Einfach unglaublich!!! (etwas länger)

Da muss ich doch heut auch mal meinen Frust loswerden:

War gestern mit unserem Zwerg beim "Spezialisten", sog. Kindergastroenterologe, da er noch immer viel Probleme mit seiner Verdauung hat. (er ist jetzt 6,5 Monate) Ich hatte den Eindruck, dass vielleicht mit seinem Darm was nicht stimmt.

Der untersuchende Arzt ist ein Professor und wohl der "Fürst" unter den Kindergastroenterologen hier bei uns. Er war min. 60 Jahre alt und dementsprechend seine Ansichten. Zunächst fragte er uns, was unser Sohn zu Essen bekommt. Ich zählte ihm 3 Beikostmahlzeiten auf und den Rest Stillen nach Bedarf, das ist so 4-5 Mal. Daraufhin bekam ich Ernähungsberatung allererster Güte (die ich ja eigentlich gar nicht wollte)

- er ist jetzt alt genug, dass er nachts nichts mehr braucht, dann muss ich ihn eben ausschreien lassen, wenn er Tee nicht will (mh, fehlte bloß noch, dass er sagt, das stärkt die Lungen)
- ich solle auf 2 Stillmahlzeiten runter kommen (wie erklär ich das meinem Kind; und was, wenn nicht: platzt er dann irgendwann)
- Stillen ist kein Durstlöschen oder ähnliches, sondern eine Mahlzeit (bloß gut, dass er nicht noch Stillen mit Messer und Gabel vorgeschlagen hat)
- es kommen viele Eltern mit 2 oder 3-jährigen, die Probleme haben mit ihren Kindern, weil sie zu viel gestillt wurden oder gar im Elternbett mitschlafen (vielleicht haben sie auch zuviel Liebe bekommen?!)
- wenn man für sein Kind selbst kocht, dann meint man nur, man tue ihm was gutes; man kann jedoch die Inhaltsstoffe, die im Gläschen sind, nicht bieten; ich solle lieber Milch-Keks-Brei oder Apfel-Zwieback-Brei kaufen und anbieten (aha, na Zucker kann ich auch in meinen Brei beimengen; und was ist, wenn es Familienkost gibt, muss ich dann ne Dose Ravioli aufmachen, damit er alle wichtigen Stoffe bekommt?)
- früher wurde 1 Jahr gestillt, da es nichts gab (???)

Nachdem er uns ne Viertelstunde einen Vortrag hielt, untersuchte er dann auch mein Kind, er tastete ihn ab und steckte kurz seinen Finger in seinen Po. Dann meinte er, es ist alles in Ordnung, er schließt eine ernstzunehmende Erkrankung aus. Auf meine Frage hin, dass ich ja nun immer noch nicht weiß, warum er Beschwerden hat, meinte er, wir haben doch einige Sachen besprochen. Und vielleicht schluckt er auch zu viel Luft beim Trinken, da muss ich ihn mehr aufstoßen lassen (gut, dass mir das nach 6 Monaten mal einer sagt...wär ich ja nie drauf gekommen)
Und außerdem wissen sie (wen auch immer er damit meinte), dass Kinder bereits in dem Alter Beschwerden vortäuschen, um Aufmerksamkeit zu bekommen (aha, und die Luft die aus seinem A... kommt, macht er auch selbst mit rhythmischen Bewegungen, oder was?)

Letztendlich habe ich ein Darmaufbaupräparat bekommen und wir wurden verabschiedet.
Ich habe mich dann so aufgeregt im Auto auf der Heimfahrt, heut kann ich drüber lachen. Auch meine KiÄ konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als ich ihr davon erzählte. Zumindest ist das Präparat aber was Vernünftiges.

Geile Geschichte, echt!

LG