Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Ostfriesenmama am 05.09.2008, 14:41 Uhr

Für Snoopy

Du schreibt ja hier immer sehr gute Antworten und bringst deine Meinung immer genau auf den Punkt.
Aber kann es sein das du noch was aufzuarbeiten hast ? Ich lese sehr viel
Emotionen bei Dir und mir kommt der Verdacht auf als wenn jede Mama die mal die ein oder andere Frage hat wegen Papa und Kindsvater hier in eine Schublade gesteckt wird und zwar in die der: Ich will mein Kind vom Vater fern halten.
So ist es aber nicht und bei vielen Frauen ist es erst recht nicht so .
Ach ja und mit den Schwulen ist doch ganz einfach.
Patrik Lindner hat dóch auch ein Kind von einem Mann.

Genieß mal deine Wochenende und
Erst mal ne Tasse Büntingtee sag ich immer

 
30 Antworten:

Bitte, ICH und was aufarbeiten zu diesem Thema???

Antwort von Ralph am 05.09.2008, 14:58 Uhr

Hallo OFM,

nur mal zur Klarstellung: ICH habe die Kinder seit über 10 Jahren, bin alleinerziehender Vater!
Und obwohl ich tatsächlich und auch gerade aktuell mit der Mutter so einige Hühnchen zu rupfen habe, und obwohl sie sich ganz besch... auch gegenüber den Kindern verhalten hat... NIEMALS, NIIIIEMALS käme ich auf den Gedanken, ihr den Status der Mutti, Mum etc.pp streitig machen zu lassen. Ich würde solches Ansinnen bei meinen Freundinnen im Zweifel immer bereits im Keim ersticken, um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen. Insofern habe ich da wirklich überhaupt nichts aufzuarbeiten, ich LEBE meine Vorstellung über die Einmaligkeit einer Mutti und eines Papas!

Wenn Du meine Postings gerade heute zu diesem Thema genau durchliest, dann wirst Du bemerken, daß ich da sehr wohl Unterschiede mache, z.B. leibliche Väter, die sich kümmern (das sind die Papas) und diejenigen, die sich schuldhaft nicht kümmern (wollen), die verlieren irgendwann dieses Attribut "Papa", und dann, ERST DANN, ist dieser Titel wieder zu vergeben, vielleiiiiiicht, nicht zwangsläufig!

Homosexuelle Paare können keine Kinder zeugen. Punkt! Damit ist für mich das Thema durch. WAs ich zu diesem Thema denke, gehört hier nicht her und wäre ein neues Thema.

Ralph/Snoopy

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Pruuust!!!

Antwort von Port am 05.09.2008, 15:04 Uhr

Zitat: "Patrik Lindner hat doch auch ein Kind von einem Mann."

Danke, Du hast meinen Tag erhellt!

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Re: Bitte, ICH und was aufarbeiten zu diesem Thema???

Antwort von Ostfriesenmama am 05.09.2008, 15:05 Uhr

ich weiß das du alleinerziehender Vater bist
Schwule können zwar keine Kiender zeugen aber sie können welche haben.
Ich hoffe jetzt habe ich mich richtig ausgedrückt.
Ricky Martin hat ja nun auch Zwillinge ohne Mutter.
Warum das geht frag mich nicht ich weiß es nicht.

So jetzt genieße mal das Wochenende mit deinen Kids.
Ich gehe jetzt Rasen mähen

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ich denke auch

Antwort von chartinael am 05.09.2008, 15:05 Uhr

Wenn ich einen Partner hätte, der nicht die Vaterrolle zu 100% ausfüllen kann, wäre er nicht mein Partner.

Jemand, der mein Kind aus einer anderen Beziehung nicht mit der gleichen Hingabe zu lieben und beschützen vermag, käme mir nicht ins Haus. Und demjenigen, dem ich diese Rolle zugestehe, den würde es mit Sicherheit sehr verletzen, daß nur weil derjenige keine Blutsverwandschaft hat, dieses Kind nicht als 100%gen Teil der Familie ansehen darf und von allen erwartet wird, daß er zwischen Kind 1 uns 2 unterscheiden muß, das finde ich einfach nur kurzsichtig. Und vor allem, wenn dann das Kind diesem Menschen den Vertrauensbeweis erbringt und ihn mit dem Eltern Attribut benennen möchte und dann von überall her gesagt bekommt, daß ist aber nciht dein papa/mama ... deine geschwister sind nicht deine richtigen geschwister.

kristin

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Re: Pruuust!!!

Antwort von Ostfriesenmama am 05.09.2008, 15:06 Uhr

ja dann zünde ich noch ein Licht für deine Nacht an den Ricky MArtin hat Zwillinge bekommen

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Re: ich denke auch

Antwort von Ostfriesenmama am 05.09.2008, 15:18 Uhr

wäre das nicht schrecklich wenn das Kind das immer zu hören bekommt.
Jeden Tag erleben wir sowas.
Wenn wir zu dritt auftreten die Leute sagen immer:
Ach das ist dein Papa. Da hätten wir ja alle paar Minuten was zu tun die Leute aufzukären.
Wollen wir gar nicht.
Mein Mann liebt meinen Sohn wie sein eigen Fleisch und Blut.
Als mein Sohn den schlimmen Fahrradunfall hatte hat er sich Urlaub genommen und ist jede nacht im Krankenhaus gewesen und hat bei uns geschlafen.
Klar war da der leibliche Papa auch wieder sauer. Nur der konnte sich kein Frei so schnell nehmen und wohnt auch 270 Kilometer weg.
Wir haben die Einschulung zusammen gefeiert mein Mann bietet dem Ex immer wieder seine Gastfreundschaft an bringt meinen Sohn da hin und holt ihn auch wieder ab er ist beruflich oft in der gegend.
Er hat dem Vater auch gesagt das er keinen Unterhalt für meinen Sohn bezahlen brauch das es für ihn Ehrensache ist für meinen Sohn zu bezahlen und er brauchdas wirklich nicht.
DAS hat mein EXmann natürlich dankbar angenommen !

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Wie - er zahlt keinen Unterhalt mehr - ehrenhalber???????

Antwort von Möhrchen am 05.09.2008, 16:59 Uhr

Hallo Ostfriesenmama,

hab ich das richtig gelesen? Das ist ja ein Stück...warum habt ihr das gemacht? Ich hätte das Geld halt für ihn aufs Konto gepackt...

lg heike

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Re: Pruuust!!!

Antwort von +emfut+ am 05.09.2008, 17:30 Uhr

Nein, hat er nicht.
Eine Leihmutter hat Zwillinge bekommen und sie ihm gegeben.

Und zum Thema Patrick Lindner oder wie der heißt: Es gab nicht ohne Grund keinen Streit um das Kind, als er sich von seinem Lebenspartner trennte. Herr Lindner war der rechtliche (und meines Wissens auch genetische) Vater, der andere war "nur" der Lebensgefährte des Vaters.

Eine Freundin von mir hat zwei Söhne aus ihrer Ehe und lebt jetzt lesbisch. Ihre Lebenspartnerin ist für die Kinder die Lebenspartnerin von der Mama, die mit Vornamen angesprochen wird. Niemalsnienicht würde es meine Freundin unterstützten, daß ihre Lebenspartnerin auch Mama genannt wird.

Und dann noch:
Eine andere Freundin von mir hat einen Sohn aus einer früheren Beziehung und eine Tochter von ihrem jetzigen Ehemann. Der Mann hat noch zwei Söhne aus einer früheren Ehe, die aber bei der Mutter leben.

Der Sohn - in Fumis Alter - ist sich bewußt, daß der neue Mann nicht sein Vater ist und nennt ihn beim Vornamen. Und das, obwohl seine Mutter den neuen Mann geheiratet hat, als er gerade in den KiGa kam. Ein Kontakt zum leiblichen Vater war über die Jahre nie da, weil der im Ausland lebte. Erst seit ca. einem Jahr ist der leibliche Vater wieder in der Stadt und sieht seinen Sohn ca. alle 4 bis 5 Wochen.

Trotzdem ist der Stiefvater wie ein Vater für den Jungen. Er macht auch keine Unterschiede zwischen den beiden Kindern. Aber es war und ist halt allen immer bewußt, daß es da noch einen anderen Vater gibt.

Es gab eine Phase, wo die Tochter sehr biestig war und ihrem (Halb-)Bruder immer unter die Nase rieb, daß ihr Vater nicht sein Vater ist. Der Stiefvater hat das supergut aufgefangen und die Phase ging dann auch bald wieder vorbei.

Ich finde, auch ein Vornamen-Vater kann ein guter "Erstatz-Vater" sein. Und nur, weil das eine Kind ihn "Papa" und das andere ihn "Hans", "Franz" oder "Ralph" nennt, muß er doch keine Unterschiede machen. Ich finde es nur wichtig zu wissen, daß es da noch einen anderen gibt. Daß nie die Illusion aufkommt, daß die genetischen Wurzeln diese Kindes woanders liegen.

Ich bin auch absolut dagegen, daß man Adopitvkindern vorspielt, sie seien leibliche Kinder. Das ist so etwa die Schiene. Auch da kann man doch sagen: "Ich habe Dich sehr lieb. Aber geboren hat Dich eine andere."

Gruß,
Elisabeth.

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Re: ich denke auch

Antwort von anahid am 05.09.2008, 17:39 Uhr

meine meinung zu dem thema habe ich bereits gesagt. Es gibt nur einen papa. auch meine kinder haben einen papa. alles andere wird mit dem vornamen angeredet.


leider hast du meine frage nicht beantwortet. ist es dann für dich in ordnung, wenn die freundin deines ex auch *mama* genannt wird?

ich finde es erstaunlich und auch absolut unverantwortlich, dass das kind keinen unterhalt bekommt. es ist nicht an dir dieses abzulehnen - es ist das geld deines sohnes. unglaublich was alles unter diesem mutterallmachtsding passiert. und du fühlst dich auch noch im recht und protzt mit der tatsache das dein jetztmann alles zahlt.

willkommen im pipi-langstrumpf-land.

anahid

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wie kein unterhalt

Antwort von chartinael am 05.09.2008, 19:26 Uhr

also, das geht ja gar nicht ... das könnt ihr überhaupt nicht im namen des kindes ablehnen. wenn dein neuer mann die verantwortung auch in finanzieller hinsicht übernimmt. ist das ja prima, aber das geld seines vaters steht dem kind doch trotzdem zu .... das könnt ihr doch sparen. Irgendwann brauch es der Junge, sei es für den Führerschein oder ein Fahrrad.

krsitin

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die genetischen Wurzeln ...

Antwort von Franzie76 am 05.09.2008, 19:30 Uhr

Elisabeth hat es sehr treffend ausgedrueckt. Und, das ist naemlich auch das, wo ich denke, man hat nur einen Vater. Und, wenn er praesent ist (egal, in welcher Regelmaessigkeit)... er ist und bleibt der Vater des Kindes. Das kann kein anderer einnehmen und sollte eben nicht als Papa bezeichnet werden.

Irgendjemand schrieb es doch schon ... was ist, wenn man sich von dem neuen Partner trennt ... ist der naechste Partner dann auch wieder ein Papa?

Und, den Eltern, die eben nicht moechten, dass jemand anderes als Mama oder Papa angesprochen wird, wurde hier ja Egoismus vorgeworfen ... ich denke, man muss vielleicht eher hinterfragen, ob man dem Kind einen Gefallen tut, wenn man die genetischen Wurzeln durch jemand Neues, und evtl. spaeter erneut wieder durch jemand Neues ersetzt.

Was ich mich ausserdem frage, wie kommen die Kinder darauf Papa/Mama zum Neuen zu sagen, obwohl der andere Elternteil auch vorhanden ist?
Das interessiert mich wirklich, weil bei uns das Thema nicht aktuell ist, ich meinen Sohn, mit seinen 4 1/2 Jahren, so ein schaetze, dass er von allein nicht auf die Idee kaeme, weil er eben seinen Papa hat. Also denke ich, dass mit den Kindern das Thema mal besprochen worden sein muss, oder?

LG, Franzie

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Re: die genetischen Wurzeln ...

Antwort von chartinael am 05.09.2008, 20:27 Uhr

Also, bei uns fing das an, als Töchting fragte (ich ohne Partner), ob sie nicht ein geschwisterchen haben könnte. Dann kam zwangsläufig die Frage auf, ob der poentielle Vater auch für sie ein Vater sein würde und sie genauso lieb haben würde.

Irgendwann kam dann der neue Partner und eines Tages im Auto war sie am überlegen und sagte: Chris, darf ich dich papa nennen, worauf er recht heftig mit nein reagierte und meinte, daß sie doch einen papa hätte.

Daraufhin war sie still und sprach lange kein wort und abends, als ich sie zu bett brachte, hab ich ihr versucht, seine situation zu erklären. Sie meinte nur, aber warum will er denn nicht mein Papa sein, es ist doch egal, ob er mein echter papa ist.

Ich hab dann gesagt, daß ich mit ihm reden werde und dann haben die 2 sich noch mal unterhalten und dann hat sie sich trotzdem dafür entschieden, ihn papa zu nennen. Dann ging das ne weile hin und her mit chris und papa und irgendwann haben wir dann gesagt, daß sie sich bitte jetzt entscheiden möge, wie sie ihn jetzt anspricht, denn dieses mal chris mal papa wäre doof. Da wurde auch ganz klar drauf hingewiesen, daß mein Partner kein Problem damit hätte, mit seinem Vornamen angesprochen zu werden und sie trotzdem genauso lieb haben würde.

Aber so rum kam es nicht. Dem Vater habe ich das dann mitgeteilt und er war etwas traurig, aber ich hab ihm das dann erklärt und er hat es auch verstanden. Wir haben aber ein sehr gutes freundschaftliches Verhältnis.

Ich finde dieses genetische Geschwafel einfach nur Scheiße. Die Ex des Vaters meines Kindes war auch so drauf und hat ihren Kindern immer eingeredet, das meine Tochter nicht ihre richtige Schwester sei.

So ein Verhalten ist mies. Und vor allem wenn man als Paar weitere Kinder plant, dann spricht aber auch gar ncihts dagegen, Papa zu sagen.

Kristin

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hm ...

Antwort von Franzie76 am 05.09.2008, 20:42 Uhr

... kann man so ein Thema nicht diskutieren, ohne gleich in die Faekalsprache verfallen zu muessen?

Deine Meinung steht Dir doch zu, bloss find ichs unmoeglich, wenn die Meinung anderer gleich als Sch.... abgestempelt wird.

Nunja ...!

Gruss,
Franzie

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@chartinael

Antwort von Ralph am 05.09.2008, 21:40 Uhr

Hallo,

Dir ist aber hoffentlich klar, daß Ihr, d.h. Du, Euer Kind und Dein neuer Mann den leiblichen Vater damit emotional ins Jenseits befördert habt?
Für mich hört sich das ganz klar nach Entsorgung des leiblichen Papas an, auch wenn Du es nicht wahrhaben willst, geschweige denn verstehen kannst.

Für mich eine ziemlich perfide Art, die Beziehung zum leiblichen Vater zu relativieren, um das eigene Wohlbefinden sicherzustellen. DU kannst niemals sicherstellen, daß das mit Deinem jetzigen Mann wirklich hält. Ein leiblicher Elternteil, der sich einmal für die Verantwortung entschieden hat, wird sich NIEMALS mehr dieser Verantwortung entziehen!
Die genetischen Wurzeln, die Du so niederredest, sind keine Scheiße, wie Du es formulierst, sondern nicht wegzudiskutierende Tatsache. Das kannst Du drehen und wenden, wie Du willst!

Eine ziemliche Verantwortung, die Du da auf Dich geladen hast. Wollen wir hoffen, daß Dich die Relitäten niemals einholen!

Und was den leiblichen Vater Deiner Tochter angeht... was weißt Du denn schon? Ihm bleibt ja nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Eine andere Chance hat er nicht. Wie gesagt, ich finde dieses Spiel perfide!

Ralph/Snoopy

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Re: @chartinael

Antwort von chartinael am 05.09.2008, 22:17 Uhr

so was kann man ja ganz offensichtlich auch mit dem leiblichen elternteil nicht sicherstellen, aber ich kenne keinen ex partner, der nicht auch nach der trennung weiterhin für die nicht leiblichen kinder da ist. beispiel mein freund fred, dessen tochter nicht seine leibliche ist er sie aber 10 jahre lang aufzog und welche zu ihm papa sagt und obwohl er keinerlei rechtlichen anspruch auf den umgang hat, so hat er die tochter jede zweite woche und die ferien sind aufgeteilt, alle in seiner familie sehen die tochter als vollwertiges familienmitglied an, der leibliche vater sieht seine tochter ebenfalls, aber nicht in diese festen zeiten, mal eine nacht hier, mal eine dort. die mutter hat einen neuen partner.

oder anderer fall, meine freundin anke ist vom vater ihres sohnes getrennt und hat einen wunderbaren neuen mann, der wiederum hat eine tochter aus früherer beziehung, welche nicht seine ist und ist auch nach der trennung immer noch für sie da.

dieses alles auf die genetische verbindung schieben ist einfach quatsch, denn das würde bedeuten, daß eine adoptivbeziehung keine gleichwertige sein kann. Es würde bedeuten, daß Halbgeschwister einander nicht so lieben können, wie Vollgeschwister.

Wie man den Vater ins emotionale Jenseits befördern kann, wie das Kind das durch ein Wort kann, das kann ich nicht nachvollziehen. Wer sich nur über das Wort definiert und nicht zu teilen vermag, weiß nicht, was Liebe wirklich bedeutet. Liebe halbiert sich nämlich nicht, nur weil man sie teilt. Nur weil man irgendwann zB 2 Kinder hat, heißt das nicht, daß das erste weniger Liebe bekommt, im Gegenteil, es bekommt die Liebe der Eltern und die Liebe der Geschwister mit hinzu.

Die Einstellung, die hier von vielen vertreten wird,grenzt aus. Sie setzt Grenzen, wo keine sein müssen. Sie bringt die Kinder in eine emotionale Zwickmühle, denn das, was sich für sie sehr einfach darstellt, ist nicht das, worin ihr sie unterstützt und alles im Namen der genetischen Wurzeln.

Was sagt ihr, wenn irgendwann die Frage kommt, ob ihr das 2. Kind vom Partner lieber mögt, weil ihr ja auch den Partner lieber mögt, als den Ex-Partner?

Kristin

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Du vermischst Name und Inhalt

Antwort von +emfut+ am 05.09.2008, 22:53 Uhr

Der Vater meiner Kinder kümmert sich nicht. Sie sehen ihn vielleicht 2 Mal im Jahr - wenn's hochkommt.

Aber sie sind beide schon recht groß. Der Begriff "Papa" ist belegt. Im Moment wahrscheinlich nicht mal so super positiv, aber das tut dem Belegt-Sein keinen Abbruch.

Falls ich irgendwann mal wieder einen Mann finde, den ich in mein Leben und das meiner Kinder lasse, wird er definitiv eine bessere Beziehung zu dem Kindern haben als der "Papa" - schlechter geht nämlich nicht. Aber das hängt doch nicht am Namen. Sie werden ihn dann "Hans", "Franz" oder sonstwie rufen, aber sie können trotzdem eine Beziehung zu ihm haben, die der eines Kindes zu seinem Vater sehr ähnelt oder sogar gleicht (wobei ich vermute, daß das ab einem gewissen Alter nicht mehr geht). Sie werden ihn lieben (hoffentlich) und er wird sie lieben (definitiv, sonst hätte er in meinem Leben nichts verloren). Sie werden sich an ihm reiben und ihn spießig finden und mit ihm Fußball spielen - was man halt so macht mit einem Vater. Aber sie werden ihn nicht "Papa" nennen, weil da jemand in der Weltgeschichte herumschwirrt, der ihr Papa ist. Der in dieser Rolle zwar jämmerlich versagt, aber er hat sie und feddich.

Um es mal krass auszudrücken: Wahrscheinlich hat Ralph zu meinen Kindern eine engere Beziehung als der leibliche Vater. Zumindest weiß er mehr über sie und sieht sie über's Jahr gerechnet länger. Genauso hat Temis Fußballtrainer und sein Hortleiter eine bessere Beziehung zu ihm, und Fumis Ministrantengruppenleiter und ihr Tutor haben eine bessere Beziehung zu ihr, als der Vater. Aber wenn sie jeden Hinz und Heinrich Papa nennen, nur weil er ihnen näher steht als der Vater - das wäre schon etwas inflationär. Papa ist eine Bezeichnung, und idealerweise sollte der Papa seine Kinder sehr lieben (was - komischerweise - der Vater meine Kinder wohl tatsächlich tut) und sich viel mit ihnen beschäftigen (was der Vater meiner Kinder leider nicht tut). Aber manchmal tut er das nicht, und dann treten andere Männer an diese Stelle. Das Wort Papa ist nur begrenzt geeignet, die Qualität der emotionalen Beziehung zu bezeichnen. Ein Kind füllt die Worte doch selber mit Bedeutung. In unserem Fall ist "Papa" halt der, der manchmal anruft und sich alle Jubeljahre mal blicken läßt. Und "Uwe" ist der, der Temis aufgeschlagene Knie liebevoll verarztet und ihm auch beim zwanzigsten Mal noch geduldig erklärt, wie das mit dem Fallrückzieher funktioniert. Also ist "Uwe" derzeit wahrscheinlich mit mehr positiven Emotionen gefüllt als "Papa". Aber spätestens dann, wenn die Kinder nach ihrer Herkunft forschen - und meine Erfahrungen mit inzwischen erwachsenen Adoptiv- und Stiefkindern zeigen, daß die Phase in 99% aller Fälle irgendwann zwischen 15 und 25 kommt - ist es eben sehr wichtig, daß "Papa" nicht einfach irgendein Mann oder Ex-Mann von Mama ist, sondern der, mit dem das Kind 50% seiner Gene teilt.

Mit Liebe hat das nichts zu tun. Daß Du das in einen Topf wirfst finde ich schade und disqualifiziert Dich in meinen Augen. Denn damit schreibst Du den Kindern quasi vor, welche Emotionen sie mit einem Begriff zu verbinden haben.

Gruß,
Elisabeth.

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Das ist klasse

Antwort von +emfut+ am 05.09.2008, 23:03 Uhr

Ihr bietet ihm an, daß er keinen Unterhalt zahlen braucht, er nimmt an, und jetzt ist er der Böse?!?!?!

Und jetzt könnt Ihr ruhigen Gewissens dem Kind die nächsten 50 Jahre erzählen: "Und Dein Papa hat sowieso keinen Unterhalt gezahlt!"

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Du vergleichst Äpfel mit Birnen...

Antwort von Ralph am 05.09.2008, 23:11 Uhr

Die Beziehung leiblicher Elternteil - KInd ist eine Ebene, die einfach nicht teilbar ist.

Bei einer Adoption ist die Sachlage von vornherein eine völlig andere. Entweder ist der betreffende Elternteil tot oder verschollen, oder zumindest mit der Adoption und somit mit der Aufgabe sämtlicher Rechte und Pflichten gegenüber dem Kind einverstanden. Das sind völlig andere Konstellationen, die hier niemals Gegenstand der Diskussion waren. Was soll also dieser Vergleich? Völlig untauglich, wie Du zugeben mußt.

Es geht auch nicht um leibliche Väter und Mütter, die sich aus der Elternschaft völlig verabschiedet haben, unauffindbar sind oder über Jahre hinaus kein Interesse am Kind gehabt haben. Auch das wurde von mir mehrmals betont, daß diese Eltern keine Muttis oder Papas (mehr) sein können. Da ist dann ja auch offenbar die emotionale Bindung, aus welchen Gründen auch immer, völlig aufgekündigt worden. Wobei man noch diejenigen erwähnen muß, die am hauptbetreuenden Elternteil gescheitert sind und deshalb aufgegeben haben. Diese Exemplare von Müttern liest man hier ja auch ein ums andere Mal, besonders, wenn die Trennung frisch ist, aber gut., aber gut, das ist ein anderes Thema.

Es geht auch nicht darum, ob sich Halbgeschwister so lieben können wie Vollgeschwister. Natürlich können sie. Das hat nicht ansatzweise mit dem Thema zu tun, das wird behandeln.

Es geht auch nicht darum, ob man sich über einen Begriff definiert, sondern um die Frage, wer Papa ist oder sein kann, und wer nicht. Die Zwickmühle, die Du ansprichst, entsteht nur aus dem Unvermögen, oder besser gesagt oft aus dem Unwillen, dem Kind von vornherein die Grenze leiblicher Vater - Stíefvater klar zu machen.
Und wenn Du die Diskussion über den Begriff eröffnest, mußt Du Dir ja auch die Frage gefallen lassen, weshalb es dann beim neuen Partner unbedingt auch "Papa" sein muß.

Ob ich als neuer Weggefährte einer Frau deren Kind genauso liebe wie mein eigenes, das z.B. bei meiner Ex lebt, hat etwas mit MEINEN Gefühlen zu tun. Ich habe in meinen Postings nie geleugnet, daß ich in diesem Fall eventuell dem Kind meiner Lebensgefährtin eine sehr gute Bezugsperson sein kann, daß ich eine Beziehung aufbaue, die der Beziehung zum leiblichen Vater ebenbürtig ist. Dennoch kann ich niemals der Papa sein, denn dieser Begriff ist eben NICHT teilbar, sondern gehört dem einen, leiblichen Elternteil, der sich kümmert, ICH WIEDERHOLE!, der sich BEMÜHT und präsent ist! Wie komme ich dazu, diese wertvolle Bezeichnung auch nur ansatzweise für mich zu beanspruchen?

Nein, in die Zwickmühle werden diese Kinder zumeist durch die Mütter gebracht, die den bequemsten Weg gehen wollen, dem neuen Partner gefallen wollen... was weiß denn ich.
Um das Kind geht es da m.E. nicht.

Und wenn Du Beispiele nennst, wo der nichtleibliche Ex-Partner sich weiter um das Kind kümmern darf... hier auf dieser Plattform werden Dir sehr viele das Gegenteil bestätigen. Das hängt nämlich auch wieder vom Wohl und Wehe der Kindesmutter ab. Die meisten werden dankend ablehnen.

Nein, Deine Argumentation überzeugt mich noch nicht.

Ralph/Snoopy

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Re: Du vergleichst Äpfel mit Birnen...

Antwort von Beatrice75 am 05.09.2008, 23:19 Uhr

Hallo,

ich habe immer versucht meinem Dreijährigen deutlich zu machen, wer sein Papa ist. Leider lässt der Kontakt zu wünschen übrig. (Die beiden haben sich dieses Jahr noch nicht gesehen, da mein Exmann scheinbar nicht die nötige Zeit hatte.) Ich habe meinem Sohn wenigstens Fotos gezeigt, wir haben Papa angerufen, Papa gelegentlich auch. Es besteht Kontakt zum Onkel väterlicherseits. Das heißt, mein Sohn weiß, wer sein Vater ist.

Nun hat sich der kleine Kerl in einen Mann "verliebt". Er spielt mit ihm und kümmert sich sehr liebevoll um ihn. Mein Sohn erklärte mir, er wolle, dass er sein Papa sei. Ich war völlig baff. Ich habe ihm natürlich erklärt, dass er doch schon einen Papa hat und der ihn lieb habe. Allerdings hätte ich mit einer solchen Aussage meines Sohnes nie gerechnet.

Viele Grüße
Beatrice

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Wunderbar auf den Punkt gebracht... :-)

Antwort von Ralph am 05.09.2008, 23:19 Uhr

Elisabeth,

Glückwunsch, genau getroffen, voll auf die Zwölf...!

Liebe Grüße
Ralph/Snoopy

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@beatrice

Antwort von Ralph am 05.09.2008, 23:36 Uhr

Hi,

ich habe unten aus eigener Erfahrung berichtet, und ich wäre jetzt sozusagen der Part des Mannes, in den sich Dein Sohn "verliebt" hat.
Der Sohn meiner damaligen Lebensgefährtin war 2 1/4 Jahre alt, als wir uns kennenlernten, der Kontakt zum leiblichen Vater war sehr spärlich, ich würde behaupten, spärlicher als bei Euch.
Dennoch habe ich damals das eindeutige Attribut "Papa" für mich abgelehnt, und wir fanden die Kompromiß-Formel "Papa Ralph".

Auch heute noch frage ich mich, ob das nicht evtl. auch zu weit ging, aber vielleicht ist das dennoch für Euch eine Möglichkeit. Ich mache ja bei der Diskussion gar keinen Hehl daraus, daß ein neuer Partner oftmals dem Kind ein, sagen wir mal "intensiverer" Vater sein kann als der leibliche. Das liegt ja bereits in der Natur der Sache. Ein neuer Lebensgefährte der Mutter, der mit Mutter und Kind zusammen lebt, bekommt zwangsläufig mehr vom Kind mit als der leibliche Vater, selbst wenn letzterer sich noch so optimal kümmert... diesen "Zeitvorsprung" kann er beim besten Willen nicht aufholen. Gerade auch deshalb halte ich es aber für so wichtig, daß diesem leiblichen Vater die Identität des "Papas" nicht auch noch genommen wird, indem man inflationär diese Anrede benutzt und damit abwertet.

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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diese diskussion...

Antwort von groschi am 06.09.2008, 0:43 Uhr

...überfordert mich ein wenig...
was zeichnet den einen "papa" aus? dass er mal seine gene gab? dass er sich kümmert? jeder hat nunmal seine eigenen,individuellen vorstellungen davon. jeder belegt die begriffe mit anderen wertungen.

meine mutter brachte meine schwester mit in die ehe. mein vater war ihr papa (zum leiblichen vater gabs keinen kontakt), aber als ihren "vater" sah sie ihn nie. den begriff "papa" hat sie selber gewählt.und noch heute,17 jahre nach seinem tod,sagt sie: papa hat..oder DEIN vater. das ändert aber nichts an der beziehung zwischen meiner schwester und mir. für mich war es UNSER papa und vater.

ich bin noch keine mutter- der keks muß erst noch schlüpfen. den kv nenn ich nur den erzeuger. ein vater hat für mich andere qualitäten,als seinen samen zu spenden. ich weiß, er wird sich NIE um das krümelchen kümmern. und doch: so schwer es mir fällt,ist und bleibt er rechtlich und moralisch der vater. meine neueste errungenschaft meint es sehr ernst mit mir und sagte,er würde auch gern der vater meines kindes sein. und so rührend ich den gedanken finde: er wird niemals der vater sein. er kann vielleicht die rolle ausfüllen und wenn es so läuft wie bisher, wird mein zwerg auch einen papa haben- aber nur einen vater

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@goschi

Antwort von Ralph am 06.09.2008, 1:03 Uhr

Ich möchte nicht immer wieder dasselbe posten, deshalb in Kurzform:

Für mich verliert ein Vater, der sich nicht kümmert und im Nebel bleibt, das Attribut "Papa" sehr schnell. Um diese Väter oder auch Mütter geht es nicht. Es geht um leibliche Elternteile, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten sich um das Kind kümmern, im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Umgangs- und ggf, das Sorgerecht wahrnehmen.

Alles andere ist gesagt,

Viele Grüße
Ralph/Snoopy, der sich jetztt in die Koje verzieht.

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@ ralph

Antwort von groschi am 06.09.2008, 1:30 Uhr

jaa- das hab ich verstanden...danke. diese seltsamen familienaufstellungen mit a,b,c und eventuellen kinder x,y und z haben mein hirnchen überfordert.
( nenn es schwangerschafts-blödheit)

aber dann frag ich mich,worüber hier in 1000 threads sich aufgeregt wird:
wenn es eltern sind,die sich kümmern und ihren elternpflichten nachkommen,ist es doch einfach: papa bleibt papa; mama bleibt mama.

liebe grüße zurück

uta,die versucht,ein wenig zu schlafen

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@groschi

Antwort von Ralph am 06.09.2008, 2:35 Uhr

Hallo Uta,

hatte es anders vor, aber bin auch noch nicht im Bett.

Die Standpunkte zu diesem Thema sind ja eigentlich recht klar:

Die einen sind der Ansicht, daß Kinder sich schon zwei "Papas" suchen können, daß beide "Papas" (oder auch mehr, je nach Lebensweg der Mutter können es drei, vier, fünf sein) da gleichberechtigt nebeneinander existieren und sich entsprechend dem Kind zuwenden und Verantwortung übernehmen.

Die anderen, zu denen auch ich mich zähle, sind der Ansicht, daß das Attribut "Papa" zunächst einzig und allein dem leiblichen Vater zusteht.
In dieser Fraktion widerum gibt es manche, die dieses Attribut "Papa" dem leiblichen Vater zeitlebens zustehen, gleich wie er sich im Laufe der Jahre verhält. Andere spreche dem leiblichen Vater nach einiger Zeit des "Versagens" diesem das "Papasein" ab und stellen diesen Titel zur Disposition. Diese Meinung vertrete auch ich.

Ich habe heute einer Kollegin, die Psychologie studiert hat, diese Frage gestellt. Die Antwort war klar und eindeutig: Der leibliche Vater ist der "Papa". Alle weiteren männlichen Bezugspersonen können wichtig, sogar sehr wichtig sein, "Papa" ist und bleibt der leibliche Vater. Leider war sie in Eile und wir konnten nicht das Problem der sich völlig entziehenden Väter besprechen. Aber was unser Thema angeht fand ich die Tendenz ihrer Aussage schon bezeichnend.

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Re: Wunderbar auf den Punkt gebracht... :-)

Antwort von Franzie76 am 06.09.2008, 8:13 Uhr

... was mich bei der "Der Papa muss ja noch nicht mal Unterhalt zahlen" Nummer auch ins Gruebeln bringt, ist die Frage, im Falle einer Trennung von dem neuen Lebenspartner, wie geht es dann weiter? Soll der dann weiterhin fuer den Unterhalt des Kindes aufkommen? Oder, ist dann wieder der leibliche Vater aktuell?

Ich verstehe manche Leute wirklich nicht!

LG, Franzie

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was mich die ganze zeit nicht los lässt...

Antwort von Beate am 06.09.2008, 14:52 Uhr

....ist es überhaupt rechtlich möglich einfach auf den Unterhalt fürs Kind zu verzichten???Meines Wissens nicht!!!Ich habe damals bei meiner großen Tochter mit dem "Erzeuger" einen festen Betrag ausgemacht,den er zahlt und zwar solange er muß.Mit Schlag 18 hat er die Zahlungen eingestellt und gesagt: Die braucht kein Abitur!Die soll arbeiten gehen und mir nicht weiter auf der Tasche liegen!(deshalb ERZEUGER)
Als ich dem Anwalt von unserer Vereinbarung wegen dem Unterhalt erzählt habe,hat er gesagt,das wär nicht rechtens!!!Da es sein könnte,dass er mittlerweile mehr bezahlen müßte dürfte ich nicht einfach einen Festbetrag festsetzen.
Das Geld gehört dem Kind!!!




Gruß Beate
wer Rechtschreibfehler findet,darf sie behalten :-))

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@ Ralph

Antwort von Leena am 06.09.2008, 15:05 Uhr

Hallo Ralph,

im Prinzip kann ich ja 95% Deiner Aussagen hier zustimmen - von wegen, wenn der leibliche Elternteil präsent ist und sich kümmert, ist das Mama/Papa, und niemand anders. (Wobei ich Alternativbezeichnungen wie "Papa Ralph" oder "Papi", "Daddy" o.ä. auch nicht schlimm finde, wenn das Kind und der Mann sich kennen gelernt haben, als das Kind noch hinreichend klein war und vor allem, wenn noch weitere Geschwister mit kleinem Altersunterschied da sind, für die dieser Mann in jeder Hinsicht der "Papa" ist.)

Aber die Aussage, dass es hier nicht um Adoptivkinder bzw. Halbgeschwister geht, und das man deshalb in diesem Kontext sagen könne "es gibt nur einen Papa" etc., diese Aussage finde ich persönlich emotional verletzend.

Ich habe ein Geschwister, dass juristisch mein Geschwister ist und mit dem ich von Anfang an aufgewachsen bin, das also auch sozial mein Geschwister ist. Für mich IST es mein Geschwister, umgekehrt genau so. Es ist "unser Vater". Natürlich ist es ein - gewisser - Unterschied, dass er für mich mein biologischer, sozialer und juristischer Vater ist, während er für mein Geschister "nur" der soziale und juristische Vater ist. Ja, es ist keine ganz klassische Familienkonstellation, aber zu 95% fühlen wir uns schon wie eine ganz normale Familie - und wie ganz normale Geschwister. Wenn das irgend jemand mit "Halbgeschwister" ankommt, finde ich diese Titulierung ziemlich törischt. Das Wort "Halbgeschwister" wird oft in einem ablehnenden Kontext verwandt, nach dem Motto, es ist ja "nur" ein "Halbgeschwister" und kein "richtiges", und es enthält (mal die Biologie außer Acht gelassen) eine Wertung, und zwar überwiegend eine negative Wertung. Von daher wünsche ich mir mehr Fingerspitzengefühl bei Diskussionen zu diesem Thema, ehrlich gesagt...

Und bei uns selbst - mein Mann kennt mein ältestes Kind, seid es zwei ist, wir leben zusammen, seid es vier ist, und seit es knapp sechs ist, hat er es auch adoptiert. Der leibliche Vater hat das Kind (auf eigenen Wunsch) bisher noch nie gesehen. Für mein Kind IST mein Mann der Papa, und es ginge für mich an jeder Lebenswirklichkeit vorbei, wenn irgend jemand darauf bestehen wollte, das älteste Kind sollte zu meinem Mann nicht Papa sagen, nur die kleinen Geschwister dürften das. Für einen Adoptivvater (wie z.B. meinen Mann) ist die Aussage, nur leibliche Elternteile dürften "Papa" oder "Mama" sein, schon verletzend - auch wenn im Laufe der Diskussion dann nachgeschoben wird, dass man solche Fälle anders sieht. Bei einem Posting ist es ja auch wichtig, dass man gleich zu Anfang alle relevanten Fakten nennt, damit man gescheit antworten kann...

Natürlich ist in der Beziehung zwischen meinem Mann und dem ältesten Kind noch eine Komponente da, die in der Beziehung zwischen meinem Mann und den beiden gemeinsamen Kindern fehlt - es ist nicht 100%-ig dasselbe, weil man eben weiß, dass er sozial und juristisch der Vater ist, der biologische Vater aber ist ein anderer. Aber dieser Unterschied ist meistens absolut unwichtig und absolut nicht wichtig genug, dass er nicht der "Papa" wäre.

Mein ältester Nachwuchs hat übrigens vier "Großelternpaare". Meine Eltern (sozial, juristisch und biologisch die Großeltern), die Eltern meines Mannes (juristisch und sozial die Großeltern), den Vater meines Ex-Partners samt Lebensgefährtin (er ist der biologische Großvater, seine Lebensgefährtin ist aber in keiner Weise Großmutter, ich glaube, Kind und Lebensgefährtin haben sich ein-, maximal zweimal gesehen) und die Mutter meines Ex-Partners samt Lebensgefährten (auch hier: sie ist die biologische Großmutter, der Lebensgefährte ist aber in keiner Weise Großvater, auch wenn sich Kind und Lebensgefährte schon fünf- oder sechs Mal gesehen haben). Von der Titulierung her sind es "Oma/Opa" und "Omi/Opi", dazu "Opa XY" mit "XYZ" und "Oma AB" mit "ABC". Wobei hier Anreden vom Kind i.d.R. vermieden werden - aber es besteht eben auch keine echte soziale "Großelternschaft", wenn man sich vielleicht alle zwei Jahre (Großmutter) bzw. zweimal im Jahr (Großvater) sieht...

Ich finde, Biologie ist wichtig, aber sie ist nicht alleine wichtig.

Gruß,
L.

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Leena, lies bitte meine Postings sorgfältiger...

Antwort von Ralph am 06.09.2008, 18:38 Uhr

Hallo,

ich habe VON ANFANG AN argumentiert, daß Elternteile, die sich NICHT kümmern, das Attribut "Papa" oder "Mama" verlieren können und meistens auch werden.

Du beschäftigst Dich sehr mit dem Themenbereich Adoption. Dieser Komplex ist aber doch gar nicht berührt! Warum findet denn überhaupt eine Adoption statt? Wenn beide Elternteile vorhanden und auch präsent sind, schließt das nach meiner Vorstellung von Adoption dieselbe aus. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, daß ein liebender, sich kümmernder, aber getrenntlebender Papa sich mit einer Adoption seines Kindes durch einen anderen einverstanden erklärt. Das beißt sich.
Bei einer Adoption ist nach meinem Verständnis mindestens ein Elternteil nicht (mehr) da, objektiv kümmert es sich also nicht, bzw. kann sich evtl. nicht mehr kümmern, also greift meine von Anfang an angeführte Argumentation. Da habe ich absolut nichts nachgeschoben!

Bei Dir früher und auch jetzt ist beide Male der biologische Vater nicht vorhanden, aus welchen Gründen auch immer. Wenn ich unterstelle, daß in beiden Fällen der Kontakt vom biologischen Vater nicht gewollt war, spricht nichts dagegen, einen anderen Mann mit dem Begriff "Papa" zu belegen. Ich habe in sämtlichen Postings nichts anderes vertreten und geäußert!
Daß ein Adoptivvater, der die Kinder womöglich noch adoptiert, wenn sie klein sind, "Papa" wird, ist ja wohl unbestreitbar.

Die von mir problematisierte Konstellation aber, daß nämlich der biologische Vater sehr wohl präsent ist und und sich kümmert, und inwieweit DANN ein neuer Lebensgefährte der Mutter Papa werden kann, auf diese Konstellation, um die es geht, bist Du in Deinem Posting überhaupt nicht eingegangen..
Insofern ärgere ich mich schon, wenn meine Postings offenbar nur oberflächlich gelesen werden, deshalb meine Aussagen verzerrt werden und sich dann gewundert wird, daß Mißverständnisse entstehen.

Deshalb, bevor man verletzt reagiert, sollte erst sorgfältig gelesen werden.

Ralph/Snoopy

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nee, nee Ralph

Antwort von chartinael am 06.09.2008, 19:54 Uhr

so einfach kann man es sich nicht machen. Es gibt Eltern, die kümmern sich prächtig, auch nach der Trennung. Manchmal leben Kinder bei einem Elternteil hauptsächlich und manchmal bei deinen gleichberechtigt.

Wie weiter oben jemand bereits anmerkte, sind die Kinder klein, gibt es oder sind weitere Kinder geplant, spricht nichts dagegen, daß das Kind nicht auch Mama oder Papa sagen darf, wenn es das möchte. Dabei ist sekundär, wie das leibliche Elternteil das findet. Es kann sich ausbitten, irgendeine Unterscheidung reinzubringen ala Papi vs. Papa oder Dad vs. Daddy. So wie Oma/Opa von Omi und Opi unterschieden werden. Aber das ist im allgemeinen kein Problem.

Sind die Kinder älter, wird aller Wahrscheinlichkeit zufolge ein Kind die neuen Partner beim Vornamen nennen. Aber in den Beziehungen, wo die Kinder klein waren sind, ist das einfach mal nicht ungewöhlich. Aber jedem das seine, wenn ihr es falsch findet, fein, aber ich möchte in dieser Situation kein Kind von Euch sein.

Kristin

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