Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Tante_Barbara, 26. SSW am 29.04.2020, 22:23 Uhr

CoronaKrise und Heulerei

Hallo liebe Mitschwangeren,

Ich weiß auch nicht so genau woran es liegt, aber seit einer Woche breche ich ständig in Tränen aus, bin total gereizt, habe keine Lust auf gar nichts und will eigentlich nur noch meine Ruhe. Mir geht vor allem unser 3Jähriger sehr auf die Nerven, ich habe das Gefühl er hängt Tag und Nacht an mir und zappelt rum und springt mir versehentlich auf den Bauch oder ähnliches. Ich versuche mich echt zusammenzureißen, aber ich frag mich echt wie das werden soll wenn dann zwei kinder an mir rumzuppeln und mich um den Schlaf bringen, bei meinem derzeitigen schwachen Nervenkostüm.
Es hätte alles so schön sein können, fürs zweite Kind wollte ich mir hier in der Nähe ein paar Kurse suchen um mal Kontakt zu ein paar Muttis mit Babys im selben Alter aufzubauen(Beim ersten sind wir nach der geburt und allen Kursen umgezogen) Der Plan war, noch bis zum Mutterschutz weiterzuarbeiten um dann mithilfe von Erspartem und Elterngeld+ nur noch das nötigste an Aufträgen zu bearbeiten. (Bin selbstständig) Und jetzt habe ich seit März nichts mehr zu tun - alle Aufträge wegen Corona weggefallen und fühle mich einfach nur völlig unnütz. Für Solo-Selbstständige gibt es hier auch keine sinnvolle Unterstützung, ich muss also jetzt schon Erspartes aufbrauchen. Ich bin’s irgendwie gewohnt immer Vollgas zu arbeiten und laufend Zuviel zu tun zu haben. Mir fehlt die geistige Ablenkung, ich grüble ständig über die Situation gerade nach, wie lange das noch gehen soll, was das mit unsere Gesellschaft macht, wie lange wir uns noch so verkriechen müssen. Und ich ärgere mich sehr, man darf sich als Mama mit Anhang noch nichtmal mit einer Freundin treffen, das gilt dann tatsächlich als Gruppe. Ich muss also entweder meinen Mann um Erlaubnis fragen ob ich mal mit ner Freundin rauskann (jemand muss ja das Kind betreuen. So abhängig habe ich mich seit der Kindheit nicht mehr gefühlt) oder werde gezwungen gegen das Gesetz zu verstoßen indem man sich dennoch trifft oder muss weiterhin mit Kind alleine sein. Das sind völlig irre Zeiten und ich bin ein mega empfindlicher Mensch - mich macht es total fertig wie sich manche Menschen derzeit benehmen. Zunächst konnte ich mich noch ganz großartig ablenken, wir haben viel gebastelt und eine schöne Zeit gehabt - aber langsam fängt es an ganz schön an mir zu nagen. Dazu die Angst, wie die Situation im August zur Geburt aussehen wird. Das Wochenbett und die Zeit danach habe ich ohnehin als eher einsam in Erinnerung, ein Kontaktverbot macht es daher nicht leichter. Entschuldigt bitte das viele Rumgejammere, ich habe nur total das Gefühl immer trauriger und antriebsloser zu werden und hatte gehofft hier vielleicht jemanden zu finden, dem es ähnlich geht/ging. Es ist ja in zweierlei Hinsicht eine „besondere“ Situation für uns.

Liebste Grüße,
Die Tante

 
11 Antworten:

Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von Bicu am 30.04.2020, 2:46 Uhr

Hallo liebe Babara,
Ich weiß die Corona zeit ist nicht einfach, aber das ist sie für uns alle definitiv nicht! Momentan haben alle Menschen viele Nachteile deswegen. Wir können uns aber davon nicht runter machen, wir müssen Geduld haben, stärke haben und das wichtigste Gesund bleiben. Da sind glaube ich deine Probleme die kleinsten? Wir können wert schätzen das wir gesund sind! Ich kann dir schon glauben das dein Kind dir manchmal auf die Nerven geht, aber so sind Kinder und das kennen alle Müttis auf dieser Welt wirklich alle! Ich wünsche dir noch weiterhin Gesundheit und viel Spaß in der Quarantänezeit, man kann in dieser Zeit auch Zuhause mit der Familie viel machen, man muss es nur wollen. Übrigens du wirst eine 2 fach Mama denke ich und da muss man auf die Arbeit verzichten und einfach für die Kinder da sein. Weil die Zeit bekommst du niewieder zurück! Klar nimm dir auch Zeit sei es beauty mäßig oder etc. Die schweren Zeiten werden vergehen Immer positiv bleiben, viel Glück

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Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von Anni1500, 26. SSW am 30.04.2020, 5:13 Uhr

Hallo, ich habe auch im August et. Das mit der Traurigkeit kann ich sehr gut verstehen. Meine Tochter ist 3 und wird im September 4. Sie ist gerade dabei trocken zu werden und da Ecken wir im Moment sehr oft aneinander an. Ich bin die meiste Zeit auch eher traurig gestimmt. Hatte mich so auf die Schwangerschaft gefreut. Die Kurse bei der hebamme sollten mir Kontakt mit mitschwangeren geben und bei Unsicherheiten hätte ich die hebamme ja wöchentlich gesehen. Fällt ja alles flach. Irgendwie plätschert die Zeit so dahin. Wenn ich keine App hätte, würde ich mir teilweise gar nicht merken können, wie weit ich überhaupt bin. Dann noch die Sorge, was die Zukunft bringt. Ja ich verstehe dich sehr gut.
Ich wünsche dir alles Gute und das ihr gesund bleibt. Irgendwie müssen wir diese sch.... Zeit überstehen. Meine hebamme sagte gestern noch zu mir, dass fast alle die gleichen Probleme und Punkte betrauern.

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Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von ChrisAnn am 30.04.2020, 14:29 Uhr

Liebe Tante,

tut mir leid, dass es Dir nicht gut geht!

Das sind reale Ängste, und es ist sooo gut, dass Du Dich damit auseinander setzt - drüber schreiben ist ein guter Weg, auch wenn seltsame Reaktionen kommen, denen Verständnis fehlt...

Du hast
- Existenzängste, das ist allein für sich schon ein Riesenpaket! Dann noch die typische Angst von Schwangeren:
- „Wie soll ich das bloß schaffen?“
Und allgemeine Unsicherheit, wie sieht es mit dem Gesundheitssystem aus zur
- Entbindungszeit?
Dann ein
- hoher Leistungsanspruch an Dich selbst,
- sowieso schon hohe Sensibilität und jetzt noch
- Einsamkeit.

Das ist ein ziemlicher Cocktail, und ich hoffe, Du hast ein gutes soziales Netz, das Dich trotz der aktuellen Einschränkungen stützen kann - und die Möglichkeit, Dir Zeit für Dich zu nehmen und schöne Dinge zu tun?

Das was Du beschreibst, ist leider in Deiner Situation völlig normal, auch wenn es unangenehm ist. ABER: wenn dieser Zustand länger als 14 Tage anhält, kann es sein, dass Du medizinische Hilfe brauchst.

Ich habe leider erst sehr spät begriffen, dass die Schwierigkeiten, die mein Sohn und ich miteinander hatten, einen klaren Grund haben: ihm fehlte das Urvertrauen, weil ich eine schwere Wochenbettdepression hatte. Ich wünschte, das hätte mir damals jemand gesagt und ich hätte es behandeln lassen, denn das beeinflusst sein ganzes weiteres Leben. Deshalb möchte ich Dich dafür sensibilisieren, dass Du darauf achtest, dass euch das nicht passiert. Wir sind in der Schwangerschaft und kurz danach besonders empfänglich dafür, die Aufklärung darüber kommt aber immernoch zu kurz.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute, und dass Du bald auch wieder die kleinen schönen Dinge in dem ganzen Mist sehen und genießen kannst!

Viele Grüße,
Christine

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Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von Astrid am 30.04.2020, 14:49 Uhr

Huhu, kann Dich sehr gut verstehen, wollte Dir aber noch ans Herz legen, solche Fragen einfach im Corona-Forum zu stellen. Hast Du vielleicht noch nicht gesehen, es ist in der Forenliste (oben) ganz rechts in der letzten Spalte.

LG

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Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von Tante_Barbara, 26. SSW am 30.04.2020, 23:41 Uhr

Hallo Anni,

Dir geht es ja tatsächlich wie mir - sogar bis zu dem Punkt mit dem Trocken werden. Da sich mein Kleiner dank einer Verstopfung wieder einkotet haben wir dieses Thema auch auf dem Tisch - mit schwangerer Nase einen dreijährigen 6x täglich wickeln ist schon echt eine Herausforderung, zudem darf man ja auf keinen Fall schimpfen, um nicht noch Druck zu erhöhen. Ich glaube in der Schwangerschaft ist man zwischenmenschlich auch viel empfänglicher als normalerweise und so saugt man das komplette Umfeld auf wie ein Schwamm.

Wie ist denn ansonsten deine Arbeitssituation, sitzt du auch zuhause fest oder hast du ab und zu außerhalb noch „eine Aufgabe“?

Liebsten Gruß!

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Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von Tante_Barbara, 26. SSW am 01.05.2020, 0:04 Uhr

Liebe Christine,

Danke sehr für deine wirklich aufmunternden Worte! Du klingst ein bisschen, als hättest du deshalb auch eine Therapie hinter dir (ich meine nur, weil... Sich selbst reflektierende Menschen sind total gut darin auch auf andere einzugehen und zu verstehen - aber ich gehe jetzt mal nicht davon aus dass du das negativ aufgefasst hast? )

Ich kann mich tatsächlich ziemlich lange selbst beschäftigen, aber es ist eben der Klassiker: manche Tage sind so zäh, Dinge die Spaß machen sollten erscheinen plötzlich völlig sinnlos. Freunde am Telefon stellen irgendwie gerade keinen richtigen Ersatz da, derzeit kann das auch sehr anstrengend sein. Heute war es wieder etwas besser und unser Tag lief eigentlich ganz gut, sämtliche Nachrichten konnte ich positiv auffassen und zu meiner vorzeitig beendeten „Karriere“ und zur drohenden „Vereinsamung“ genug Abstand gewinnen. Ich hoffe wirklich morgen kommt nicht wieder ein Heul-Tag.

Mein Söhnchen und ich waren uns anfangs auch nicht grün, ich konnte nicht allzu viel mit der Situation anfangen - ich habe überhaupt nicht verstanden was jetzt das tolle an so einem Baby sein soll. Mir wurde zwar nie eine Wochenbettdepression bescheinigt, aber ich denke da war schon eine Tendenz da. Wieso schreibst du denn das Urvertrauen ist da verloren gegangen? Ist etwas richtig schlimmes passiert? Ich kann nur von mir ableiten und obwohl ich die Anfangszeit primär genervt war, würde ich im Nachhinein denken, dass ich dennoch die Nähe gegeben habe die auch eingefordert wurde, ganz automatisch, man funktioniert halt. Wie ist denn heute euer Verhältnis? Und würdest du sagen du bemerkst jetzt spürbare Kontaktschwierigkeiten oder dergleichen?

Liebsten Gruß und Danke! :-)

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Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von Nellybelly am 01.05.2020, 13:47 Uhr

Hallo,
Es ist vollkommen verständlich, dass du dir Gedanken um die Zukunft machst. Kommentare wie ganz oben, finde ich da auch wenig hilfreich. Ich kann dich so gut verstehen, obwohl meine Situation anders ist. Aber das mit der Einsamkeit spricht mir aus der Seele.
Ich habe hier ein wundervolles Baby, aber manchmal überkommen mich die negativen Gefühle und ich bin auch nur noch am funktionieren. Dann fühle ich mich nochmal schlecht, weil ich denke, er bekommt meine Unzufriedenheit mit, bzw. dass ich nicht immer geistig bei ihm bin. Zum Glück gibt es da noch den Papa, der kommt mit der Lage besser klar. Er hat mich auch ermutigt, mit einer Freundin spazieren zu gehen. Manchmal braucht man auch ein bisschen Abstand um wieder klarer auf die Dinge zu schauen. Das würde ich dir auch empfehlen. Eine erholte Mutter kann die Zeit mit ihrem Kind viel besser genießen und das spürt das auch. Vielleicht braucht dein Kind deswegen auch so viel Aufmerksamkeit, weil es merkt, dass du gedanklich aktuell nicht ganz bei ihm bist und bestimmt fehlen ihm auch die sozialen Kontakte. Sicher kann dich dein Partner dabei unterstützen, wenn du ihn miteinbindest. Außerdem braucht ein Kind auch Zeit mit seinem Papa. Das war ein sehr weiser Satz, den eine Freundin neulich zu mir gesagt hat, als ich mich am Telefon bei ihr ausgeheult habe, weil ich das Gefühl hatte, dass ich das nicht alleine auf die Reihe bekäme. Erziehung ist eben Teamarbeit und um ein Kind großzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf. Eigentlich vollkommen logisch, dass ich auch selbst draufkommen könnte. Aber wie du siehst, ist das in der Gedankenspirale manchmal nicht mehr möglich. Ich hoffe, dir hilft es auch, wenn du dir ein bisschen Zeit für dich gönnst. Ich wünsche dir alles Gute!

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Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von Tante_Barbara am 01.05.2020, 19:59 Uhr

Hallo NellyBelly,

Es ist schonmal gut zu lesen dass du das mit manchen Kommentaren ähnlich siehst - ich übe mich derzeit in der Kunst des drüberlesens - das klingt jetzt super wertend, aber es gibt ja Leute denen aus mangelnder Selbsterfahrung auch die Empathie fehlt. In dem Fall würde ich jetzt aber sogar sagen: gar nicht richtig hingelesen, denn es kamen seltsame Antworten die gar nichts mit der Situation zu tun haben.

Ich glaube als Schwangere oder Frisch gebackene Mutter ist man einfach noch ein Stück empfindsamer als sonst und Männer sind da oft hemdsärmeliger und daher ganz hilfreich wenn man sich in seinem Gedankenstrudel befindet. Gerade als Baby-Mama befindet man sich plötzlich in so einer komplett anderen Situation, die einem auch den Kontakt etwas erschwert. Man ist rund um die Uhr für ein neues Leben verantwortlich und bis es sich wieder eingespielt hat und man sich vor allem noch einen Mutti-Freundeskreis aufgebaut hat, vergeht viel Zeit. Das habe ich auch ohne Corona schon als sehr schwierig empfunden. Der Papa geht derzeit in seiner Rolle übrigens voll auf, er hat auch mehr Energie und mehr Blödsinn im Kopf, ich bin nicht völlig allein mit der Erziehung. Allerdings ist unser Kleiner ein Mamakind und durch die Umstände bin ich ja plötzlich immer da, der Papa „darf“ noch in die Außenwelt um zu arbeiten - und vieles darf dann nur die Mama machen.
Ich gebe dir da voll Recht, früher war es auch nicht so normal wie alle immer tun, dass Mutti das Kind alleine großgezogen hat: es war eben Frauensache, aber jetzt sind die Familien kleiner als damals.
Für so Dinge wie nähen oder was am Computer wurschteln klappt das mit den Freiräumen hier gerade ganz gut aber irgendwie haperts gerade an sozialen Kontakten - entweder haben die Freunde ja selbst Kinder (dann gilt ein Treffen als Gruppenbildung) oder sie sind übervorsichtig oder es kommt was dazwischen - es ist derzeit irgendwie alles nicht so spontan und leicht wie sonst.

Danke dir und liebste Grüße!

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Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von Tante_Barbara am 01.05.2020, 19:59 Uhr

Hallo NellyBelly,

Es ist schonmal gut zu lesen dass du das mit manchen Kommentaren ähnlich siehst - ich übe mich derzeit in der Kunst des drüberlesens - das klingt jetzt super wertend, aber es gibt ja Leute denen aus mangelnder Selbsterfahrung auch die Empathie fehlt. In dem Fall würde ich jetzt aber sogar sagen: gar nicht richtig hingelesen, denn es kamen seltsame Antworten die gar nichts mit der Situation zu tun haben.

Ich glaube als Schwangere oder Frisch gebackene Mutter ist man einfach noch ein Stück empfindsamer als sonst und Männer sind da oft hemdsärmeliger und daher ganz hilfreich wenn man sich in seinem Gedankenstrudel befindet. Gerade als Baby-Mama befindet man sich plötzlich in so einer komplett anderen Situation, die einem auch den Kontakt etwas erschwert. Man ist rund um die Uhr für ein neues Leben verantwortlich und bis es sich wieder eingespielt hat und man sich vor allem noch einen Mutti-Freundeskreis aufgebaut hat, vergeht viel Zeit. Das habe ich auch ohne Corona schon als sehr schwierig empfunden. Der Papa geht derzeit in seiner Rolle übrigens voll auf, er hat auch mehr Energie und mehr Blödsinn im Kopf, ich bin nicht völlig allein mit der Erziehung. Allerdings ist unser Kleiner ein Mamakind und durch die Umstände bin ich ja plötzlich immer da, der Papa „darf“ noch in die Außenwelt um zu arbeiten - und vieles darf dann nur die Mama machen.
Ich gebe dir da voll Recht, früher war es auch nicht so normal wie alle immer tun, dass Mutti das Kind alleine großgezogen hat: es war eben Frauensache, aber jetzt sind die Familien kleiner als damals.
Für so Dinge wie nähen oder was am Computer wurschteln klappt das mit den Freiräumen hier gerade ganz gut aber irgendwie haperts gerade an sozialen Kontakten - entweder haben die Freunde ja selbst Kinder (dann gilt ein Treffen als Gruppenbildung) oder sie sind übervorsichtig oder es kommt was dazwischen - es ist derzeit irgendwie alles nicht so spontan und leicht wie sonst.

Danke dir und liebste Grüße!

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Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von Amalinta am 03.05.2020, 15:37 Uhr

Hallo,
Ich kann deine Ängste und deine Gereiztheit sehr gut nachvollziehen.
Meine Tochter ist 8 Jahre alt und seit 16.03. Zuhause. Das wird wohl auch noch eine ganze Weile so bleiben. Auch wenn man gerne Mutter ist und sein Kind liebt, an einigen Tagen (und die kommen im Laufe der Krise immer häufiger) würde ich am liebsten weglaufen. Man kann kaum raus, das Homeschooling wird immer mehr zur Qual.
Jetzt bin ich in der 5. Woche schwanger. Mir ist zudem jetzt ständig schlecht, ich habe Schmerzen und einfach nur noch müde.
Dazu kommt, dass ich gerade beruflich in einer verzwickten Lage bin, da mein Antrag auf Rente läuft und ich nicht weiß, welche Art der Rente ich nun erhalte. Sollte ich nur eine Erwerbsminderungsrente erhalten, würde das bedeuten, ich muss mir noch eine Teilzeitstelle suchen. Das wird schwierig in einer Schwangerschaft. Auch wenn ich weiß, dass mein Mann und ich das finanziell auch so hinkriegen, fühle ich mich nicht gut dabei, keinen Beitrag zu leisten, in welcher Form auch immer.
Ich bin psychisch erkrankt und auch in Behandlung. Ich stehe dazu und schäme mich nicht dafür, auch wenn man viele negative Gespräche führen muss, wieso ich in meiner Situation noch auf die Idee komme, dieses Kind zu behalten und zu wollen.
Mein Mann darf zu keiner Untersuchung mit zur Zeit, das belastet uns. Wie es im Endeffekt zur Geburt aussehen wird, steht in den Sternen.
Ich möchte Dir nur den Rat geben: wenn Du merkst, du kannst Dich aus deiner Traurigkeit und Antriebslosigkeit nicht mehr heraus holen, schäme dich nicht, dir professionelle Hilfe zu suchen. Das ist keine Schande, sondern zeugt von Stärke! Du wirst es Dir selbst danken!
Bitte melde dich, wenn es Dir nicht gut geht und du Bedarf hast!
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute!

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Re: CoronaKrise und Heulerei

Antwort von ChrisAnn am 05.05.2020, 9:11 Uhr

Liebe Tante_Barbara

Ja, ich hab schon einiges an Therapie hinter mir - allerdings erst Jahre nach dem Wochenbett. Und einen Aufenthalt in einer Familientagesklinik als Begleitung für meinen Sohn, als er zehn war - dort haben wir (endlich) einiges aufarbeiten können, seitdem läuft es bei uns meistens sehr harmonisch und er hat auch viiiel weniger Schwierigkeiten in der Schule :) Nur manchmal bricht es noch durch (Letztes Jahr hat er mich heftig beklaut, nachdem er größere Schulsorgen hatte, aber das Gefühl, damit nicht zu mir kommen zu können), dann müssen wir uns neue Strategien ausdenken, darin sind wir aber inzwischen geübt...

Zum Glück gehen die zähen Tage vorbei und mit der Zeit funktioniert es immer besser, sich das auch in besch**en Momenten bewusst zu machen... Ich wünsche Dir, dass Du das gut hinbekommst - und dass es nicht sehr oft nötig ist. Schön zu lesen, dass da zwischendurch mindestens ein guter Tag drin war ;) (Hab es an dem Tag gelesen, brauch aber meist ne Weile zum Antworten - und hoffe jetzt einfach mal für Dich, dass die gute Zeit immer noch anhält).

Wie das ist, wenn man mit seinem Kind erstmal nichts anfangen kann, weiß ich nicht aus eigener Erfahrung - aber es geht wohl recht vielen Frauen so und ist mit Sicherheit eine große Belastung. Bei einer Freundin habe ich das sehr deutlich miterlebt und es war herzzerbrechend, vor allem für sie tat es mir leid! Ich glaube, ihr Sohn hat gespürt, dass sie ihn verlässlich versorgt und ihn schon irgendwann lieb haben wird (war auch so) - er entwickelt sich großartig. Bei meinem großen Sohn war ich von Anfang an völlig verliebt und bis auf etwas Babyblues gut drauf. Beim Kleinen war ich auch sehr verliebt, aber hoffnungslos überfordert von der Situation drumrum (Hausbau ohne Geld) und wochenlang völlig erschöpft und antriebslos. Alles lief völlig mechanisch, ich war geistig ganz weit weg. Mein Sohn hat so oft erfolglos versucht, mit mir zu kommunizieren, dass er irgendwann andere Strategien entwickelt hat, die für keinen von uns gut waren. Als er anderthalb war, habe ich mich aus der Überforderung befreit, indem ich mich vom Vater der Kinder getrennt hab, was mir das Leben gerettet hat. Auch das müssen Kinder erstmal verarbeiten... (Ich muss dazu sagen, dass wir inzwischen ein gutes Verhältnis zueinander haben und letztlich alle von der Trennung profitiert haben, auch die Kinder) Es gab keine Gewalt, falls Du das meintest... Schon viel "weniger schlimme" Dinge können solche Probleme verursachen. Aber man kann mit guten Gesprächen und manchmal eben mit Therapie sooooo viel wieder grade biegen - wir haben wirklich Glück, in einer Zeit und einem Land zu leben, in dem das möglich ist.

Ich wünsche Dir alles Gute und freue mich auch, hier mehr von Dir zu lesen :)

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