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Geschrieben von Benedikte am 05.05.2013, 8:24 Uhr

meine Lieblingsthemen

hallo joso,
es gibt einen gesellschaftlichen Grundkonsens, der besagt, dass ein Existenzminimum durch den Staat zu gewaehrleisten ist, Essen, Trinken, Wohnen, Krankenversicherung und gesellschaftliche Teilhabe. Und zwar OHNE Motivforschung, weswegen die von Dir genannte fleissige Mutter, der Drogensuechtige oder auch das arbeitsscheue Element alle ueber einen Kamm geschoren werden aus der Sicht des unterstuetzenden Staates.

Und die unterstuetzen wir, die wir arbeiten gehen und Steuern zahlen. Ich verstehe Dich wirklich gut, dass man in manchen Faellen die Faust in der Tasche ballt, denn manche Leute zu unterstuetzen, geht mir gegen den Strich. Es ging mir insbesondere so, als mich die arbeit eine zeitlang echt geschafft hatte. Ich habe nie 100 Stunden die Woche gehabt, aber wegen Ueberstunden und Fahrzeiten in Berlin oft lange Abwesenheitszeiten, so dass bei der Erledigung notwendiger Hausarbeiten, Garten, Versicherungs etc. zu wenig Zeit fuer Kinder, viel zu wenig fuer Mann und keine fuer mich blieb. Es war halt eine bestimmte Karrierestufe wo man sich das geben muss, ich bin froh, es getan zu habe und noch froher, dass es vorbei ist.

Habe in einen BEDEUTEND entspannteren Job gewechselt, was mich auch wieder mehr goennen laesst weil fuer mich mehr Zeit und Zufriedenheit bleibt.

Und es ist halt so, dass Staat nur funktioniert wenn alle mitmachen und die starken Schultern mehr tragen als die schwachen, also mehr abgeben. Wir hatten letztes Jahr durch erfreuliche Umstaende ein unglaubliches Bruttoeinkommen, aber mehr als des Durchschnittsbuergers Jahresverdienst an Steuern gezahlt. Unglaublich, denn onwohl es und natuerlich gut geht, sind wir nicht frei von Sorgen. Ein Familienurlaub zur Hochsaison mit sechs Leuten, und anders geht es nicht mit schulpflichtigem Mann und Kindern, reisst ein Wahnsinnsloch ins Portemonnaie, wenn ich dann an meine Steuern denke, das tut weh.

Vor allem tut es mir weh, wenn ausgerechnet die Leute, die selber nix beitragen, weil sie nicht, nur im Minijob oder schwarz arbeiten, nicht platt von der arbeit, sondern entspannt mit Kaltgetraenk in der Hand, profitierend weil sie sich unter jeder Einkommengrenze halten, dann gross den Mund aufmachen . Von daher, I can feel your pain.

Entbindet nicht von unseren staatsbiergerlichen Pflichten. Missbrauchsfaelle wirst Du auch nie verhinder koennen. Aber wie gesagt, ich habe meist schoene arbeitsatge, und dann kann ich mich dem gesellschaftlichen Grundkonsens beugen, dass keiner unter ein Minimum fallen darf.

Von daher, was andere auch schon schrieben, koennetst Du nicht weniger arbeiten? Dich selbsatendig machen? Hoer sich albern an , aber eine Klassenkamerdain hat mir das so erklaert, dass ihre arbeit im Krankenhaus aufgrund dieser Schichten enfach nicht familienkompatibel war, sie hat dann mit Freundinnen eine eigene Praxis aufgebaut und sagt, dass bei aller zusaetzlichen Verwaltungsrabeit sie so als Aerztin auch noch genug Zeit fuer die Familie hat. Denn nochmal, auch wenn ich nie soviel wie Du gearbeitet habe, unsere Ressourcen sind endlich. Und mein Ziel ist es, nicht ein paar Jaehrchen frueher als andere, sondern ein paar Jahre spaeter, bei bester Gesundheit, mit Ferienimmobilie mit Meerblick zu sterben.

Joso, wenns irgend geht, dann arbeite weniger ( und schlaf mehr!!!!!)

Benedikte

 
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