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Geschrieben von Hase67 am 06.12.2020, 10:55 Uhr

Alles was zum Nachdenken anregt zur Stimmungsmache

Man muss sicher unterscheiden zwischen denen, die wirklich "im Lichtkegel" stehen und den anderen, die sich da einfach dranhängen und als Verbreiter dienen. Die Leute im Lichtkegel haben von vornherein ein großes Sendungsbewusstsein, dafür sind der Radiomoderator, der Koch und der Sänger das beste Beispiel, aber auch Leuten wie Ballweg, Schiffmann, Wodarg und Bhakdi (übrigens alles mittelalte bis ältere Männer, falls das noch keinem aufgefallen ist). Das sind alles Leute, die gehört werden wollen, die gerne im Rampenlicht stehen und aus ihrer Fangemeinde ein Gefühl von Bedeutung und Größe ableiten.

Weil die Mechanismen, die dem Erfolg von Facebook, Twitter, YouTube, Tiktok, Telegram usw. zugrundeliegen, so simpel sind, ist es da unglaublich einfach, Reichweite zu erzeugen. Man muss am Anfang erst mal nur genug Leute finden, die folgen, teilen, liken oder disliken, was man so schreibt oder filmt. Man muss sich nicht erst mühsam Kompetenz für irgendetwas erarbeiten und sich der Prüfung durch seriöse Gremien stellen, muss sich also nicht hocharbeiten. Man kann einfach Versuchsballons steigen lassen und gucken, ob sie ankommen. Und so ein Ballon ist schnell gestartet, da reicht es schon, ein paar Schlagwörter ohne großen Inhalt zusammenzuzimmern, um Aufmerksamkeit zu generieren. Die breite Masse derer, die diese Plattformen nutzen, sind doch gar nicht darauf bedacht, genau zu lesen oder zuzuhören und zu überlegen, ob das sein kann, was da gezeigt wird. Oft fehlt ihnen generell die Aufmerksamkeitsspanne, das Interesse oder auch der Grips und das Hintergrundwissen, um sich ein Urteil bilden zu können.

Die, die politisch, faktisch oder wissenschaftlich fragwürdige Inhalte hier im Forum oder auf Facebook und Co. verbreiten, die "leisten" im Sinne von eigenem Aufwand nicht viel. Man sieht das auch daran, dass auf Nachfragen keine Diskussionen oder Argumentationen erfolgen, sondern dass nur nach dem Baukastenprinzip immer wieder die gleichen Standardantworten abgespult werden. Oder, wie auf Facebook, einfach nur Lachsmileys gesetzt werden. Da geht's nicht ums Diskutieren, sondern ums Dagegenhalten, so lange, bis es den anderen zu anstrengend wird und sie sich ausklinken. Und der, der das letzte Wort hat (nicht hier, aber zum Beispiel auf Plattformen wie Facebook) wird belohnt und immer weiter nach vorne gespült.

Deshalb bedrohen solche Plattformen auch die Meinungsvielfalt, obwohl sie sich gerne als demokratische Instrumente der Meinungsfreiheit darstellen. Das stimmt aber ab dem Zeitpunkt nicht mehr, wo man die Filterung von Inhalten nur Häufigkeitsalgorithmen und sehr grob definierten (und elektronisch verteidigten) Gemeinschaftsstandards überlässt. Maschinen haben ja kein Bewusstsein und keine Moral und dementsprechend auch kein gesellschaftliches Problembewusstsein. Und die Erfinder dieser Gelddruckmaschinen übernehmen bekanntermaßen viel zu wenig Verantwortung, sondern reden sich eher heraus.

 
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