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Geschrieben von Amazing Woman am 23.02.2021, 7:12 Uhr

@ Leena wegen isländisch

Hallo Leena,

ich habe ja mitbekommen, dass Du so islandaffin bist.
Ich lese gerade ein Buch einer isländischen Autorin und frage mich, wie man diesen Buchstaben ausspricht, der aussieht wie ein kleines d, aber runder und mit dem kleinen Querstrich oben. Ich hoffe, Du weißt welchen ich meine.

Gruß AW

Ach ja, das Buch heißt "Die Eismalerin".

 
10 Antworten:

Du meinst ein ð ...

Antwort von Leena am 23.02.2021, 8:30 Uhr

Du meinst ein Ð / ð - das ist der 5. Buchstabe im isländischen Alphabet, allerdings gibt es kein isländisches Wort, das mit dem Buchstaben "eð" (gesprochen: eth") beginnt. Es handelt sich dabei um einen "stimmhaften Zahnkeuchlaut",

Außerdem gibt es noch das Þ / þ - das "þorn" (gesprochen: "þoddn") ist der drittletzte Buchstabe, ein "stimmloser dentaler Frikativ". Das þ kommt nur am Wortanfang vor - bzw. nur bei zusammengesetzten Worten auch in der Mitte, wenn das zweite/dritte... Wort mit þ beginnt.

Das ð spricht man im Prinzip wie ein englisches Th in "this", das þ wie ein Th in "Bath".

Viel Spaß noch mit der "Eismalerin"!

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Re: Du meinst ein ð ...

Antwort von Amazing Woman am 23.02.2021, 9:10 Uhr

Ja, genau. Den meine ich.
Ich danke Dir. Das Buch liest sich wirklich gut.

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Re: @ Leena wegen isländisch

Antwort von DK-Ursel am 23.02.2021, 10:05 Uhr

Hej!

Schon witzig, daß die Isländer dafür eben extra Buchstaben haben.
in DK gibt es das sog. "bløde d" (hat nichts mit blöd zu tun, obwohl man das als nicht englisch-sprechender Mensch dann auch denken kann! sondern blød heißt weich, also das weiche "d")
Dieses weiche d wird auch ähnlich wie das engl. weiche "th" ausgeprochen. Eine beliebte Sprachprüfung ist daher auch die leckere Nachtspeise "rote Grüße mit Sahne" = rød gröd med fløde" - hier werden alle "d´s weich ausgesprochen, also ähnlich dem engl. "th".

Da es aber auch das ganz normale d gibt, muß man schon eni bißchen raten oder lernen, wann was angesagt ist oder wann das d, wie sehr oft bei Buchstaben auf Dänisch, ganz stumm ist. - z.B. ist am Anfang eines Wortes das "D" immer normal oder eben hart.

Da ist es schon leichter, einen extra Buchstaben zu haben, der einem signalisiert: so heiße ich.
Ich finde die isländische Sprache ja sehr viel klangvoller als die dänische!

Gruß Ursel, DK

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Re: @ Leena wegen isländisch

Antwort von Grisu! am 23.02.2021, 11:54 Uhr

Fürs dänische 'weiche d' haben wir das ganz anders gelernt. Das hatte keine Ähnlichkeit mit th. Ist das nordjüdländisch? Das weiche D, so wurde es von unserer dänischen Dänischlehrerin erklärt, spreche man wie ein L, aber mit der Zunge nicht am Gaumen, sondern unten. Das ergibt dann einen Würglaut. Jemand meinte mal, dass dänisch richtig ausgesprochen würde, wenn es so klänge, als müsse man sich gleich übergeben.

Wenn in manchen Landteilen Dänemarks das weiche d wie th ausgesprochen wird, würde das zumindest erklären, wieso manche meinen, dänisch würde zum Lispeln anregen.

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Re: @ Leena wegen isländisch

Antwort von DK-Ursel am 23.02.2021, 13:34 Uhr

Hej Grisu!

Ja, so eine - für mich eher akademisch anmutende - Erklärung kann man natürlich abgeben, aber mal ehrlich: das bekommt doch kein Tourist, nicht einmal viele, die hier wohnen, hin?
ich kann umgekehrt genauso erklären, wie man das dt. "Z" und das weiche "s" im Gegensatz zum (wie im dän. scharfen) "S"ausspricht - das geht beiden meisten meiner Kursteilnehmer ebenso daneben - uns ganz ehrlich: SOWAS ist nie das größte (Ausprache)Problem.
In seinen Dänischkursen hat mein Mann seinerzeit sich auch zufrieden damit gestellt, daß die, die in seine Kurse kamen, das "weiche d" wie das engl .weiche "th" aussprechen. Dann ist schon viel erreicht, denn viele Deutsche schaffen DAS ja auch nicht - auch nicht im Englischen, weder scharf noch weich.
Und ich möchte auch bezweifeln, wenn nicht gar bestreiten, daß da keine Ähnlichkeit mit dem engl. "th" sei bzw, man die im Dän, wirklich als Fremdsprachen-Lerner hört.
Das ist sehr weit hergeholt und für mindestens Touristen,aber auch viele, die hier leben und arbeiten, sicher mehr als Feinheit, genau wie ich im Deutschunterricht dann meinen Schwerpunkt auf GANZ andere wichtige(re) Punkte legen, die weitaus wichtiger für das allgemeine Verstehen sind.
Aber daß Ähnlichkeit (übrigens auch zu Leenas Erklärung für das Isländische, das sicher die des Isländischen mächtigen Dänen ebenso aussprechen wie ihr blødes d,( besteht, zeigt ja auch die Lautschrift.

Laut dän. Sprach-Anweisung: https://sproget.dk/temaer/udtale/bogstaver-og-lyde

[ð] - snævrest luftpassage mellem tungeryg og den midterste del af ganen (palatal) (der dannes ingen støj ved [ð], men lyden kaldes i traditionen alligevel for en hæmmelyd), fx mad.

Sich diese Seite genau anzusehen zeigt schon, daß man beim Lernen der Aussprache zumindest für uns Europäer oder auch nur die, die wie wir auch aus einer germanischen Sprache kommen, solche Erklärungen kaum braucht. Mag sein, für Araber, Syrer etc. ist das dann wieder anders. Ob und wie die das hinkriegen, ist ja auch wieder eine andere Frage. Asiaten (und Engländer) haben IMMER Probleme mit den Umlauten etc. Da halte ich mich dann auch nicht mit solchen Kleinigkeiten aus, zumal sowohl die dt. als auch die dän. Sprache auch in der Aussprache weitaus größere Herausforderungen zu bieten haben.

Nochmal zu den Ähnlichkeiten, hier also die Lautschrift für das englische weiche "th":
Laut dt. Wikipedia:
Stimmhafter th-Laut“, d. h. stimmhafter dentaler Frikativ [ð], wie in engl. „the“, „that“, „clothing“, „father“.

Das Kennzeichen für den Laut ist dasselbe, und es ist ja auch das, was im AP als Buchstabe erfragt wird..


Ich kann keinen nordjütländischen Dialekt, daher enthalte ich mich da jeglicher Beurteilung, ob die das "d" nochmal anders aussprechen.
Verstanden wird man mit dem Dänisch, das wir hiersprechen, überall - bislang hatte sogar ich mit sicher deutschem Akzent keine Probleme dabei.

Und zum Lispeln lädt das ganz sicher nicht ein, das habe ich auch noch nie jemanden sagen hören.
Dann müßte man DAS ja noch viel mehr von der engl.Sprache sagen, und auch da habe ich so einen Kommentar noch nie gehört.

Egal wie - Hauptsache Du sprichst es eben nicht wie ein hartes, stimmloses "D" - und wie gesagt, um verstanden zu werden, muß man ganz andere Hürden überspringen als genau diese hier.

Gruß Ursel, DK

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Re: @ Leena wegen isländisch

Antwort von Grisu! am 23.02.2021, 14:26 Uhr

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Ursprünge für das bløde d und die th ähnlich sind. Da habe ich keine Ahnung - und ja, Lautschriften nutze ich auch nicht so viel.

Mir wäre es nur nie in den Sinn gekommen, das bløde d mit th zu vergleichen. Es hört sich für meine Ohren nicht so an, ist tatsächlich für mich eher L ähnlich, auch wenn die Dänen dann gekräuselte Fußnägel bekommen. Beim th, egal welcher Art, komme ich mit der Zunge vorne an die Zähne, beim bløden d nicht - ich würde aber natürlich niemals behaupten, dass ich es perfekt aussprechen kann.

Mich würde jetzt natürlich brennend interessieren, ob es beim Isländischen, so wie ich es auch mal gelernt habe, th sind oder bløde d - vielleicht sind meine Ohren aber auch kaputt, dass ich da einen Unterschied höre, auch wenn die Lautschrift wohl gleich ist...

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Re: @ Leena wegen isländisch

Antwort von DK-Ursel am 23.02.2021, 15:23 Uhr

Ich liebe Sprachdiskussionen, wie Du evtl. schon manchmal festgestellt hast. Von daher steige ich ja auch mit Genuß hier ein
Ich fürchte nur , die Frage nach dem dänischen und isländischen Zusammenhang kann ja nur jemand wirklich beantworten,der beide Sprachen gut spricht - und sich bestenfalls auch über die Zusammenhänge klar wird, denn auch das tut nicht jeder (Muttersprachier).

Da Du es ja ganz anders gelernt hat, anscheinend auch von jemandem, dem diese Aussprache enorm wichtig war oder in einem Zusammenhang, wo das wichtiger als im Alltagsleben war, ist es ja auch klar, daß Du das nie anders machen würdest.
Allgemein jedoch liegen eben die Tücken in der dänischen Aussprache ganz woanders als just darin, ob man das bløde d so wie Du oder als engl. weiches th ausspricht.(was ja wie erwähnt auch nicht jeder Deutsche kann).

In all den Jahren, die ich hier wohne, hat mich noch nie jemand darauf angesprochen, wohl aber bei anderen Aussprachefehler gestutzt oder gar mit einem dicken ? reagiert. Auch von dt., endlichen oder anderen ausländ. Bekannten/Freunden hier hab e ich noch nie gehört, daß sie darauf angesprochen wurden,aber okay, das haben wir auch nie thematisiert - wir werden verstanden, oftauch gerade anfangs noch für unser gutes Dänisch gelobt, also ist es ja okay.
Man kämpft halt dann auch lieber mit den Tücken,die einem fremder als dies sind, die mehr zu Mißverständnissen oder gar Unverständnis führen. Und die sind je nach Ausgangspunkt = eigene Muttersprache ja oft sehr unterschiedlich.

Für mich selbst kan nich das eben sagen, da ich schon sehr lange hier lebe, mit zahllosen Menschen zusammentreffe, in KIGA, Schule, Chor im Vorstand saß/sitze, bei Behörden in verschiedensten Zusammenhängen vorspreche/vorgesprochen habe, Kurse durchführe (wo ich die Grammatik mind. für Anfänger auf Dänisch erkläre), Bewerbungsgespräche, Literaturdiskussionen, Arztbesuche, etc. und natürlich ein Privatleben habe - kurz, in all den vielen Jahren, in denen ich hier ein stinknormales Familien- und Berufsleben geführt habe mit vielen Aktivitäten, hat noch nie jemand mein "blødes d" kritisiert oder die Wörter deshalb nicht verstanden; und da waren ja alte wie junge Menschen - kurz, auch alle Gruppen undBevölkerungsschichten von baby bis 99 (alteTante meinesMannes) dabei, die mich verstanden.
Wohl aber hat mich sogar meine damals noch kleine Tochter seinerzeit korrigiert, weil ich kaffe eher deutsch aussprach, oder der Kassenjunge nicht verstanden, als ich ihm erklärte, 3 Stangen Porrer im Wagen zu haben oder am Anfang meiner Kursgeschichte eine Teilnehmerin meine Aussprachen von "regler" nicht verstand (was allerdings alle anderen in großes Staunen versetzte).
Was zeigt, daß es ganz andere Probleme gibt als just, ob wie man das "bløde d" ausspricht., Und DAS sind ja immer noch nicht die echten Tücken, oder?

Von daher sehe ich keinen Grund, den Leuten, die Dänisch - meist ja auch nur für den Reisegebrauch - lernen wollen, mehr Zungenakrobatik abzuverlangen als nötig.
Die Erklärungen sowohl in englischen als auch dänischen Laut- oder Aussprachebüchern lesen sich ja wie so manche Gebrauchsanweisung schwieriger als sie letztendlich in der Praxis sind - so ist das sicher auch mit dem dt. "Z", das dennoch kaum ein Däne hinbekommt oder anderen Buchstaben, die sie eher dänisch aussprechen.
Und da ist mir die simple,aber richtige Aussprache des deutschen "A" auch viel wichtiger als das "Z", denn beim "A" verfälscht sich deutlich mehr der Sinn oder das Verständnis wird erschwert als beim Z, das durchaus zu Mißverständnissen, aber eben eher selten, führen kann.

Wie gesagt, keiner nicht mal meine kritischen Kinder ,haben je mein "blødes d" beanstandet oder nicht verstanden ,von daher denke, ich, die engl. Erklärung reicht für Otto Normalverbraucher allemal..
Es will ja niemand in ein Linguistikstudium einsteigen, nur weil er sich im Urlaub mit ein paar Brocken verständigen können will.

Darf ich fragen, was Dich zu einem so intensiven Studium der nordischen Sprachen bewegt hat?

Gruß Ursel, DK

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Hörbeispiele ð / þ im Isländischen

Antwort von Leena am 23.02.2021, 17:35 Uhr

Bei dict.cc kann man sich, wenn man auf das Lautsprecher-Symbol vor dem Wort geht, auch die Aussprache anhören, teilweise von Computer-Stimmen (die sind meiner Erfahrung nach in kritischen Fragen gerade nicht hilfreich), teilweise aber auch im Original von Isländern gesprochen:

Einmal "ð" in "með": https://deis.dict.cc/?s=me%C3%B0
Einmal "þ" in "Þingvellir": https://deis.dict.cc/?s=%C3%9Eingvellir&failed_kw=%C3%BEingveliir

Du kannst ja mal reinhören, wie das für Dich klingt, Grisu!.

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L-Würgelaut

Antwort von Leena am 23.02.2021, 17:44 Uhr

Deine Beschreibung mit dem "wie ein L mit der Zunge unten = Würgelaut kurz vor dem Übergeben" erinnert mich im Isländischen eher an das Doppel-L, wenn ich Deine Beschreibung richtig verstehe.

Beim isländischen "ll" hat man jedenfalls so eine Zungenverrenkung mit breitem Mund, hilfsweise so eine Art "tl" oder "dl", breit gesprochen, aber eigentlich mit so einem "Klicken". (In bíll = Auto oder "allir" = alle, aber da finde ich bei dict.cc gerade kein Wort, da nicht nur eine Computer-Aussprache zum Anhören hätte.)

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Re: @ Leena wegen isländisch

Antwort von Carmar am 24.02.2021, 23:27 Uhr

http://www.frodur.de/

Da kannst du dir jede Menge Islandpferdenamen anhören.

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