Esen
Sehr geehrte Frau Ubbens, Unsere Tochter ist nun über 13 Monate alt und wir haben immernoch einige Probleme was das Schlafen anbelangt. Sie schläft schon immer sehr schlecht und mittlerweile komme ich an meine Grenzen. Die Probleme sind wie folgt: Sie wacht in der Nacht sehr oft auf, das kann 8 mal in der Nacht sein. Man sagte mir immer, dass es besser wird wenn sie älter werden, aber leider ist das immernoch nicht der Fall. Oft kommt es auch dazu, dass sie 2-3h einfach dann wach ist und nicht mehr schlafen will/kann. Momentan ist es so, dass ich sie abends hinlege und nach 1 h ist sie wieder hellwach und munter und möchte nicht mehr schlafen. Manchmal ist es dann auch gerne um 3 oder 4 Uhr nachts. Generell ist es aber so, dass sie vom schlafen gehen bis wir ins Bett gehen sehr oft wach wird und wenn wir dann im Bett sind nehme ich sie dann zu uns ins Bett und dann geht es auch besser. Das einschlafen geht auch nur auf meinem Arm und ich wiege sie in den Schlaf. Einfach hinlegen geht überhaupt nicht, auch wenn ich dabei bin. Das ist dann mit einem riesem Geschrei und viel Tränen verbunden. Ins Bett bringen bzw. wenn sie wach wird wieder in den Schlaf schaukeln geht hauptsächlich nur mit mir, bei meinem Mann protestiert sie dermaßen und weint schrecklich. Wir wollen sie auch nicht mit irgendeinem Schlaftraining schreiend zum schlafen bringen. Vormittags ist sie dann natürlich dementsprechend nicht so gut drauf und oft total übermüdet, sodass sie vorm Mittagschlaf nochmal einschläft und die Schlafenszeiten sich wieder verschieben. Es ist wie ein Teufelskreis. Ich habe bis vor kurzem noch gestillt. Vor ca. 3 Wochen hat sie sich dann selber abgestillt. Sie isst relativ gut am Tag und kriegt abends/nachts dann noch Wasser wenn sie das braucht. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Es helfen keine Rituale, geregelte Schlafzeiten, am Tag wenig unternehmen (wenige Eindrücke), Schmusetuch, Kuscheltier, Tuch mit meinem Geruch, Musik, Nachtlicht, etc. Ich habe also einiges versucht. Ich erwarte definitiv nicht, dass sie durchschläft oder alleine schlafen soll, aber es wäre uns sehr geholfen, wenn sie wenigstens etwas besser schläft. Leider ist unser Kinderarzt nicht sehr hilfreich. Machen wir etwas falsch? Was können wir machen bzw. Können wir uns an irgendjemanden wenden, der uns helfen kann? Wir freuen uns auf Ihre Tipps. Vielen Dank! Viele Grüße Esen
Liebe Esen, führen Sie eine Woche lang ein Schlafprotokoll. Wann fangen Sie an, Ihre Tochter in den Schlaf zu schaukeln, wann schläft sie tatsächlich und vor allem, von wann bis wann schläft sie und wie viele Stunden ist sie wach. Dieses eine Woche lang über je 24 Stunden. Schreiben Sie sich dazu, wie munter oder auch müde Ihre Tochter in den Wachzeiten jeweils war. Nach einer Woche können Sie den durchschnittlichen Schlafbedarf Ihrer Tochter ermitteln. Überlegen Sie dann, wie lange Ihre Tochter zwischen den einzelnen Schläfchen wach ist. Schafft sie es morgens 4 Stunden, dann führen sie einen Mittagsschlaf nach etwa 4 Stunden ein. Wie lange schläft sie mittags im Durchschnitt? 2 Stunden? Dann wecken Sie sie in den ersten zwei Wochen nach 2 Stunden. Braucht Ihre Tochter insgesamt 13 Stunden Schlaf, dann bleiben für die Nacht 11 Stunden. Legen Sie sie jeden Abend zu einer festen Zeit schlafen bzw. schaukeln sie in den Schlaf. Halten Sie sich an den Rhythmus, damit sich Ihre Tochter daran gewöhnen kann. Auch wenn die ersten Tage schwer sind, so werden sie als ganze Familie sich nach wenigen Tagen an die neuen Zeiten gewöhnt haben und Ihre Tochter in der Nacht vermutlich besser schlafen können. Das abendliche Einschlafen sollten Sie, bis sich das nächtliche (fast) Durchschlafen eingespielt hat, beibehalten. Ggf. hilft auch ein Besuch bei einem Osteopathen. Vielleicht liegen kleine Verspannungen vor, die Ihre Tochter so unruhig schlafen lassen. Viele Grüße Sylvia
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