Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Baby03061219 am 12.11.2020, 12:43 Uhr

Mein Kämpfer hat es nicht geschafft

Hallo ihr lieben , ich weiß nicht ob ihr meine Geschichte verfolgt habt, aber mein kämpferlein hat den Kampf heute Nacht verloren am Montag fingen ja ganz leichte braune Schmierblutungen an und Dienstag morgen war ich ja beim Arzt. Dort schlug das kleine Herzchen noch aber es war nicht richtig gewachsen. Ich wusste sofort dass es nicht gut ausgeht. Eine Mama spürt das die Ärztin war noch zuversichtlich und ich sollte nächste Woche wieder kommen. Sie meinte dann hätte es bestimmt alles aufgeholt. Aber ich wusste es im inneren , dass es nicht so sein wird. Mein Mann war voller Hoffnung dass alles gut werden würde und es nur meine Angst wäre, die meint, dass es zu Ende geht. Gestern bekam ich nachmittags Etwas mehr Blutung. Ich richte mich viel aus, sowie das mit einem 17 Monate alten kleinen Mann möglich war. Ich ging mit dem kleinen gestern Abend ins Bett und die Schmerzen wurden doller. Aber erträglich. Mein Mann küsste noch meinen Bauch und sagte, es wird alles gut. Ich weiß das. Ich sagte zu ihm, nein Schatz, unser Baby stirbt gerade. Ich spüre es. Nachdem der kleine eingeschlafen war, legte ich meine Hand auf mein Baby und sagte : es ist ok wenn du jetzt gehst. Du musst nicht mehr kämpfen. Du darfst los gehen. Wir beide haben soviel gekämpft die letzten Wochen. Aber wenn du gehen möchtest, dann geh mein kleiner Engel. ich bin dann um halb elf eingeschlafen. Um halb zwei diese Nacht wurde ich vor schmerzen wach. Ich konnte nicht stehen , nicht gehen. Es waren wie Wehen wenn eine Geburt los geht. Also nicht wie am Ende, sondern wie wenn die Wehen anfangen. Nur kontinuierlich und nicht in Abständen. Mein Mann wollte mit mir ins Krankenhaus fahren. Aber wozu. Ich wusste , jetzt ist es soweit. Ich wollte alleine sein. Ich bin immer wieder auf Klo und runter auf die Couch. Die Blutungen waren nun stärker. Um 4:15 Uhr bin ich dann vor schmerzen gekrümmt wieder auf Klo und es kam
Ein Schwall raus. Es machte richtig Plop. Ich konnte nichts im Klo erkennen weil alles tot war. Was aber auch gut ist, denke ich. Von da an hörten die Schmerzen schlagartig auf. Also nur noch wie normale Perioden schmerzen. Ich wusste, es war vorbei. Ich konnte direkt heute morgen zur Ärztin. Gott sei Dank zu meiner. Ich dürfte direkt durch ins Behandlungszimmer ohne vorher ins Wartezimmer zu müssen. Sie machte Ultraschall und es war weg. Man konnte nur noch Blutungen Sehen. Sie sagte, mein Körper hat es alleine geschafft und ich hatte meine kleine Geburt. Nächste Woche muss ich zur blutabnahme und nochmal Ultraschall. Es sah aber gut aus, dass ich keine Ausschabung brauchen werde. Was ich jetzt sehr hoffe. Wenigstens das jetzt. Ich bin tottraurig und verstehe es nicht. Warum musste ich letzte Woche wieder solche Hoffnung haben. ?! Nachdem ich es doch schon wusste. Warum musste plötzlich alles gut sein und ich der glücklichste Mensch auf der Welt sein. Warum?! Sie meinte, wenn wir es erneut probieren möchten, könnten wir das sofort tun. Der Zyklus würde jetzt bei null anfangen. Letzte Woche dachte ich, ja das möchte ich, wo der Termin zur Ausschabung stand. Aber ganz ehrlich, gerade weiß ich es nicht mehr. Ich werde Ende nächsten Monat 42. und ich hätte nicht mehr viel Zeit. Aber ich will und kann das nicht nochmal ertragen. Das würde ich psychisch nicht verkraften , glaube ich. Ich würde doch in tiefe Panik verfallen bei einem positiven Test vor Angst. Ich bewundere euch, die schon mehrere Fehlgeburten hatte und trotzdem die Kraft und Zuversicht hatten. Wie seid ihr mit der Angst umgegangen? Wie habt ihr das überhaupt überwunden ? Ich fühle mich, als wäre ein Teil von mir selbst gestorben. Es tut mir leid, dass ich euch jetzt mit diesem ganzen Text zumülle bitte verzeiht mir, für die unzähligen Worte. Ich wünsche euch allen alles gute für eure Babys

 
8 Antworten:

Re: Mein Kämpfer hat es nicht geschafft

Antwort von Meike789 am 12.11.2020, 13:06 Uhr

Das tut mir sehr leid

Ich hab das letztes Jahr auch durchgemacht. Eine MA Ende der 10. Woche entdeckt, ohne jede Vorwarnung. Vorher gab es auch einen Herzschlag, der Ende der 8. Woche aufgehört haben muss. Mich hat der Gedanke getröstet, dass mein Körper in der Lage war, eine Schwangerschaft zu beenden, die aller Wahrscheinlichkeit nicht intakt war. So war es mir lieber, als wenn ich dann in der 12. Woche oder später gesagt bekomme, dass das Kind wohl nicht gesund sein wird und ich dann eine Entscheidung treffen müsste. Leider ist es ja um die 40 recht häufig, aber auch Jüngeren passiert das.

Und ein natürlicher Abgang soll besser für den Körper sein als eine Ausschabung. Wenn die Natur so was nicht alleine lösen könnte, wäre die Menschheit schon ausgestorben.

Das weißt du wahrscheinlich alles. Du musst ja nicht heute entscheiden, ob ihr es noch mal probieren wollt. Lass das erst einmal sacken.

Hoffe dir geht es schnell besser.

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Re: Mein Kämpfer hat es nicht geschafft

Antwort von miss_spicy am 12.11.2020, 13:08 Uhr

Liebe TE,

ich hatte leider in den letzten 10 Monaten auch schon 2 Fehlgeburten, eine in der 12. Woche eine in der 9. Woche. Ich habe leider noch keine Kinder, bin 38 Jahre alt. Nach der zweiten Fehlgeburt im Sommer war ich genau am selben Punkt wie du, riesige Zweifel ob ich überhaupt noch ein Kind will, Depressionen, Diagnose Anpassungsstörung. Ich bin dann zu einer Psychologin gegangen, welche auf Trauerbewältigung spezialisiert ist und das war das Beste was ich machen konnte. Man kann mit Freunden, Familie sprechen aber das ist einfach nicht das Selbe. Sie hat mir so viele neue Blickwinkel aufgezeigt und es hat mir so sehr geholfen mit dem Ganzen umzugehen. Ich kann dir das nur wärmstens empfehlen, ich habe nun neuen Mut und möchte den Kinderwunsch bald wieder angehen.

Du musst dir bewusst sein, dass all die Emotionen die du gerade durchlebst richtig, echt und okay sind, es ist absolut okay, dass es dir jetzt nicht gut geht, es ist okay dass du verunsichert bist, gib dir selbst Zeit zu trauern, du MUSST jetzt gar nichts wissen und auch gar nichts entscheiden oder für die Zukunft planen. Es geht dir jetzt nicht gut, du darfst schwach sein, du darfst "jammern" und du darfst weinen, fluchen, eifersüchtig sein auf alle bei denen es geklappt hat. Das ist alles vollkommen in Ordnung! Ich finde es wichtig, dass man sich selbst so annimmt wie man jetzt ist und nicht versucht, etwas zu erzwingen, z.B. schnell wieder fit zu sein oder jetzt etwas zu entscheiden, was man jetzt einfach nicht kann.

Es ist dir etwas sehr Schlimmes passiert, du darfst jetzt schwach sein, du musst nicht "stark" sein.

Gib dir Zeit dann wird alles gut! Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und eine baldige Genesung.

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Re: Mein Kämpfer hat es nicht geschafft

Antwort von Knatzliese am 12.11.2020, 14:52 Uhr

Hallo,
Du musst dich nicht entschuldigen, dass du uns mit deinem Text zu müllst, das machst du nämlich nicht. Es tut mir sehr leid für dich und deinen Krümel . Ich kann etwas nachvollziehen wie du dich gerade fühlst . Ich hatte 2017 nach ICSI einen Abgang in der 10 Woche. Ich fühlte mich genau wie du, als wäre ein Stück von mir mitgegangen. Damals hätte ich mir etwas psychologische Unterstützung gewünscht, seitens des Kinderwunschzentrums, aber so richtig kam da nichts, versteht mich nicht falsch, dort waren alle sehr nett und einfühlsam, aber nach dem es vorbei war, wurde man allein gelassen.
Nach dem Abgang konnte ich nicht mal wirklich mit meinem Mann drüber reden, er war selber so verschlossen, daß daran bald unsere Ehe verloren ging. Nach einem Jahr haben wir dann zumindest dachten wir es mit dem Thema Kinder bekommen abgeschlossen, aber im Kopf ist es trotzdem hängen geblieben. Anfang letzten Jahres haben wir 2020 geplant und uns viel vorgenommen mit Urlaub, Konzerten und einfach nur leben.
Was soll ich sagen, das planen hat mir den Kopf richtig frei gemacht und heute liegt unser Sohnemann glücklich neben mir. Er ist seit Sonntag 10 Wochen alt. Die Angst, dass mit dieser SS wieder was nicht stimmen könnte, hat mir die Fa bei der Pränataldiagnostik genommen. Sie ist auf alle Fragen eingegangen dich ich hatte, selbst am Telefon war sie immer gesprächsbereit und mein Mann dem ich unendlich dankbar bin, dass er mich aufgefangen hat wenn ich mal wieder verzweifelt war, was ich mit 40 ständig war.
Versuch mit deinem Mann oder einer Außenstehenden drüber zu reden, das wird helfen, aber den Schmerz kann dir leider keiner nehmen, es wird aber besser . Es dauert eine Weile aber es wird besser.
Fühl dich mal ganz lieb gedrückt
LG Katrin

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Re: Mein Kämpfer hat es nicht geschafft

Antwort von großerbruder 2009 am 12.11.2020, 15:29 Uhr

Erst einmal drücke ich dich ganz fest und wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Danke, dass du deine Situation mit uns teilst. Als ich es gelesen habe, hatte ich Tränen in den Augen. Ich bewundere dich, wie du das alleine durchstehen konntest. Das zeigt, wie viel Kraft in dir steckt.
Ich hatte deine Geschichte verfolgt und mich so für euch gefreut, dass es ein kleiner Kämpfer ist und ihr nun doch die Schwangerschaft genießen könnt.
Ich finde es sehr emotional, dass du dem Baby sagen konntest, dass es nun gehen kann. Finde es sehr beeindruckend.
Bitte geb nicht auf. Du wirst bestimmt ganz schnell wieder schwanger und dann wird alles gut.
Du hast so viel Kraft.

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Re: Mein Kämpfer hat es nicht geschafft

Antwort von Schnuffinchen am 12.11.2020, 16:00 Uhr

Mir ist dasselbe wie dir passiert, war auch vor 4 Wochen beim Gyn, man konnte den Herzschlag sehen aber es war bei mir auch für die SSW zu klein. Meine Ärztin war zuversichtlich. Ich habe auch gemerkt, dass etwas nicht stimmt und wusste,dass es nicht bei mir bleiben wird. Ich habe dann braunen Ausfluss bekommen und bin 5 Tage später wieder hin - kein Herzschlag mehr zu finden. Meine Fehlgeburtsblutung setzte zwei Wochen später ein. Meine FA konnte auch keine Reste auf dem Ultraschall sehen. Sie hat mir aber empfohlen einmal meine Periode abzuwarten, damit sich das ganze einmal auf - und abgebaut hat. Daran werde ich mich auch halten und dann hoffentlich im Dezember wieder probieren. Bei mir wird es auch gefühlsmäßig von Tag zu Tag besser. das gibt sich bei dir bestimmt auch wieder. alles Liebe

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Re: Mein Kämpfer hat es nicht geschafft

Antwort von Mützipütz am 12.11.2020, 18:09 Uhr

Das tut mir so leid für dich.
Ich habe deine Story mitverfolgt und mich so mitgefreut gehabt.
Leider kommen FG sooo oft vor.Kein Mensch redet drüber aber in solchen Foren sieht man erst wie oft es passiert.

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Re: Mein Kämpfer hat es nicht geschafft

Antwort von STEFFILEIN85 am 12.11.2020, 20:22 Uhr

Es tut mir so sehr leid
Aber vielleicht war wirklich irgendwas nicht in Ordnung!
Es tut mir so leid! Habe Dir so die Daumen gedrückt das alles gut wird.
Jetzt musst Du es für Dich erstmal verarbeiten aber vielleicht war es so besser als mit einer Ausschabung! Du konntest dich verabschieden! Fühl Dich von mir in den Arm genommen.

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Re: Mein Kämpfer hat es nicht geschafft

Antwort von Baby03061219 am 12.11.2020, 20:41 Uhr

Vielen vielen Dank für eure lieben Worte. Wie auch schon im Juni Forum würde ich gerne jeder von euch separat antworten. Aber das schaffe ich heute nicht mehr. Ihr habt alle soviel schlimmes durchgemacht was mir so leid tut. Und trotzdem habt ihr alle den Mut wiedergefunden. Ich wünsche euch allen so sehr, dass ihr eure Mäuse gesund im Arm halten werdet. Man liest viel und hat ständig Angst. Aber man denkt trotzdem, dass es einem selbst nicht passiert. Für mich ist es wie zweimal Abschied nehmen. Da ich ja letzte Woche soweit war mit der Ausschabung. Und dann plötzlich das größte Glück auf Erden. Und dann doch alles vorbei. Aber alles hat wohl seinen Sinn und Zweck. Auch wenn ich diesen diesbezüglich nie rausfinden werde. Heute Morgen dachte ich noch, nein es war schrecklich. Ich höre lieber eine ok gehabt. Nach vielen Stunden sehe ich das nun anders. Es war unser Abschied. Sternchens und meiner. Und den kann uns keiner mehr nehmen. Wir haben beide aufgehört zu kämpfen. Ob ich nochmal den Mut habe, weiß ich nicht. Mein Mann ist da optimistisch. Aber ich bin nur voller Trauer und Angst. Ich versuche aber so gut es geht weiter zu machen und mich nicht zu verkriechen. Weil ich Angst habe, dann in ein tiefes Loch zu fallen, wo ich nicht mehr raus komme. Aber ihr habt es alle geschafft und wir werden das auch. Fühlt euch alle lieb umarmt. Danke

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