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Geschrieben von Hase67 am 13.03.2022, 9:20 Uhr

Und was, wenn das doch alles zu wenig ist?

Danke, dass du von der Situation in Polen erzählst. Ich habe wegen meiner Sprachkombinationen leider nicht so viele Überschneidungen mit Kollegen, die mit osteuropäischen Sprachen arbeiten, etwas engeren Kontakt habe ich nur zu zwei polnischen Kolleg*innen, die schon lange in Westdeutschland leben.

Ich hatte aber letzte Woche eine Reportage über Moldawien auf dem Tisch, wo glasklar wurde, dass man dort schon lange damit rechnet, "die nächsten auf der Liste zu sein". Dort ist der Ansturm auf den Standesämtern im Moment auch riesig, weil alle ihre Papiere aktualisieren und sich auf den Ernstfall vorbereiten, Notfallkoffer packen, Kontakte im Westen klarmachen.

Das erste Mal mit der Angst vor der Wiedervereinnahmung durch Russland so richtig konfrontiert wurde ich bei unserem Aufenthalt in Riga, da war gerade die 100-Jahr-Feier der Unabhängigkeit, und es gab mehrere Ausstellungen zum Thema, auch zur Rolle von Lettland als Sowjetrepublik. Ich war beschämt, darüber so wenig zu wissen (auch über die Rolle der Wehrmacht in Riga, das Judenghetto und den Holocaust in Riga), und habe andererseits auch mit der Härte und dem Fatalismus gefremdelt, der einem entgegenschlug, wenn man sich mit den Letten an den Informationsständen unterhalten hat. Auch die postsowjetische Tristesse abseits der touristisch aufgehübschten Innenstadt und Jugendstilviertel hat mich ziemlich betroffen gemacht. Ich weiß definitiv viel zu wenig über Osteuropa, deshalb danke für deinen Einblick in die Situation in Polen.

 
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