Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Pollyyy, 12. SSW am 10.04.2024, 9:36 Uhr

Extreme Beschwerden und trotzdem kein BV - Verzweiflung… Tipps?

Hallo ihr lieben!

Vorab: jetzt kommt ein extrem langer Text und ich würde mich freuen, wenn der eine oder die andere Lust/Zeit hat dies zu lesen und mir evtl. Tipps zu geben.


Ich möchte euch gerne einmal von mir erzählen damit ihr die Situation evtl besser nachvollziehen könnt.

Ich bin aktuell in der 12.ten Woche schwanger (11+2) und leide unter extremen Beschwerden die sowohl körperlich aber auch mental sind.

Vorweg: ich arbeite in der Ausländerbehörde und LIEBE meinen Job. Menschen helfen ist einfach das, wofür ich stehe und was ich immer machen wollte. Leider haben wir auch oft mit sehr aggressiven Menschen zu tun die unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stehen. Ebenfalls mit ehemaligen Straftätern haben wir des Öfteren zu tun. (KEINE Klassifizierung und/oder Verallgemeinerung!!!)

In der Vergangenheit wurde ich bereits mit einer Waffe bedroht, mit einem Hammer, einem Brieföffner und es wurden Stühle geworfen. Im Normalfall komm ich damit sehr gut klar, jetzt wo ich schwanger bin packt mich die Angst am Schopf. So sehr, dass ich letzte Woche bei einem Vorfall (jemand hat versucht das Fenster zu meinem Büro einzuschlagen weil wir geschlossen hatten und er rein wollte) ins Krankenhaus musste weil ich extreme Krämpfe hatte. Ich fahre jeden Tag mit Angst zur Arbeit. Das war vor der Schwangerschaft nicht so. Grundsätzlich soll ich seit der Schwangerschaft keinen Kundenkontakt mehr haben, aber die Leute wissen ja wo mein Büro ist und kommen trotzdem. Dann sagen „gehen Sie bitte zu meiner Kollegin“ sehr suboptimal. Abschließen darf ich aus Sicherheitsgründen auch nicht.

Dazu kommt das ich unter wirklich EXTREMER Übelkeit leide, den ganzen Tag.
Vom ganzen sitzen im Büro habe ich teilweise so starke Schmerzen, dass ich denke das ich einen Hexenschuss habe und mich nach dem aufstehen wirklich kaum bewegen kann, ohne gekrümmt zu laufen.

Alles in allem hat dazu geführt, dass ich mich mit einem Betriebsarzt unterhalten habe, der dafür zuständig ist, meinem AG eine Gefährdenbeurteilung zu geben. Dieser hat gesagt „entweder zu 100% ins Homeoffice oder BV“ allerdings ist es so, dass dieser meinem AG rechtlich nichts vorschreiben darf, sondern lediglich Empfehlungen aussprechen darf. Nach dieser Aussage des Betriebsarztes sagte mein Arbeitgeber „ich solle doch ab jetzt einfach schauen welcher Kollege im GESAMTEN HAUS!!! Urlaub hat oder krankheitsbedingt nicht vor Ort ist, und mich in dessen Büro verstecken und dann keinen Kundenkontakt mehr haben“. Das würde dann bedeuten das ich zu den nicht Öffnungszeiten sämtliche Akten und Vorgänge die ich brauche zu dem Büro schleppen muss/darf. Was laut meinem AG vertretbar ist. „Bis zu 5 kg 10 mal täglich ist mit dem Mutterschutzgesetz vereinbar“


Mein AG ist somit total uneinsichtig und versucht mich mit allen Mitteln die 4,5 Monate noch zu halten. Ich habe ebenfalls mit meinem FA darüber gesprochen, Vorallem weil es nicht nur der massive psychische Stress und die Angst sind, sondern eben auch die extreme Übelkeit, die Rückenschmerzen und das lange Sitzen.

Auch dieser ist dem BV negativ gegenüber eingestellt und will mich dauerhaft nur AU schreiben. Sollte ich dort aber ins Krankengeld fallen, entfällt für den Zeitraum der Anspruch auf Elterngeld. Versteht mich nicht falsch, mir liegt mein Wohl und vorallem das des Kindes an oberster Stelle, aber wenn er mich AU schreiben würde für einen extrem langen Zeitraum verstehe ich nicht warum nicht BV (ja rechtliche Rahmenbedingungen die hier grundsätzlich aber erfüllt sein müssten. Es gibt ja Frauen die für weitaus weniger ein BV erhalten haben) ich finde die Lösung der AU suboptimal. Wieso soll ich und das Kind finanziell extreme Nachteile erhalten, weil FA und AG uneinsichtig sind.

Ich habe ihm von sämtlichen Beschwerden berichtet und er lächelt mich dann immer nur an und sagt „ja wie gesagt herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft so ist das nunmal“ aber so muss es doch nicht sein? Ja klar ist mir auch zuhause übel. Aber zuhause habe ich keine Todesangst (die sicherlich durch die Hormone verstärkt wird weils vorher nur in extremen Situationen wie mit der Waffe zb so war) und zuhause sitze ich auch nicht den ganzen Tag auf einem steifen Stuhl.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Was sagt ihr? Neuen Arzt suchen? Ist das so leicht in der Schwangerschaft? Bei uns sind alle Ärzte randvoll…. Ich bin echt am Ende mit meinen Nerven.

 
11 Antworten:

Re: Extreme Beschwerden und trotzdem kein BV - Verzweiflung… Tipps?

Antwort von Maxime80 am 10.04.2024, 10:15 Uhr

Puh, harter Tobak.

Ich würde definitiv erstmal die AU nehmen. Dann einen anderen FA suchen und erklären worum es geht. Und frag mal bei deinem Hausarzt nach. Der kann auch Krankschreiben...

Sag ruhig die finanzielle Lage dazu. Wenn du mal 4 Wochen mit Rückenschmerzen AU bist und dann 4 Wochen mit Magen-Darm und und und. Dann fällst du nicht ins Krankengeld

Ich drücke dir ganz fest die Daumen.

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Re: Extreme Beschwerden und trotzdem kein BV - Verzweiflung… Tipps?

Antwort von Kasi88, 27. SSW am 10.04.2024, 10:18 Uhr

Das hört sich wirklich heftig an, ich finde das Verhalten des Arbeitgebers unter aller Kanone, sowas geht gar nicht!!
Wo ist denn das Problem mit dauerhaftem Homeoffice, wenn ohnehin kein Kundenkontakt besteht.
Ich würde noch mit dem Hausarzt sprechen, jeder Arzt kann dir ein BV ausstellen.
Ich bin Erzieherin und durch meinen Hausarzt im BV, ich hatte auch mit extremer Übelkeit zu kämpfen und hatte am Anfang der Schwangerschaft auch Blutungen, nachdem ich hin bin in der 9. Woche um mir eine AU zu holen, wegen der Übelkeit und ich im Homeoffice arbeiten sollte, hat er sofort ohne zu zögern von sich aus das BV angesprochen und gemeint ins Krankengeld möchte man schwanger ja nun wirklich nicht fallen. Er hat es geschrieben und seither gilt es.
Ich wünsche dir alles Gute und eine schnelle Lösung, die für dich passt.

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Re: Extreme Beschwerden und trotzdem kein BV - Verzweiflung… Tipps?

Antwort von Pollyyy, 12. SSW am 10.04.2024, 10:23 Uhr

Danke für eure lieben Nachrichten!

Mit meinem Hausarzt hab ich schon gesprochen. Der meinte nur „sowas haben wir noch nie gemacht und werden es auch nicht. Gehen sie zum Frauenarzt“

Ich hab jetzt am 18. den nächsten Termin beim FA, da kommt mein Mann auch nochmal mit in der Hoffnung das er dem FA dann zusätzlich nochmal zusprechen kann. Ansonsten denke ich bleibt fast nichts anderes übrig als AU und einen anderen Arzt suchen der es dann etwas „vernünftiger“ bzw. patientenorientiert sieht als so stumpf wie der aktuelle…

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Re: Extreme Beschwerden und trotzdem kein BV - Verzweiflung… Tipps?

Antwort von die_ente_macht_nagnag am 10.04.2024, 11:28 Uhr

Dein Arzt hat recht, er darf dir nur eine AU wegen deiner Beschwerden ausstellen. Du musst mit deinem AG sprechen, und dort eine Lösung finden. Vielleicht kannst du dauerhaft (bis zur Freistellung) das Büro mit einem Kollegen tauschen, dann müsstest du nur einmal umziehen. Das homeoffice keine Lösung für deinen AG ist, kann ich irgendwie verstehen. Du scheinst viel mit Akten und personenbezogenen Daten zu arbeiten (die ja auch in dein Homeoffice müssten).
Falls dein AG dir keinen sicheren Arbeitsplatz gewähren kann, dann müsste er dich ins Beschäftigungsverbot schicken.

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Dein Frauenarzt ist gar nicht zuständig

Antwort von misses-cat, 38. SSW am 10.04.2024, 12:39 Uhr

So leid es mir tut aber 90% der Sachen die du aufzählst sind Sachen wo dein Arbeitgeber zuständig ist und der MUSS DIR EINEN SICHERERN ARBEITSPLATZ ZUWEISEN und ich bezweifle ernsthaft das es OK ist das du jeden Tag umziehen sollst und vor Öffnung Akten schleppen sollst, was wenn du dann auf einmal andere brauchst??? Wer holt die dann für dich ch während der Öffnungszeiten??? Auch musst du die Möglichkeit haben dich ausruhen zu können , gibt es eine Möglichkeit wo du dich jederzeit hinlegen kannst???? Wenn nein hat auch da der Arbeitgeber ein Problem
Wende dich an die Gewerbeaufsicht die kümmern sich drum und erklären deinem Arbeitgeber seine Pflichten
Ansonsten ja psychischer Druck kann ein Grund sein für ein ärztliches BV allerdings ist das nicht das Fachgebiet eines Gynäkologen oder einem Hausarzt versuchen könntest du es über einen Neurologen / Psychiater der kann das ausstellen
Übelkeit in der ersten Wochen ist leider wirklich normal ( ich hab den Spaß sieben Mal immer bis ca 20 SSW nur einmal nicht) aber ein BV schreiben da viele Ärzte nicht weil es halt meistens weg geht, da könntest du beim nächsten Arzt also auch Pech haben

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Dein Anspruch auf Elterngeld entfällt auch nicht woher hast du den Blödsinn

Antwort von misses-cat am 10.04.2024, 14:58 Uhr

Jeder Monat wo du Schwangerschaftsbedingt ins Krankengeld rutscht wird ausgeklammert und gegen einen älteren ersetzt
Nur bei Nichtschwangerschaft bedingten Sachen ist das so daß die mlnicht zählen

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Re: Extreme Beschwerden und trotzdem kein BV - Verzweiflung… Tipps?

Antwort von Anniii92 am 10.04.2024, 16:14 Uhr

Hey,

ohje, das tut mir sehr leid, dass sich dein Arbeitgeber so verhält. Ich arbeite selbst in einer Behörde und bin dort auch in der Personalvertretung aktiv. Ich wundere mich sehr über die Einstellung deines Arbeitgebers, denn aus meiner Sicht verhält er sich sehr grenzwertig und am Rande des legalen.

Wer hat denn diese Aussagen getätigt und diese Festlegungen getroffen? Hast du dich in eurer Behörde mal an den Personalrat gewandt? Ich würde an deiner Stelle dort nach Unterstützung suchen und im Zweifelsfall mit Personalrat und Personalchef das Gespräch suchen bzw. Im Zweifelsfall sogar bis zur Behördenleitung gehen.

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Re: Extreme Beschwerden und trotzdem kein BV - Verzweiflung… Tipps?

Antwort von Pollyyy, 12. SSW am 10.04.2024, 16:39 Uhr

Diese Festlegung hat tatsächlich die Leitung der Personalabteilung getroffen die sich von dem Amtsarzt die gefährdenbeurteilung geholt hat. Ursprünglich hieß es „backoffice“ nach dem Vorfall am Fenster habe ich den Typen nochmal angerufen und er sagte „ne dann 100% Homeoffice oder BV“ dazu äußert sich mein AG jetzt gar nicht mehr… mal sehen am 18 habe ich den nächsten Termin beim FA da werde ich nochmal alles geben und mal schauen was dabei rumkommt. Wenn’s nichts hilft dann erstmal weiter AU und schauen ob der Personalrat da helfen kann. Der besteht nur leider fast Dreiviertel aus Leuten aus der Perso

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Re: Extreme Beschwerden und trotzdem kein BV - Verzweiflung… Tipps?

Antwort von Ell!um am 10.04.2024, 19:59 Uhr

Ohje, ich weiß was du meinst. Ich komme auch aus der Sozialen Arbeit und würde unter den Bedingungen auch definitiv nicht weiter arbeiten. Also ein bv von der FA gibt's nicht, weil du schwangerschaftsbeschwerden hast, dafür gibt's die Au und die würde ich mir auch erstmal holen. Ein BV könnte die FA allerdings auf Grund der psychischen Belastung schon ausstellen. Würde es ggf einfach nochmal bei ihr versuchen und ihr erklären das es nicht um die übelkeit und Co geht, sondern um die Ängste und dem Stress. Ansonsten tatsächlich einen anderen Arzt suchen der es ausstellt.
Für dein Elterngeld wird der Zeitraum in dem du Krankengeld (auf Grund der schwangerschaft) beziehst ausgeklammert. Heißt, wenn du vorher schon dort gearbeitet hast wird der frühere Zeitpunkt betrachtet und du hast keine Verluste beim Elterngeld.

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Re: Extreme Beschwerden und trotzdem kein BV - Verzweiflung… Tipps?

Antwort von Mammar am 10.04.2024, 20:31 Uhr

Ein Facharzt kann dir so leider nur eine AU ausstellen-ein ärztliches BV gibt es nur wenn das arbeiten generell dich oder die Schwangerschaft gefährdet,für alle Zustände die dein Arbeitsplatz zu verantworten hat ist auch der Arbeitgeber in der Pflicht

Ich hatte das in meiner ersten Schwangerschaft,selbst als ich das Amt für Arbeitsschutz informiert habe weil ich in der Pflege als einzige auf dem Dienstplan meiner Station stand(alle anderen sind versetzt worden oder haben gekündigt und es gab keinen Ersatz,ich war stundenlang allein)hatte der Chef gefälschte Pläne,bis zur Station sind sie gar nicht erst gekommen(er hatte bei allen Behörden seine Kontakte, eigentlich hätten die ja unangekündigt kommen müssen,aber er wusste es und hat sie angefangen),bevor ich mich und mein Kind gefährde hab ich die AU genommen

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Re: Extreme Beschwerden und trotzdem kein BV - Verzweiflung… Tipps?

Antwort von Ruto am 11.04.2024, 21:16 Uhr

Schritt 1: Krankschreiben lassen (erst nach sechs Wochen fällst du ins Krankengeld)

Schritt 2: Personalrat kontaktieren und Situation schildern

Schritt 3: Wenn Schritt 2 erfolglos bleibt, dann das Amt informieren. Ein betriebliches BV wird ja nicht aus Spaß ausgestellt, sondern wird aufgrund der Gefährdungssituation begründet. Dein Arbeitgeber darf sich da nicht einfach darüber hinweg setzen. Da er davon nichts wissen will (genauso wenig wie zum Thema Mütterschutz), muss ihm das jemand von oben sagen.

Deine Gyn kann ggf immer noch ein ärztliches BV ausstellen, wenn gar nichts geht. Sie kann es mit der Psyche begründen.

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