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Geschrieben von MamaMalZwei am 09.03.2012, 18:33 Uhr

Bin gerade geschockt...

... und weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Hier in der Stadt hat es vor einem halben Jahr eine Messerstecherei in der Nähe der Kirche gegeben. Ein 17jähriger hat einen jungen Mann zuerst mit Freunden verprügelt und dann erstochen. So weit so schlecht. Heute lese ich in der Zeitung im Gerichtsbericht den abgekürzten Namen des Täters, den ich bisher nicht kannte. Mir ist beinahe das Brötchen aus dem Gesicht gefallen. Der Täter ist ein GS-Klassenkamerad meiner Tochter!
Sie hatte er zwar damals nicht zu ärgern versucht, aber dafür hatten andere massiv unter dem Jungen zu leiden. Unter anderem auch ihr Freund Kevin. Passiert ist dem Jungen zu GS-Zeiten nichts, es gab wohl einmal wegen Mobbens drei Tage Schulausschluss.
Warum um alles in der Welt hat man nichts unternommen? Warum wurde nicht versucht, den Jungen in eine E-Schule umzuschulen? Ihn zu stützen oder sonstwie etwas zu unternehmen, damit er nicht zum Mörder wird? Fassungslose Grüße

 
12 Antworten:

Re: Bin gerade geschockt...

Antwort von Christine70 am 09.03.2012, 18:38 Uhr

weil man das einem jungen nicht ansieht?
weil im grund jeder zum mörder werden kann?
weil es meist der nette nachbar von nebenan ist?


man weiß doch nicht, ob er es nicht dennoch getan hätte.
hinterher rufen immer viele: hätte man nur geholfen..

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Re: Bin gerade geschockt...

Antwort von SusanneZ am 09.03.2012, 19:40 Uhr

"Warum um alles in der Welt hat man nichts unternommen?"

wer soll denn "man" sein? Du kanntest ihn und sein Verhalten doch auch. Was war denn dein Beitrag?

Sorry, aber mich schockt deine Reaktion a la "die anderen hätten doch müssen" auch ein wenig.

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...weil Leben nicht auf Schienen verläuft! ot

Antwort von Vio-1 am 09.03.2012, 20:40 Uhr

ot

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Re: Bin gerade geschockt...

Antwort von MamaMalZwei am 09.03.2012, 21:06 Uhr

Hallo, ja was war denn mein Beitrag... Was hätte ich denn Deiner Meinung nach tun sollen? Ihn beim Jugendamt melden? Dazu war er in der GS aus meiner Sicht noch nicht auffällig genug. Das meinte vorhin auch Katy. SIE hatte keine Probleme mit ihm.
Vielleicht hätten aber die Lehrer sehen können, was da los war. Katy sagt, es wäre ein sehr schwacher Schüler gewesen, überall 4en und 5en. Dazu sein problematisches Sozialverhalten anderen gegenüber. Warum man dann kein Verfahren zur Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs eingeleitet hat, das frage ich mich. Stattdessen hat man ihn mit durchgeschleift, bis er die HS ohne Schulabschluss verließ. Ich bin weiß Gott kein bedingungsloser Anhänger von Förderschulen. Aber hier wäre es mit Sicherheit angebracht gewesen. Gewalt entsteht oft auch aus Perspektivlosigkeit. VG

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meinst du

Antwort von like am 09.03.2012, 22:48 Uhr

damit hätte man den Mord verhindern können?
Du weißt doch gar nicht, wie es dazu kam. Es können so viele Dinge im Spiel sein.
Man kann nicht jedes Kind mit schlechten Noten und problematischem Sozialverhalten in Förderschule stecken. Dort wird zudem in der Regel auch kein besserer Mensch aus ihnen.

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Re: Es muss erst was passieren bevor überhaupt eingegriffen wird. ....

Antwort von Pinky2 am 10.03.2012, 0:34 Uhr

Hallo,

ähm, Förderschulen sind ja ganz Klasse aber bei uns wurden alle Förderschulen abgeschafft und alle "etwas schwächeren" Kinder werden eben durch die normale Schule geschleust. Der Staat hat kein Geld für solche Kinder *ironieoff*.

Und unsere Schule ist sehr schnell mit Klassenkonferenzen dabei. Das heisst bei kleineren Prügeleien wird eine grosse Konferenz einberufen. Sozialpädagogen, der Rektor und der Konrektor, die Lehrer, die Eltern, der Schüler und die Elternsprecher. Evtl. noch jemand vom Jugendamt oder von der Schulbehörde. Was nützt das Ganze wenn die Eltern nicht mitspielen und das Verhalten des Kindes runterspielen bzw. sich nicht helfen lassen wollen.

Du kannst einfach NICHTS machen bevor etwas schlimmes passiert. Traurig aber echt wahr. Da kann man quasi nur auf den grossen Knall warten. Erst dann kann eingegriffen werden.

Ich fühl mich als Elternvertreterin manchmal sowas von hilflos. Und wir haben eine Brennpunktschule und dort wird wirklich schon bei kleineren Vergehen etwas getan. Aber es sind einem echt die Hände gebunden.

Lieben Gruss

Pinky

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Re: Es muss erst was passieren bevor überhaupt eingegriffen wird. ....

Antwort von MamaMalZwei am 10.03.2012, 11:15 Uhr

Hallo, das weiß ich wohl. Aber bei diesem Jungen hätte man wirklich eingreifen müssen. Ich bin sowieso auf die Ex-GS meiner Kinder nicht gut zu sprechen. Über Ärgereien und Prügel durch andere hat man großzügig hinweggesehen. Der Lieblingsspruch der Lehrer lautete: "Das regeln die Kinder unter sich!" Mit dem Erfolg dass kleine 2tklässler dann, die einen Schnellkurs als Streitschlichter hinter sich hatten, sich plötzlich verpflichtet sahen, bei Streitigkeiten unter großen 4tklässlern einzugreifen. Weit und breit war auf dem Pausenhof nämlich nur ein Lehrer als Aufsicht und wenn die Kinder Pech hatten, war auch gar keine Aufsicht draussen.
Woher ich das weiß? Weil ich oft genug an dieser Schule vorbeikam. Und es ist keine Brennpunktschule, nein. Eine ganz normale Dorf-GS.
Katy ist damals nur deshalb relativ unbeschadet geblieben, weil sie erstens einen Kopf größer war, man wusste, dass sie Judo kann und sie außerdem noch ein Jahr älter war als die anderen. Lemmi, der genauso alt war wie seine Klassenkameraden hatte da schon mehr zu leiden.
Weißt Du, andere GS haben zumindestens einen Lehrer, der weiß, welche Hilfsangebote es für auffällige Schüler in der Stadt gibt. Wenn man Glück hat, dann stehen diese Angebote auch auf der HP einer Schule. Dieser GS und deren Leitung musste i c h damals sagen, welche Möglichkeiten es gibt, sich Hilfe von aussen zu holen. Und selbst dann, als ich meinen Mund nicht mehr halten konnte hatte ich den Eindruck, es interessiert sie nicht.
Wohin das führt, sehe ich jetzt. LG

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'hätte man handeln müssen'

Antwort von Chatilia am 10.03.2012, 15:03 Uhr

du hast die damalige gs-zeit verständlich und anschaulisch beschrieben und ich verstehe auch, wie du es meinst. aber ich fürchte, wenn du schreibst 'hätte man handeln müssen', dann weisst du selber nicht genau, was man hätte tun müssen. mir fehlt bei deinen überlegungen ein ganz konkretes vorgehen, WER WAS hätte tun müssen.

wer ist 'man'? die lehrer? was können sie genau und konkret unternehmen? strafen? zureden? wurde bestimmt gemacht.

die sozialarbeiter? was könnend sie genau und konkret unternehmen? mit dem jungen reden? die familie unterstützen? wurde bestimmt gemacht.

es wäre natürlich toll, wenn man solche schlimme laufbahnen von vorneherein abwehren könnte, aber es bleibt eine reine utopie.

es ist traurig, dass wir es nicht schaffen, dass jedes kind vernünftig aufwachsen darf, damit es ich dann im leben bestens zurecht findet. aber patentrezepte gibt es schlicht nicht.

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Re: 'hätte man handeln müssen'

Antwort von MamaMalZwei am 10.03.2012, 16:21 Uhr

Hallo Chatilia, ich weiß ich weiß....Mir fehlte in der GS einfach der Druck von Seiten der Lehrer: An anderen Schulen gibt es bei konkreten Vorfällen (Kevin in Pfützen geschubst und das an 5 Tagen der Woche, XY im Kletterturm eingesperrt, das Springseil benutzt, um ihn zu fesseln) einen Handlungskatalog: zuerst eine Suspendierung vom Unterricht, dann eine Klassenkonferenz, schließlich ein Schulverweis.
So etwas haben wir damals in der Sprachheilschule beschlossen, als sich Übergriffe häuften.
Auch die Real von Lemmi hat so einen Handlungskatalog. Er war am Anfang Mobbingopfer dort und ich kriegte hier, als er sich schließlich wehrte, dauernd Anrufe seiner Lehrerin: So geht das nicht, machen Sie was sonst muss er eine andere Schule besuchen! Durch diesen Druck zu handeln fanden wir für ihn eine Gruppe, in der er Sozialkompetenz üben konnte und deren Sozialarbeiter sich für uns mit der Schule auseinandersetzten. Wobei, Lemmi ist eigentlich ein ganz Lieber, die Lehrerin war aber nicht bereit das Mobbing durch Dritte zu sehen, bis ihr die Sozialarbeiter "auf die Sprünge" halfen. Das hätte ich allein nie geschafft!
An unserer GS habe ich niemals auch nur davon gehört, dass es eine Klassenkonferenz gegeben hätte! Und glaub mir, das hätte ich, so wie die Frauen dort tratschen. Stattdessen hat man weggeguckt. LG

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Re: Bin gerade geschockt...

Antwort von Emmi67 am 10.03.2012, 16:34 Uhr

Ich glaube nicht, dass eine Förderschule was geändert hätte, vermutlich hätte er auch da keinen Abschluss bekommen. Und das Sozialverhalten war ja schon immer problematisch....ob das in der Förderschule besser geworden wäre?

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Re: 'hätte man handeln müssen'

Antwort von Chatilia am 10.03.2012, 16:43 Uhr

es ist schade, dass die lehrerin resignierte. aber ich habe hier ein ganz anderes beispiel vor augen: ein junge, der nicht nur die schule verweigert, sondern jegliche autoritätsperson.

die lehrerin ist sehr engagiert, redet sich um kopf und kragen, greift durch, der junge bekommt sämtliche unterstützung, die zur verfügung steht. es kommt hilfe von aussen. was nützt es? nichts.

der junge schlägt, hat noten, wie sie in der grundschule fast nicht möglich sind, er stört, wo er auch auftaucht, es gibt immer probleme.

ich glaube einfach, man macht es sich zu einfach, wenn man sagt: ....hätten die nur mal ... und würden die nur .... - es gibt leider nicht für alle probleme dieser welt eine lösung.

die mutter des besagten jungen hat zwei reaktionen. entweder lacht sie die probleme weg, die ihr von der schule zugtragen werden von der lehrerin (das sagt mir mein kind, ich bin ja nicht dabei). dann sieht man aber auch, wie die mutter keine chance hat, irgendeinen einfluss auf ihr kind zu nehmen.
wenn ihr kind einem anderen nachspringt und mit schlägen droht, springt die mutter ihrem kind nach und kann es nicht einholen. wir sprechen hier über 10jährige kinder.

ehrlich, wenn es mein kind wäre, ich wäre auch mit meinem latein am ende. man kann sowieso immer nur hoffen, dass keines der kinder auf die schiefe bahn gerät, aber verhindern zu 100% kann es niemand.

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Re: Bin gerade geschockt...

Antwort von Birgit67 am 12.03.2012, 10:14 Uhr

man sieht es Kinder nicht an was aus ihnen wird und solange sie in Familien leben die kein Interesse haben an den Kindern und was sie tun und auch kein Interesse daran haben mit Schulen und anderen Einrichtungen zusammenzuarbeiten können weder Lehrer noch sonstige Sozialarbeiter irgendwas tun außer reden.

In der Klasse meines Sohnes war auch ein ich sage mal Erziehungsresistenter Junge - aber auch die Eltern hatte absolut kein Interesse daran etwas zu ändern kamen zu keinem Termin haben die Schule nicht unterstützt - und wir hatten zu dem Zeitpunkt sehr engagierte Elternbeiräte die immer Versucht haben alle zu integrieren - aber auch sie sind gecheitert. Und alle wirklich alle waren froh als der Junge die Schule verlassen musste weil er zum 2. mal sitzen bliebt.

Was aus ihm wird wird die Zeit zeigen - aber ändern kann man leider nichts.

Gruß Birgit

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