Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Maximum am 25.09.2012, 7:54 Uhr

nochmal Thema Behinderung

ist denn hier jemand unterwegs der täglich mit einem kranken Kind konfrontiert ist ?
Ich selber habe 6 Jahre in einer Behinderteneinrichtung im Schwerstbehindertenbereich gearbeitet,und bin jetzt in der häußlichen Intensivpflege tätig.Auch hier arbeite ich an zwei genetisch erkrankten Kindern.
Ich kann mir ein Urteil erlauben was es heißt mit so einem Kind zu leben.Ich bin quasi ein Teil der Familie im laufe der Zeit geworden.Die Mutter sagte mir ...(sie wurde trotz Verhütung) danach nochmal SS,und lies ganz früh diese Chorionzottenbiopsie machen.Sie sagte wäre dieses Kind wieder an dieser Erkrung erkrankt,hätte sie es weg machen lassen.wer mehr wissen möchte...die Kinder leiden an Mucopolysaccaridose...nicht zu verwechseln mit Mucoviszitose.
Es ist so dermaßen anstrengend das die meisten der Kinder ...wenn sie nicht schon im Kindesalter sterben...in Heimen landen.Muss man denn um jeden Preis sowas einem Menschen antun ? Muss man sowas sich und der Familie antun wenn man es weiß ?
Und Frauen die hier im Forum schreiben sind ja nun schon älter...die Kinder werden niemals alleine leben können.
Ich kenne Familien die beten täglich zum Himmel das das Kind ehr stirbt wie die Mutter selber.Wisst ihr was das heißt ? Das ist das was eigendlich keine Mama will.Hier aber schon,warum? ,weil sie sich Sorgen machen wie es nach dem eigenen Tod mit dem Kind weiter geht.
Und ich sage euch...Trisomie 21 ist sozusagen eine Edelbehinderung wenn man weiß was es sonst noch für schlimmer Sachen gibt.
Ich war IMMER gegen eine Abtreibung,daß hat sich im laufe der Zeit tüchtig relativiert.
Die Schreiberin hier im unteren Thread schreibt aus dem Ausland.Wer weiß hier schon was es dort für Möglichkeiten gibt? Deutschland hat die Messlatte sehr hoch gehängt mit
Pflegegeld,Kindergeld,kostenlose Kinderbehandlung,kostenlose Früförderung,kostenlose Krankengymnastik,Logopädie,Ergotherapie und all die sachen die so ein Mensch benötigt.Wenn die Kinder in die Schule gehen...gibt es denn überall in der Welt Schulen für Behinderte ? Gibt es Werkstätten für Behinderte ? Das kann man große Tönen spucken wenn man in D lebt.Nicht umsonst sieht man die kranken Kinder aus alles Welt die für Notbehandlungen hier nach D gebracht werden.
Sicher kann so ein Kind auch eine Bereicherung sein,und daß Leben mit ihm wunderschön sein.Keine Mutter würde bereuen das Kind bekommen zu haben wenn sie es erstmal hat.
Aber sie sollte sich wirklich alleine entscheiden dürfen ohne von anderen mit erhobenen Zeigefinger belehrt zu werden.Das kann und muss jeder für sich entscheiden.
Wie gesagt,ich war auch IMMER strikt gegen Abtreibungen,ich bin selber mit 16 SS geworden und habe das Kind bekommen,aber seit ich die andere Seite so nah miterlebe hat sich meine Ansicht dazu tüchtig relativiert.

 
8 Antworten:

Re: nochmal Thema Behinderung

Antwort von edina am 25.09.2012, 8:38 Uhr

Ja, ich will hier auch niemanden verurteilen, keine Frage!
Dennoch glaube ich, dass in Bezug auf Pränataldiagnostik zu viel Verunsicherung betrieben wird. Wenn man wegen eines Verdachts gleich die ganze SS in Frage stellt, ist das schon zweifelhaft. Eine verdickte Nackenfalte ist nur ein Verdacht, nicht mehr und nicht weniger. Da gleich von Abbruch zu sprechen, das ist doch der Wahnsinn!
Noch liegt nicht einmal eine Diagnose vor und schon schreibt sie von einem möglichen Abbruch. Und ehrlich, ich Maße mir kein Urteil an, aber dieser ganze Zirkus um T21-Kinder ist enorm übertrieben. Sie sind nicht das Problem dieser Menschheit, sie sind meist liebenswürdige Menschen, die Hilfe brauchen. Ich kenne viele Eltern mit schwierigen Kindern, die verschiedenste Probleme haben, die auch wahrscheinlich ihr Leben lang Hilfe brauchen, die aber keinen Chromosomenschaden haben. Also, das meine ich damit, wenn ich sage: Man kann sich eben das Kind nicht aussuchen und zum Glück ist das nicht möglich, es wäre sehr gefährlich für die Menschheit.
Ich rede nicht von schwersten pränatal diagnostizierten Behinderungen.
Aber ich weiß von Fällen, Ärzte haben mir das erzählt, wo folgendes passiert ist: Frau durch IVF schwanger, Zwillinge, wollen nur eines. Überlegen Reduktion (also Tötung eines der lange ersehnten Kinder). Dann doch dagegen. dann pränataldiagnostisch auffälliger Befund bei einem der Kinder. Dann Spätabbruch eines der Kinder. Zweites Kind stirbt in Folge auch. Beide Kinder wären gesund gewesen.
Ich weiß, ein Fall, aber der zeigt, was für Wahnsinn die PD anrichtet.
Darum geht es mir!!!
LG

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Re: nochmal Thema Behinderung

Antwort von Maximum am 25.09.2012, 8:46 Uhr

...keine Frage...einen Embryo abtreiben,einen behalten,geht garnicht...da kann man sich nur wünschen das dieses Paar sich nicht nochmal solch einer Behandlung hingibt um schwanger zu werden.
Ich verstehe dich schon,ich rede hier ja auch nicht von leichten Behinderungen.Ich weiß auch garnicht wie das im Ausland geregelt ist,ich glaube aber ehr schlechter als hier.
Aber glaub mal,die Kinder die ich betreue werden über alles geliebt,und dennoch verstehe ich jede Frau die sich in der Schwangerschaft gegen ein solches Kind entscheidet.In meinem Fall ist es so das die Kinder 24 Stunden 1:1 Betreuung examinierter Fachkräfte bedürfen...

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Ergänzung

Antwort von edina am 25.09.2012, 8:58 Uhr

Zu meinem Fallbeispiel: Habe nochmals nachgeschaut in meinen Unterlagen: Also das eine Kind hatte eine Arm-Missbildung, war also nicht ganz gesund. es lag aber bei keinen Kindern eine chromosomale Abweichung vor. Eine FWU konnte aufgrund vorzeitiger Wehentätigkeit nicht gemacht werden. Die Eltern haben sich dann - so schilderte es zumindest der Arzt - gleich zu einem Abbruch des ersten und laut Verdacht behinderten Fötus ausgesprochen, da sie ja ohnehin nur einen wollten.
Ihr sollt wissen, das so was auch passiert, und ich finde, es ist ein Wahnsinn!!

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Re: nochmal Thema Behinderung

Antwort von anja&die**** am 25.09.2012, 9:17 Uhr

Hallo,
die Frage die sich mir stellt...was wollen wir denn erreichen,wenn wir versuchen andere von einer Abtreibung abzuhalten.Die allermeisten Frauen haben sich gründlich Gedanken gemacht und Spätabtreibungen werden auch nicht mal eben so gemacht.
Ich kenne auch zwei Frauen die ihr Kind im 2.Trimester bekommen haben,weil sie schwerkrank waren.Auch das kann ich verstehen,auch wenn ich höchstwahrscheinlich anders handeln würde.Aber wie ICH handeln würde steht doch auch nicht zur Debatte.
Es ist nicht mein Leben oder das meiner Familie was sich extrem verändern würde.
Ich glaube einfach daran,dass Eltern ein so großes Verantwortungsgefühl gegenüber dem ungeborenen Kind haben,dass sie alle möglichen Diagnostika in Anspruch nehmen um sich abzusichern.
Edina,was ich in dem von dir geschilderten Fall nicht verstehe...wie konnten die Eltern eine FU ablehnen,aber einen Spätabruch nur aufgrund US-Untersuchungen zustimmen bzw. wie war das rechtlich möglich? Die Gefahr,dass der andere Zwilling mitgeht ist doch enorm.

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Re: nochmal Thema Behinderung

Antwort von chartinael am 25.09.2012, 10:11 Uhr

Hm, die Frage die sich mir stellt ist, eine Reduktion bei bestehender Wehentätigkeit, ist doch klar, daß man damit die komplette SS gefährdet. Versteh ich nicht. Aber dafür fehlen noch Fakten: Gestationsalter, Befunde, etc.

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Re: Ergänzung

Antwort von mia_sara am 25.09.2012, 10:43 Uhr

Find ich aber schon sehr gewagt, wenn auf Grund vorzeitiger Wehentätigkeit keine FWU gemacht werden konnte, aber ein Abbruch des vermutlich behinderten Fötus sollte trotzdem vorgenommen werden????

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@zum Fall

Antwort von edina am 25.09.2012, 10:44 Uhr

Hier war es so, dass viele damit überfordert waren und offenbar die letztliche Verantwortung weitergeleitet haben. Und da die Frau ohnehin nur einen Föten wollte und die gesamte SS in Gefahr, hat man der Reduktion zugestimmt. Für mich stellen sich da auch noch viele Fragen. Das ist leider alles, was ich dazu weiß.
Lg

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Re: @zum Fall

Antwort von chartinael am 25.09.2012, 12:53 Uhr

Solche Konflikte sind halt solche, die man durch Präimplantationsdiagnostik vermeiden kann. Sinniger wäre es sicher gewesen, nur eine Blastozyste sich einsetzen zu lassen und zu hoffen, daß die sich festbeißt und die Schwangerschaft übersteht.

Aber man steckt halt nicht in der Gedankenwelt der werdenden Eltern.

Ich hatte ja auch gesagt, mir reicht die non-invasive Auswertung ... weil ich ja das Kind nicht gefährden wollte. Mit weiterem Schwangerschaftsfortschritt und Sinken der Gefährdungslage kam jedoch eine Amniozentese wieder in den Vordergrund ... wurde dann zwar dennoch nicht durchgeführt ... aber Bammel hatte ich schon, weil ja eben häufig auch unaufällige US trotz abweichendem Genom vorkommen. Ich denke, daß diese Situation durchaus sich auf das postnatale Bonding ausgewirkt haben.

Ich habe das Kind schon sehr sehr sehr genau beäugt und nach einem Kommentar meines Mannes, ob das und das so normal sei, die erste Nacht mit Googlen verbracht.

Ob ich deshalb bei weiteren Schwangerschaften anders vorgehen würde? Ich weiß es nicht.

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