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Geschrieben von Frosch am 07.04.2004, 13:41 Uhr

Gestern bei Frontal 21 - Aufreger

Hallo!
Bei der Deutschen Bank sind 2002 die Gehälter der Angestellten um durchschnittlich 49% gestiegen. Und die Manager, die sich an der Globalisierung orientieren (und damit an amerikanischen Verhältnissen) – haben ihre Gehälter um 610% erhöht!! Stellt Euch das mal vor...
ABER: In Amerika haften die Manager mit ihrem Vermögen und ihren Aktien, und wenn ein Betrieb pleite geht, müssen sie das finanziell mitverantworten. In Deutschland gibt es eine sogenannte (glaube ich) Manager-Versicherung. Wenn ein Manager dort versichert ist und der Betrieb geht pleite, kann er immer noch ein Leben in Saus und Braus führen.
Ein Politiker hat (nicht ganz ernst) gemeint, daß man als Angestellter nur in eine andere Ebene des Verdienstes kommt, wenn man wirklich nach oben will. Aber es soll ja Menschen geben, denen das – ACHTUNG, jetzt kommt das F**-Wort – FAMILIENLEBEN (igitt!!) wichtiger ist, als Manager oder Geschäftsführer zu sein :-/
Schrempp, der letztes Jahr zum schlechtesten Manager gewählt worden ist (zu Recht), hat ein jährliches Einkommen von ca. 20 Millionen Euro.
Wow, bei solchen Gehältern der „Top“-Manager ist es natürlich logisch, daß sie ins Ausland gehen, um billigere Angestellte zu haben?! Soll Ironie meinerseits sein, aber wahrscheinlich ist das sogar Realität.

LG Antje

 
5 Antworten:

Re: Gestern bei

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 07.04.2004, 16:35 Uhr

Hallo Antje,

generell finde ich auch, daß die Gehälter in manchen Vorstendsetagen unangemessen hoch sind, aber was hat das mit FAMILIENLEBEN zu tun? Ob jemand Familie hat oder nicht interessiert den AG im allgemeinen nicht die Bohne, solange er seinen Job macht. Ich könnte jetzt nicht mal sagen, ob die Herren Schrempp und von Pierer Kinder haben, ich vermute mal, das dem so ist.

Schönen Gruß,
Elisabeth.

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Re: Gestern bei

Antwort von Frosch am 07.04.2004, 19:33 Uhr

Hallo!

War ironisch gemeint! Außerdem möchte ich nicht wissen, wie oft Männer in solchen Positionen ihre Kinder sehen. Wahrscheinlich nicht sehr oft, und das ist dann auch kein "Familienleben" in dem Sinne.
Und wenn Männer erstmal Karriere machen, picken sich die Vorgesetzten bevorzugt diejenigen aus, die in dieser Hinsicht erstmal keine Ambitionen haben ;-) . So hab ich dat gemeint *g*

LG Antje

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Re: Gestern bei

Antwort von Moneypenny77* am 08.04.2004, 11:05 Uhr

Grundsätzlich gebe ich Dir ja recht, möchte aber dennoch einige Punkte zu Bedenken geben:

1. Die Gehälter der Vorstandsvorsitzenden orientieren sich auch an der Entwicklung des Aktienkurses, der letztlich den Zustand des Unternehmens widerspiegelt. Der Kurs der DeuBa-Aktie konnte in 2002 deutlich zulegen und dies ist nicht zuletzt auf erfolgreiche Umstrukturierungsmaßnahmen seitens des Managements zurückzuführen. Von einem steigenden Aktienkurs profitieren auch Mitarbeiter -> Aktionäre -> das Finanzamt, also letztlich alle -> die dt. Wirtschaft.

2. Es ist auch kein Zuckerschlecken, Chef eines der größten Unternehmen Europas oder auch der Welt zu sein. Man ist für zehntausende Mitarbeiter verantwortlich und muß für alles seinen Kopf hinhalten und das nicht, wie der "normale" Mitarbeiter, der 38 Stunden die Woche arbeitet und danach ein gemütliches Wochenende hat, sondern 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag. Und ob es so "lustig" ist, ständig von einer Sitzung zu anderen rennen zu müssen, viel in Hotels zu schlafen und keinen richtigen Urlaub zu haben, wage ich zu bezweifeln. Damit will ich sagen, bis zu einem gewissen Grat sind hohe Gehälter auch als Schmerzensgeld zu sehen. Aber natürlich ist es richtig, daß ab gewissen Sphären jede Verhältnismäßigkeit fehlt, keine Frage.

Übrigens: mein Mann ist Geschäftsführer (leider verdient er aber keine 20 Millionen im Jahr, jedenfalls nicht ganz ;-)) und trotzdem ist ihm sein Familienleben wichtig. Spaß macht ihm das auch nicht immer, denn je wichtiger das Familienleben, desto höher das schlechte Gewissen. Z.B. schickte sein Chef ihn in meiner 38. SSW für eine Woche nach Süddeutschland. Ihm passte es gar nicht, mich so kurz vor Schluß allein lassen zu müssen. Aber sein Chef meinte, er habe selbst vier Kinder und habe die Geburten der ersten drei auch aus beruflichen Gründen verpasst. Was will man da noch sagen? Wir leben von dem Job meines Mannes und das alles andere als schlecht, da muß man auch mal in den ein oder anderen sauren Apfel beißen und ihn entbehren. Leider sind die Jobs selten, in denen man so viel verdient, das man seiner Familie "etwas bieten" kann (was ja auch in der Ausprägung immer subjektiv ist. Ich kann sagen, auch in materieller Hinsicht "wunschlos glücklich" zu sein, Frau Schrempp würde mich dafür wahrscheinlich auslachen und einen Scheck als Spende für uns ausstellen ;-)), aber gleichzeitig auch viel Zeit mit seiner Familie verbringen kann.

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@moneypenny

Antwort von nönö am 11.04.2004, 22:24 Uhr

Hier muss ich Dir einfach mal zustimmen. Wenn Schuhmacher und Co ins Ausland gehen mit ihren Millionen kümmert das keinen A.. und hier zahlen die "Manager" wenigstens ihre Steuern in Dt. (Schumi ja nicht und trotzdem wird er gefeiert ohne Ende)
Wenn die Männers da oben gute Arbeit tun, sollen sie auch gut leben. Immerhin sorgen sie dafür, dass wir hier Arbeit haben (im Gegensatz Herr S., der eindeutig nichts produziert außer heißer Luft)
Es ist alles relativ zu sehen und ich denke, es gibt wichtigere Aufreger, als die Gehälter des Top-Managements. Zumal die Berichterstattung trotz allem ziemlich flach war.
grußi
bine

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Re: @moneypenny

Antwort von Heike71 am 18.04.2004, 10:11 Uhr

"Immerhin sorgen sie dafür, dass wir hier Arbeit haben (im Gegensatz Herr S., der eindeutig nichts produziert außer heißer Luft)"

Ich denke mal, das die Herren in den Aufsichtsräten eher daran interessiert sind Arbeitsplätze abzubauen, zumindestens was die Jobs für den "kleinen" Mann angeht.

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