Schwanger - wer noch?

Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Belly-Monkey am 13.05.2022, 4:16 Uhr

Chips mit grünen Stellen - Sorge ums Baby

Hallo Jenny,

Ängste sind ja selten rational, gehören zu einem gewissen Maß jedoch dazu, wenn man schwanger ist - vor allem wenn man zuvor schon einmal einen MA hatte. Bei dir scheinen sie wohl etwas ausgeprägter zu sein. Aber das scheint dir ja auch bewusst zu sein; sonst hättest du dich nicht um einen Termin bei einer Psychologin bemüht. Das zeigt doch eigentlich schon, dass du eine Macherin und keinesfalls hilflos bist.

Ich kenne deine Situation durchaus - allerdings hatte ich die SS schon von Anfang an als Single Mama geplant (Samenspende in KiWuKlinik). Aber natürlich stand ich auch recht alleine da. Der Rückhalt meiner Mutter und meines Bruders war zwar da, aber die wohnen 600km entfernt. Und nach meiner ersten SS, die leider in der 20. SSW in einem MA endete, wollte ich bei der 2. auch niemandem von der SS erzählen. Ich wollte im Fall eines weiteren MA es nicht wieder Arbeitskollegen und Freunden erzählen müssen. Hinzu kam, dass die Bekanntgabe meine Arbeit, die ich sehr liebe, torpetiert hätte, weil die Richtlinien des Mutterschutzes nicht vereinbar mit meiner Arbeit ist - ich hätte nur noch Praktikantenarbeit bekommen und zuarbeiten dürfen. Das wäre für mich persönlich mehr (emotionaler) Stress gewesen, als normal weiterzuarbeiten. Zudem mir die Arbeit auch sehr geholfen hat, weil sie mich von den Ängsten, dass es wieder schlimm enden könnte, gut abgelenkt hat.

Ich würde dir also zum einen raten, dir etwas zu suchen, dass dich gut einspannen und von den Ängsten ablenken kann. Das kann die Arbeit sein, aber auch Hobbies, gemeinnützige Arbeit, einen Roman nach dem anderen lesen - Hauptsache, es hat nichts mit SS und Babys zu tun. Es ist völlig okay und für einen selbst auch gut, auch nach dem positiven SS-Test sich wie sonst auch zu sehen und nicht damit anzufangen, sich nur noch über die SS zu definieren. Das tut man teilweise automatisch, weil sie ja natürlich alles ums Baby und dessen Gesundheit dreht und man von außen das Gefühl bekommt, man wäre eine schlechte Mutter, wenn man nicht 24 Stunden am Tag an sein Baby im Bauch denkt, aber eigentlich ist das Blödsinn. Und es fördert auch die Ängste, weil man an nichts anderes mehr denkt.

Mein anderer Tipp: besinn dich immer wieder auf deinen gesunden Menschenverstand - wozu auch die Erkenntnis gehört, dass wir hier in Deutschland in allen erdenklichen Bereichen so hohe Standards haben, dass wirklich nichts passieren kann. Selbst die Klassiker wie Salami, Leberwurst & Co. Die Wahrscheinlichkeit, mit an Toxoplasmose und Listerien verunreinigt Fleisch in Kontakt zu kommen, geht bei den Lebensmittelstandards hier gegen Null. Man kann und sollte sich natürlich dennoch an die Empfehlungen halten. Aber bei Lebensmitteln, die auch in der SS als unbedenklich gelten, kannst du sicher gehen, dass das okay ist. Auch grüne Stellen an Chips haben keinen Einfluss auf die Gesundheit deines Babys. Auch, wenn unreife Kartoffeln das Gift enthalten. Die Dosis ist so gering - da müsstest du dich auch sorgen, wenn du beim Duschen oder Baden etwas Seife in den Mund bekommst. Hat denselben Effekt.

Und dann noch eine Info, die du dir immer wieder ins Gedächtnis rufen solltest: Es gibt so gut wie keine Fehlgeburt, an der die Mutter irgendeine Schuld hat (Rauchen, Alkohol und Drogenkonsum ausgenommen). Es gibt nichts, was eine Mutter tun oder essen kann, das bei einer gesunden und intakten SS eine Fehlgeburt auslöst. Es liegen solchen eigentlich immer Ursachen zu Grunde, die man selbst gar nicht beeinflussen kann. Angefangen bei Chromosomenfehlbildungen über Thrombosen in der Plazenta bishin zu einer Schwangerschaftsvergiftung. Nichts davon hat eine Ursache in dem, was man als Schwangere tut oder isst.
Wenn du dich also an die grundlegenden Empfehlungen bezüglich des Essens hältst und Stürze auf dem Bauch (auch beim Sport) vermeidest, gibt es NICHTS, was du tun könntest, das deinem Baby schadet. Mach dir das immer wieder bewusst - das erleichtert deinen Alltag und deine Psyche.

 
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