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Geschrieben von Löwenmädchenmama am 21.03.2020, 7:54 Uhr

Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Erstmal vorne weg, ich sehe durchaus den Ernst der Lage, man muss ja nur einen Blick nach Italien oder Spanien werfen um zu wissen das es verdammt ernst ist. Ich bin auch der Meinung das die allermeisten Maßnahmen gerechtfertigt sind. Ich selber bin mit meinen Kindern seit einiger Zeit nur noch im Wald unterwegs und da sie noch recht klein sind reicht Ihnen das völlig. Wir bauen Hütten, kletttern, fahren Fahrrad/Laufrad, pflücken Blumen, spielen Verstecken, etc. Uns belasten die Maßnahmen also gar nicht so sehr.

Aber was ich völlig verkehrt finde ist wie manche Menschen damit umgehen. Zum einen gibt es Leute bei denen man das Gefühl gibt das sie schlicht und einfach "Sensationsgeil" sind und das Ganze genießen, gut das enpfinde ich einfach nur als krank.
Dann gibt es erschreckend viele Menschen die anderen die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen absprechen. Menschen die ihre GEISTIG völlig gesunden Eltern vor vollendete Tatsachen stellen bzw Ihnen das Recht über Ihr eigenes Leben zu entscheiden absprechen!
Das finde ich furchtbar! Ungerechtfertigt! Kränkend! Wenn eine Großmutter entscheidet das sie das Risiko ihr Enkelkind zu sehen in Kauf nimmt und diese Frau ist im Kopf völlig fit, dann ist es meiner Meinung nach ein absolutes Unding ihr das zu verbieten!
Man wird doch nicht mit dem 60. Geburtstag senil!

Wir leben (Gott sei dank) in einer Gesellschaft wo die allermeisten Leute es richtig und wichtig finden das todkranke Menschen selber über das Ende Ihres Lebens entscheiden dürfen, aber nun dürfen selbst kerngesunde, fitte Menschen nicht mehr selber entscheiden wie sie mit einer potenziell gefährlichen Krankheit umgehen????

Dazu kommt das es hier im Forum und dann sicher auch draußen in der realen Welt Menschen gibt die Anderen das Gefühl geben Ihre Sorgen seien nicht gerechtfertigt, so schrieb hier eine junge Frau das sie es furchtbar fände ohne Ihren Mann zu entbinden und Ihr wurde gesagt das sie es ja gut hätte "wenn das ihre einzigen Sorgen wäre", das "dass verhältnismäßig lächerlich sei sich darüber zu sorgen", "Luxusproblem". Einmal davon abgesehen das die Geburt des eigenen Kindes für viele Eltern der wichtigste Moment im Leben ist, ist jede Sorge ernst zu nehmen, auch wenn es nicht die eigene ist!

Egal in was für einer Zeit wir leben, das Recht auf Selbstbestimmung und menschliches Einfühlungsvermögen dürfen niemals verloren gehen.

Was sagte unsere Nachbarin? Sie würde lieber glücklich, im Kreise ihrer Liebsten, in wenigen Monaten sterben als einsam und alleine noch viele Jahre zu leben. ICH VERSTEHE SIE!

 
33 Antworten:

Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von memory am 21.03.2020, 8:09 Uhr

Mein Gott....dieses Gejammer.......dann rennt doch jetzt draußen rum
...steckt euch gegenseitig an . Aber dann kränkelt und ja sterbt im Extremfall , bitte bitte bitte allein glücklich und zufrieden , mit euren !!!!Familien und steckt meine vorher nicht an!!!!!!!

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Leena am 21.03.2020, 8:14 Uhr

Es geht nicht unbedingt darum, wann man stirbt, sondern wie man stirbt.

Ich habe meinen Vater an Lungenentzündung sterben sehen. Und zwar in einem Krankenhaus. Mit Sauerstoff und Schmerzmitteln.

Wenn ich mir vorstelle, wie es sich OHNE medizinische Versorgung wohl daran stirbt, ist das definitiv KEIN glücklicher Tod, KEIN friedliches "Einschlafen".

Ich glaube nicht, dass Deine Nachbarin das weirklich für sich haben will.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Franzie76 am 21.03.2020, 8:21 Uhr

Aber, das Recht auf Selbstbestimmung hat doch dazu geführt, dass wir nun Auflagen bekommen, was wir noch dürfen, und was nicht!

Meinst Du denn, dass in Kriegszeiten die Männer mit bei den Entbindungen waren? Vllt ist es halt noch nicht angekommen: die Lage ist sehr ernst u da muss man eben Abstriche machen. Und, sich von den Gedanken verabschieden, dass jetzt aktuell alles läuft, wie zuvor.

Und, ich finde es sehr egoistisch, als alter Mensch meinen zu müssen, man will lieber erkranken, als sich zu isolieren. Dann bitte verzichtet derjenige auch auf Behandlung im Krankheitsfall und hält sich, auch unerkrankt, von allen anderen, die angesteckt werden können, fern.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Tai am 21.03.2020, 8:23 Uhr

Ich bin sicher die Letzte, die einem Menschen einen würdevollen und selbstbestimmten Tod absprechen würde. Das ewig lange Leben dank unserer medizinischen Möglichkeiten ist für viele mehr Fluch als Segen.

Wie du schon sagst, man sollte nicht nur an sich selbst denken.
Und aktuell gilt es, die Infektionszahlen und damit die schwer an Corona Erkrankten möglich gering zu halten.
Viele - jüngere - Erwachsene können durch ihren Beruf oder nötige Einkäufe den Kontakt zu anderen nicht komplett einschränken.
Ältere Menschen schon.

Die von dir genannte liebende Großmutter oder deine Nachbarin werden im Fall einer schweren Lungenentzündung auch nicht zuhause im Kreise ihrer Lieben sterben wollen, auch sie werden nach einer Beatmungsmaschine schreien und ihr Leben mit allen intensivmedizinischen Möglichkeiten gerettet haben wollen.
Und damit überlasten sie die Krankenhäuser und blockieren Betten, die vielleicht Jüngere, die sich in Ausübung ihres Berufes (medizinisches Personal wird jetzt sicher immer häufiger krank werden) infiziert haben, dringend gebraucht hätten.

Ich verstehe sie nicht.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Alexa1978 am 21.03.2020, 8:28 Uhr

Ist ja leider nicht so, dass man einfach tot umfällt und das war`s dann. Ohne medizinische Betreuung kann das ein sehr langer und schmerzhafter Prozess sein.

Also sollte man jetzt schätzen, was die Menschen in medizinischen Berufen leisten und welchen Risiken! sie sich ohnehin aussetzen und nicht jammern, weil Väter aus den Kreißsälen verbannt werden.

Was nicht heißt, dass ich die Ängste und Sorgen nicht ernst nehme. Man kann jetzt jammern und klagen, oder man kann sich innerlich auf das Unvermeidbare vorbereiten.

Der Mensch ist stark und anpassungsfähig, aber man muss schon wollen.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von ZoeSophia am 21.03.2020, 8:34 Uhr

Hier ich, ich war eine derjenigen die geschriebene hat, ob sie nicht andere Sorgen hätte..... ganz ehrlich, auch wenn die Geburt das wichtigste Ereignis im Leben ist, es geht aber Momentan nicht um uns selbst sondern um uns ALLE.
Klar sind das Sorgen einer einzelnen Person, und eigentlich hat man die auch ernst zu nehmen, aber diese Sorgen (auch das mit den alten Leuten, die lieber ihr letztes Stück Leben in „Freiheit“ geniessen möchten als zu Hause in „Isolation“) sind in der Momentanen Situation einfach nicht „wichtig“ denn wenn der Wille dieser Personen durchgesetzt wird, werden dadurch vielleicht x Andere Menschen gefährdet.....
es ist doch ganz einfach, Abstand halten und zu Hause bleiben....

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von IngeA am 21.03.2020, 8:34 Uhr

Ist deiner Nachbarin bewusst, dass sie dann nicht glücklich im Kreise ihrer Liebsten stirbt, sondern wahrscheinlich im KH an Schläuchen und ihre Liebsten bestenfalls kurz vor dem Tod als "Marsmännchen" verkleidet sieht?

LG Inge

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von wolfsfrau am 21.03.2020, 8:35 Uhr

Genauso, wie die Großmutter die eigene Entscheidung treffen kann, treffe ich meine Entscheidungen aber auch selber.
Und ich will eben nicht die Verantwortung tragen, wenn es durch mich zu einer Übertragung kommt.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Ellert am 21.03.2020, 8:52 Uhr

Sicher ist das Enkelkind dann das Leben lang glücklich dass Oma starb weil sie sie sehen wollte oder ?

Wir sind jetzt am Punkt da das Überleben der Gesellschaft wie wir sie kennen höher zu bewerten ist als das Einzelwohl
und dann spricht man leider Leuten das Recht auf Selbstbestimmung ab - den Alten wie auch den Jungen.

Es gibt viele die sich unverschuldet ansteckten, nie Risiken eingingen etc
und die , die Coronapartys feiern ( die Oma sicher nicht) und eben sich nicht an die aktuellen regeln halten.
Mein kleiner Mann im Ohr sagt dann die zu versorgen die es nicht provoziert haben und die anderen nicht wenn die Plätze knapp werden
in der Praxis werden doch die Coronapartystudenten eher versorgt als die 65-Jährige die es bekam als sie für die noch ältere Nachbarin einkaufte.
Klar ein Klischee aus dem Fernsehen aber so wirds kommen

dagmar

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Löwenmädchenmama am 21.03.2020, 8:53 Uhr

Möglichkeit a: du hast den Text nicht gelesen! Möglichkeit b: du hast ihn nicht verstanden!

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von memory am 21.03.2020, 8:55 Uhr

Ach Mädel....Möglichkeit C. Es war einfach zu dummes Gewäsch von Dir

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Löwenmädchenmama am 21.03.2020, 8:58 Uhr

Ich finde die Corona-Partys auch richtig, richtig schlimm!!! Ich finde es absolut richtig dass einige Bundesländer beschlossen haben dass man nur noch z.b. zu dritt unterwegs sein darf und ich hoffe dass wird streng kontrolliert, ich mag nur nicht wie mit Sorgen und Nöten einzelner Leute umgegangen wird und das Menschen über 60 das Recht über sich selber zu entscheiden abgesprochen wird!

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Löwenmädchenmama am 21.03.2020, 8:58 Uhr

Ist deine Mutter nicht mehr in der Lage Verantwortung für sich selber zu übernehmen?

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Löwenmädchenmama am 21.03.2020, 9:03 Uhr

Aber wenn das nun einmal ihre Sorge ist? Ich verstehe hier im Forum auch immer wieder manche Sorgen nicht, aber das heißt doch nicht dass sie nicht wichtig sind!? Ich habe mein drittes Kind übrigens ganz alleine (absolut ungeplant) zur Welt gebracht und habe es auch überlebt, ich fände es sogar toll wenn nun habt viele Frauen Zuhause entbinden (in Ländern wie Kanada und den Niederlanden ist das Normalität), aber trotzdem verstehe ich die Frau!

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das hat mit dem Alter nichts zu tun

Antwort von Ellert am 21.03.2020, 9:04 Uhr

sondern mit dem großen Risiko
ja auch bei jungen Leuten mit Vorerkrankungen.

Jeder Kranke der aus eigenem Leichtsinn sich ansteckt, so schwer ansteckt dass er eben in die Klinik muss, der bindet wieder Kapazität.
Und davon haben wir eben wenn eine große Welle kommt nicht genug.
Es sollen ja alle daheim bleiben, nicht nur die Alten
aber bei denen kommt es einem manchmal vor wie bei den recht Jungen auch, dass die sich einen Mist um die Ratschläge kümmern.
Im Umkehrschluss
nur weil man über 60 ist hat man ja keinen Freibrief zur Unvernunft mt der Argumentation ich hab schon das Land aufgebaut, den Krieg überlebt oder was auch immer.
Man versucht ja die Risikogruppen zu schützen nicht zu bevormunden

dagmar

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Tigerblume am 21.03.2020, 9:04 Uhr

Weißt Du, sie nehmen das Risiko selbst in Kauf, aber im Falle einer Erkrankung leiden und sterben sie nicht still für sich zuhause sondern wollen behandelt werden und das soll dann bitte die Allgemeinheit stemmen.

Erinnert mich ein bisschen an die Impfgegner, die dann im Krankheitsfall heulend und zähneklappernd in der Notaufnahme stehen. Nicht sehr konsequent. Vorher Nachdenken könnte helfen.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von ZoeSophia am 21.03.2020, 9:07 Uhr

Ich hab ja nicht geschrieben, dass ich das nicht verstehe, aber es geht Jetzt einfach nicht mehr um die Belangen einzelner Personen sondern einfach um uns alle!

Zurückstecken, Verzichten, mit Sorgfalt handeln für das Wohle uns aller....

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Liz_NGC2O7O am 21.03.2020, 9:11 Uhr

Wolfsfraus Mutter ist schwerstkrank.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Lluvia am 21.03.2020, 9:11 Uhr

Oh ja. Ich denke nur an mich!

Lieber jetzt im Kreis der Familie als noch miterleben wie die Enkelkinder aufwachsen.

Friedlich im Kreis der Familie streben? Aber nicht wenn die Krankheit einen schweren Verlauf nimmt. (Keine Ahnung ob das bsp passt aber:) Und was ist wenn mir der Blinddarm „drückt“ und die Betten belegt sind?

Ja, ich denke an mich und bleibe daheim!

Lluvia

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von wolfsfrau am 21.03.2020, 9:20 Uhr

Grundsätzlich schon, aber will ich damit leben?
Das nur ihre Entscheidung zählt.und nicht meine?

Meine Mutter stirbt in den nächsten Wochen sowieso, sie ist bestens versorgt mit Morphium und müsste auch jetzt zuhause nicht leiden. Ich fahre statt bisher alle zwei Tage nur noch einmal die Woche hin, weil ich nicht diejenige sein will, dieses einachleppt.
Mein Papa und meine Schwester, die sie pflegen, verlassen das haus nicht mehr.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Elchkäfer am 21.03.2020, 10:03 Uhr

Hallo Löwenmädchenmama,

ich verstehe, was du meinst. Ich finde auch bisher richtig, dass in Bayern bisher trotz Einschränkungen Väter bei der Geburt dabei sein dürfen.

Was die Großeltern betrifft. Ich habe es genauso gehandhabt. Meine Eltern waren anfangs gekränkt. Sie sind nicht senil. Trotzdem habe ich das Gefühl, Sie umreißen das Thema gar nicht. Teils aus einer Schwierigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen (sie sind nicht dumm, aber trotzdem war das mit der Kurve für sie glaube ich nicht schnell begreifbar). Teils aus einer Hemmung sich umfassend zu informieren: wenn etwas Angst macht, versuchen meine Eltern dieses Gefühl zu vermeiden und befassen sich lieber mit anderen Themen (bestimmt eine Art der Traumabewältigung nach 2. Weltkrieg).
Zum Beispiel wird die Lage in Italien komplett ausgeblendet.
Aus diesen und folgenden Gründen gehen wir gerade trotzdem nicht hin:
1. Der Tod wird kein glücklicher im Kreis der Familie sein. Weil sie sich damit eben nicht befassen, können meine Eltern das nicht wissen. Ich will das Ihnen, mir und unserem Kleinen nicht zumuten, da beizuwohnen mit dem Wissen nicht alles mir mögliche beigetragen zu haben.
2. egal, wie viel Verantwortung jemand für sich selbst zu übernehmen bereit ist: in einem Kind und Enkelkind wird es m.E. mit hoher Wahrscheinlichkeit psychische Spuren hinterlassen, den Großeltern vielleicht den Tod gebracht zu haben. Ich finde die Vorstellung von Sterbehilfe oder lebenserhaltende Maßnahmen einstellen bei den eigenen Eltern schon schwer, selbst wenn sie leiden. Nun noch meinen soweit fitten, aber alten und vorbelasten Eltern Corona mitbringen, möchte ich nicht.

Langsam ändert sich aber zum Glück auch etwas die Haltung meiner Eltern, weil die Straßen leerer werden und durch Gespräche mit dem Apotheker Ihres Vertrauens.

Liebe Grüße und alles Gute!

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Daffy am 21.03.2020, 10:05 Uhr

> Was sagte unsere Nachbarin? Sie würde lieber glücklich, im Kreise ihrer Liebsten, in wenigen Monaten sterben als einsam und alleine noch viele Jahre zu leben. ICH VERSTEHE SIE!

Geht mir genauso. Und die meisten, die hier so vernünftig und gesellschaftstragend schreiben, haben ihre Kinder, oft auch einen Partner, täglich um sich (man könnte auch da Ansteckungsrisiken sicher minimieren - keine gemeinsamen Mahlzeiten, nur ein Elternteil kümmert sich um (kleine) Kinder, getrennte Schlafzimmer...). Aber da gibt es ein Maß, man kann ja nicht übertreiben...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich als Ü60-Jährige diese Art der ´Fürsorge` verzeihen würde. Zu den Schuldgefühlen - in vielen Fällen wird man nicht sicher wissen, wer genau einen angesteckt hat, gerade mit steigender Fallzahl. Wobei ich nicht weiß, was an ´Lebensqualität statt -quantität` so schwer nachvollziehbar ist; jeder lebt bis zu einem gewissen Grad nach dem Prinzip (ansonsten hat man sich schon vorher in den eigenen vier Wänden eingeigelt und galt als krank), Raucher/Motorradfahrer... noch ein bisschen mehr.

Zwischen state-of-the-art moderner Intensivmedizin und elend daheim verrecken lassen gibt es noch Möglichkeiten - hätte ich gehofft. Palliative Medikation, notfalls (nach Einweisung) durch die Angehörigen, damit es weniger personalintensiv ist. Das hat Risiken, natürlich - ist aber in den meisten Ländern, die personell und technisch unter unserem Niveau sind, Alltag.

Nur am Rande, eine Bekannte hat mir vor einer Woche mit leuchtenden Augen erzählt, dass die Schwiegermutter mit all ihren Ansprüchen und Macken nicht mehr im Heim besucht werden darf. Sie konnte ihr Glück gar nicht fassen. Ich werde mich hüten, da einen Stein zu werfen, würde aber wetten, dass das kein Einzelfall ist.

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Antwort von Luna Sophie am 21.03.2020, 10:05 Uhr

Ja, ich verstehe jede Großmutter und jeden Großvater, die ihre Enkelkinder sehen wollen.
Und ich gehe davon aus, dass die meisten klar denken können.

Ob irgendjemand die wirkliche Gefahr dieses Virus einschätzen kann, bezweifle ich.

Es geht aber nicht nur um die Großeltern, es geht auch um die Enkelkinder und um die Eltern.
Aktuell gibt es junge Menschen, die schwer an dem Virus erkrankt sind und auf Intensiv liegen.

Großeltern können vielleicht mit dem Gedanken leben, dass sie selbst sterben.
Könnten sie auch damit leben, dass sie vielleicht die Mutter oder das Enkelkind selbst anstecken und aus der Ferne zusehen, wie diese sterben?
Besuch ist auf der Intensiv (bei Corona) sehr wahrscheinlich nicht erlaubt.

Keiner weiß, ob er wirklich fit und gesund ist.
Dieser Virus ist schon Tage, Wochen vor Erkrankung ansteckend.
Es gibt Berichte, dass Kinder positiv getestet sind, selbst gar nicht krank und doch andere anstecken.

Ich mag nicht damit leben wollen, durch meine Fahrlässigkeit die Großeltern oder andere ältere Menschen anzustecken (vielleicht sogar in den Tod zutreiben).


Ich weiß wie es ist ein Kind an einer schweren Krankheit zu verlieren. Ich weiß wie es trotz intensiver medizinischer Hilfe röchelt, die Augen aufreißt.
Wie es krampft, wie es kämpft.
Trotz Schmerzmittel Schmerzen hat.
Ich weiß auch, dass die starken Schmerzmittel und Medikamente sehr viel Leid verhindert haben.
Ich möchte niemals erleben, wie dieses sterben aussieht, wenn es keine medizinische Hilfe gibt.

Und es klingt vielleicht hart, aber ich als Mutter sorge für meine kleine Familie so gut ich kann. Ich schütze sie, wenn es sein muss auch vor den Großeltern.
Meine Kinder, besonders die Kleinen können nicht einschätzen was gefährlich sein kann.
Sie lieben ihre Großeltern, sie fehlen ihnen.
Und ja, unter diesen Virus leiden viele ohne selbst erkrankt zu sein.

Aber dieses kleine Leid ist niemals so schlimm, wie das große.

Egal was wir machen, jemand der gestorben ist, ist für immer weg.
Lebt nur noch in der Erinnerung.

Nutzt die moderne Technik, da gibt es heute doch viele Möglichkeiten.


Wenn ich an die Weltkriege denke, da wussten Eltern und Großeltern über Monate gar nichts.
Es gab keinen Kontakt.
Im Vergleich haben wir es heute richtig gut.

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Eine gute Lösung!

Antwort von Löwenmädchenmama am 21.03.2020, 10:06 Uhr

Das tut mir sehr leid, das deine Mutter so krank ist!
Ich finde du hast das gut gelöst!
Vielleicht muss man generell viel individueller auf die einzelnen Situationen eingehen. Wenn Familie x zum Beispiel gut auf dich aufpasst ( nicht unnötig raus gehen, Abstand halten, etc) und Oma x auch dann spricht dich überhaupt nichts dagegen auch zu sehen weil nichts übertragen werden kann.
In einem Unterforum schrieb jmd das sie nur noch mit der Oma spazieren gehen und Abstand halten, ich finde das eine gute Lösung, so erlebt die ins ihre Enkel ohne sich oder jmd anderen in Gefahr zu bringen.
Ich glaube mich triggert auch einfach die Art bzw der "Ton" alla du darfst deine Enkel nicht mehr sehen weil du ja nicht selbst entscheiden kannst, man müsste vernünftig miteinander eine Lösung suchen die, die psychische Gesundheit nicht außen vor lässt!

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Löwenmädchenmama am 21.03.2020, 10:13 Uhr

Ich habe es bei Wolfsfrau schon geschrieben, ich verstehe (fast alle) wie Gedankengänge, ihr habt mir den Argument bzgl Belegung von Betten recht, man darf nie aus Egoismus das gesellschaftliche wohl aus den Augen verlieren, da stimme ich euch voll zu! Aber es könnt doch immer auf das wie an! Gibt es nicht Wege sich zu sehen ohne sich zu gefährden? Sei es ein gemeinsamer Spaziergang auf Abstand, oder ein sich sehen im Garten?! Mir ging es um diese extrem bevormundende Art "Du darfst deine Enkel nicht sehen weil das gefährlich ist, Punkt!" Oder "deine Sorgen will ich haben" ...

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Ankaba am 21.03.2020, 10:37 Uhr

Ich finde, Du hast insofern recht, dass zu wenig differenziert wird. Besuche von den Großeltern wurden hier auch breit diskutiert. Die Oma wollte das „Risiko in Kauf nehmen“, hatte sich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht klar gemacht, dass so ein Verhalten schlicht unsozial wäre (Stichwort Bettenbelegung und Weiterverbreitung). Man solle bloß Zuhause bleiben hört man nun überall. Das ist zum Großteil auch richtig, aber das Problem besteht nicht darin, dass einzelne Personen oder Kleinfamilien in weitläufigem Gebiet Spaziergänge unternehmen. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass auch nur ein Virologe sagen würde, es bestünde ein Problem, wenn Oma mit zwei Metern Abstand nebenher läuft. Man kann sicher sagen, ein Problem entstünde dann, wenn alle sich dieses „Recht“ rausnehmen würden. Ob das nun wirklich so ist, hängt aber sicherlich auch von den örtlichen Gegebenheiten ab (Städter müssen sich nunmal erheblich mehr einschränken, als die Landbevölkerung). Was ich sagen möchte ist, dass man trotz aller empfohlenen Verhaltensweisen und Regeln nicht außer Acht lassen sollte, dass jeder Sachverhalt unterschiedlich ist und sich nicht immer pauschal sagen lasst, es bestünde nur eine mögliche Verhaltensweise, die ausschließt, dass man sich unsozial verhält.

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Re: Eine gute Lösung!

Antwort von wolfsfrau am 21.03.2020, 10:49 Uhr

Nichts ist so wichtig, wie das miteinander.
Wenn ich Großeltern habe, die keinerlei Vorerkrankungen haben und das risikoreiche Alter knapp erreicht haben, wenn ich sowieso in einem Haushalt lebe, dann finde ich es ok.

Habe die Tage gelesen, dass Großeltern den Enkelkindern via Skype vorlesen und sie Kinder erzählen, was sie so den Tag über machen. Ist auch eine schöne Idee.

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Du hast ja recht

Antwort von Reh77 am 21.03.2020, 10:49 Uhr

Es mag mit älteren Enkeln auch funktionieren.

Aber wie erkläre ich 1 jährigen, sie dürfen nicht zu Oma und Opa laufen und sie umarmen, auf ihrem Schoß sitzen. …
Selbst 5 oder 6 jährige, halten sie sich daran?

Wir telefonieren viel.
Schicken Bilder und Videos.

Ich selbst habe Vorerkrankungen, die Großeltern auch.
So schwer es auch ist, Abstand, Rücksichtnahme

und die jetzt Angeordneten Maßnahmen sind eine große Chance Menschenleben zu retten.


Denn irgendwann werden nicht nur alle Plätze in den Krankenhäusern belegt sein, es wird kein medizinisches Personal mehr da sein.
Und auch die Medikamente werden knapp.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Häsle am 21.03.2020, 11:06 Uhr

Natürlich könnte man sich im Freien mit Abstand sehen. Das würde auch niemanden unnötig gefährden.

Wir sehen meine Schwiegereltern im Garten oder von Fenster zu Fenster. Sie wohnen nebenan, und der Weg zu ihrer Haustür gilt jetzt als Grenze. Das ist für die Kinder (und die nicht immer mitdenkende Oma) gut nachvollziehbar.

Meine Eltern werden wir in der nächsten Zeit nicht sehen. Sie wohnen 60 km entfernt und normalerweise besuchen wir sie jedes Wochenende. Zusätzlich schlafe ich normalerweise zwischen Früh- und Nachtschicht und manchmal nach der Nachtschicht, wenn ich zu müde bin zum Heimfahren, bei ihnen. Also ca. 2-3 Mal pro Woche.

Mein Mann und ich haben die Entscheidung für uns und unsere Kinder getroffen, dass wir Abstand zu den Großeltern und auch Tanten/Onkels/Cousinen/Cousin halten werden. Wir sind berufsbedingt gefährdeter uns anzustecken als viele andere Menschen und wollen nicht schuld daran sein, dass jemand krank wird. Wir verbieten uns und unseren Kindern (5 und 14) den Kontakt nach außen. Sonst niemandem.

Meine Eltern sind ziemlich fit und haben immer noch keine Angst vor einer Ansteckung. Sie akzeptieren unsere Entscheidung aber. Wenn sie ein Treffen trotzdem "erzwingen" wollten, müssten sie herkommen. Ich würde sie auch reinlassen, da es dann wirklich zu 100% ihre aktive Entscheidung wäre und ich ansich für meine Kernfamilie keine große Angst vor Ansteckung habe. Aber dafür sind sie dann doch zu verantwortungsbewusst. Sie versuchen ja auch hauptsächlich, die Ansteckungsgefahren für Schwächere zu minimieren, und bleiben deshalb wie jeder intelligente, empathische Mensch von anderen weg.

Die Schwiegereltern bräuchten bloß zu uns rüber kommen, wenn sie ein Problem mit unseren Regeln hätten. Aber sie waren sichtlich erleichtert, dass sie nicht die "Bösen" sein und ein Verbot aussprechen mussten. Sie haben auch das Einkaufsangebot gerne angenommen. Mein Schwiegervater ist lungengeschädigt und hat wirklich große Angst vor einer Ansteckung.


Das ist jetzt meine privilegierte Sicht, als gesunder Mensch ohne große Sorgen bzgl. Finanzen und Arbeitsplatzverlust. In meiner Familie herrscht größtenteils Frieden, jeder versucht, dem anderen die Situation leichter zu machen. Natürlich haben auch wir Problemchen, und ich finde, es darf auch jeder schimpfen und jammern. Aber eigentlich geht es uns vergleichsweise sehr gut.

Andere Leute haben zur Zeit hingegen richtige Ängste und Sorgen. Um ihre eigene Gesundheit, die ihrer Liebsten, und auch finanzieller Art. Familien, in denen es vorher schon kriselte, haben es jetzt richtig schwer. Manche Leute können "unser" Genörgel einfach nicht mehr hören und reagieren darauf. Aus ihrer Sicht nachvollziehbar, aus "unserer" Sicht uU übertrieben. Aber das sollte man im Hinterkopf haben.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Muts am 21.03.2020, 11:40 Uhr

"Was sagte unsere Nachbarin? Sie würde lieber glücklich, im Kreise ihrer Liebsten, in wenigen Monaten sterben als einsam und alleine noch viele Jahre zu leben. ICH VERSTEHE SIE!"


Ja, das verstehe ich auch, aber genau das ist das Problem ,wenn sie den Corona Virus erwischt, wird sie eventuell einsam qualvoll ersticken und nicht friedlich im Kreise ihrer lieben versterben.

Das Thema jetzt ist, die Ausbreitung zu bremsen, damit wir nicht Zustände wie in Italien, im Elsass oder Spanien zu bekommen.

LG Muts

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von As am 21.03.2020, 12:35 Uhr

Ich schließe mich Memory an.
ICH finde erschreckend, dass Leute, die nicht senil sind, nicht kapieren, worum es eigentlich geht.

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von casey am 21.03.2020, 12:50 Uhr

Das mit denn luxuspeoblem habe ich geschrieben und ja das ist es doch auch wenn du die aktuelle Lage einigermaßen richtig einschätzen kannst.

Oder denkst du irgendjemanden in Italien Spanien Frankreich China oder sonst wo interessiert sich grade für sowas? Nein, weil die Lage ernst ist und es bei denen schon angekommen ist und wenn hier das massensterben beginnt kommt es auch bei dir an

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Re: Was MIR am meisten Sorgen macht!:

Antwort von Brummelmama am 22.03.2020, 7:10 Uhr

Ich verstehe, was du meinst. Ich habe durchaus Mitgefühl für die Ängste und Sorgen einer Schwangeren oder ich kann verstehen, warum manch Älterer sich bevormundet fühlt. Wir haben in unserem Land viele Freiheiten - keiner will die missen aber hier geht es darum, dass unser Land überlebt, und zwar in vielen Bereichen. Es geht nicht darum, was ich denke, sondern darum, dass wir weniger Tote zu beklagen haben wie beispielsweise Italien. Ich fühle mich nicht bevormundet in keinster Weise.
Ich bin stinksauer, wenn mir eine Mutter, die Lehrerin ist und eine Schule leitet, von Sozialkontakten faselt und Schlafbesuche befürwortet und bin froh, dass ein Herr Söder in Bayern aufsteht und ganz klare Vorgaben trifft. Mir kommt eher der Gedanke, dass manch einer nicht gelernt hat, sich an Regeln zu halten oder aber neue Dinge auch mal zu akzeptieren. Alleine wieviel Gejammer wegen der Kinder man hört. Ja, Kinder können anstrengend sein und ja, man ist auch mal genervt aber dies war ja eine bewusste Selbstentscheidung von uns und keiner hat uns versprochen, dass alles so wie in den letzten Jahren weiter funktionieren wird und ja, ich hoffe, dass wir alle gut durch diese Zeit kommen.

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