) Erkenntnis, daß "andere Menschen" sich bei weitem nicht so viel mit einem beschäftigen, wie man meint.

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Re: Sollte ich vielleicht mal ausprobieren ;-)

Antwort von anahid am 19.12.2009, 17:50 Uhr

auch meiner tochter ist das halbe leben peinlich. mein dasein und diverse handlungen natürlich auch.

überrascht bin ich, dass du das buch weggelegt hast. ich hätte wahrscheinlich nur auf einen freien platz im bus verwiesen und weitergelesen.

gleiches mit gleichen zu vergelten mache ich nicht, da die spirale nicht aufhört. erkennen, dass ihr benehmen falsch ist, wird sie daraus nicht. es ist eine entwicklungsphase, wo das denken der mitmenschen über das eigene handeln mehr zählt als alles andere. auch ein loslösungsprozess.

ich gehe auf solche aktionen nicht mehr ein.

greetz
anahid

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