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Geschrieben von Johanna6 am 14.07.2008, 21:46 Uhr

Weiß gar nicht wie ich beginnen soll… :-(

…Wenn ich in den Foren hier lese, was die meisten Kinder alles schon können, kann ich mir gut vorstellen, wie stolz ihr als Mamas darauf seid, aber...

...im Gegensatz zu den meisten Eltern, halte ich meinen Sohn (6) nicht für besonders schlau, besser gesagt er ist es einfach nicht – jedenfalls nicht im Moment. Ich sehe seine Stärken in anderen Bereichen und NATÜRLICH genießt er meine vollste Wertschätzung. Trotzdem bin ich darüber manchmal traurig. Einer der Gründe ist, dass ich mir -wie jede Mutter- das Beste für seine Zukunft wünsche. Es ist ja eine Binsenweisheit, dass in unserer Gesellschaft eine gute Schulbildung immer wichtiger wird.

Unser Sohn ist jetzt erst mal für ein Jahr zurückgestellt worden. Irgendwelche spezifischen Probleme (ADHS, Wahrnehmungsstörungen oder dergl.) liegen nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnis nicht vor. Nach einem Einschulungstest an der Grundschule hieß es immerhin, es bestünde kein Förderbedarf - aber vielleicht wollte man erst mal den Ball flach halten, solange es noch geht…

Seit ca. einem Jahr bereits hoffe ich, dass es sich einfach um eine Reifungsverzögerung handelt, aber manchmal bin ich ein wenig fassungslos über sein anscheinendes Unvermögen logisch zu denken oder sich Dinge zu merken. Ich muss mich sehr darum bemühen nicht ungeduldig zu reagieren, wenn er eine drei Sätze lange Geschichte nach der 2. Wiederholung noch nicht nacherzählen kann, obwohl er beim Zuhören an den richtigen Stellen gelacht hat, oder wenn er beim 48. Mau-Mau Spielen immer noch nicht weiß, dass man auch gleiche Farbe legen kann.

Mal abgesehen davon, dass ich mir seine Leistungsschwäche nicht einbilde (in Kindergarten, Musikschule und beim Sport fällt er damit auch auf), gebe ich schon zu, dass ich vor einigen Jahren noch, niemals an Probleme dieser Art gedacht hätte. Naja, mein Mann und ich sind beide Akademiker, da setzt man - vermutlich naiv - voraus, dass der Nachwuchs auch leistungsstark ist; das erwarten im Übrigen nicht nur die eigenen Eltern, wie wir leidvoll erfahren müssen… Wir genießen durch unsere beruflichen Tätigkeiten ein recht hohes Sozialprestige. Letzteres ist vermutlich der Grund dafür, dass Pädagogen, die auf die Defizite unseres Sprösslings aufmerksam werden, ihre Beobachtungen uns gegenüber, in der Regel recht peinlich berührt und übervorsichtig äußern und auch ziemlich ratlos wirken. Wenn ein Kind aus der Arbeiterschicht überdurchschnittliche Leistungen erbringt, gilt das immer noch als normaler – jedenfalls ist es erfreulicher. Die Erwartungen an unser Kind sind von vornherein hoch und werden bisher nicht erfüllt.

Ich bin wirklich traurig darüber, dass ich das so schreiben muss und ein wenig kommt es mir vor wie Verrat an meinem Kleinen. Am liebsten würde ich dieses Problem ausblenden und mich einfach nur an ihm und seiner Lebensfreude freuen.
Aber nicht selten habe ich das Gefühl, dass Leute gerne eine Erklärung von mir hätten (gerade seit der Rückstellung), dass sie erleichtert sind, wenn ich sage, dies oder jenes kann er.

Ich wünsche mir einfach, dass mein Sohn so akzeptiert wird, wie ER ist und möchte voll und ganz hinter ihm stehen. Ich hoffe das gelingt mir immer besser, er hat es so sehr verdient.

Ein wenig traurige aber erleichterte Grüße
Johanna

…Wenn ich in den Foren hier lese, was die meisten Kinder alles schon können, kann ich mir gut vorstellen, wie stolz ihr als Mamas darauf seid, aber...

...im Gegensatz zu den meisten Eltern, halte ich meinen Sohn (6) nicht für besonders schlau, besser gesagt er ist es einfach nicht – jedenfalls nicht im Moment. Ich sehe seine Stärken in anderen Bereichen und NATÜRLICH genießt er meine vollste Wertschätzung. Trotzdem bin ich darüber manchmal traurig. Einer der Gründe ist, dass ich mir -wie jede Mutter- das Beste für seine Zukunft wünsche. Es ist ja eine Binsenweisheit, dass in unserer Gesellschaft eine gute Schulbildung immer wichtiger wird.

Unser Sohn ist jetzt erst mal für ein Jahr zurückgestellt worden. Irgendwelche spezifischen Probleme (ADHS, Wahrnehmungsstörungen oder dergl.) liegen nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnis nicht vor. Nach einem Einschulungstest an der Grundschule hieß es immerhin, es bestünde kein Förderbedarf - aber vielleicht wollte man erst mal den Ball flach halten, solange es noch geht…

Seit ca. einem Jahr bereits hoffe ich, dass es sich einfach um eine Reifungsverzögerung handelt, aber manchmal bin ich ein wenig fassungslos über sein anscheinendes Unvermögen logisch zu denken oder sich Dinge zu merken. Ich muss mich sehr darum bemühen nicht ungeduldig zu reagieren, wenn er eine drei Sätze lange Geschichte nach der 2. Wiederholung noch nicht nacherzählen kann, obwohl er beim Zuhören an den richtigen Stellen gelacht hat, oder wenn er beim 48. Mau-Mau Spielen immer noch nicht weiß, dass man auch gleiche Farbe legen kann.

Mal abgesehen davon, dass ich mir seine Leistungsschwäche nicht einbilde (in Kindergarten, Musikschule und beim Sport fällt er damit auch auf), gebe ich schon zu, dass ich vor einigen Jahren noch, niemals an Probleme dieser Art gedacht hätte. Naja, mein Mann und ich sind beide Akademiker, da setzt man - vermutlich naiv - voraus, dass der Nachwuchs auch leistungsstark ist; das erwarten im Übrigen nicht nur die eigenen Eltern, wie wir leidvoll erfahren müssen… Wir genießen durch unsere beruflichen Tätigkeiten ein recht hohes Sozialprestige. Letzteres ist vermutlich der Grund dafür, dass Pädagogen, die auf die Defizite unseres Sprösslings aufmerksam werden, ihre Beobachtungen uns gegenüber, in der Regel recht peinlich berührt und übervorsichtig äußern und auch ziemlich ratlos wirken. Wenn ein Kind aus der Arbeiterschicht überdurchschnittliche Leistungen erbringt, gilt das immer noch als normaler – jedenfalls ist es erfreulicher. Die Erwartungen an unser Kind sind von vornherein hoch und werden bisher nicht erfüllt.

Ich bin wirklich traurig darüber, dass ich das so schreiben muss und ein wenig kommt es mir vor wie Verrat an meinem Kleinen. Am liebsten würde ich dieses Problem ausblenden und mich einfach nur an ihm und seiner Lebensfreude freuen.
Aber nicht selten habe ich das Gefühl, dass Leute gerne eine Erklärung von mir hätten (gerade seit der Rückstellung), dass sie erleichtert sind, wenn ich sage, dies oder jenes kann er.

Ich wünsche mir einfach, dass mein Sohn so akzeptiert wird, wie ER ist und möchte voll und ganz hinter ihm stehen. Ich hoffe das gelingt mir immer besser, er hat es so sehr verdient.

Ein wenig traurige aber erleichterte Grüße
Johanna

 
10 Antworten:

Einer hätt's auch getan... sorry

Antwort von Johanna6 am 14.07.2008, 21:54 Uhr

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Re: Einer hätt's auch getan... sorry

Antwort von MamaKosi am 14.07.2008, 22:09 Uhr

japp.
Das dachte ich mir auch gerade.Vielleicht stellt die Threadöffnerin einfach zu hohe Erwartungen an ihrem Kind..Sorry Meine Meinung-.Gön dem Kind die Freiheit und setz ihn vielleicht nicht os unter Druck,wie du es gern wüscht.

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*

Antwort von like am 14.07.2008, 22:27 Uhr

Ich kann dich gut verstehen - mir ging´s mit meinem Mittleren eine ganze Zeitlang auch so. Er war ( wohl durch jahrelange Paukenergüsse, die immer recht erfolglos behandelt wurden) einfach deutlich - sagen wir mal - anders als seine zwei schnell-auffassenden, fixen, plappermäuligen Geschwister und ich hab mir viele Sorgen gemacht, was wohl aus ihm werden soll, ob er eingeschult werden soll oder erst in eine Grundschulförderklasse....Gern hätte ich ihm noch ein Jahr gegönnt, um seine Defizite etwas aufzuarbeiten, aber das ging bei unserem Winterkind nicht. Ich habe dann sehr viel im Web gelesen und die Erkenntnis der Wissenschaft von der Plastizität des Gehirns hat mich dazu angestachelt, ihn zu fördern wo es nur geht und zu versuchen, aufzuholen was er in seinen Schwerhörigkeitsphasen versäumt hatte. Vieles ist mit der Zeit besser geworden, manches habe ich als Charakter akzeptiert. Er beendet diese Jahr Klasse 5 des Gyms mit vermutlich fast nur 2en auf dem Zeugnis. Vielleicht haben wir weiter so viel Glück, vielleicht macht er noch Umwege und Abwege in seiner schulischen und sonstigen Karriere. Auch ihm fällt das logische Denken oft nicht ganz so leicht, aber er hat anderen Stärken, mit denen er das wieder kompensieren kann (er lernt z.B. sehr anhaltend - d.h. was er mal weiß, vergisst er meist nicht mehr). Und ich bin mir sicher, dass er mit unserer Unterstützung weiterhin seinen Weg gehen wird.
Wie viele Kinder hast du denn? Ist es dein einziger Sohn? Dann ist der Erwartungsdruck natürlich oft hoch, aber ihr habt auch Zeit, euch ihm voll zu widmen.

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Es sind die Söhne und Töchter von des Lebens Verlangen nach sich selber.
Sie kommen durch euch, doch nicht von euch;
Und sind sie auch bei euch, so gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, doch nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eignen Gedanken.
Ihr dürft ihren Leib behausen. doch nicht ihre Seele,
Denn ihre Seele wohnt im Hause von Morgen, das ihr nicht zu betreten vermöget, selbst nicht in euren Träumen.
Ihr dürft euch bestreben, ihnen gleich zu werden, doch suchet nicht, sie euch gleich zu machen,
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilet es beim Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile entsandt werden.
Der Schütze sieht das Zeichen auf dem Pfade der Unendlichkeit, und Er biegt euch mit Seiner Macht, auf daß Seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Möge das Biegen in des Schützen Hand euch zur Freude gereichen;
Denn gleich wie Er den fliegenden Pfeil liebet, so liebt Er auch den Bogen, der standhaft bleibt.

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Re: Weiß gar nicht wie ich beginnen soll… :-(

Antwort von paulita am 14.07.2008, 22:53 Uhr

hallo
ich finde dein posting sehr beeindruckend. respekt! aus deinen zeilen höre ich eine große liebe zu deinem sohn heraus, aufrichtige sorge - ohne falsche panik oder übertreibung - und auch einen sensiblen umgang mit euch, dem kind, der umwelt. was besseres kann deinem kind gar nicht passieren! ich denke, du machst es genau richtig. und ich verstehe völlig, wie du als akademikerin usw. darüber denkst. würde mir genauso gehen, obwohl ich wahrscheinlich nicht so geduldig wäre...

zunächst mal denke ich, ihr solltet die anderen mal reden lassen. es kursieren ne menge dummer gedanken und einstellungen zu intelligenz, fähigkeiten usw. momentan meinen ja manche leute, wer nicht hochbegabt ist und nicht pro woche seinen sprösslingen nicht noch englisch-, drei sport- und klavierunterricht angedeihen lässt, der hat eh schon verloren. aber das wesentlich ist doch, dass man freude am lernen hat. neugierig bleibt. wissen will. das kann auf allen möglichen wegen geschehen. und nicht immer ist die schule die einzig mögliche form dafür. oder nicht die deutsche grundschule, sagen wir mal so. in den usa, in lateinamerika, in den skandinavischen ländern, in nl werden grundschul-kinder meines erachtens viel angemessener, menschlicher, vielfältiger behandelt. das nützt dir jetzt vielleicht nicht viel, aber ich will damit sagen, dass wir hier in einem kontext leben - es gibt auch andere. die "schlechte" beurteilung deines sohnes muss nicht allein bei ihm liegen.

was macht er gern? was kann er gut? wofür interessiert er sich? was macht ihn stolz? was fesselt ihn? setz dort an! was auch immer es ist. nimm diese dinge ernst und zeig ihm, dass er damit was besonderes ist. natürlich auch mit allem anderen. aber versuche doch, seine eigenheiten positiv zu fördern.

im übrigen: ich bin die super-akademikerin, meine ganze familie ist so. und unser sohn (7) kommt ziemlich nach mir: tendenziell "faul", recht unordentlich, taktisch meist den leichteren weg wählend, nicht offensichtlich ehrgeizig, aber doch sehr stolz. ihm sind derzeit freundschaften und spaß in der schule wichtiger als schönschreiben. auch gut. aber, das ist anders als bei euch, er ist schulmäßig ganz gut dabei, normales mittelmaß. ein wunderknabe ist er sicher nicht. war ich aber in dem alter auch nicht und später hatte ich meine strategien, so zu wirken. :-)

lg
paula

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Re: Weiß gar nicht wie ich beginnen soll… :-(

Antwort von Pemmaus am 15.07.2008, 9:23 Uhr

Erst einmal... solltest du dich daran gewöhnen, dass man in den Foren meist nur von Extremfällen liest.

Entweder die Mamas haben Sorgen, weil ihre Kinder in der Schule unterfordert sind oder sie sorgen sich, weil irgendwas nicht so läuft.... UND DAZWISCHEN LIEGEN GANZ VIELE KINDER; DIE TOTAL NORMAL SIND, wo keiner drüber schreibt oder jedenfalls nicht so oft.

Aus diesem Grund ist die Kluft zwischen denen, die schon alles Können und denen, die noch nicht so viel können riesig... aber wie gesagt, da sind ganz viele "Normale" dazwischen.

Zu deinem Sohn. Ich denke erst einmal, dass es gut ist, dass er sich noch 1 Jahr weiterentwickeln kann. Es ist nun mal so, dass nicht alle Menschen jegliches Wissen nur so aufsaugen. Bei dem ersten Elternabend in unserer Schule sagte unser Direktor einen Satz, der sich mir eingebrannt hat: Wir bekommen 80 neue Schüler. In den Augen der Eltern bekommen wir 80 kleine Helden.... alle denken, mein Kind kann alles. Es ist für viele Eltern nicht leicht zu sehen, dass doch das eine oder andere nicht so funktioniert, wie sich die Eltern das für ihr Kind vorgestellt haben.

Und weißt du, ihr seid zwar Akademiker, aber wer sagt denn, dass dein Kind später mal als Akademiker GlÜCKLICH ist. Eigentlich ist nur das wichtig.

LG
Pem

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Re: *

Antwort von Johanna6 am 15.07.2008, 12:00 Uhr

Hallo,

sehr schön zu lesen, deine Antwort.
Und auch tröstlich, dass wir nicht die einzigen sind, die so einen kleinen "Ausreißer" in der Familie haben (er ist übrigens unser einziges Kind).

Unser Sohn hatte in der Vergangenheit auch öfter mal Probleme mit Paukenergüssen. Sie wurden zwar jeweils recht erfolgreich behandelt, trotzdem hatte er immer wieder Phasen, in denen ein "Waaas??!" seine häufigste Reaktion war. Sicherlich trägt eine zeitweilige Schwerhörigkeit auch nicht gerade zur reibungslosen Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten bei.

Ansonsten sehe ich es genauso: wir tun was wir können und nehmen jedes Resultat aus unseren Bemühungen dankbar an.

Liebe Grüße
Johanna

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Re: Weiß gar nicht wie ich beginnen soll… :-(

Antwort von Jonas0505 am 15.07.2008, 13:17 Uhr

Hallo!

Dein Bericht erinnert mich stark an die jüngste Schwester meines Mannes (nennen wir sie mal X), deren schwächere Leistungen neben den besseren ihrer Geschwister wirklich deutlich auffielen, ganz besonders das logische Denken und die Sprachfähigkeit betreffend.
Die latente Enttäuschung meiner Schwiegermutter und deren Sorge waren greifbar und wurden durch ständige Vergleiche mit den Geschwistern nur schlimmer. Dabei pathologisierte die Mutter alles gleich ganz dramatisch, indem sie alle möglichen Störungsbilder vermutete und von Beratungsstelle zu Beratungsstelle sprang und einen Intelligenztest nach dem anderen erstellen ließ. Ergebnis aller dieser Tests: X erbrachte absolut durchschnittliche Leistungen, war im wahrsten Sinne des Wortes "normal".

Meine Schwiegermutter konnte das trotzdem nie akzeptieren. Obwohl sie X immer liebte und unterstützte, vermittelte sie ihr ständig das Gefühl, nicht gut genug zu sein. (Bestes Beispiel: als das Mädchen mit 8 Jahren sagte, es wolle später einmal Tierärztin werden, warf meine Schwiegermutter gleich ein: "Na, dafür bist du wohl nicht schlau genug.") X entwickelte daraufhin nicht zu knappe Minderwertigkeitskomplexe ("Ich wünschte, ich wäre auch so klug wie ihr..."), die sie noch immer hat.

Tja, während die nur wenig ältere und offensichtlich begabtere Schwester aufs Gymnasium ging, wo sie nur durchschnittliche Leistungen erbrachte, die dann immer mit der Unfairness der Lehrer gerechtfertigt wurden, ging X auf die Gesamtschule und erzielte dort immer mehr oder weniger gute Noten. Mittlerweile geht sie in die Oberstufe, bald macht sie Abitur, ein gutes Abitur, das mit dem schlechteren Gymnasialabi ihrer Schwester durchaus mithalten kann.

Wenn man ehrlich ist: ja, es gibt einen erkennbaren Unterschied zwischen den Leistungen der beiden altersnahen Schwestern. Die ältere denkt einfach ein bisschen schneller, ein bisschen cleverer. Aber die größere berufliche Zufriedenheit vermute ich später bei X, die sich mit Herzblut für Dinge einsetzt, die sich voll und ganz engagiert, die zu Leistung bereit ist (und die, wenn man ehrlich ist, einfach ein netterer Typ ist). Wahrscheinlich wird sie nach dem Abitur "nur" eine gute, solide, trotzdem über dem Durchschnitt liegende Ausbildung machen. Aber steht sie damit dann hinterher wirklich so viel schlechter da, als ihre Schwester mit einem mittelmäßigen Studienabschluss? Ich denke nicht.

Fazit: unterstütz Deinen Sohn, wo Du nur kannst, aber nimm ihn, wie er ist. Gib ihm nicht das Gefühl, schlechter oder anders zu sein als andere, das ist er wahrscheinlich nämlich gar nicht. Ich glaube Dir, dass er nicht mit der Leistungsspitze mithalten kann, aber selbst wenn er das könnte, wäre es keine Garantie für späteren Erfolg oder Lebensglück.

Liebe Grüße....

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Re: Weiß gar nicht wie ich beginnen soll… :-(

Antwort von sonjaundjustin am 15.07.2008, 14:04 Uhr

Hallo

Erstmal ist es wirklich so das in den Foren weitaus mehr hoch oder höherbegabte Kinder vertreten sind als anderswo.

Vielleicht erzählen die Eltern dieser Kinder auch soviel z.B. hier im Forum weil man im Real-Life am besten kein Wort darüber verlieren sollte um sein Kind zu schützen! Diese Erfahrung habe ich gemacht.

Mein Sohn wurde getestet als er 5 war, nicht weil ich unbedingt wissen wollte wie hoch der IQ ist(weiss ich übrigens immer noch nicht, auch wenns getestet wurde!) sondern weil es vom Kindergarten und vom Schulamt aus um eine Früheinschulung ging und ich alle Möglichkeiten nutzen wollte um mich richtig zu entscheiden.
Er wurde auf ADS, ADHS (jaja hatten einen bescheidenen Kindergarten, wo ich heute weiss das jeder 2 JUnge angeblich nicht"normal" war) getestet.
ADS und ADHS war es(wie ich und alle ausser dem Kiga auch vorher wussten) war es nicht.
Der IQ- Test viel sehr gut aus, das weiss ich aaaber:

Den genauen Wert bekam ich nicht mitgeteilt weil der Psychologe der Meinung ist(ich übrigens auch) das niemand eine "Zahl" braucht um ein Kind zu einzuschätzen.
Ausserdem war er beim Test erst 5 diese Test sind für 7jährige ausgelegt) das heisst der Test hätte mit 7 auch 15 % höher oder niedriger Ausfallen können.

Diesen Test machten wir übrigens nicht nochmal mit 7, wozu auch?

Ich entschloss mich übrigens trotzdem meinen Sohn noch ein Jahr im Kiga zu lassen, genau die richtige Entscheidung!

Eine Mutter aus dem Kiga bekam damals zufällig ein Gespräch mit der Erzieherin und mir mit wo es um diesen Test ging und fortan hatte ich nur noch Probleme mit ihr! Gottseidank ist ihr Kind nur in der Paralleklasse und mein Sohn hat somit mir ihrem Kind nichts zu tun und hat keine "Erwartungen" zu erfüllen, oder wird bewertet alla na so klug scheint er ja doch nicht zu sein

Ich bin übrigens immer noch der Meinung, trotz Test: mein Kind ist nicht hochbegabt, er hat einfach Interesse an Themen die für andere Kinder uninteressant sind.

Und er hat keine Klasse übersprungen da er gelernt hat: es wird immer Menschen geben die sehr schlau sind und andere sind durchschnittlich und andere vielleicht auch etwas weniger, und damit kann er mittlerweile super umgehen und hat einige Eigenschaften dazubekommen wie Hilfsbereitschaft und Geduld (die vorher nicht sooo ausgeprägt waren)

Weisst Du worüber ich mich vor 2 Wochen beim Zeugnis am meissten gefreut habe? nicht über die Beurteilungen in Mathe, Deutsch, Sachkunde, Kunst oder lesen sondern über die positiven Beurteilungen seines Verhaltens und seines Charakters, das hat mir die Tränen in die Augen getrieben

Warum ich das alles schreibe?

Mein Sohn konnte in dem Alter Deines Sohnes zwar rechnen wie ein Weltmeister, inklusive logische Zahlenreihen erfassen aber eine unbekannte Geschichte hören und dann nacherzählen? konnte er da(glaub ich) noch nicht.

Er konnte zwar alle Buchstaben schreiben und lesen seit er 3 war aber richtig Wörter lesen vor Eintritt der Schule konnte er nicht

Er war auch noch nie ein Puzzle- Weltmeister

Beim Judo musste der Trainer am Anfang auch meinen Sohn öfter ansprechen bis er verstanden hat worum es ging(mein Sohn hatte lange Zeit ziemliche Probleme mit den Ohren, ist mittlerweile schon dreimal operiert)


Malt Dein Kind gerne? Wenn ja lass ihn ausmalen was das Zeug hält umso weniger Probleme hat er hinterher beim schreiben.
Gib ihm kleine Aufgaben: am Anfang nur eine Sache die er holen muss, dann 2 usw.
Spiel mit ihm Sachen wie "ich packe meinen Koffer" oder ich sehe was was Du nicht siehst.
Lass ihn beim Bäcker selber Brötchen holen und bezahlen.
Wenn er Interesse daran hat lasst ihn mit dem Kleingeld aus der Spardose spielen.
Erzähle ihm eine einfache, kurze Geschichte und stelle ihm dann einfache Fragen dazu, am besten mit Vorgabe von 2 Lösungen( zB. war der Ball rot oder blau?)

Du hast geschrieben er hat Stärken in anderen Bereichen? in welchen? fördere das.

Lass das Gehör Deines Sohnes nochmal überprüfen beim HNO und vielleicht sogar in der Pädaudiologie den sollte damit etwas nicht stimmen könnte es auch durchaus daher kommen das er vielleicht langsamer reagiert oder versteht als andere)

Uiui, ziemlich lang und ich war drauf und dran es wieder zu löschen weil ich dachte gerade den ersten Teil der Geschichte wolltest Du jetzt vielleicht nicht wirklich lesen, aber es war um Dir zu zeigen das jedes Kind egal ob klug oder "normal" dieselben Probleme haben kann

LG Sonja

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Re: Weiß gar nicht wie ich beginnen soll… :-(

Antwort von Sonja31 am 16.07.2008, 18:15 Uhr

Hallo, ich hab Dir eine PM ins Postfach gelegt!

LG

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Re: Weiß gar nicht wie ich beginnen soll… :-(

Antwort von Ceychen am 18.07.2008, 22:26 Uhr

Hallo Johanna,

ähnliche Probleme haben wir mit unserer Tochter ebenfalls oft... Ich rede mit ihr, sie antwortet auch darauf und kann sich Sekunden später nicht mehr daran erinnern. Sie ist allerdings dazu manchmal auch noch recht hibbelig.

Was uns gut geholfen hat, war Kindermeditation. Das läuft ganz entspannt und ohne Druck ab. Die Kinder bringen Kuscheldecken und Kissen mit, für später ein paar Kekse. Als erstes wird ein bisschen erzählt, was so seit dem letzten Mal passiert ist. Dann legen sich alle Kinder auf ihre Kissen und Decken, hören Meditationsmusik und bekommen eine kindgerechte Geschichte vorgelesen. Anschließend wird das Gehörte als Bild gemalt. Das soll auch das Erinnerungsvermögen stärken.

Was auch helfen kann, sind motorische Übungen, die die Verbindungen beider Hirnhälften aktivieren. Hierzu könntest Du Dich vielleicht mal mit einer Physiotherapeutin für Kinder unterhalten... Auch Kindergärtnerinnen, die in integrativen Einrichtungen arbeiten, haben hierin besonders gute Kenntnisse, die auch Nicht-behinderten Kindern zugute kommen.

Unsere Tochter war ohne integrative Merkmale in einem integrativen Kindergarten und Sie hat tatsächlich durch die intensive Förderung viel Gutes erfahren und eine enorme Reifeentwicklung durchgemacht.

Wenn Du weitere Informationen benötigst (Kontaktadressen etc.) helfe ich Dir gerne weiter.

Alles Gute für Euch!
Ceychen

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