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Geschrieben von Sternspinne am 25.10.2011, 12:16 Uhr

Musik in der Schule

An der Schule meines Jüngsten wird viel Wert auf Musik gelegt.
Ist ja auch in Ordnung.

Seit der ersten Klasse spielt die ganze Klasse erst Sopranblockflöte, später dann Altflöte.
Seit der 4.Klasse gibt es ein Klassenorchester. Dort dürfen die Kinder, die ein anderes "Orchesterinstrument" gut spielen, ihr eigenes Instrument spielen, die anderen müssen Altflöte spielen.

An sich klingt die Idee gut, ursprünglich dachte ich auch, wenn sie da rein wachsen und alle müssen, dann klappt das auch.

Tja, weit gefehlt.
Mein Sohn - inzwischen 6.Klasse - kann immer noch keinen vernünftigen Ton herausbringen, der Ansatz ist furchtbar, Noten kann er auch nicht. Zuhause üben ist eine Katastrophe, das habe ich inzwischen eingestellt, das bringt nur Stress.

Knackpunkt ist der, dass die Kinder mit den anderen Instrumenten ja professionellen Unterricht haben und sich das Instrument selber ausgesucht haben. Flöte wird im Klassenverband gespielt, also kein extra Unterricht.

In meinen Augen ist es eine Eitelkeit des Musiklehrers, der sich was beweisen will. Spricht man ihn darauf an, hat nur das eigene Kind ein Problem. Er beruft sich auf die Kinder, die nach Jahren (!) ein tolles Gefühl empfunden haben, wenn das ganze "Orchester" zusammen was aufführt.
Er glaubt wohl auch, dass der Flötenunterricht mit 36 Kindern professioneller Instrumentalunterricht wäre.

Ich finde, man kann jetzt eigentlich guten Gewissens sagen, "haben wir versucht, klappt nicht, wir lassen es wieder".

Wer hat noch gute Argumente, wie man dem Mann zumindest mal erklären kann, dass es manchen Kindern einfach nicht guttut bei so einem Geschrappel mitzufiepen, was anderes ist es nicht.

Ich merke auch, wie mein Sohn sich völlig von dieser Art Musik und Musikinstrument entfremdet, er will damit nie wieder was zu tun haben. Das ist auch schade, denn Musik kann ja auch Spaß machen. Er spielt übrigens Schlagzeug, das darf da natürlich nicht mitspielen.

Ach ja, ich sehe es übrigens nicht ein, privaten Unterricht zu finanzieren, abgesehen davon weigert sich mein Sohn auch komplett.

 
11 Antworten:

Re: Musik in der Schule

Antwort von Sakra am 25.10.2011, 12:22 Uhr

genau das was du hier schreibst, sagst du diesem möchtegernorchesterleiter.

mein kind hätte auch keine freunde an diesem zwangsmusikunterricht und ihr seid nicht verpflichtet, eurem sohn das *einzuprügeln*.

das ist ein freiwilliger zwang, mehr nicht.
nicht jedem ist musiklität in die wiege gelegt und das finde ich auch gut so.
ihr habt es mit guten gewissen versucht, es hat nicht funktiniert und dabei sollte es auch gut sein.

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Re: Musik in der Schule

Antwort von bine+2kids am 25.10.2011, 12:44 Uhr

Also erschreckend ist doch, dass er nach 6 Jahren immer noch keine Noten lesen kann. da muss doch der Lehrer mal ran. Wenn ich die Note nicht kenne kann ich sie auch nicht spielen. Gererell hätte ich das bei uns gerne gesehen, nur wer zahlt bei euch die Altflöte? Die wird ja auch nach dem Bassschlüssel gespielt, den muss man ja auch kennen. Was sagen denn die anderen KInder, vielleicht ist es doch eher ein Problem deines Sohnes?
Gruss Sabine

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Re: Musik in der Schule

Antwort von Sternspinne am 25.10.2011, 12:54 Uhr

Nun ja, es ist schon auch auf jeden Fall ein Problem meines Sohnes. Er ist halt gar nicht motiviert. Und es ist ja schon komisch, dass es nicht voran geht, es keinem auffällt usw.
Und ich sehe es nicht als meine Aufgabe, ihm die Griffe und Noten beizubringen.

Bei den anderen ist es unterschiedlich. Viele spielen ja ein anderes Instrument und sind vergleichsweise zufrieden. Andere haben nebenher Unterricht. Wieder anderen fällt es einfach leichter. Und es gibt sicher welche, denen es ählich geht, die aber nichts sagen, weil es eben Pflicht ist.

Die Frage ist doch, ob es Sinn macht mit so vielen Schülern ein scheinbar "qualifiziertes" Orchester aufzuziehen, und das auch noch zwangsweise. Und ob es grundsätzlich möglich wäre, jeden dazu zu verdonnern, flöte spielen zu können. Und ich denke, das geht eben nicht.

Die Altflöte wurde von allen angeschafft, mein Sohn hat meine alte Flöte genommen. Man spielt übrigens keinen Bassschlüssel, sondern Violinschlüssel, meinst du vielleicht Bassflöte?

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Re: Musik in der Schule

Antwort von wassermann63 am 25.10.2011, 13:15 Uhr

Wenn die Teilnahme am Orchester Pflicht, also im Lehrplan verankert ist, dann gibt es m.E. keine Alternative zur Teilnahme. Das heißt, dann muss er einfach teilnehmen. Ob gut oder schlecht, aktiv oder passiv, ist dann eine Frage des Pflichtgefühls des Kindes, was zugegebenermaßen oftmals nur gering ausgeprägt ist. Zumindest, wenn ich mir die hiesigen Pflichtgefühllevels zum Teil so anschaue ;-))

Das Problem mit der nicht vorhandenen Fähigkeit des Notenlesens ist wiederum schon gravierender, denn wenn so viel Wert auf das Musikalische gelegt wird, war es irgendwann einmal Teil des Unterrichtsstoffes, eben dieses zu erlernen. Außerdem ist es ja auch für das Schlagzeugspielen recht förderlich, Noten lesen zu können.

Was ich vollkommen verstehen kann, ist die Weigerung, privaten Zusatzunterricht bezahlen zu müssen. In einem solchen Fall ist es eher anzuraten, tatsächlich fehlende Grundlagen einfach zu Hause - zusammen mit Muttern als Co-Lehrerin - nachzuarbeiten.

LG
Jacky

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Re: Musik in der Schule

Antwort von Holzkohle am 25.10.2011, 13:36 Uhr

Wenn ein Kind keine Begabung für Instrumente hat oder für Musik (ich kann bis heute keine Note lesen, konnte aber wiederum sehr gut singen - auf den Instrumenten war ich eine absolute Niete!!!) dann IST das einfach so. So, wie Du es hier geschrieben hast, wurde ja auch von Sakra schon gesagt, würde ich es dem Lehrer ebenfalls sagen. Auch, dass eben durch die Misserfolge Dein Sohn keinerlei Interesse mehr zeigt, er hat es jetzt jahrelang versucht und ES KLAPPT HALT NICHT!!!!!! Wozu soll man ihn damit weiter "quälen", wenn es i hm keinen Spaß macht und man damit eher kontraproduktiv arbeitet.

Ich habe es neulich erst im Schulforum geschrieben. Mein Sohn ist ebenfalls auf einer musikorientierten Schule, er ist jetzt zweite Klasse und hat Flöte als Pflichtfach für das erste Halbjahr, im zweiten dann Keyboard. Auch wir haben ein Schulorchester mit jährlichen Aufführungen (sind dann Pflicht, wenn man sich ab der dritten Klasse für ein Instrument entscheidet) - GsD kommen ab der dritten Klasse interessantere (in meinen Augen) Instrumente dazu wie Gitarre oder auch Schlagzeug, was beides meinen Sohn total reizt.

Wir hängen nun an der Flöte. Noten lesen war für meinen Sohn gar kein Problem, er kann sie einem auch vorsingen, alles supi. Aber einen TON auf dem Instrument finden - geht gar nicht. Inzwischen (wir machen das jetzt erst seit August) macht sich hier großer Unmut breit. Wir sollen mehr üben. Das tun wir bereits, aber es klappt einfach nicht - mein Sohn hat einen Hass auf diese Flöte, das kann sich keiner vorstellen. Und je mehr wir üben sollen, desto schlimmer wird alles. Ich warte nur drauf, dass er das Teil irgendwann mal durch eine Kreissäge jagt.

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Re: Musik in der Schule

Antwort von Hase67 am 25.10.2011, 14:18 Uhr

Hi,

die Frage ist, wie viel Sinn es hat, den Musiklehrer zu bekehren. Für mich klingt es so, als ob da jemand wider besseres Wissen seine Methode krampfhaft durchboxt, auch Lehrer sind manchmal beratungsresistent.

Falls dein Sohn diesen Lehrer behält, sehe ich als einzige Möglichkeit für euch, dass ihr für euren Sohn ein passenderes Instrument aussucht. Flötenunterricht mit 36 Schülern halte ich persönlich für ganz großen Käse, zumal der Musiklehrer ja scheinbar auch weder die Lust noch das Einfühlungsvermögen hat, auf individuelle Eigenarten einzugehen.

Meine Tochter (ebenfalls musikalisch keine Leuchte) hatte in der Grundschule vier Jahre lang Flötenunterricht bei einer Musiklehrerin in der Kleingruppe (6-7 Schüler). Noten lesen konnte sie nach einem Jahr, und obwohl ihr das Rhythmus- und Melodiegefühl abgeht (was ich für talentbedingt halte), kann sie einfache bis mittelschwere Melodien spielen und ging auch nicht mit Bauchschmerzen in den Unterricht, geschweige denn, dass ich sie zum Üben geprügelt hätte.

Für mich ist das, was der Musiklehrer da macht, wirklich pädagogischer Kappes. Das wirst du ihm so aber nicht begreiflich machen können, deshalb würde ich versuchen, für mein Kind eine Alternativlösung zu finden.

LG

Nicole

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Re: Musik in der Schule

Antwort von Daja am 25.10.2011, 15:12 Uhr

Das ist ja wirklich sehr schlimm.

Mindestens genauso schlimm wie bei meinem Sohn. Der muss doch tatsächlich im Sport Turnen. Und das seit der ersten Klasse!!! Dabei will er doch eigentlich nur Fußball spielen. Das arme Kind hat schon einen richtigen Hass gegen Turnen entwickelt. Warum sieht der Sportlehrer nicht endlich ein, dass Turnen nicht gut für meinen Sohn ist??

So jetzt mal ohne Ironie:

Dein Sohn spielt im Musikunterricht Flöte. Er mag das nicht. Noten kann er nach 6 Jahren immer noch nicht, obwohl er selbst ein Instrument spielt. Tja, dann ist das halt so! Er kriegt eine schlechte Musiknote und muss ansonsten dadurch. Das Leben ist kein Wunschkonzert und er wird keinen bleibenden Schaden davontragen.


VG Daja

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Re: Musik in der Schule

Antwort von Hase67 am 25.10.2011, 15:52 Uhr

Genau, Augen zu und durch, nur die Harten kommen in den Garten *ironieoff*.

Ich glaube nicht, dass Sternspinne ihren Sohn als verkanntes Musiktalent sieht, das nur an der Unterrichtsmethode scheitert, aber - hier scheint es sich um einen Lehrer zu handeln, der eine Unterrichtsmethode mit Zähnen und Klauen verteidigt, die offensichtlich nicht sooo toll ist, wie er sie darstellt. Jetzt kann man sich damit abfinden und seinem Kind sagen: Tja, so ist das, musste halt durch! Aber man kann seinem Kind auch helfen, das Ganze weniger frustrierend zu gestalten.

LG

Nicole

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@ Daja und @ Hase

Antwort von Sternspinne am 25.10.2011, 18:00 Uhr

Tja, und genau da sehe ich eben einen Unterschied zwischen Mathe, Englisch, Sport und diesen Instrumentalunterricht.

Klar wird er vermutlich keinen Schaden davontragen, trotzdem ist deine Sicht sehr einfach. Wann darf man denn was unsinnig finden? Wann darf man sagen, das tut meinem Kind nicht gut?

Erstens werden die anderen Fächer - meistens - professionell unterrichtet. Ganz abgesehen von der Anzahl der Schüler, die sollte doch bei Instrumenten niedriger sein.
Und zweitens ist es eben was anderes, ob ich etwas lernen muß oder mich künstlerisch betätigen. Auch Sport kann ich in jeder Form "abliefern". Aber Musik im Orchester hat eben eine andere Qualität. Zumindest für mich.
Und um diesen Unterschied deutlich zu machen, deshalb frage ich hier nach Argumenten.
Und für mich macht es einfach keinen Sinn, im Gegensatz zu den anderen Dingen. Man wird durch so ein Geätze nicht musikalischer, während jede Art von Sport doch dem Körper guttut.

Und ich denke nicht, dass es zum Wunschkonzert gehört, wenn man auf die Unsinnigkeit dieses Faches hinweist.

Danke Hase, so sehe ich es eben auch.
Das Projekt soll bis zu Klasse 8 durchgezogen werden .
Wem bringt es was?
Ach ja, Noten gibts übrigens keine, das wäre mir in dem Fall gar nicht unrecht, das würde nämlich auf den Lehrer zurückfallen.

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Re: Musik in der Schule

Antwort von wickiemama am 25.10.2011, 19:13 Uhr

es kann doch für dein Kind jetzt keine Extrawurst geben...
Manche Kinder können in der 6ten Klasse immer noch kein Mathe die müssen aber auch mitmachen...

Manchmal muß sich halt auch ein Kind durchbeißen..

Was anderes ist es wennd die Teilnahme freiwillig ist, dann lass es sein, hat ja keinen Sinn...
Ist es aber "Pflichtfach" muß man da durch und halt sich mal hinsetzen und lernen....
Ich finde es allerdings erschreckend daß er nach so langer Zeit noch keine Noten lesen kann....
Allerdings würde ich mich als mutter da in der Pflicht sehen dies mit ihm zu üben (macht man ja in Mathe, englisch usw auch....) bzw ihn einfach dazu anzuhalten etwas Ehrgeiz zu entwickeln...

Ich finde solche Projekte eigentlich genial, Bei uns wird in der Realschule eine Bläserklasse angeboten, die ähnlich arbeitet... Und schon jahrelange Erfolge hat... aber da meldet man sein Kind ja bewußt an und findet das Konzept ja gut...
Wenn die Kinder keinen Spaß dran haben und die Eltern auch nicht dahinter stehen ist der Erfolg natürlich fraglich.. Von daher solltest du mal mit dem Musiklehrer sprechen ob es wirklcih Sinn macht bei deinem Sohn...

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Re: Andere Frage

Antwort von bine+2kids am 26.10.2011, 7:04 Uhr

Ist das eigentlich die einzige Klasse, in der das so läuft? Und wenn das nicht benotet wird, gibt es dann noch anderen Musikunterrricht? Falls das nur ein Furz im Hirn des Musiklehrers ist kann man ja auch mal mit der Schulleitung sprechen.
Aber ehrlich, dass er noch keine Noten lesen kann ist schon der Hammer. Das kann man echt verlangen, ist ja nur auswenig lernen, 1x1 muss man auch lernen. Ich finde schon, dass du ihm da mal Druck machen kannst.
Ich bin aber immer noch baff, dasss ihr eine Altflöte kaufen musstet. Was kostet die bei euch. Ein halbwegs gutes Instrument wird bei uns für 200 Euro angeboten.

Gruss Sabine

PS: Wenn du mit dem Lehrer geredet hast würde mich das Ergebnis sehr interessieren.

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