Kann man nicht sagen

Hallo,

Auf Messungen bei einem einzelnen Kind kann man sich beim US nicht verlassen.

Das Messverfahren ist grundsätzlich unsicher (auch mit dem neusten US-Gerät), weil aus ein paar 1d-Werten, die aus fast willkürlich im Raum orientierten Objekten abgenommen werden (z.B. Oberschenkellänge) auf einen 3d-Wert hochgerechnet wird.

Man kann das Rechenprogramm so auslegen, dass für eine große Gruppe der Fehler minimiert wird. Aber wie gut es bei *jeder einzelnen* Messung passt - das weiß man leider erst hinterher. Auch mehrfaches Messen hilft da nicht großartig, denn es kann ja beispielsweise sein, dass dein Kind einfach einen langen Oberschenkelknochen hat. Aber natürlich gibt es auch einfach große/schwere Kinder.

Bei einem Drittel der Messungen liegt der wahre Wert um über ein halbes Kilo daneben, die größten Abweichungen, die ich bei einer Umfrage gefunden habe, lagen bei 1,5 kg. Bei meinem eigenen Großen lag die US-Schätzung um etwa 1kg daneben: 2 Tage vor der Geburt auf 3300g geschätzt, mit 4380g geboren.

Das ist mit ein Grund, warum ich nie nur aufgrund von solchen Messwerten einen KS machen lassen würde. Ein weiterer ist, dass man nur aufgrund des Gewichts kaum vorhersagen kann, wie die Geburt verläuft. Das hängt von sehr vielen Faktoren ab, und das Gewicht des Kindes ist nur ein sehr kleiner Baustein. Mein Großer mit seinem recht hohen Gewicht und 37cm KU kam (obwohl 1. Kind) völlig problemlos und sogar mein Damm blieb heil. Allerdings dauerte die Austreibungsphase recht lange, und ich habe ihn im Wasser geboren. Im KH, wenn die Ärzte drängeln, dass doch "jetzt mal was voran gehen muss", und das Ganze dann noch möglicherweise auf dem Trockenen hätte passieren müssen, kann es sein, dass die Geburt nicht so schön abgelaufen wäre und ich zu dem Schluss gekommen wäre, dass es spontan wegen seines Gewichts einfach nicht ging.

Dir wünsche ich jedenfalls alles Gute und eine reibungslose Geburt,
Sabine