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von Leena  am 13.05.2011, 8:43 Uhr

Kind und Karriere - eben nicht lockerleicht vereinbar (M. Käsmann)

In der Zeitung las ich gestern unter der Schlagzeile "Ich war nicht immer eine gute Mutter!" einen Bericht über Margot Käsmann, indem sie sagte, dass es eben NICHT lockerleicht ist, Kind und Karriere miteinander zu verbinden, und die hochgelobten Vorbilder das auch nicht ohne Verluste auf beiden Seiten schaffen. Für mich war die Grundaussage von Frau Käsmann, dass man eben nicht so tun darf, als ob da alles überhaupt kein Problem sei, und wenn eine Frau dann konkret Probleme habe, da liege das eben nicht daran, dass sie versage, sondern eher daran, dass die Erwartungshaltung zu hoch und im Normalfall zu unrealistisch ist.

Aber wenn ich mir anschaue, was in den Zeitungen steht, oder z.B. auch hier auszugsweise bei Spiegel.online - dann wirkt das irgendwo doch anders und der Fokus liegt eben doch auf "bäh, was war die für eine schlechte Mutter!" und "bäh, die hat geflunkert" (wobei ich nicht weiß, wann ich das Wort "geflunkert" das letzte Mal aktiv genutzt habe).

Im übrigen bin ich eindeutig der Meinung, mit ihrer Kernaussage hat Frau Käsmann durchaus recht! (Allerdings müssen wir das nicht nur unseren Töchtern nicht vormachen, dass alles mit Leichtigkeit ginge, sondern auch unseren Söhnen, schließlich haben Kinder in der Regel Mütter und Väter.)


' "Ich war nicht immer eine gute Mutter!"

Lässig Kind und Karriere unter einen Hut bringen - das leben Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, gern vor. Doch selten funktioniert das wirklich. Margot Käßmann gibt nun zu, dass sie mit der Doppelrolle durchaus überfordert war und oft flunkerte.

Sie ist eine Frau der deutlichen Worte: Margot Käßmann, Autorin und Ex-Bischöfin, räumt auf mit dem Klischee, dass Frauen in der Öffentlichkeit, problemlos Kind und Karriere vereinen können. Sie selbst hatte auch Probleme beim Balance-Akt zwischen Beruf und Familie.

"Ich finde es grausam, wenn Frauen vor die Wahl gestellt werden. Wenn Sehnsucht nach Kindern und Beruf da ist, muss es möglich gemacht werden. Und das ist noch ein Riesenproblem!", sagte die Mutter von vier erwachsenen Töchtern.

"Ich bin nicht immer eine gute Mutter gewesen. Wir wollen alle ganz tolle Mütter sein und ganz toll im Beruf. Das schafft keine! Wie oft habe ich bei der Arbeit geflunkert und gesagt, ich hätte noch eine Sitzung - dabei musste ich zu den Kindern", sagte die 52-Jährige. Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland kämpft gegen überholte Rollenbilder: "Wir dürfen unseren Töchtern nicht vormachen, dass alles mit Leichtigkeit geht. Denn das stimmt nicht." '

Quelle:

http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,761638,00.html

 
14 Antworten:

und was ist denn jetzt die quintessenz? alle frauen wieder zurück zu KKK?

Antwort von malwinchen am 13.05.2011, 9:51 Uhr

machen nicht arbeitende mütter denn keine erziehungsfehler? ist es denn überhaupt möglich, keine fehler als mutter zu machen bzw. wollen mütter überhaupt "unfehlbar" sein?

irgendwie geht mir diese pauschlisierende "lebensbeichte" der reumütigen und einstnals heiligen morgot echt gehörig auf die stöcke...

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Re: und was ist denn jetzt die quintessenz? alle frauen wieder zurück zu KKK?

Antwort von Häsle am 13.05.2011, 10:06 Uhr

Naja, wenigstens ist sie jetzt "ehrlich" (obwohl es vor einigen Jahren besser gewesen wäre).
Es gibt ja genug Leute, die das Zusammenspiel zwischen Familie und Karriere als Kinderspiel und das einzig richtige Lebensmodell hinstellen. Und es gibt tatsächlich Leute (v.a. kinderlose Frauen und Männer, die entweder kinderlos oder an ihren Kindern wenig interessiert sind), die diesen Mist dann glauben. Und damit uns (also arbeitenden Müttern/Vätern) das Leben schwer machen.

Klar macht jeder Erziehungsfehler, darum geht's mMn aber gar nicht. Ich finde es gut, wenn die Probleme mal öffentlich angesprochen werden. Es ist nämlich nicht immer alles so einfach und perfekt, wie es gerne "von oben" dargestellt wird. Ob's was bringt? Verm. nicht allzu viel. Aber es schadet auch nix, wenn das Thema ab und zu mal breitgetreten wird. Auch wenn ich kein Käßmann-Fan bin.

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Re: Kind und Karriere - eben nicht lockerleicht vereinbar (M. Käsmann)

Antwort von streepie am 13.05.2011, 10:25 Uhr

Als selbst Vollzeit-arbeitende Mutter weiss ich aus eigener Erfahrung, dass es nicht so leicht ist, Kind und Beruf (mit Dienstreisen) unter einen Hut zu bringen. Aber es geht - mit viel Unterstuetzung (durch Ehemann, Tagesmutter, Grosseltern).

Und da ich meinen Job wirklich gerne mache, bin ich am Ende ausgeglichener, als wenn ich "nur" Hausfrau und Mutter waere - und damit eine bessere Mutter fuer meine Kind.

Hier in Frankreich ist es uebrigens so das fast erwartetet wird, dass ein Kind mit 3 Monaten in die Krippe (oder zur TaMu) kommt, und Mama wieder arbeiten geht. Ohne schlechtes Gewissen!

LG
Connie

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ich würde gerne mal lesen,....

Antwort von Feuerpferdchen am 13.05.2011, 11:26 Uhr

was Frau von der Leyen über Kind und Karriere denkt, das interessiert mich mehr als Frau Käsmann, von der wusste ich nichtmal, dass sie Kinder hat.
Und noch lieber würde ich lesen, was die Kinder selber sagen, ich gehe davon aus, dass sie gut aufgehoben sind, aber ich glaube nicht, dass sie viel von ihrer Mutter haben

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Wo ist denn das Heer in der Öffentlichkeit stehender Frauen,

Antwort von Kaka_b am 13.05.2011, 11:34 Uhr

die Kind(er) und Beruf so hervorragend verbinden?
Man kann sie doch an den Fingern einer Hand abzählen.

Wäre unsere Republik voll von Beispielen wäre der Balanceakt Selbstverständlichkeit und keinen Spiegelartikel wert. So aber bleiben sie Randerscheinungen, keine wahren Vorbilder...

LG Katia

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mich einigen Meinungen schließe...

Antwort von Philia am 13.05.2011, 11:34 Uhr

Perfekte Mütter gibts nicht, gibt nur manche, die sich gerne so darstellen (vorallem im Rub *hust*). Um eine halbwegs gute Mutter mit halbwegs wenigen Fehlern zu sein muß Muttern auch zufrieden mit sich und dem leben sein, und bei manchen gehört Arbeit und Karriere nunmal dazu. Eine Mutter, die um 16 Uhr nach Hause kommt und freudig die letzten 3 Stunden des tages sich mit ihren Kindern beschäftigt ist sicher nicht schlechter, als eine Hausfrau, die den ganzen Tag durch Hausarbeit und Kindern genervt ist (soll nicht heißen, daß das jede Hausfrau ist!!!).
Was mit der Uschi und ihren Kindern ist interessiert mich auch viel mehr als die Käsmann:-), manche Karrieren sind mit Kindern nun doch kaum mehr vorstellbar...
LG
Nina

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tja... glauben bedeutet eben nicht wissen...

Antwort von malwinchen am 13.05.2011, 11:37 Uhr

dass du dich da mal nicht täuscht - frau von der leyen wird regelmäßig mit ihren kindern auf ländlichen reiturnieren gesichtet, wo sie ganz normal wie andere eltern auch den turniertrottel für die kinder gibt... es zählt ja wohl nach wie vor die qualität der gemeinsam verbrachten zeit vor der quantität.

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Re: ich würde gerne mal lesen,....

Antwort von cosma am 13.05.2011, 11:56 Uhr

...

da sollte man dann lieber später mal die kinder fragen ...

mein ganz persönliches fazit zu dem thema:

"karrierefrauen" (darunter verstehe ich daß eine frau ihren lebensschwerpunkt jahrelang nur im job hat und die kinder ganztags fremdbetreut sind) bereuen im nachhinein oft (nicht immer, aber nach meiner beobachtung eben oft ...) daß sie wichtige kinderzeiten nicht mitbekommen haben ... siehe frau kässmann, aber auch etliche andere, die ich persönlich kenne ...

vereinbarkeit von familie und beruf ist nur dann möglich, wenn es auch zeitlich reduzierte stellen gibt die nicht das inhaltliche abstellgleis bedeuten - da sollte man mal etwas verändern anstatt nach noch längeren kitazeiten für noch kleine kinder zu arbeiten

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Re: Kind und Karriere - eben nicht lockerleicht vereinbar (M. Käsmann)

Antwort von carla72 am 13.05.2011, 12:26 Uhr

Ich finde solche Aussagen in dieser Allgemeinheit ärgerlich. Im Umkehrschluss heißt es doch, wer beruflich erfolgreich ist, kann keine gute Mutter sein - und umgekehrt eben auch. Das finde ich falsch, falsch und falsch, und den Frauen hilft es auch nicht. Der Druck wird dadurch nicht, wie sie vielleicht beabsichtigt hat, kleiner; er wird größer.

Aber vielleicht ist "ganz toll" auch nicht das Gleiche wie "gut"?

Da gibt es doch Riesenunterschiede - sind die Kinder gut und liebevoll betreut, wieviel Zeit bleibt am Ende für wieviele Kinder, sind die Beteiligten glücklich dabei, muss eine gute Mutter jeden Muffin liebevoll handdekorieren - diese Diskussionen kennen wir doch; sie führen am Ende zu nichts.

Darauf hinzuweisen, dass so etwas nur unter persönlichen Opfern und auch mal mit Durststrecken geht, finde ich wiederum völlig in Ordnung. Allein schon, um den gestressten Frauen nicht den Eindruck zu geben, sie seien nur nicht gut genug für etwas, das alle anderen mit links schaffen.

Und geflunkert - o Gott! Leider oder zum Glück hat sie ja keine öffentlichen Ämter mehr, von denen sie deshalb zurücktreten kann. Wer noch nie so geflunkert hat, möge bitte vortreten und sich einen Heiligenschein abholen.

LG, carla72

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Re: ich würde gerne mal lesen,....

Antwort von Leena am 13.05.2011, 12:39 Uhr

"vereinbarkeit von familie und beruf ist nur dann möglich, wenn es auch zeitlich reduzierte stellen gibt die nicht das inhaltliche abstellgleis bedeuten - da sollte man mal etwas verändern anstatt nach noch längeren kitazeiten für noch kleine kinder zu arbeiten"

Genau das ist auch meine Quintessenz, nach bisher 12 Jahren als "berufstätige Mutter" (in wechselnden Arbeitszeitmodellen und ohne überwältigende Karriere, aber immerhin ein bisschen).

Man muss etwas tun, dass "Führen in Teilzeit" und eben auch "Karriere in Teilzeit" endlich gelebte Realität wird, und zwar für Frauen UND für Männer.

Wie sagte mir diese Woche erst wieder eine Kollegin: "Hach, dieser ganze "Familienquatsch" ist doch eh nur eine Modeerscheinung des Zeitgeists, geht auch bald wieder vorbei und dann läuft es wieder so wie früher und wie's sein sollte!"

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malwinchen

Antwort von mma ramotswe am 13.05.2011, 14:56 Uhr

das hast du schön gesagt

mfg

mma

die immer mehr glaubt der größte feind einer frau ist nicht der mann sondern die andere frau - frauen unterstützen sich nicht gegenseitig wie männer dies mitunter tun würden nein sie stehen sich gerne im wege oder tun ihr übriges

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Re: Kind und Karriere - eben nicht lockerleicht vereinbar (M. Käsmann)

Antwort von Al1ce am 13.05.2011, 21:12 Uhr

ja, ohne Verluste gehts nicht, egal ob frau daheimbleibt oder nicht. Kenne genügend frustrierte hausfrau-mütter (meine eigene maman ist auch so eine) - und spüre andererseits selber (arbeite seit einem Jahr Vollzeit mit 2 und 5 Jahre alten kids), dass einem was entgeht.. aber es ist noch im Rahmen, weil der Vater eben fast die Hälfte übernimmt. Meiner Meinung nach ist eine (allgemein akzeptierte) Beteiligung der Männer am Kindergrossziehen ein Knackpunkt der ganzen Debatte. Der Tag hat nur 24 h, aber wenn man die sich als Paar aufteilt, sieht es schon wieder anders aus! Keine Ahnung, wie das bei UvL geregelt ist.. die Frau hat sowieso meinen höchsten Respekt, auch wenn ich sonst nicht schwarz wähle. Meine Lebenserfahrung ist, dass es in jedem Bereich einige wenige Überflieger/Geniale und viele Wasserkocher gibt, und sie gehört vermutlich zu den ersteren.

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Cosma, das sehe ich auch so...

Antwort von MM am 13.05.2011, 23:46 Uhr

... . gerade in dem Bereich gibt es noch seeeeehr viel zu tun!!!

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Re: Kind und Karriere - eben nicht lockerleicht vereinbar (M. Käsmann)

Antwort von deischuhzu am 14.05.2011, 10:58 Uhr

am lächerlichsten an der ganzen Sache ist doch warum Frau Karriere und Kinder unter einen Hut bringen muss? Was ist mit dem Vater der Kinder? Wahrscheinlich muss Frau noch zu Hause den Haushalt auch noch alleine wuppen. Massenburnout der beruflichen Muttis wird kommen...

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