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Geschrieben von Alhambra am 25.08.2017, 12:53 Uhr

erklärt mir jemand bitte

Lecker Schnitte?? Echt jetzt? Ich finde, der sieht auf den Plakaten aus als hätte der ein Entzugsproblem. Drei-Tage-Bart ist ok, aber der sieht einfach unrasiert aus und als würde er Herrenanzüge im Katalog anpreisen. Aber gut, Geschmäcker sind verschieden.

Ach ja, die Wahlplakate lösen bei mir eh nur Fragezeichen aus.

Aber Jörg Schieb vom WDR hat es sehr treffend erklärt:

„Digital first. Bedenken second.“ Das ist der Schlachtruf auf einem aktuellen Wahlplakat, daneben Christian Lindner, der stolze Frontmann der FDP. Wäre ich Verschwörungstheoretiker, würde ich sagen: Die FDP war schon immer total digital. Digitalisierung ist ihr gewissermaßen in die Wiege gelegt. Man muss nur die Zeichen erkennen. Lies doch mal den Namen der Partei rückwärts… Bitte sehr, da haben wir’s. Die FDP ist total digital. Und weil es gerade schick ist, für Digitalisierung zu sein und nicht dagegen, macht Christian Lindner daraus flugs einen plumpen Kampfruf.

Digital ist nicht gut an sich

Leider ist der Spruch extrem dumm. Aus vielen Gründen. Denn „Digital first. Bedenken second“ ist null differenziert. Es ist Populismus at its best. Es reitet die „America first“-Welle von US-Präsident Donald Trump weiter, ist also nicht mal eine eigene Idee. Die Schöpfer des Spruchs wollen als innovativ, modern, schick, ja: wählbar gelten, weil sie die Themen der Zeit zumindest ansprechen, Doch wer derart platt der Digitalisierung an sich das Wort redet, belegt, dass er genauso viel von der Sache versteht wie alle, die technische Innovationen reflexartig ablehnen. Nämlich: Nichts.

Sonnenschein first. Bedenken second. Bier first. Bedenken second. Sex first. Bedenken second. Hätte man auch alles aufs Plakat drucken können. Digitalisierung soll wohl seriöser klingen. Doch welche Konzepte hat die Partei? Offensichtlich keine, das lässt das „Bedenken second“ erahnen. Denn Christian Lindner ist ja gegen Denken. Zumindest will er nichts bedenken. Der Wahlspruch der FDP macht deutlich: Lindner und seine Mannschaft wollen Bedenken abwerten. Abwehren. Sich bestenfalls irgendwann darum kümmern. Second halt.

Leider nichts verstanden

Die Digitalisierung bedeutet eine immense Herausforderung, um die sich die Politik leider schon viel zu lange drückt. Auch in diesem Wahlkampf. Die hilflosen Versuche von Bundesjustizminister Maas, der Facebook in einem extrem engen Gebiet (Stichwort: Hatespeech) die komplette Verantwortung geben will und mit drakonischen Strafen droht, zeigt diese Hilflosigkeit. Die Diskussionen um so genannte Fake-News sind verlogen und lenken von den eigentlichen Problemen ab. Konzepte irgendeiner Form enthalten sie nicht.

Was aber bedeutet „Digital first“? Will die FDP alles angehen und anschieben, was den Stempel „Digital“ hat oder bekommt? Ist Digital an sich also gut? Anders kann man Christian Lindner nicht verstehen. Allerdings ist er damit nicht nur schief gewickelt, es ist sogar äußerst gefährlich. Denn die Kernbotschaft, das wichtigste Ziel der meisten Start-Ups (vor allem aus den USA) ist: Disruption. Also per Definition die Zerstörung einer kompletten Branche, einer bestehenden Dienstleistung, einer existierenden Technologie.

Das also will Christian Lindner und seine Partei? Gut zu wissen… Wer mir nun vorwirft, ich hätte nicht ins Wahlprogramm geschaut. Doch, habe ich – und zwar hier. Dort erfährt man auch durchaus, was die Partei vor hat. Digitaler Binnenmarkt, Ausbau der Digitalen Infrastruktur, Wettbewerbsrecht fit machen für Digitalisierung und manches mehr. Doch der Leitspruch für die Wahl bleibt – und erschreckt.

Quelle: https://blog.wdr.de/digitalistan/digital-first-bedenken-second/

 
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